zösischen Besatzungsbehörde Einspruch erhoben worden.

(-) Offenburg, 5. Nov. Wegen schwerer Treib- rieniendievstähle verurteilte die Strafkammer die verhei­rateten Schuhmacher Theodor Bösch und Otto Brach, beide aus Mannheim, zu 3 bezw. 2i/z Jahren Zuchthaus.

(-) Freiburg, 5. Nov. Tie Betriebseröffnung der staatlichen Krastwagenlinie FreiburgSt. PeterSt. Margen und FreiburgTodtnau wird erst in einiger Zeit erfolgen können, da die Benzwerke Gaggenau die Wagen bis jetzt nicht liefern konnten.

(-) Langcnbrücken, 4. Nov. Zu Ehren der gefal­lenen Krieger wurde in der hiesigen Kirche ein Gedenkt zeichen angebracht. In einer Fensternische steht auf einem Sockel mit einer großen Marmortasel, auf der sich die Namen der gefallenen Krieger befinden, eine Christus- statue, die von einem Karlsruher Künstler modelliert wur­de. Tas Werk wurde am Allerseelentag eingeweiht.

(-- Schiltach, 5. Nov. Auf dem Bahnhof wurden 56 Hammel beschlagnahmt, die verschoben werden sollten.

(--) Ueöerlingen, 5. Nov. Ta die Großherzo­gin Luise von Baden auf derMainau wegen Brenn- ßofsmangels nicht mehr in der Lage war, ihr prächtiges Palmenhaus weiter erhalten zu können, hat die Stadt Ueberlingen für ihren weltbekannten Stadtgarten den größten Teil der kostbaren Pflanzen erworben.

(-) Nebertingcn, 5. Nov. Turch Feuer ist der gro­ße Rengoldshauserhof des Gutsbesitzers Tr. Oehlert voll­ständig zerstört worden. Nur der Viehbestand konnte ge­rettet'werden, während die ganze Ernte vernichtet ist. Ter Schaden wird auf 200000 Mk. geschätzt. Man ver­mutet Brandstiftung.

(-) Singen (Hohentwiel), 5. Nov. Wegen Dieb­stahls und Schiebereien wurden vier Personen verhaftet. Eine Menge Lebensmittel und Tabak für 3000 Mark wurden beschlagnahmt.

Württemberg.

(-) Stuttgart, 5. Nov. (Vom Landtag.) Te, volkswirtschaftliche Ausschuß hat dem Antrag der Mehr­heitsparteien bctr. das Torfwirtschastsgesetz zugestimmt Tie Torfwirtschast wird also im wesentlichen Sache de- Privatbctriebs bleiben können. Wo Uebernahme durck den Staat stattfindet, sind entweder Jahresrenten auf Grund der Turchschnittserträge von 1910 bis 1916 odei bei festem Kauf eine Entschädigung nach dem Verkaufs­wert des Grundstücks vom 1. Januar 1917 zu gewäh­ren. Streitigkeiten entscheidet das Landgericht Ravens­burg. Ter Finanzausschuß hat die Herbstteuerungs­zulage für Beamte bewilligt.

(-) Stuttgart, 5. Nov. (Militärdienst-Ju­biläum.) Im November bzw. im Oktober waren es 50 Jahre, daß Generaloberst z. T. von Marchtaler Kriegsminister von 19051918, General der Jnfan terie Otto Freiherr von Hügel, der Vorsitzende de- Schwöb. Kriegerbundes und Kommandeur des 26., Re serve-Korps, und Oberst z. T. Max von Duverno in den württ. Militärdienst eintraten.

(-) Stuttgart, 5. Nov. (Frau Zetkin ver Unglück t.) Tie Abgeordnete Klara Zelkin ist am Sonn tag infolge der Eisbildung auf der Freitreppe ihrer Vill ausgeglitten und derart mit dem Kopf auf die Stein ausgefallen, daß man sie bewußtlos und blurüberström ins Haus tragen mußte. Infolge eines Blutergusses in Gehirn soll der Zustand sehr ernst sein.

