sen in der Hauptsache sich zu üttterricst'.en iuwen und die Erteilung von Aufträgen durch Besuch der Fabrikpiätze i in 'Aussicht stellen.' Die Amerikaner haben grasten Be j darf namentlich in Porzellan geltend bernacht. Accch Süd ^ amerika, Italien, Spanien und Polen waren unter den i Einkäufern vertreten. Was die Beteiligung der Jnlands- knndfchaft anbelangt, so ist sie sehr zurückhaltend gestimmt, mahl in Erwartung des Abbaus der Preise. ' i

Po« der Friedenskonferenz. ' ^

Berlin, 6. Sept. DieDeutsche Tages ctg/' gibt eine Meldung desJournal de Geneve" wieder, wonach der Fünferrat den Vorschlag fallen gelassen hat, Vor­arlberg der Schweiz zuzuteilen. Flank-eich wollte dein Wunsch der Vorarlberger Bevölkerung entgegentommen, während Italien, das schließlich die angelsächsischen Staa­ten ans seine Seite zog, dagegen war.

Ter Jriedensvertrag von St. German». Wien, 6. Sept. Der Kabiiieusrar beschloß nach l der Beratung des Friedensvertrags, der Nativnalversamm- ; lang seine Annahme zu emvsehlen. Im Hanptans- ; schuß berichtete Staatskanzler Nenner über die Verhand lungen in St. Germain und erklärte, es sei notwendig, den vorgelegten Vertra g zu unterzeichnen. Ter Hanpt- ausschuß beantragte bei der Nationalversammlung, den Leiter der Friedensabordnung zu beauftragen, den vor­liegenden Vertrag zu unterzeichnen. Ter Oberste Rat hat ^ die Frist von 5 auf 7 Tage verlängert. >

Tie. Groftdeuts ch e Vereinig u n g beschloß ein- ^ stimmig, die Zustimmung zur Unterzeichnung des Frie densverirags abzulehnen.

Zur Borgeschichte des Kriegs.

Wien, 6. Sept. Tie ZeitungMorgen" berichtet über Verhandlungen des österreichisch-ungarischen Mini­sterrats vom 7. Juli 1914. Ter Außenminister Graf Berchthold habe sich nach der Mordtat in Serajewo dafür erklärt, daß Serbien unschädlich gemacht werden müsse. Alan müsse handeln, bevor Italien und Rumänien Entschädigungsansprüche machten; das sei auch die An sicht der Reichsregiernng in Berlin. Graf Tis za (der > damalige ungar. Ministerpräsident) bemerkte, er könne ^ sich nicht»bedingt zum Krieg entschließen, auch auf diplo­matischem Weg lasse sich eine Bestrafung Serbiens er­zielen. Ter öftere. Ministerpräsident Gras Stnrgth und der poln. Minister Bitinski seien dagegen auch für mili­tärisches Eingreifen gewesen, ebenso der Kriegsminister. Tisza habe vor dem Krieg gewarnt. Endlich sei beschlos­sen worden, erst mobil zu machen, wenn Serbien be­stimmte Forderungen zurückgewiesen habe; alle Anwe senden des Ministerrats mit Ausnahme Tiszas seien für so weitgelpmde Forderungen an Serbien gewesen, daß eine Ablehnung zu erwarten ivar. (Bestätigung bleibt abzuwarten.)

Christlich sozialer Gewerkschaftskongreß. Wien, 6. Sept. Gestern nmrde der 3. Ehristlich- soziale Getverkichattslongreß eröffnet. Funke-München überbrachte die Grüße' der christlichen Gewerkschaften Deutschlands, deren Mitgliederzahl seit 1914 von 230 000 s uns 1 Million gestiegen sei. ^ §

Cittschränkungcn des Völkerbunds. j

Washington, 6. Sept. Der SenatSausschuß für ' auswärtige Angelegenheiten hat die Anträge aus Be- -chränkuiigen des Völkerbundsplans angenommen und den gesamten Friedensvertrag dem Senat überwiesen.

Tie Bereidigung der Reichsbcamten.

Berlin, 5. Sept. Tie Vereidigung der Beamten in den Reichszentralbbhörden ist bereits zmn grüßten Teil erfolgt. Auch in den Nachgeordneten Dienststellen hat bereits eine große Anzahl Beamter den Eid ans die neue Verfassung gelMet. Die Vereidigung der Truppen steht unmittelbar beimc. . S

Vermischtes. ^

Dis Abfindung des Kaiserhauses. Der preuß. Flnanznn'nlster Südrkmn teilte mit. dle^rage der Abfindung Hohenzollern werde ohne Kleinlichkeit und Gehässigkeit gelöst "werden. Nach den bisherigen Feststellungen hat die königliche Familie keine Kant.allen im Ausland angelegt. Bei seiner Flucht »ach Hol­land habe der Kaiser insgesamt 650 000 Mark bei sich gehabt. Micher sei kein Pfennig ins Ausland geschickt worden.

