M- xs »?:.
mle LüU'Sjklwny öes Slrhttümls
SMWüi'jUm!0
..-qk^siftSWViN^
k Be;vft^vri><S mcioaUick W Vg D-r t. »te P»s1 » im NachbarvrkSvertebr 2.3Z ».'U.. in Wrirttemberg r ! SS' Mt vter'i-öäpÄich Kitt« Brtzellaew M VN
Ärlzeigen 13 Psg.. von 3u?würrS !ö Mg. die Petiten« aoer deren Rau:
Vektarne 35 Big, dü- Pecktzeüe
mo Asrgiurü in der -vimdition x wrrv iüv ;eve4 Irüerar Ui Mg i
j'Drnck und Verlag der B. Hopnann'schsn Buchdruckereif ftinwraleie (Inhaber: C-. Reüchardt)
,u erwngen nr
beiovvers berechne
E>ei Osterren 3ü Pia
liedaktin. nerantworilim: 8. Flum Wildbad.!
(Für die
MilkW-ch. tzs» .21 Mai 1 VIS
Wr. 11»
- Am das Saargebiet.
Erst durch die Raubgelüste Frankreichs ist cs unserei,' Volk zum Bewußtsein gekommen, wo eigentlich die Wurzeln unserer wirtschaftlichen Kraft sind. Als es uns im Frieden gut — ja wohl zu gut — ging, als wir im Üeb-rfluß lebten, wer hat sich da im deutschell Volke außer dem kleinen Kreis der zunächst Interessierten viel darum gekümmert, woher eigentlich die Kohlen und das Eisenerz stammen, non denen unsere Industrie und vor allem auch unsere Expvrtmdustrie lebte, die den Reichtum ins Land schasste. Erst jetzt wird es allgemein klar, baß wir mit -den lothringischen Gruben drei Viertel unserer Wsenerzvorräte vertieren, daß der Verlust der Kalitager bei Colmar unser Kalimonopol durchbricht, und daß uns der drohende Verlust der Steinkohlenbergwerke in Oüer- schlesien, der reichsten .Kohlenlager Europas, und des Saarkohlenreviers die Hälfte unserer Bodenschätze an Kohlen kosten würden, daß wir ohne sie bettelarm da- stehen würden, obendrein mit einer Zentnerlast von Kriegsschulden erdrückt, auf die die Nachgier unserer Gegner weitere 300 Milliarden austürmt.
Wir haben es von den- Franzosen selber erfahren, was sie mit jenem ersten gewaltigen Vorstoß über die deutsche Grenze in den Angusttagen 1914 beabsichtigen. Er sollte zunächst unseren Grenzschutz überrennen, die Gruben des Lothringer Eisenerzreviers in französische Gewalt bringen, womit drei Viertel unserer Roheisenerzeugung für die Munilionsherstöllung ausgefallen wären, und die Steinkohlenschächte des Saar- und des anschließenden lothringischen Reviers unter die Mündungen der französischen Fernartillerie legen. Wäre das gelungen, sagt ein französischer Schriftsteller mit Recht, so wäre der Krieg ans deutscher Seite ohne weiteres in sechs Wochen an Materialmangel verloren gewesen. Den Versuch, dW damals an der,eisernen Front deutscher Tapferkeit zerbrach, wiederholt das triumphierende Frankreich heute, da sö kein deutsches Heer mehr gibt, zum zweiten Male.
