Mten-Koronle Mid' in Verbindung mit deni Verbands- Erholungsheim St. Leonhard bei Ueberlingen errichtet. Daneben ist die Gründung einer Invaliden- und Alters- renteukasse für selbständige Handwerker und Geroerbe- erbende geplant. In einer am Montag, den 8. Sept., Leonhard stattfindenden Vertvaltuugsratsfitznng soll auch u. a. über diese Einrichtung Aufschluss durch den Vorsitzenden, Gewerberat Niederbühl, gegeben werden. ' , -

(-) Karlsruhe, 4. Sept. Tie Tarsteltung über den Verlauf einer Lchrerversammtuug, die sich mit den Bor 'tandswahleu für den badischen Lehrerverein beschäftigte, ist nicht ganz zutreffend. Nichtig ist vielmehr, dass der Vorschlag (Reinmuth-Psorzheim als 2. Vorstand uud Mühlhaupt-Mairnheim als Schriftführer) die Zustimmung der anwesenden Konsereuzvorsitzenden aus sachlichen Gründen nicht fand.

(-) Rastatt, 4. Sepk. Die Staatsanwaltschaft hat aus die Ergreifung der Mörder des am 26. August im Walde bei Oberndorf getöteten Forstwarts Josef Wolf eine Belohnung von) 1000 Mk. ausgesetzt.

(-) Bühl, 4. Sept. Am letzten Sonntag fand im Friedrichsbau eine stark besuHte Kr e is str e n- und W e g e >v a r te r v ers a m ml u n g für den Kreis Ba-- den-Baden statt, die vom Zentralverband der Gemeinde­arbeiter und Straßenbahner einberufen wurde. Nach ei- einem Vortrage des Herrn Adolf Moser aus Karlsruhe über die Notwendigkeit der gewerkschaftlichen Organisation traten die Be,sammelten geschlossen dem Verbände bei. Zum Obmann des Kreises wurde der Kreiswegewart Lo­renz Nold aus Oetigheim gewählt.

(-) Baden-Baden, 4. Sept. Wie im Stadtratsbe­richt mitgeteilt wird, sind Vorverhandlungen eingeleitet worden, um auch Baden-Baden als Flughafen der in Gründung befindlichen Flugverkehrsaktiengesellschaft, Sitz Frankfurt a. M., zu bestimmen. Die Gesellschaft soll den Flugpostdienst und später auch den Flugpassa- gierdieust übernehmen.

(--) Heidelberg, 4. Sept. Wie dieHeidelberger Zeitung" hört, soll der Bürgerausschuß demnächst zu einer Sitzung zusnmmenberufen werden, um sich mit der Frage der Erwerbung einer Apotheke oder des Erwerbs der Konze'siou einer solchen zu befassen.

(-) Heidelberg, 4. Sept. Einem Anwohner der Merzgasse wurde ein Brillantring im Werte von 1000 Mark gestohlen. Einem Hotelgäste entwendete ein Dieb Kleidungsstücke uud eine goldene Uhr im Werte von 1560 Mark.

(-) Heidelberg, 4. Sept. Der Turnverein Heidel- berg-Neuenhcim und der Turn- und Fechtkiub Heidel- berg-Neue»heim haben sich zur Tnrugemslnde Heidelbcrg- Neueuheim znsammengeschiossen.

(-) Wernheim, 4. Sept. Der hier wohnende Ar­beiter Karl Stahl wurde unter dem Verdacht verhaftet, seine Frau vergiftet zu haben.

I) Dste-eburken, 4. Sept. Bei einem Landwirt wurde' eingebrocheu und 2000 Mark Bargeld gestohlen. (Auch eine Mahnung, keine größeren Barbeiräge zuhause liegen zu lassen.)