Kroilprinzeskin Lecilie hat mit zwei ihrer Kinder-am 5. Sept. die lei! langer Zeit geplante Reise nach Holland zu kurzem Be- nnh ihres Gemahls in Wieringen angetreten.

Lohmann ch. Der Groschanfmnnn Dr. Alfred L o h m a n n ist nn Alter von 50 Fahren in Lübeck verschieden. Dr. Lvhmann. Mnlnches der Import- und Exportfirma Lohmann u. Ca., war ! :>i!ident der Bremer Handelskammer und Mitbegründer der D nüchei, Ozeanreederei, welche die HandclstauchbovteDenlsch- and" undBremen" baute.

Noiwohiiimge». Der Wohnungsverband Groß-Berlin baut 'l>^ bis zum I. November fertig zu stellende Einfamilienhäuser aus Holz für flüchtige Beamtenfamilien aus dem besetzten Gebiet.

Schiebungen. Auf dem Bahnhof in G r o ß - L i ch t e r f e l d e bei Berlin wurden ooo Zentner Zucker und 200 Zentner Kakao, nie als Schrauben und 'Nägel deklariert waren, beschlagnahmt. Die Waren, die von einer Schiebergesellschast aus Magdeburg nammcn, die mit dem dortigen Proviantamt Beziehungen Haber sali, baben inen Werl von einer halben 'Million.

Wieb'r gehoben. Der LondonerDailp Ehronicle" berich tet, daß bck znm 1. .September 450 gesunkene oder versenkte englische Schiffe im Wert »vn 800 Millionen Friedensmark wieder gehoben worden seien. Außerdem konnten von dem ver lenkten OzeandampferLaurentin" Goldbarren im Wert von 40 Millionen Mark geborgen werden.

^ Brand. In BW i (Italien) hat eine Feuersbrunst lOOOl. Lack >»e>reibe zerstört!

An der Kaiserbrücke in M ai » z geriet ein französisches Booi in Brand. Dabei wurden 4 französische Soldaten getötet und einer schwer verletzt.

Flug um die Welt. DemPerliner Lokalanzeiger" zufolgc 'pu ein amerikanischer Rechtsanwalt in Seattle einen Preis von ! oo Morgen Land für einen Flug um die Welt dem Aegua- vr entlang ausgesetzt.

EDe ^Deutscher Evangelischer O Kirchentag.

Treslden, 2. Sept. Den Verhandlungen des i. Ev. Kirchentags, der für die Tage vom 2.-5. September in Dresden znsammengetretcn ist und ans den die Augen den gesäurten deutschen, sa Wohl des Protestantismus über­haupt gerichtet sind, ging am Montag abend 7 Uhr in der großen, bis auf den allerletzten Platz gelullten Kreuz- lirche ein Festgottesdienst voraus, in dem Oberhvfprediger 0. von Dryander, Berlin, die geistesmächlige Predigt in Anlehnung an Ephes. 3, kftfs. hielt, in deren Ntit- relpunkt er christlichen Glauben und christliche Liebe stellte. In der reichen musikalischen Umrahmung !am Joh. Seb. Bach zu erhebendem Ausdruck. Am Tienslag vormittag 9 Uhr traten die 320 entiandlen Vertreter der evangeli­schen Kirchen und des evangelischen Kirchenvotks zu du Verhnndlurigen im großen Saale des Vereinshanses zu­sammen, denen auch die Presse und ein großer Znhörer lreiS beiivvhnten. Nach Gebet von Oberhosprediger l). Tr. Tibelius, 'Dresden, eröffnete der Präiid nt des Deut­schen Evangelischen Kirchenansschus'es und Evangelischen Oberkirchenrats zu Berlin, I). Mveller, die Sitzung mit einer Begrüßungsansprache. Er wieS ans die Ausgaben des kirchlichen Neuaufbaues bin, nachdem den Kirchen durch den Sturz der Fürsten, deren er dankbar gedachte, ihre Spitze genommen und das deutsche Volk äußerlich und innerlich znsammengebrochen sei. Ihr zu begegnen, mn je Hanptsorge des Kirchentages sein. Unter den Begrüßungen fand die von 0. Teißmann verlesene der nnnländische» Kirche besonders warme Aufnahme.