(-) Ludwigsburg, 6. Nov. (VerkürzkeSch ul zeit.) Wegen des Kohlenmangels sind die Schule! hier am Montag und Dienstag geschlossen. Der Un terrickt wird in Kurzstunden auf die übrigen Wochentag verteilt.

S 5 Nm. (Beiitzweckisel.) Te

LMedarä.

Von *

vllrisr ZcbtNt.I.

(Nachdruck verboten.

Verwickelt! murmelte" der Mt, Hauptstück siebenftg: kein Bruder nebme sich heraus, den Mitbruder sonder Ermächtigung des Mts ?u schlagen, Sauptstück zweinndsiebenzig: von demjeni­gen Eifer, der einem Mönch wohl ansteht und zum ewigen Leben führet . . . Wieviel Jahre zählt Ihr?

Dreiundzwanzig!

Da sprach der Mt ernsthaft: Der Streit ist aus. Ihr, Bru­der Kellermeister, habt Eure Streiche als wohlverdient Entgelt Eurer Zerstreutheit aufzunehmen; Euch, Fremdling des heiligen Vallus, vermöchte ich füglich anzuweisen, Eures Weges weiter zu ziehen, denn es stehet geschrieben: Wenn ein fremder Mönch aus anderweitigen Provinzen ankommt, soll er zufrieden sein mit dem, was er im Kloster vorfindet, sich nur einen demütigen Tadel er­lauben und sich in keiner Weise überflüssig machen. In Erwä-' rung Eurer Jugend und untadeligen Beweggrundes aber mögt -br zur Sübn"ng am Hauptaltar unserer Kirche eine einstündige Übendandacht verrichten: dann seid als Gastsrennd willkommen!

Dem Abte erging es mit seinem Schiedsspruch wie manchem

Warum lour ich lsichk griechisch singe»? gab ihm Praxedis schni wisch zurück. - - > ' -

ci der Leier des HomeruS, sprach Ekkehard verwundert, wo in aber Weit habt Ihr das erlerne^ unsere», Gelehrscmfteit höch­stes Ziel? - .

, Zu Hansel , , , sagte Praxedis gelten und ließ die Laube zurüasliegen. .1 . -. -l

. - Da schaute Ekkehard noch inmal in scheuer Hochachtung her-l über. Bei Aristoteles und Plato war es ihm seither kaum ein­gefallen, dag auch zurzeit noch lebende Menschen griechischer Zunge aus der Welt seien. Wie eine Ahnung zog es durch fernen- Srnn, dag hier etwas verkörpert vor ihm stehe, das ihm trof aller! geistlich.m und weruichen Weisheit fremd, unerreichbar... i

Ich glaubte als Lehrer gen Twrel zu kommen, sprach er weh­mütig, und finde meine Meister. Wollt Ihr von Eurer Mutter­sprache mir nicht auch dann und wann ein Körnlein zuwendeu?

Wenn Ihr die Lauben nicht aus der Stube verjagt, sprach Praxedis. Ihr könnt ja ein Drahtgitterlein vor die Nische ziehen, wenn sie Euch ums Haupt fliegen wollen.

Um eines reinen Griechisch willen . . . wollte Ekl, ,rd er­widern, aber die Türe der engen Klause war ausgegcmgeii. !

Was wird hier von Lauven und reinem Griechisch verhan­delt? klang Frau Hadwigs scharfe Stimme. Braucht man so viel Zeit, um diese vier Wände anzuschauen?. Nun, Herr .Ekkehard, taugt Euch die Höhle?.

. Er nickt bejahend. - - - - -

- Dann soll sie gesäubert und instand gesetzt werden, fuhr Frau' ' Hadwig fort. Auf, Praxedis, die Hände gerührt und vor allen» das Taubenvost verjagtk l

wollte es wagen, ein Wort Pi» dj» Lauben einzu-- '. .. -

, Ekkehard liegen»..

Gasthof zurNeuen Post" hier ist durch Kauf von de Löwenbrauerei Heilbronn aus Metzger Schube von Cle« bronn um den Preis von 82 500 Mark übergegangen.