(-) Freibnrg, 4. Sept. (Einspruch gegen die St st fslung der Liechruugszusch äge für Brotgetreide und Ger­ste.) Ter Badische Bauernverein hat hinsichtlich des Lie­ferungszuschlags für Brotgetreide eine Eingabe au das Ministerium des Innern gerichtet, welche so'gendeu Wort­laut hat:

Wie uns die Reichsgetreidestelie initteilt, wird für Brotgetreide und Gerste der Ernte 1919 ein Lieferungs- zuschlag von 150 Mark pro Tonne für Lieferungen vor dem 1. Oktober, also auch Nachzahlung für bereits ge­liefertes Brotgetreide und Gerste, und 75 Mark für die Tonne bei Ablieferung vom 1. bis 16. Oktober be­zahlt. Diese Staffelung des Liesernngszuschlags kommt genau lote im Vorjahr'nur den früh erntenden Landes­teilen zu gut. Für die infolge ihrer geographischen Lage später erntenden Gegenden ist dieser Lieserungszujchlag wertlos, weit einerseits die Herbstarbeireu durch die Heu rige späte Ernte auf kurze Zeit zusammengedrängt wer­ben und andererseits durch flöhten- und Betriebsstoff- mangel der Ausdrusch verzögen wird, sodaß Ablieferun­gen von Brotgetreide und Gerste vor dem 1. Oktober nur in geringem Umfange möglich sind. Um diese Härte zu beseitigen,' bitten wir die badische Regierung ganz er­gebenst, bei der Reichsgetreidestetle niit allem Nachdruck dafür einzutreteu, daß der Lieserungszuschlag für spät- «uteude Gegenden den Verhältuisieu entsprechend gestaf­felt uud für alle Ablieferungen bis 15. November auf 150 'Mark für die Tonne uud vom 16 Nov. bis 15. !Tez. auf 75 Mk. für die Tonne festgesetzt wird."

(-) Wiesloch, 4. Sept. Bei einer Obstversteigerung ließ ein hiesiger Geschäftsmann die Erträgnisse seiner Obstbäume ausbieten. Als ihm die Angebote nicht hoch genug gingen, steigerte er selbst durch ein Angebot von 450 auf 200 Mark. Die Teilnehmer durchschauten das Manöver und der volksfreuudliche Herr mußte das Obst selber behalten.

t (-) Lahr, 4. Sept. Die Arbeiter der Lahrer Kar- tonageu- uud Etutsabrikeu sind in eiue Bewegung zur Erlangung neuer Teuerungszulagen eiugetreteu.

(-) Welmlingen, bei Lörrach, 4. Sept. Als ein Landwirt ein eben gekauftes Pferd ausschirreu wollte, wurde er von dem Tier derart auf die Herzgegend ge- tzkteu, daß der sofortige Tod eiutrat.

(-) Billingen, 4. Sept. Am Dienstag früh ist dtz- Wärmsmesssr auf 2 Grad H gefalle,!.

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Vermischtes.

U'.kursMunli de-, L bre-beruss. Das preuß. ^Ministerium für Volksbildung macht darauf aufmerksam,' daß infolge Uebcr- siilluua des Lehrer- und Lehreriuueuberufs,' die in den nächsten Jahren sich noch steigern werde, Bewerber auf eine Reihe von Öahren hinaus auf Anstellung warten müssen. Es wird dah gewarnt, sich dem Lehrberuf zuznwenden. Mit Ausnahme der Landwirtschaft wird man heute jeden Beruf als überfüllt betrachten können, und auch für das Land kommen freie Eigen­stellen fast nur insoweit In Betracht, als neue Siedelungen ge- schuften werde». ,