Nach Bureanbiidnng und Erledigung, geschäftlicher Angelegenheiten hielt Prvs. t). Jhmels, Leipzig, einen einstündigen, tiesgcefteiiden Vortrag' überEvangelischer Glaube als Kraftquelle der Gegenwart". Auch ein grv- fies Vvlk vermöge schließlich nur ans dem Glauben an Gott wirklich zu leben. Nur dadurch finde das Bewußt­sein der Pflicht seine sichere Verankerung, nur dadurch vermöge ein Vvlk und zuletzt die Menschheit, Ziele zu zeigen, in denen alle einzelnen, sich selbst vergessend, eins werden können, und vor allem: nur der christliche Glaube, geiade ancb im evangelischen Lichte, erschließe die Krast- anellen für eine Erneuerung des Volkslebens von innen heraus. Tann aber müsse auch in der Kirche selbst die Kraft dieses Glaubens sein, für die Redner werlvolle Quellen aufdeckte. lieber Ausgaben und Zuständigkei­ten des Deutschen Ev. Kirchentags als einer- dauernden Einrichtung berichteten Präsident l>. Moeller, Präsiden! I>. Tr. Bvehwe, Dresden und Miisions - Tirekior I>. Schreiber, Berlin. Einem Antrag Evers, Berlin, entsprechend, wurde nach längerer Besprechung die von 0. Moeller vertretene Vorlage oes Arbeitsausschusses einer 2k gliedrigen Kommi sion ?ur weiteren Nachprüfung überwiesen. Ans der reichen Tagesordnung, über die wir in einem Schlnßü'erlcht näheres nniteilen werden, heben wir noch hervor: Vornahme -er Fist'wrge für die deutsche ev. Anslandsdiaipora durch den Kirchentag, Synvdalver- faisnng und kirchiiche Wahlen in den Landeskirchen, Be-c rietst über die Behandlung des Unvalstsystems in der Kirchenverf-'sang der ein e neu Landeskirchen, Erhaltung des ev. Religionsunterrichts in den Schulen, Lockerung des Parochialzwaugr und Schutz der Minoritäten.

? F ?

Baden

G) Harisrithe, 5. Sept. Am Montag nachmiO ag Gl Uhr hält das Ministerium des Innern im großen Sitzungssaal des Landtags eine Besprechung mit den Bu­tt, iecn der Landwirtschaft über Zwangsbewir scha'tnng ab.

!-) Ktarlsetihe, 5. Seht- (Eine schärfere lieber- wc.chnng des Kraslwagenvctkehrs.) Tie Betriebsßv frage hat sich nicht unwesentlich dadurch überaus ernst gestal­tet, daß der Verkehr mit Personenkrastftahrzengen zum großen Teil im Schleichhandel bezogenes Benzol ver­braucht. Bei der geringen Produktion von Benzol macht es der Schleichhandel unmöglich, sowohl Industrien, die Mm'»! für ihren Fabrikations-Prozeß brauchen, als auch .wranftchrzenge, die öffentlichen Zwecken dienen, zu be­liefern. Ties bisher getroffenen Maßnahmen zur Ein -chränkung des Vergnngniigsveriehrs mit Kraf sah zmzen waren bis jetzt nahezu wirkungslos. Das Ministerium des Innern hat deshalb eine schärfere Kontrolle der auf

der Fahrt befindlichen Kraftwagen ungeordnet. Es hat die Bezirksämter, in deren Bezirk ein regerer Kraftwa­genverkehr stattfindet, beauftragt, eine dauernde Kontrolle 'r Kraftwagen einzurichtcn. In Frage kommen vor al­lein die Bäder und Luftkurorte, in denen zahlreiche Kraft­wagen erscheinen, die lediglich zu Vergnügnngszwecken in. Lande herumfahren und deren Insassen sich durch ihr Auftreten bei der einheimischen Bevölkerung äußerst miß­liebig machen. Fahrzeuge, für welche eine ordnungsge­mäße Znlassungsbescheinignng nicht vorgezeigt werden Gnu, sollten beschlagnahmt werden. Falls die Kraft­wagen ans das Zeichen des Äontrvllbeamten nicht an- halte», sind geeignete Beamte bestimmt, die bei der Nicht - besolgnng der Be ehle nach den Gummireifen schießen.

(i^ kinVtSruhe, 0. Sept. Ter schweizerische Bun desral Hai die Wiedereröffnung des badischen Bahnhoft in Basel genehmigt.