(-) Nürtingen, 5. Nov. (Tas Hotel als Fe brikbau.) Ter Besitzer des Hotels Schöll, Fabrikar Ebinger, plant das Hotel samt dem Saal in eine Fabri umzuwandeln. Stadtschuktheiß Bauer richtete im Gi meinderat einen öffentlichen Appell an den Besitzer, dc mit der Saalban der Stadt erhalten bleibe.

(-) Heilbronn, 5. Nov. (Aufsehenerregend Verhaftung.) Vor einigen Tagen wurde der G- schäftssührer der Landesgetreidestekle Hellmann un der Getreidehändler Julius Herz von Kochendm verhaftet, denen umfangreiche Mehlschiebnngen zur La gelegt werden. Wie groß diese sein müssen, mag ma aus der Höhe der Schmiergel der. erkennen, die de- Hellmann von einer Teigwarenfabrik im Remstal zug! flössen sein sollen; es handelt sich um 30 000 Mk. Am Schiebungen ins Ausland scheinen mit im Spn zu sein, denn Hellmann verschaffte noch einer in de Schieberwelt" bekannten Persönlichkeit einen Einreise erlaubnisschein nach der Schweiz.

(--) Ravensburg, 5. Nov. (Vereitelter Diel stahl.) Als in den letzten Tagen ein hiesiger Schutz mann bei der Metallgießerei Geiger patroullierte, be merkte er, tckke aus einem Fenster oes oberen Stocks cn einem Seil ein umfangreiches Bündel herabgelassen wurdt das Alumininmpfannen von bedeutendem Wert enthielt In der Dunkelheit hat der Dieb den Schutzmann mit sei nein Helfershelfer verwechselt und er konnte sestgenom men werden. , _^

Meues vom Tage.

Ans dem besetzten Gebiet.

Berlin, 6. Nov. Ter seither von französischem Militär versehene Zolldienst an der Westgrenze des Reichs wird demnächst von deutschen Zollbeamten übernommen ^werden. (Das wird jedenfalls dazu beitragen, das Loch im Westen einigermaßen zu verstopfen. D. Schr.) i

- - Clc meneeau in Stratzburg. >

Straßburg, 5. Nov. Clemenceau hielt heute die angekündigte Rede. Er trat hauptsächlich für Versöh­nung ein. Arbeiter und Bauern müssen einander ver­stehen, da sie die gleichen Interessen haben; der Kampf zwischen Kapital und Arbeit müsse beigelegt werden. Ter Staatshaushalt Frankreichs erfordere die Steuern auch auf notwendige Lebensmittel. Tie wirtschaftliche Erneue­rung werde die Hauptsorge der Regierung sein. Tie Fran­zosen müssen unter sich einig sein. Erst nach der na­tionalen Wiedergeburt sei es nützlich, an die Lösung der Verfassungsfrage zu gehen. Clemenceau wandte sich sehr scharf gegen den Bolschewismus. . . ,

Von der Friedenskonferenz. >

Poris, 5. N)v. Ter Oberste Rat beschloß die Be­setzung der Abstimmungszonen und die Kommando der interalliierten Besatzungstruppen folgendermaßen zu re­geln: Allenstein: Großbritannien; Marienwerder: Ita­lien; Oberschlesien: Frankreich; Teschen: Vereinigte Staa­ten bzw. provisorisch Frankreich bis zur Ratifikation des s Friedensvertrags durch Amerika.

! Bern, 5. Nov. Ter Bundesrat hat beschlossen, die schweizerische Gesandtschaft in Belgien in eine selbstän­dige diplomatische Vertretung umzuändern.

Der Krieg im Osten.