Ter Raubangriff nach den Bodenschätzen des Saar- koh'engebicts ist aber nur die Wiederholung und Fort setzung einer ehemaligen Politik Frankreichs. Die sog. Fricdensbedingungen der Entente sprechen bei dem m
heißt das anders, als daß die Horden der französischen Revolution 1793 in das unglückliche Land einbrachen; .22 Jahre hat im Saargebiet- diese Franzosenherrschast gedauert, von der auch nicht die mindeste Spur zurückgeblieben ist. Warum räumt man dann nicht ganz Nordfrankreich und tritt es an die Engländer ab,'da es doch nicht nur 22, sondern über 100 Jahre englischer Besitz gewesen ist? . '
Wie ungeheuer viel Frankreich an dem Gewinn des SaarbeSeus nnd seiner Kohle lag, zeigte ftch, als Na .poleon III., dieser weitsichtige und kluge Politiker, jedesmal, wenn Preußen einen Gebietszuwachs erhielt, seine Zustimmung dazu von einer Abtremng des Saarkohlei! gebicts abhängig zu machen suchte. Aber sein Mick richtete sich weiter auf Luxemburg und Belgien, und das ha! sehr viel, wenn 'nicht daS^ meiste dazu beigelrage», die Sympathien Englands, das in bezug aus Belgien immer empfindlich gewesen ist, wäknend des Krieges 1870/7l ans unserer Seite zu 1/alten, bis wir ihm dann nachher „zuviel" siegten.
Wir wollen uns darüber ja nicht täuschen, bah es ungeheuer schwer sein wird, das Saargebier zu retten. Die Entente weiß, daß sie mit diesen Friedensbedingnugeu, die alles Völkerrecht zerstampfen wie ein Kinderspielzeng, ihr ganzes Renommee auch bei den Neutralen verloren hat. Gelingt es ihr jetzt, Deutschland wirtschaftlich zu vernichten, so braucht sie sich -künftig auch nicht mehr um die. Gefühle und Stimmungen der Neutralen zu sorgen, die nur durch den Rückhalt, den sie a» Deutschland fanden, etwas bedeuteten. Und gelingt es uns nicht, uns mit unserem Widerstand gegen diesen Gewaltfneden durch- zrisetzen und die Neutralen, um deren Existenz es henke genau so geht wie um unsere eigene, ebenfalls zum einmütigen Widerspruch zu bringen, dann sind wir verloren, den» ein Deutschland ohne die Kohlen Oberschlesiens, des Laarbeckeirs und ohne die lothringischen Erze ist ivirt- sKafttich «stsbigt. ^ . ....
Die planmäßige Ausweisung und Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus dem Saargcbict läßt er- i kennen, daß dahinter aber noch ein anderer Plan Frank ^ ceichs steckt. Es wird viel davon gesprochen, daß Italien Neigung habe, mit Deutschland ersten Sonderfrieden zu schließen, um alsbald den Handelsverkehr mit uns wicdi mfnehmen zu können, wobei die Frage der italienisch.. Wanderarbeiter, die einst nach Deitlschrand'gegangen sind, auch eine große Rolle spiele»-dürfte. Wohin Italien tüuf- tig seine Apfelsinen, seinen Schwefe! und feilt Oet zu liefern haben wird, das wird ihm schon irgendwann cinnra! gesagt werhen: die Zorge wegen der Unterkunft seincc Wanderarbeiter kann ihm aber Frankreich jetzt abnehmen, wenn es da, wo es jetzt die deutsche Bevölkerung aus Sem Saargebier abschiebt, die Lücken durch italienische Arbeiter ausfütlr. Ans diesem Wege kann Frankreich jedenfalls zugleich die bei seiner eigenen Mcnschenarmut, sehr schwierige Arbeiterfrage im Saarkohlengebiet lönn und zugleich Italiens Drang, mit uns sich wirtschaftlich zu oerständigen, bremsen. . .Zsrft...
-—— '-«"A-AUK"
FriedekSbedmMugsn ««d ViMvlrtschasr.
Gill Schrei, der Entrüstung ging durch ganz Deutsch- fand, als bekannt wurde, wie viel Vieh wir auf Grund )es Wiedergutmachungsparagv een der Friedensbedi» jungen als vorläufige Rat-' cker« Feinde iiiueriralb von drei Monate« abMiHern haben. Dabei Hai man noch ganz »versehen, daß dieses Vieh nur ein verschwindend kleiner Teil gegen diejenigen Mengen ist, die uns in du abziuretenden Gebietest verloren gehen würden.