(-) .Karlsruhe, 6. Sept. (Vom ev. Landesveren für Innere Mission.) Ter ev. L a ndftsv erein s ü' Inn ere Mission wird sein 70jähriges Bestehen von 12. bis 14. Oktober in Karlsruhe begehen. Zi seinen ,'Kihlreichcn Werken christlicher Liebestäligkeit wft der Landesvercin jetzt noch folgende hinzusügen: In Ver bindung mit der ErziehungsanstaltSchwarzacher Hos' bei Aglasterhanscn wird eine Brüderaustalt zur Ausbil­dung von' Berufsarbeiten, der Inneren Mission ero,s jiet werden. Junge Männer im Älter von 19 bis 3( Jahren können Ausnahme finden. Ter Un.erricht datier zwei bis vier Jahn'. Zum Inspektor der Anstalt wurv- der Basier Missionar I. Bellon berufen. Bis zum 1 Oktober wird auch das Waiderziehnngsheim Fallend»cz in Herrenalb erössnet. Es wird damit eine Mittelschust mit dem Lehrplan eines Realgymnasiums verbunden Leiter der Falkenburg ist Seminardireklor Schulrat K PH. König, der wegen seiner trendeutschen Gesinnune ans seiner elsässischen Heimat vertrieben wurde. Jw Oklvber sott auch mit der Hansm s ion begonnen werden. Endlich soll am I. Oktober in Ettlingen ein Altersheim errichtet werden. Im Jahre 1920 soft Karlsruhe auch ein Altersheim der Inneren Mijs.on erhalten.

(-! Harlsrnhe, 0. Sept. Ter neue politische Leiter desVolkssrennd", Georg S ch ö p f l i n , hat gestern sein 'Amt angetreten.. Sehöpilin stammt ans Titisee, wo er am 5. April 1809 geboren nmrde.

(-) Sinsheim, ü. Sept. Am Sonntag, 14- Septem­ber, findet hier ein Volkstag der Tenlschen dem. Partei statt. Tie Minister Hummel und Dietrich werden über die Tages- und ftftiknn'tssragen sprechen. M-PB'

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(-) Mannheim, ö. Sept. Heute ivnrden einem Kon­ditor zwei Rollfuhriverke mit Weißmehl und Zucker be­schlagnahmt. Jeden Mittag um 3 Uhr gab es bei der Konditorei Zwetschgenknchen, Marie Friedensware, sodas die Sache bekannt nmrde und schließlich die Polizei.heute sich aisGroßabnehmer" einsand.

>-) Heidelberg, 5. Sept. 'Nach demHeidelberger Tagolalt" bol ein Gannerpaar einem Gastwirt einen Wagen zum Kaufe an. Tie Schiviudler wußten dem B-'ine 3000 Mark abznnehme», de» Wage» erhicstt er aber nickst.

(-) Waftdors bei WieB.och, 5. Sept. Am letzten Donnerstag war eine größere Anzahl hiesiger Land­wirte ans das Bürgermeisteeantt bestellt worden, um ihre Uitterschftft zur Abgabe der bebördlich festgesetzten Menge Hafer zu geben. Tieies Verlangen wurde ab- gelehut mit der Begründung, man wolle zuerst wissen, wer den Hafer erhalten solle. Man habe keine Luft, den Händlern und Schiebe-'», die während der Revolution sich die billigen Pferde zu verschaffen wußten, auch noch den.Hafer abznlieft'rn.

(-- Säckiltgcn, 5. Sept. Tie gesamte Arbeiterschaft der Firma Bally und Gasser trat gestern einen vier- iägigen Urlaub gemäß einer Beceinbarnng der Zeiitralen Kommission der deutschen Terlilindnstri« (Arbeitgeber- nnd Arbeitnehmer-Organisation an. Tie Löhne für die Nrlanbstage wurden von der Firma voll voransbezahit.

(-) Trib.'rg, 5. Sept.' Trotzdem die Brombeeren in unserer Gegend noch nicht reis sind, kommen zurzeit zäme Scharen auswärtiger Beerensammler und pflücken .-ie rvien Beeren. Es wäre dringend nötig, daß hier rnist das Verbot für Brombeerensammler, wie für Heidel- ce.ru erlassen wurde, bis die Beeren vollständig reif

, Ztühlittgeu, 5. Sept. Eine wahre Landplage smd lner an der Grenze die Schieber. Viele kommen von Nocddentschland und wollen Häuser kaufen, um sich hier