London, 5. Nov.Morning Post" meldet aus Re- 'val, daß zwischen der finnischen Regirrung und Admiral Koltschak ein Abkommen zustande gekommen ist, Finn­land verspricht, sobald wie möglich einen Angriff gegen die - Bolschewisten zu unternehmen. Als Gegenleistung erhält Finnland für jeden Tan des LeldLULs 7 Millionen

I Ei so, sprach Frau Hadwig, Ihr wünschet allein zu sein und , Tauben zu hegen. Soll man Euch rächt auch eine Laute an die Wand hängen und Rosenblätter in Wein streuen? Gut, wir Wol­ken sie nicht verjagen; aber heute abend sollen sie gebraten unser», Tisch zieren. ä- , ., 1

- Praxedis tat, als habe sie nichts gehört. 1

r' Wie war es mit dem reinen Griechisch? frug nun die Her­zogin. Unbefangen erzählte ihr Ekkehard, um was er die Grie­chin angegangen, da zogen die Stirnfalten wieder bei Frau Had­wig auf. Wenn Ihr so wißbegierig seid, so mögt Ihr mich fragen, Zagte sie, auch mir ist die Sprache geläufig. Ekkehard sprach nichts dagegen. In ihrer Rede lag meistens eine Schärfe, die das Wort der Erwiderung im Munde abschnitt.

Die Herzogin war streng und genau in allem. Schon in den ersten Tagen nach Ekkehards Ankunft entwarf sie einen Plan, in 'weicher Art sie zur Erlernung der lateinischen Sprache vorschrei- ften wolle. Da fanden sie es am besten, eine Stunde des Tages per löblichen Grammatik zu bestimmen, eine zweite der Lesung ides VirgiliuS. Auf letztere freute sich Ekkehard sehr, er gedachte stich zusammenzusajsen und mit Aufbietung von Wissen, Schärfe lund Feinheit der Herzogin die Pfade des Verständnisses zu ebnen, s Das Herbe der Granunatik zu lindern, wußte Ekkehard keinen Ausweg. Für jeden Lag schrieb er der Herzogin die Aufgabe allst sein Pergamentblatt, die war des Lernens begierig, und wenn die fFrühfonne über dem Bodensee aufstieg und ihre ersten Strahlen 'auf den hohen Twiel Warf, stund sie schon im des Fensters Wöl--' bung und lernte, was ihr vorgeschrieben war, leise und laut, bis zu Ekkehards Saal klang einst ihr einförmig Hersagen: niuo, Lmss, smul, »MUMU8 . . . (ich liebe, du liebst, er liebt, wir lieben...

i Praxedis aber hatte- schtvere Stunden. Sich zur Anregung, .aber ihr zu nicht geringer Langeweile, befahl ihr Frau Hadwig, (jeweils das gleiche Stück Grammatik zu lernen.

! Des Abends kam die Herzogin hinüber zu Ekkehards Gemach. sDa mußte alles bereit sein zur Lesung des Virgil, Praxedis kam -mit ihr, und da in Vinzentius' nachgelassenen Büchern ein latei­nisches Wörterbuch nicht vorhanden war, ward sie mit Anferti­gung eines solchen beauftragt, denn sie hatte in jungen Tagen des Schreibens Kunst erlernt. Frau Hadwig war dessen minder er­fahren: Wozu wären die geistlichen Männer, sprach sie, wenn ein 'jeder die Kunst verstünde, die ihrem Stand zukommt? Schmie­den sollen die Schmiede, fechten die Krieger und schreiben die Scyreiber, und soll kein Durcheinander entstehen. Doch hatte Frau Hadwig sich wohl geübt, ihren Namenszug in künstlich ver­schlungenen großen Buchstaben den siegelbehangenen Urkunden als Herrin des Landes beizufügen. i

Praxedis zerteilte eine Pergmnentrolle in kleine Blätter, zog' auf jedes Blatt zwei Striche, also, daß drei Abteilungen geschaf­fen wurden, um nach Ekkehards Vortrag jedes lateinische Wort einzutragen, daneben das deutsche, in die dritte Reihe das entspre-' chende griechisch. Letzteres war der Herzogin Anordnung, ihm zu beweisen, daß die Frauen auch ohne seine Beihilfe schon löb­liche Kenntnis erworben.