Posen, Westpreußen, Ostpreußen, Schlesien und Schleswig-Hotstein gehören in jeder Beziehung Zn den landwirtschaftlichen ileberschußgehieteu, Aus diesen l'rbcr- schüssen werden etwa 33 Prozent der für die Zusckmß- gebicte notwendigen Ficischmengeu gedeckt. Müßten wir hie in dem Friedensvertrmg vorgesehenen Preußischen Gebiete wirklich abtreteu, so würdest uns dadurch verloren gehen : 232 000 Pferde, darunter 187 000 Multerstutcn, 2651 MO Stück Rindvieh, darunter 1114 000 Milchkühe und 110000 Bullen bzw. Ochsen, ferner 629 <400 Schafe, 1650000 Schweine, 680000 Ziegen und unzählige Mengen von Kleinvieh.
Daß das deutsche Voll unentrinnbar den: Hungertod Preisgegeben wäre, wenn seine Ernährungsmkrtschaft der artige Verluste tatsächlich erleide« würde, ist ohne wei tcrcs klar, denn ini Durchschnitt der letzten zwei Jahre haben die drei Provinzen Westpreußen, Posen sind Schleswig Holstein 100 91800>0 Kg. Fleisch an die Bedarfs - gebiete abgegeben.
s -^7 stk- -s.-Vkft
Neues vsm Tage.
.4ML ", > -- '-sh»
, Verkitt, 20. Mai. Die deutschen Gegenvorschläge f zum Frieden.vertrag werden heute durch einen Kurier j nach Versailles gebracht nnd dürften am Donnerstag Clemencean übergeben werden. .. .
Ti- RatrsttalveriattttttiuuZ.
Brv-Ok, M. Mai. Die deutsche Natioaalvecsamm
Danzig, 20. Mai. Die Parlamentarrer der Ost- Provinzen treten am Donnerstag, den 22. Mai. in Berftn zu einer Besprechung st: w die Ostftagen zusammen, g
Beschwerys Vvockdorffs.
Brrjaiües, 19. Mai. -Havas.) In einer au seine Mitarbeiter gerichteten Noie beklagt ftch Graf Brock- dorss über allerlei Leine, die damit beauftragt und, die ckntcrlMunge» der deutschen Abordnung nuszuspivme- re;i, und empfiehl! den Deutschen Vorsicht. Er fügt hinzu, es fei zu hoffen, daß sich die Pariser Presse nicht st»- öftdev nerve, am irgendeine Weise die Beschirme der dem scher, Abordnung bceinsiu":'» zu kramen. f
Ottttdgvbnttgeri.
Frankfurt a. M., 2m Mai. Die „Franks. Ztg." veröffentlicht eine Zuschrift, nach der die Geistlichen aller katholischen und evangelischen nirchen und die Leiter der anderen religiösen Orgcnmastonen zu Harieui einen Ausruf an die Entente richtete», um andere Friedens- bediugungeu zu erwirken. Die Leiter aller Kirchen und religiösen Organisationen werden scrner ansgcsordert, gtciche Ausrufe zu erlassest und diesen an die Gesandten der vier großen Ememestaaten in ihren Ländern zu senden.
Mor Sp rozeß Neu ring.
Berlin, 20. Mai. Der Prozeß gegen die Mörder des sächsischen Kriegsministers Neuring ward im Juni vor den? Dresdener Schwurgericht zur Verhandlung kommen. 70 Angeklagte und über 100 Zeugeil waren zu vernehmen. Unter den Angeklagten befinden sich auch.einige Frauen, von denen eine Nenriug in dem Augenblick, wo man fhn über das Brückengeländer in den Strom stiE mit ihrer Hutnadel mehreremale ins Gesicht zu stechen fertig brachte. -
Tie Lpartatiftett.
