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VerhaudLungsfrleden?

Ter Oberste Rar der. Friedenskonferenz hatte den > Teurscheil bei den sogenannten Friedensverhandlungen in ^ Versailles am 25. April noch eine besondere Demütigung z zugedacht. Die Bevollmächtigten Deutschlands -sollten in ' dem bekannten Spiegelsaal. des Schlosies bor der ver- sammelten Korona derSieger" antreten >vie eine Bande von Verbrechern vor den Schranken eines Schwurgerichts. Irgend einer der Sieger hatte den zerknirschten Sündern das Urteil will sagen: den in 1200 000 Worten zusammengesteltten Entwurf des Vorfriedens zu über­gebe» nnd die Deutschen müßten mit dankbarer Ver­neigung das Schriftwerk mit samt dem ans 75 000 Wor­ten bestehenden VAkerbundsentwnrf entgcgennehmeu, ohne ein Wort darüber sagen zu dürfen. Um die Demütigung voll zu machen, waren die Schriftstücke zwar in fran­zösischer und englischer, aber nicht in deutscher Sprache abgesaßt. Dieser Nadelstich ist besonders perfid. Tie deutsche Regierung sollte gehalten sein, nach acht Tagen deiGBorfriedensvertrag in Versailles gehorsamst unter­zeichnet znrückzngeben -- oder der unverzüglichen Wieder­aufnahme der Feindseligkeiten, der Einstellung der Lebens- rnittelzufnhr nnd der Verschärfung der Blockade gewärtig- zu sein.

Das schöne Programm der Friedensräte ist aber einigermaßen gestört worden. In Deutschland- sagte man sich: Für einfachen Abholung der Schreibereien bedarf es des umständlichen Apparats einer Reichs-Friedens- Bevollmächtigten-Kommission mit allem Drnm nnd Dran nicht; eigentlich genügte dazu ein Kanzleidiener. Aber in Anbetracht der illnftren Versammlung in dein Spiegel­saal kann man immerhin ein paar Beamte zweiten und dritten Grads aösenden. Nun war die Blamage auf seiten der Friedensräte. Und sie waren nicht wenig verschnupft. Flugs wurde ans die unerwartete Antwort aus Berlin eine neueEinladung" vom Stapel gelassen die in ihrem halb ärgerlichen, halb drohendeil Ton deutlich verrät, daß der deutsche Gegenhieb gesehen hat.

Höflich, wie man in Deutschland ist, bekam die Ge- geupartie dann prompt Bescheid, daß die deutsche Abord nnng, da die geehrten Verbündeten nun nicht mehr auf einer bloßen Entgegennahme der Friedensbedingnngen bestehen, der Würde und den Wünschen des alliierten nnd assoziierten Obersten Rats entsprechend zusammen,-- ! gesetzt sei, sie sei den Bevollnlächtigten-Anssstüsien der Verbünde,en vollkommen gleichberechtigt und besagt, in ! gleichem Maße über die Friedensbedingnngen zu ver- ^ handeln wie,diese auch. Allerdings habe die infolge des ; Pariser Stimmungswechsels notwendig gewordene Ab- ^ änderung der deutschen Dispositionen eine gewi'se Zeit ! beansprucht, so daß es leider nicht möglich >ei, die Frie- l densverhandlung zu dem von den Verbündeten sestge- seetzkeu Termin zu beginnen. Die Wedanerliche Verzöge­rung wie die ganze Äiöruiig des Pariser Programms falle den Friedensräten zur Last.

Sie werden nicht in bester Laune sein, die .Herren vom Großen Rat, wenn die deutschen sechs Generalbe­vollmächtigten mit ihren Mannen im Schloß von Ver­sailles ersckpnnen werden, denn schon im Vorpostengesecht haben-sie fraglos eine diplomatische Schlappe erlitten nnd man wird gelpannt darauf sein dürfen, mit welchen Gegenzügen sie antworten werden. Wir wollen aber hoffen, daß die deutsche Stellung bei den Verhandlungen ebenso geschickt verteidigt wird

lieber den diesbezüglichen Schriftwechsel meldet WTB.:

Berti«, 2l. April. Im Anschluß an das Tele­gramm, mit dem die deutsche Regierung aip Abend des l 9. Avril die Einladung der alliierten nnd assvziierten Regierungen znm' 25. April nach Versailles erwidert hatte, übersandte der General Nn - dant am 20. April, nachm. 5.25 Uhr folgende Note der deutschen Wasfenstillstandskommissson:

Der Vorsitzende des Miniskerrats und Kriegsmini- ster telegraphiert am 20. April unter Nr. 2076: Ich bitte Sie, der deutschen Regierung die folgende Ant­wort de.r verbündeten nnd assoziierten Regierungen zu übermitteln: Die alliierten und assoziierten Regier»» gen können nicht Abgesandte empfangen, die lediglich zur E n t g e g e n n a h m e d e s W o rktant s der Frie- densartikel ermächtigt sind, so wie die denttche Regie­rung vorschlägt. Tie alliierten und asioziierten Regie- ruWen sind verpflichtet, von der deutschen Regierung zu fordern, daß sie Bevollmächtigte nach Versailles eut-

Mittlvsch, ds« A3 April

36. I-chrsKBg.

sendet, die e b e n s o voll st ä n d i g e r in ä ch tigt sind, über die Gesamtheit der F r i e d e n s fr a g e n zu verhandeln, wie die Vertreter der alliierten und asso­ziierten Regierungen. (gez.): Nndant.

Nach einer Rentermeldnng hat die Leitung der Frie­denskonferenz in Paris den Inhalt dieser Nme i" folgender Form der Oeffentlichkeit bekannt gegeben:

Von der deutschen Regierung ist eine Mitteilung des Inhalts eingegangen, sie wolle Vertreter nach Versailws senden, um die Friedensbedingnngen entgegenzunehmen nnd sie der deutschen Regierung in Weimar zu über bringen. Der Rat der Vier hat erwidert, er könne keine Vertreter empfangen, die lediglich Boten seien. Die aentsche Regierung müsst Vertreter bezeichnen mit den gleichen Vollmachten, wie sie die Vertreter der Alliier­ten haben.

Ter Reichsminister des Aenßern hat am 21. April nachmittags seinem Vertreter in Spaa telegraphieert:

Bitte dortigem französischen Vertreter zur Weiter­gabe an die alliierten und assoziierten Mächte folgendes mitzuteilen:

Nachdem der französische Ministerpräsident und Kriegsminister der deutschen Regierung die Anffor- . dernng der alliierten und assoziierten Regierungen über­mittelt hat, die deutschen Delegierten mit ebenso voll­ständigen E r m ä chtigunge u zu Verhandlungen über Hie Ge s a m t-he i l<-der F-rstdensfrngen zu versehen, wie die Vertreter der alliierten und assoziierten Re­gierungen sie besitzen. Tie deut'che Negierung hat in der Voraussetzung, daß im Anschluß an die Ueber- gabe des Entwurfs der Präliminarien Verhau d tun gen über deren Inhalt beabsichtigt werden, fol­gende mit entsprechenden Vollmachten versehene Per­sonen zu Delegierten bestimmt: Reichsminister des Aenßern Dr. Graf v. B ro ck dor ff-R an tz a n , Reichsjnstizminisker Dr. Landsb e r g, ReichSpostmini- ster Giesberts, Präsidenten der preußischen Landes- versammlnng Leinert, Dr. Karl Melchior, Pro­fessor Tr. Scbücking. Als Begleiter der Delegierten sind iveitere Personen in Aussicht genommen, derer' Namen und Steilung die deutsche Regierung baldigsl in einem Telegramm bekannt geben wird.'

Die deutsche Regierung ist bereit, die vorstehenl bezeichnewn Personen nach Versailles zu entsenden, we'nn ihr Zusicherung gegeben wird, daß den Delegier teil nnd ihren Begleitern während ihres Aufenthalt dort Bewegungsfreiheit, sowie freie Benutzung voi Telegraph nnd Telephon znm Verkehr mit der deutscher Regierung gewährleistet ist. Sie behält sich vor, z: einzelnen Friedensfragen nachlräglich noch besonder! Sachverständige zu ernennen.

Die Abreise der tlelegierteu nnd ihrer Begleite' dürfte sich jedenfalls um einige Tage verzögern '(gez.): Graf Brockdorfs - R a n tzan.

Paris, 22. April. Es scheint sich nach der Havas- agentur zu bestätigen, daß die alliierten und,assoeiierieu Mächte Deutschland geantwortet haben, daß die nach Versailles geschickten deutschen Vertreter alle Vollmachten besitzen müssen, tim den Vertrag zu unterzeich­nen, da sonst keine Besprechungen möglich seien, sofern die dnttschen Vertreter sich immer hinter der Notwen­digkeit verschanzen könnten, ihre Regierung vorerst hören zu müssen.