So begann der Unterricht. ",

Die Türe von Ekkehards Gemach nach dem Gang hin hatte VrarediS weit aufgesperrt. Er aina bin und wollte sie zulehyen.

Mark und die ganze Halbinsel Kola init der Murman- ,küste. (Tas gleiche Gebiet hat England schon Norwegen versprochen. Tb Schr.)

- Berlin, 5. Nov. LautDaily Herald" ist die britische Regierung zu Verhandlungen mit Sovjet-Ruß- land geneigt. .

Internationale Arbeitskonferenz.

Washington, 5. Nov. (Havas.) Ta von einigen Ländern nur Regierunqsvertreter teilnchmen, protestierten die Abgeordneten der Arbeiter dagegen mit der Begrün­dung, iiaß der Vertrag je zwei Regierungsvertreter, je einen Vertreter der Arbeitgeber und je einen solchen der Arbeitnehmer vorsehe. Tie Konferenz beschloß daraufhin, eine Kommission zur Prüfung dieser Frage zu ernennen.

Tie internationale Arbeitskonferenz hat den Antrag, Frauen zu den Verhandlungen der Konferenz zuzulassen, angenommen. , .

Ende des Streiks in Amerika?

Washington, 5. Nov. Havas meldet, in amtlichen Kreisen sei man der Ansicht, daß der Bergarbeiterstreii seinem Ende entgegengehe. . .

Zur Answandcrungsfrage. Ein seit 1913 in Argentinien weilender beutscher Ingenieur schreibt den Leipz. Neuesten Nachr.", die Aussichten für deutsche Einwanderer seien in Argentinien, wo nicht gearbeitet, sondern spekuliert wsid, sehr schlecht. Tas sich herum­treibende Gaunervolk lebe von dem Geld, das die Ein­wanderer mitbringen und gewöhnlich seien die Deutschen die Tummen. Ein Deutscher sei immer gegen den an­dern. Ein Filmgroßhändler namens Max Glücksmann in Buenos Aires schicke sich an, durch Kinovorsührungen in Deutschland zur Auswanderung nach Argentinien aus­zufordern. Vor Glücksmann wird gewarnt. Während der ranzen Kriegszeit und noch jetzt habe er in Argen­tinien Films verbreitet, die gegen Teutschland hetzten, und dadurch habe er den Deutschen drüben sehr geschadet.

Verband der Südwestdeutschen Presse. In der Pfalz hat sich ein Verband der pfälzischen Redak­teure gebildet, der seinen Anschluß an den Landesver­band badischer Redakteure beschlossen hat. , - ^ ^> -

42 Lokomotiven und 446« Wagen behaupten die feindlichen Verbündeten von Teutschland zu wenig er­halten zu haben. Wenn das wahr sein sollte, so würde es schwer halten, das Material auszubringen, da das brauch­bare Fahrgerät bei uns schon bis zum äußersten ausge­nützt werden muß, um den Verkehr notdürftig aufrecht zu erhalten. Eine weitere Abgabe gerade der besten Ma­schinen könnten wir jetzt nicht brauchen.

Aus der Flucht ertrunken. In letzter Woche versuchten drei aus einem französischen Lager entflo­hene deutsche Kriegsgefangene über den Rhein ber Acken- heiin (Baden) zu schwimmen. Zweien gelang das Wag­nis, der dritte, ein Norddeutscher, sank mitten un Stro..i

unter. . ^ ^

Zwei Großschicber, die Kaufleute Aaraud uud Säuger in Walds Hut (Baden) wurden verhaftet, als sie eine Zuckerschiebuna im Wert von m.h.eren Mil­lionen Mark zum Abschluß bringen wollten. Ter Zucker ollte vom Ausland nach Hamburg gebracht und von da ins Innere des Reichs verschoben werden. Tre Sch.eich- händler haben auch große Schiebungen anderer Lebens- mittel auf dem Kerbholz. , ft!

Bilder aus Südtirol.