v Es ist Appell bei der 6. Kompanie im

X-Schulhause. Der etwas kurz angebundene Feldwebel schließt eben seine Ausführungen:Und was ich noch sagen wollt'/ da hat gestern wieder einer den Tagesdienst von der Tafel wca- gcimscht: wen» ich den Kerl erwisch', dem hau' ich a Watfchn . runter, daß die Ohrenwaschln flieg'»!" Unruhe in der Kom- Paine: ein ganz Frecher schreit von hinten:Dös gibt's sei setz »immer-tetz is's anders wie früher!" Schlagfertig darauf de', seldwebei:Was? Früher? Ja,' Eher hat's dös net aeb'n der jetzt gibt's es. Jetzt Ham wir Kameradschaft!" (Jugend Schwedischer Humor. Der Nagel zum Sarg.' Der Wie Anders hat beim Gutsbesitzer Carstensen einen Auftrag aus- wuchtet,- und Larstensen lädt Ihn zur Belohnung zu einein «cguaps ein. Anders liebt den Branntwein und leert das Glas mit solchem Behagen, daß der Gutsbesitzer sich zu einige» ei> mahnenden Worten veranlaßt sieht:Du weißt wohl,- Anders, daß jeder Schnaps ein Nagel zum Sarge ist." Anders wirft >:r Flasche, die Carstensen noch in der Hand hält, einen for­schenden Blick zu:Na",' sagt er,schlagen Sie noch einen Nagel Än, weil Sie doch gerade den Hammer in der Hand haben!"

Was der September bringt. Die Deutsche 'Nationalversammlung tritt am 30. September in Ber­lin zu einer Vollversammlung zusammen. Am 1. Sep­tember fand eine Viehzählung (Pferde, Rinder, Schafe, Schweine, Ziegen, Federvieh, Kaninchen) statt. Die Reichsbanknoten zu 50 Mark mit dem Datum 20.10.

1918 sind bis zum 10. September umzutauschen. Die Wirksamkeit der Anordnung betreffend das Verbot der Ausfuhr, Veräußerung oder Verpfändung ausländischer Wertpapiere ist bis zum 30. September verlängert wor­den. Im September wird zum ersten Male wieder reine deutsche Seife geliefert werden. Ans der Reihe der Veranstaltungen, Kongresse und dergl. sind hervorzuheben: Die Ausstellung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft Mitte September (Magdeburg), der Allgemeine deutsche cvang. Kirchentag vom 2. bis 5. (Dresden), die All­gemeine evaug.-luth. Konferenz voin 8. bis 11. (Leipzigs der Deutsche Gastwirtstag vom 9. bis 11. (Königsberg

Pr.), der Deutsche Anwaltstag am 13. und 14. (Leip­zig), die Allgemeine Nahrunas-- und Genußmittel-Aus-- stellung vom 27. September bis 5. Oktober (Stuttgart).

Verfasiuttgsjuhiläum. Äm^25? Sepkembeü i8I9 wurde die erste Verfassung Al Württemberg abgc schlossen. Nachdem nun am 11. August d. I. die neue Reichsverfassung verkündet worden war die allerdings durch, den bekannten Einspruch der Entente nochmals an Sie Nationalversammlung zurückstMuesen werden könnte - - stünde auch der Verkündigung d^neuen württembergi- scheu Verfassung nichts mehr im Wege. Es sind nur we- »ige Artikel, die aufgrund der übergeordneten Reichs- Verfassung eine Aenderung erfahren werden. Das Mini­sterium hat nun erwogen, die Verabschiedung der württ. Verfassung in ihrer endgültigen GesWt in die Mitte Sep­tember stattfindende Tagung des Landtags zu verlegen, sodaß die Verkündigung auf den 25) September 1919, den Jnbiläumstag der ersten Verfassung, erfolgen könnte.

Der Stand der Felder in Württemberg. Zu Anfang August berichtet das Statistische Landesamt: Die niedergegangenen Regenmengen sind dem Saakenständ durchweg sehr zu statten gekommen. Sämtliche Gewächse, namentlich das Sommergetreide und die Kartoffeln, konn­ten sich kräftig erholen urch stehen jetzt im allgemeinen in erfreulicher Entwicklung. Immerhin ist der Stand der Halmfrüchte vielfach dünn und lückenhaft in Stroh und Aehren, hin und tvieder auch recht verunkrautet. Die Frühkartoffeln liefern nur geringe» Ertrag. Obst kommt strichweise immer mehr zum Vorschein, obgleich durch sie frühere Trockenheit viel abgesallen ist. Die Wein­berge stehen günstig, der Behang ist reichlich) Geklagt wird fast im ganzen Land über Mänsefraß. In Getreide­feldern herrscht nicht selten Rost und Brand, vereinzelt tritt auch die Frittsliege auf.