^ Die Setttschett Gegenvorschläge.
Beek in, 20. Mai. Nach einer Beratung des RrichsnnüisterinmS, in dem die aus Span znrückgekehr- tcn Minister über die Unterredung mit Brockdorsf verich wtcu, fand gestern nachmittag eine Geheimsitmng des Frirdeiisaltsschnsses der Nationalversammlung stakt. Snwideiiiam! gab dem Ausschuß Kenntnis von den fer-- tiggrsirlUen Gegenvorschlägen der Rcichsregiernng, die nach ciuce Meldung des Berliner Berichterstatters Gm ' Panier „TempH'' folgenden Inhalt haben sollen: Die deutsche Regierung sei bereit, Frankreich die S an r^ kohle zuzusicheru und ihm sogar einige Rechte, au der Ruhrkohl'e abzutrereu. Tie deutsche Regierung werde dir Besetzung des Nuten Rhein»fers mit der iu Versailles festgesetzten Frist annehmen, ivobei sie jedoch verlange, daß dieses Gebiet unter deutscher siivilverwaltung küeibe und daß die Klausel bezüglich der A b st i in m n n g kec Saarb e p-ö l k e r n li a airsaeinerzt werde. Bezüglich Polens werde die deutsche Regierung die Demarkationslinie für das den Polen zuge '' mdene Gebier anerkennen und für die anderen Kreise i->' Volksabstimmung rufter einer neutralen oder aw' rikanischeu Besetzung fordern. Bezüglich Danzig-,' werde sie Vorschlägen, daß der Hafen mit einer selbständigen polnischen Verwaltung und einer polnischen Cisenbähnlinie sreigegeben werde. Bezüglich der Ent- schä-digung^wcrde Deutschland die Festsetzung einer bestimmten Lumme verlangen in Anbetracht, daß es seinen Voranschlag für den Reichshaushalt nicht machen und die Steuern nicht festsetzen könne, ehe »4 nicht ge-
E AA s " ...
gehgltc»!. Es 'sind viele' Leben-.-miuel verbrannt. Iie Regierimgstnrvpen wnrden ver' s'. ft -s '"ZU -ft- ^ ft ft
Llvroehestr eik.
Kön lgoverg. 20. Mai. Der 'Aktionsausschuß sh. X'N Abwehtstreik gibt bekam,:, daß infolge des Politischer Generalstreiks, den llnadhgngige nnd 'Spartakisten be, ichlo'ieir l-aben, alle zu der Regierung Stehenden sosvr rir den Abwehrstreik treten. Die Beamten, Privatanae- stelüen, Aerzw, Apotheken, Bankbetriebe, Haum-i, Isis dustne und Gewerbe stellen sofort ihre Tätigkeit ein. Dft G-asabg-rbc kann nur bis Dienstag früh <8 Uhr durM gi'NUU't joi'rdeu. , ^ s.v-
Fürst Liechtenstein «ttd die österreichische -r
ft .. Republik.
. Wie«, 20. Mai. Der regierende Fürst v. Liech- renstelii errichtet eine diplomatische Vertretung bei der oe.ß!,ch österreichischen Republik. ' .ft
Rene Verhaftungen.
n 20. Mai. Die Kommunisten haben neue
v>kryastniufen vorgenommen unter der Beschuldigung, daß stchei, mit der Gegenregierung in Verbindung
Bon -er Fricde«r»ko>«frrerr.
Vttris, 20. Mai. Marschalt Fach ist von seiner Rhein re.se nach Paris znrückgekehrt und gestern von talemeiiceau empfangen worden.
20. Ptai. Lord Churchill sagte in einer Amhwrpcrsammtiiiig in Dundee: Es ist -ms gekimgm. in den Friedensvertrag die besonderen Interessen Großbritanniens sicherznstelseir (d. h. Deutschlands Konkurrenz m vernichtM. .