Wenig Reisende kommen nach Südtirol über den Brenner hinunter, noch weniger über den Brenner herauf. Tie Karabinieri in Gries, wo die umständliche Gepäckrevi- sion erfolgt, haben nicht viel zu tun. Es ist still seit Monaten in Südtirol. Ein Blütcnland im Glashaus, unterm Glassturz. , ... ,

die Herzogin aver hielt ihn zurück: Kennet Ihr die Welt noch nicht?

Ekkehard wußte nicht, was das heißen solle. ' ^ l

Jetzt las er ihnen das erste Buch von VirgiliuS' Heldendichtung. Aeneas, der Troer, Hub sich vor ihren Augen, wie ihn siebenjäh­rige Irrfahrt umhergeschleudert auf dem Torrhener Meer und wie es so unsäglicher Mühsal gekostet, des-'römlschen Volkes Grün­der zu werden. Es am der Zorn der Juno, wie sie an Asolus bittweise sich wendet und dem Gebietiger von Wind und Sturm' die schönste ihrer Nymphen verspricht, wenn er der Troer Schiffe verderben wolle Gewitter, Sturm, Schiffbruch, Zerschellen dsr Kiele, ringsum schwimmen umher sparsam in unendlicher Mee­resflut Waffen des Kriegs und Gebälk und troischer Prunk durch' die Brandung. Und der Wogen Gemurr dringt zu Neptunus hin- unter tief im Grund, er kommt emporgestiegen und schaut die Ver­wirrung, des Aeolus Winde jagt er mit Schimpf und Schande nach Hause, wie. der Aufruhr beim Wort des verdienten Mannes legt sich das Toben der Wässer, an Libyens Küste landet der Echrffe Rest...

Soweit hatte Ekkehard gelesen und erklärt. Seine Stimme war voll und tönend und klang ein wohltuend Gefühl inneren Verständnisses durch. Es war spät geworden, die Lampe flackerte, da Hub Frau Hadwig den Vorirag auf.

' Wie gefällt meiner Herrin des heidnischen Poeten Erzählung? frug Ekkehard.

Ich will es Euch morgen sagen, sprach sie. Sie hätte es auch .schon heute sagen können, denn fest und bestimmt stand der Ein- druck des Gelesenen ihrem Gemüte eingeprägt, sie tat es aber nicht, um ihn nicht zu kränken. Lasset Euch was Gutes träumen, ries sie dem Weggeheuden nach. ,<

Ekkehard aber ging noch hinauf in des Vinzentiuö Turm- stube. Die war sauber hergerichtet, die letzte Spur vom Nisten 'der Tauben getilgt; er wollte sich sammeln zu stiller Betrachtung, wie ehemals im Kloster, aber sein Haupt war heiß, vor seiner Seele stand die hohe Gestalt der Herzogin, und wenn ec sie recht ins Auge faßte, so schaute auch Praxedis' schwarzäugig Köpflein über ihrer Herrin Schulter zu ihm herüber was aus all dem noch werden soll? Cr trat ans Fenster, eine kühle Herbstlust ^wetzte ihm entgegen, ein dunkler, eherner, unendlicher Himmel spannte sich über das schweigende Land, die Sterne funkelten, nah, ftern, licht, nuiit; so groß hatte er das Himmelsgewölbe noch uie- iWals erschaut aus Bergcsgipseln ändert sich das Maß der Dinge i lang stand er so, da ward cs ihm unheimlich, als wollten ihn die ! Gestirne binanfziehcn zu sich, als sollt er leicht und geflügelt der i Stube entschweben ... er schloß das Fenster, bekreuzte sich und .ging schlafen. s

> DeS andern Tages kam Frau Hadwig mit Praxedis, der .Grammatik zu Pflegen. Sie hatte Wörter gelernt und Deklina« itronen und wußte ihre Aufgabe. Aber sie schien zerstreut, s ' . Habt Ihr etwas geträmt? frug sie den Lehrer^ wie die Stunde» iabgelaufen war. - ' - -

Nein. ' '

. Gestern auch nicht?

b'' Nein. - . . - -

1. . Lst schade, es soll eine Vorbedeutung in dem lie-w. waS einer!