Gegen den Torswucher. Das Skadtschnlt- heißenamt Stuttgart fordert die Bewohner auf, alle Fälle, in denen Brenntorf zu einem Preis von mehr als 9 Mark der Zentner von Händlern verkauft wurde, zur Anzeige zu bringen, damit gegen die Betreffenden vorgegangen werden kan». Tie staatlichen Torsmerke, die Allgäuer Torfwerke und die großen fürstlichen Torswerke geben heute noch den Torf zu 4.50 Mark ab; eine Forderung, die über 9 M ark hinausgeht, ist also als Preiswucher zu bezeichnen. Ter Landtag wird in seiner näck sten Tagung mit einem Notgesetz über die Torfbewirtschaftimg sich zu befassen haben. ) - L

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Die neuen Sporteln. ' ^ <

Nach dem neuen Sportelgesetz ist laut Neues Tagblatt" vom 9. August an bei den Warenautomaten die Sportel abgestust nach der Zahl der Warenbehälter von 2060 Mark. Musikautomaten und dergleichen zahlen nach Preis oder Wert bis zu 10000 Mark eine Sportel von 6150 Mk., für jede weitere 5000 Mk. je 50 Mk. mehr; öffentlich aufgestellte Automaten anderer Art, (abgesehen von denen, die zu gemeinnützigen Zwecken ansgestellt sind oder zur Abgabe von Gas und Elektrizität iir der Hauswirtschaft und im Kleingewerbe dienen) nach Preis, Wert, Umsatz oder Ertrag 10200 Mk. Für den Rest des Kalenderjahres

1919 sind bis zum 9. September fünf Zwölftel der Sporielerhöhnng nachznzah'en, wenn die Apparate nicht bis zum 15. August unbenutzbar gemacht wurden. Tie Sportel von Fischerkarteil (Jahreskarten) darf bei Päch­tern von Fischwassern die Hälfte des Jahrespachtgelds licht übersteigen. Alle Schaustellungen, die Eintritts- ze!d erheben,'sind sporwlpslichlig. 10 °/o des Eintritts­gelds zahlen die theatralischen 'Vorstellungen und Kon­zerte, 30 o/o olle übrigen Veranstaltungen. Für die Kinos gilt dieser Satz vom l. Juli ab. Sportelpslich- iae Einnahme ist nlieS, was als Vergütung für die Zu­lassung gefordert wird. Unter die Konzerte, die 10 o/a /zahlen, werden nur Kirchen- und sog. Sesseikonzerte ' rechnet; al'e aiidenniinsitälftchen Darbietungen zak,

' 30 o/z. Taz» gehören auch die Frühschoppen- und .l endkonzerte, wen» Getränke und Speisen verabreicht verden, desgleichen die Konzerte in Kaffeehäusern. Da Herbei eine Eintrittseinnahme zur Berechnung der 30 1'oigen Sportel nicht festgestellt werden kann, wird diese rach einem Rabmen zwischen 5 und 100 Mk. für den

