Witdbad. 8. Sept. Während der Sommermonate gibt es hier bekanntlich allerhand Perguügungsmöglichkeiten speziell für die reifere Jugend und wiederum welche, an denen sich auch die älteren Geschlechter erfreuen und erholen können; nur für die Schuljugend ,st in den letzten 5 Jahren nichts geboten worden. Da sprach am letzten Dienstag der Gemeinde rat das erlösende Wort von der Abhaltung eines Kinderfestes. Und'wie ein elektrischer Funken ging dieser Beschluß von Kindermund zu Kindermund. Es war eine Freude all die strahlenden Gesichtchen beobachten zu können, die hinfort nur noch vom Kinderfest träumten und von all den schönen und guten Dingen, die ihnen geboten werden sollten. Ich will keine Kritik daran üben, inwie- eit es angebracht war, den Kindern durch die Herren Lehrer Geld übergeben zu lassen, mit dem Hinweis, ihre Eltern sollen ihnen ein „Geschenkte" kaufen. Gewiß, die Geschenke sind dadurch vielfach reichlicher ausgefallen, als wenn die Stadt sie hätte einkaufen und gleich mäßig verteilen lassen müssen. Nur das eine sei gesagt: Jedes Kind wußte schon im Voralls, was es bekommt, und somit war der Reiz, den ein Geschenk haben sollte, dahin. Immerhin, der Kinderfesttag kam heran und am Samstag nachmittag 2 Uhr marschierten die einzelnen Schulklassen unter den Klängen der Stadtmusik nach dein Festplatz beim Windhof, allwo sich die frohe Kinderschar bei Scherz und Spiel nach Herzenslust vergnügte. Es war ein buntes Leben und Treiben: Hier mühten sich die Jungens am Kletterbaum ab, um das eine oder das andere der begehrlichen Sachen herabzuholen, dort maßen sich andere im Wettlauf um den Siegespreis und an anderer Stelle im Sackhopfen, dem zweifellos das meiste Interesse entgegengebracht wurde, da die damit verbundenen Purzelbäume die größte Heiterkeit hervorriefen. Be- . wirtet wurden die Kinder nach getaner Arbeit mit Kaffee und Bretzeln und es war eine Freude, zu sehen, ivie sie die langentbehrte Bretzel ihrer Bestimmung zuführten. Außer dem bereits erwähnten Geschenk wurden die Kinder noch mit Birnen bedacht. Doch wäre es m. E. richtiger gewesen, wenn sämtliche Kinder mit letzteren gleichmäßig hätten beschenkt werden können. Um 6 Uhr wurde der Heimmarsch angetreten und man sah den Großen wie den Kleinen trotz rennen und jagen keine Müdigkeit an. Alles in allem: Das Fest nahm bei prächtigem Wetter einen schönen, harmonischen Verlauf und den Veranstaltern und den Herren Lehrern, die sich mit ihren Zöglingen waid- lich abmühen mußten, sowie der Stadtmusik für ihre Mitwirkung sei hier namens der Kinder herzlicher Dank gesagt. — Am Abend desselben Tages hatte der „Liederkranz" eine Zusammenkunft in der Sonne, die die Ehrung
von 6 seiner aktiven Mitglieder Zum Zweck hatte. Fast alle Sänger waren sich der Pflicht des Tages bewußt und dazu erschienen. Galt es doch die dem Verein seit langen Jahren bewahrte Treue durch Ueberreichung von Sänger- Ringen zu belohnen. Als Einleitung des feierlichen Akts intonierte der Chor „Die Weihe des Gesangs" von Kreutzer, worauf der Vorstand Herr Gr oß m ann die Verdienste der Jubilare um den Verein in gebührender Weise würdigte und darauf den Sängern G. Fritz, Ehr. Gail, Fritz Krauß, R. Pfau, W. Schlüter, Ehr. Schmid, sen. als äußeres Zeichen der Dankbarkeit den Sängerring überreichte. Anschließend daran erklang das Ehorlied ,',Ein Mann ein Wort", worauf man vom ernsten zun, gemütlichen Teile überging. Nur zu rasch vergingen für das frohe Sängervolk die in reiner Harmonie verbrachten Stunden und alle, die sie mit erlebten und noch nicht im Besitze des Sängerringes sind, sind mit dem stillen Wunsche nach Hause gegangen, daß auch ihnen einmal diese Ehrung von Seiten des Liederkranzes zuteil werden möge. — Zugunsten der Wildbader Kriegsgefangenen wurde am Sonntag ein Blumen tag abgehalten. Während des ganzen Tages boten junge Damen, die sich.in de» Dienst der gute» Sache gestellt hatten, den zahlreichen Passanten und Konzerte-Bc- suchern Blumen zum Verkaufe an. Viele, die den Sinn And Zweck des Tages kannten, haben ausgiebig Gebrauchs davon gemacht. Und so will ich hoffen, daß der Erlös den Erwartungen voll und ganz entspricht, damit unseren, nach jahrelangen unsäglichen Leiden Heimkehrenden, ein würdiger Empfang bereitet werden kann. — Der hiesige Turn - Verein schloß am gestrigen Sonntag beim herrlichsten Wetter seinen diesjährigen Sommerturnplan mit einem Schlußturnen, verbunden mit einem Preisturnen. Nach einem Umzug durch die Stadt kamen auf dem Turnplatz nach einem schneidigen Aufmarsch Freiübungen der gesamten Turner und Zöglinge zur Abwicklung unter der Leitung von Herrn Turnwart Do mm er. Diese, sowie das darauf folgende Preisturnen gaben ein beredtes Zeugnis für die Zusammenarbeit in den Turnstunden und die Freude am edlen Turnsport. Ein Faustballspiel auf dem leider dazu schlecht geeigneten Platz gab dem Nachmittag einen wohlgelungenen Abschluß und konnte die große Zuschauermenge von dem Gesehenen wohl befriedigt gewesen sein. Abends war dann in der Turnhalle Tanzunterhaltung. Der Ehren-Vorstand des Vereins, Herr Kallfaß, begrüßte die Erschienenen und dankte ihnen für ihr Kommen. Er ermahnte zu kräftigem Zusammenhalten und eifrigem Turnbesuch und dankte den Mitwir- kenden für das wohlgelungene Fest, sowie den Kampsrichlern für ihre treue Mitarbeit. Herr Vorstand Fröhlich er
griff hierauf das Wort, und führte des weiteren den Wert von Turnen, Sport und Spiel aus. Er erwähnte, daß der Verein durch verschiedene Spenden und Gaben in der
Lage sei, belohnen.