Tag bemessen. Die Kaffeehäuser, Wirtschaften usw-, di« wegen fehlenden Preisansschlags bisher nicht anzeigepflich- tig waren, haben diese Anzeige bis zurück zum 9. August nachznholen und die Vordrucke bei den Steuerbehörden unentgeltlich einznfordern. Bei den Theatern, Kinos und anderen Unternehmungen, die Eintrittsgelder erh- ui, ivrrd die Sportel ans der gefaulten Roheinnahme na^, Abzug der Sportel angesetzt. Sportelfrei bleiben reine Vorträge ohne Lichtbilder und Veranstaltungen, deren ganzer Reinertrag ausschließlich zu Armen- oder Wohltäligkeitszwecken verwendet wird, ferner Fachausstel­lungen zu landwirtschaftlichekOund gewerblichen Zwecken, iowie Veranstaltungen ausschließlich belehrenden oder re­ligiösen, höheren künstlerischen ode^wissenschaftlichen In­halts und Zwecks; der Ertrag darf aber nicht zur Er­zielung eines Gewinnes für den Unternehmer bestimmt sein. Für die Erlaubnis zum Betrieb einer Gast- und Schankwirtschast sind bei sonst unverändert gebliebenen Sportelsätzen die nach dem Gewerbestenerkapital abge­grenzten Stufen für alle Sportelsätze um das Dop­pelte erhöht worden; für das Jahr vom 1. April 1919 bis 31. März 1920 sind acht Zwölftel nachzuzahlen. Die Sportelsätze für die ausländischen Saisonsar­beiter sind den Einkommensteuersätzen der inländischen Steuerpflichtigen angeglichen; ein Drittel davon erhält sie Gemeinde des Aufenthaltsorts. Der Arbeitgeber hcL Ne Sportel vom Lohn einzubehalten; fünf Zwölftel wer- . nacherhoben, falls noch die alten Sätze angewendet Maren. Ter Rahmen für die Tanzerlaubnisfportel in großen und mittleren Städten ist von 350 auf 10200, in den übrigen Gemeinden von 120 auf L-r-M) Mk. erhöht worden. . .

Die Lciypscrde der Militärverwwtimg wer­den gegenwärtig neu eingeschätzt, um eine Grundlage für die Haftsumme zu schaffen, die den derzeitigen Pserdeprei- sen entspricht, falls die Pferde durch Schuld des Ent­leihers Schaden leiden sollten. Ob und wann die Leih­pferde endgültig veräußert werden können es kann dies ausschließlich auf dem Weg der Versteigerung geschehen ist noch nicht zu bestimmen, da sich noch nicht überblicken läßt, wie hoch der Bedarf an Pferden für die Reichswehr sein wird und weil mit einer erhebli­chen Abgabe von Militärpserden an die Entente zu rech­nen ist.

Gemüsepreise. Tie Reichsstelle für Gemlsia und Obst hat gemäß der Lieferungsverträge für Gemäss die Vertragspreise für die nachstehend verzeichneten Ge- müsearten je Zentner bis aus weiteres wie folgt festgesetzt: Weißkohl 2 Mk., Notkohl 5 Mk), Wirsingkohl 4.50 Mk.. rote Rüben und Karotten aller Art einschl. der kleinen runden Karotten 3.50 Mk., gelbe Möhren 2,50 Mk., rveiße Möhren 1,50 Mk., Zwiebeln, lose, bis zürn 31. Oktober 1919, 6.50 Mk. Diese Preise gelten für gesunde markt- feste Handelsware frei verladen in Bahnwauen oder in

ZM. , . -

Dir Herzogin Viktoria Lust« von Braunschwlg. die Tochte des Kaisers, ist uon einem gesunden Knaben entbunden worden

ep. Kirchliche Tagungen. Anläßlich des Ev. Kirchentag- sanden In Dresden in den letzten Tagen verschiedene bedeutsam, kirchliche Tagungen statt: Am 31. ÄNzust ein vom Ev. Preß verband für Deutschland und dem Verband der Eo. Sonntagspress, einberufeiier Ev. Pressetag, der künftig alljährlich zusammen- treten soll, sowie die Mitgliederversammlung des Ev. Preß- oerbands für Deutschland (Direktor Hinderer) mit wichtigen Ver­handlungen über die Aufgabe der Presse angesichts der kommender Auswanderung. Am 1. September begann sodann die erste öffent­liche Tagung des Deutschen Volkskirchenbunds, der die für di« Vertretung evangelischen Christentums im öffentlichen Leben, fül Umgestaltung der bisherige» Staatskirche in lebendige Volks- Kirche, für Abiv.hr christentumfeittdUcher B strebungen tätigen Ev. Bvtkskirchenbünde mit ihren über 1 Mill. Mitgliedern zusammen-^ fassen soll: auch der Ev Bolksbund für Württemberg Haiti zu der Tagung zwei Vertreter entsandt.

Der S«dansiag wurde im Reich amtlich nicht gefeiert, trotz­dem sind in allen Reichsteilen zahlreiche Veranstaltungen zum Gedächtnis von Sedan ausgesührt worden. Namentlich hat dt« Jugend ihre gewohntenPrivatfeiern" mit Fähnchen, Lampions Feuerwerk ustv. gehalten. In Charlottenburg blieben die Schü­ler des Gymnasiums dem Unterricht fern, veranstalteten einen Festzug zum Kriegerdenkmal und legten dort unter Ansprachen Kränze mit schwarz-wciß-roten Farben nieder.

Schülerstreik. In Greifswald (Pommern) sind die Schü­ler des Gymnasiums »ach demBerliner Lokalanzeiger" in de» Streik getreten, weil die von ihnen gestifteten Katserbilder und -Büsten während der Ferien entfernt worden sind. Sie iaudten an das Kultministerium ein Telegramm, in dem sie um Wiederaubringung der Bilder bitten.

Wohnungen im Kloster. Das Reuerer-Kloster in Würz- bürg hat einige verfügbare Räume dem Wohnungsamt an- geboten, das nun darin zwei Wohnungen einbauen läßt.

Der Fremdsnoerkehr in Bayern wurde mit sofortiger Wir­kung für de» ganzen Winter gesperrt. Fremde dürfen sich nur noch 3 Tage anfhalten.

Diebstahl. Unter dem Vorgehen, als Kriminalbeamte nach Waise» suche» zu müsse», dränge» zwei Einbrecher in die Wohnung des Pferdehändlers Kahn in München-Gladbach lRheinpr.) ei», durchsuchten die Zimmer und eigneten sich 120 006 Mark an.

Die tschechosloivak.skle Negierung beabsichtigt, die schwel- zerische Bundes- und Kanwiinlversassmig für die eigene B esassung zum Muster zu nehmen.

Sündenböcke. In Italien wurden eine Reihe von Generälen, darunter Cador» a, ausAltersrUcksichten" zur Disposition gestellt.

(4 Stuttgart, 4. Sept. (U e b e l a n g e b r a ch t e Selbst­hilfe.) Der verheiratete Bauer Wilhelm Hackh von Rennin- gen OA. Leonberg, lebte mit einem Piehhündler in Haiger- I o ch, von dem er sich bei einem Biehhandel übervortciit glaubte, in Streit. Schon vor seiner Einberufung zum Heer hatte Hackh den Viehhändler einmal so geschlagen, daß dieser eine Woche lang den Handel aussetz.',> mußte. In dem darob entstehenden Prozeß mußte Hackh die Kosten und ein Schmerzensgeld bezahlen. Im März ds. Is. kam nun der Händler wieder an dem Haus des Hackh in Renningen vorbei und lachte ihn nach der Aussage Hackys höhnisch an. Hackh nahm nun die Peitsche und traktierte den Händler bis zum Dorfansgang, auch zwang er den Händler, alles' imOProzeß verlorene Geld wieder zurückzuerstatten. Der Dändl.r zahlte ihm denn auch sofort 173 Mark aus. Die Staats- a'iimaltschtzft erhob Klage gegen Hackh wegen räuberischer Er- ressung.Mie Geschworenen sprachen ihn aber nur der Nötigung schuldig, Worauf Hackh vom Gericht zu 4 Mon 'ten Gefängnis verurteilt^ wurde.

-»Die Strafkammer verurteilte den 33 Jahre alten Ze- mentarbeiter Karl Bai sch von Stuttgart, eine» gefährlichen Geflügeidieb, zu 5 Monaten Gefängnis.