1. Preis:
1.
2 .
3.
4.
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8 .
P eie
seine Turner und Zöglinge für ihren Eifer zu Sodann ging er zur Preisverteilung über.
Turner: O b e r st u f e.
Hermann Bausert mit 68V-z Punkten (i Uhr)
(Tintenzeug) (Obstschale) (l Glas) (Cigar.-Etui) (1 Krug) (Gamaschen) (Obstteller) (l Krug)
Turner: Unter st u f e.
Karl Schwarzmaier mit 66 Punkten
2.
Karl Aberle
65'/-
3.
„ Wilhelm Volt
„
64
„
4.
„ Hermann Serval)
„
63
5.
„ Ludwig Aldinger
„
62
6.
„ Ludwig Rieringer
„
54
7.
„ Christian Eitel
„
50
„
8.
Fritz Lutz
44'z
9.
Hermann Schill
„
39 V-
„
Rudolf Kuch Paul Schwarzmaier Karl Kern Theodor Mundinger Karl Popp Karl Schill
64 58 Vs 55 49's 47 V- 37
(1 Bild) (Turnschuhe) (Paar Hosen) (1 Uhr) (l Glas) (Taschenlampe) (Cigar.-Etui)
Preis:
Punkten (Sweater) „ (Turnschuhe) „ (Gamaschen) „ (l Krug)
„ (Schmuckkast.) „ (Spazierstock) „ (Haarbürste) „ (1 Krug)
„ „ (Tasch.-Spieg.)
Zöglinge: Unterstufe.
Eng. Heselschwerdt mit 73 Punkten (Tintenzeug)
l.
Preis: Fritz Bott
mit
74-/z
2.
„ Thd. Wandpflug
72
3.
„ Albert Bausert
„
64V-
4.
„ Robert Riexinger
62
5.
„ Oskar Eisele
6 l V-
6.
„ Wilhelm Eitel
„
59
7.
„ Karl Gall
55 V-
8.
„ Rudolf Weber
„
49
9.
, Fritz Krauß
,/
44
65 58'/- 54 V- 54 51
48 V-
Karl Dommer „ Rob. Kappelmaun
., Karl Bott
„ Will). Heselschwerdt
., Emil Fiscber
„ Eugen Bolt „ Fritz Bolt
Eine flott arrangierte Polonaise Eugen H o f m a » n geleitet, trug zur fröhlichen Stimmung bei, und der Tanz währte bis in die späte Nacht hinein.
Wttdlrad, 8. Srpt. (Besttzwech/et.) Das Honold- sche ünv das frühere Pstissi-rsche Anwesen in der König- Karlst oßc ging durch Kauf an. die Inhaber des Sommer- berghoMs i ttägner und Wentz) üdev
(Becher) (Gamaschen) ^ (l Glas) (Spazierstock) (Mundharm.) ^Taschenlampe) (WetterhäuSch.) von Ehrenmitglied
Am Dienstag, den 9 Septbr. 1919, vorm
8 Uhr werden am Köpfte
4 Lose abgängiges Brennholz und nachmittags IN Uhr im Hofe der Kleinkinderschule * 2 geschälte Baustangen öffentlich gegen Barzahlung versteigert.
Wildbad, 8. Septbr. 1919. Stadtpflege
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Auf Lebensmittelmarke 13 wird abgegeben:
V- Md. Suppea-Mischnng per Md. Wir 1,20 Snppen-Mürfel zu 13 Pfg. per Stückr.
Listenschluß Dienstag abend 6 Uhr.
Stadt. Kebensmittrtamt: Arbeiterrat:
^ Kappelmann. Schlüter.
Bekanntmachung.
Heute nachmittag 2—6 Uhr und morgen vormittag 8—)2 Uhr wird der Maisgries» und Gerstenmchl verkauf im städt. Mehllokal fortgesetzt und ist dieser vor aussichilich der letzte Verkauf.
Stadt. Mehlabgabe: C Maier.
Werlettung Heute nachmittag und morgen vormittag.
Wildbad, den 6. Septbr. 1919.
Todes-Anzeige.
Tiesbelrübt machen wir die traurige Nachricht, daß meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante
WiWnc RlW,
ged. Gebsuer^
im Alter von nahezu 60 Jahren nach kurzer schwerer Krankheil verschieden ist.
Um stille Teilnahme bitten:
Ter iranernde Gatte:
Z»hom KW,
der Lohn:
Heinrich NW mit Familie
die Tochter:
Sophie Willig, geh. NW mit Familie
Die Schwiegertochter:
Marie KW mit Kinder».
Beerdigung: Montag nachm. 3 Uhr.
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6in unter sn lls5 Oelepsion-Uet^
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