Der Rat der fünf Minister des Aenßern beriet am Montag die Aufnahme einer Bestimmung.-in den Vor- friedcnsvertrag, wonach Tentschland keine Miluärmission ins Ausland senden dürfe.

Neues vom Tags.

Berste-zung Vor Ro.Liottatverfammlttttg.

Berlin, 23. April. Wie verschiedene Morgenblät- w berichten, scheint man sich in Kreisen der Reichsregie- nng sein schlüssig über die Notwendigkeit geworden zu nn, die Nationalversammlung baldmöglichst von West nir nach Berlin zu verlegen und zwar nnmittel'bar nach er zu erwartenden größeren Sommerpanse.

Tcutschcr Bülkerbnndsentn'nrf Berlin, 22. April. Wie.verlautet, hat die Reichs nsiernng einen eigenen Entwurf zu dem Volle.bnnds- lan des Verbands ansgearbeitet, der demnächst veröst nttlicht werden soll.

(Hold dcschlaZttah nt in den besetzten (Hebicteitt

Berlin, 22. April. Ans Köln wird dem ,,Montag" -berichtet. Ter englische Militärgonverneur hat den Ban­ken im besetzten Gebiet das Vcrfügnngsrecht über die bei diese» ausbewahrten Goldmünzen entzogen und die Ein- reichnng von Anfstellungen über die hinterlegten Gold­münzen befohlen. Diese den Waffenstillstandsbedingnn- gen widersprechende Maßnahme ist wohl schon als Siche­rung gegen die Möglichkeit der Nichtnnirrzeichnung deS Fnedensverrrags zu betrachte".

Protest Ser prerrstischerr Bischöfe.

.Köln, 22. April. In Sachen der Beschlagnahme der znm Fürstbislnm Breslau gehörenden Gitter in Sn- nnenland durch die tichecho-siovakische Negierung hat .Nardinal von .Hartmann im Namen sänttlicher Bi­schöfe Preußens an die preußische Regierung nnd das Berliner Answüritge Amt die dringende Bitte gerichtet, bei der tschecho-slovakischen Regierung ernste Vorslellnn zen gegen die angeordnete Zwangsverwatiung zu er­heben.

Tkr GettLralskreiE.

Berlin, 22. April. Ter Verband Berliner BanO leitnngen hat der Geststästsstette des Schtichtnngsaus- schusses (Kroß Berlins mitgeteilt, daß er sicii dem.-Lchieds- - g rnm unterwerfe.

Berlin, 23. April. In Danzig wurde am l.Oste» seiertag eine polnische Proteftversammlung veranstaltet. Tie Polen ans Stadt- und Landkreis Danzig forderten Re Kasinbei nnd Danzig für Polen, das sonst nicht lebens­fähig sei. ' '

Berlin, 23. April. Ueber die Beendigung deS Angestelttenstreiks finden heilte in , den einzelnen Bel­trieben Abstimmnngen statt. Tie Wiederaufnahme der Arbeit soll überall morgen erftZlgcn.

Dolberg, 22. April. In Nenstettin ist eine Mili­tärpatrouille mit Handgranaten angegriffen worden, wo­bei vier Soldaten verwundet wurden. Tie Soldaten 'nachten daraus von der Waffe Gebrauch:- ein Schreiber wurde getötet. Uel>er Nenstettin wurde der Belagerungs­zustand verhängt.

Tie vierte Revolution in München.

München, 22. April. Tie Bevölkerung ist der Willkür der augenblicklichen Machthaber preisgegeben. Ei» .-eoßev Angriff der Regiernngsnupven wird stündlich wwartel.

Tie K r u p p me r k e bei Freiinann, nördlich von München, sollen von den Spartakisten sestnngsartig ans- zebant ivorden sein.

Die "lilitärlifhen Vorbereitungen gegen München sind nach verschiedenen Verlautbarungen im großen nnd gan­zen als beendet anzniehen. Bevor zu einem entscheiden- vi Schlag gegen München geschritten werden kminle, nnßlen die Angrissslrnppen sich die Rückensreiheit si­chern. Da in Augsburg Spartakus sein .Haupt 'nieder er­hob, wen eine militärische Besetzung dieser Stadt nninn- gänglich notwendig.

Nach dem .,Be»l »er Tageblatt" fälschte, der Botts- beauftragte für Finanzen nnv, sein Gehilfe, der delanine Bvlsche'vist Axelred. in großem Stil bayerische Bank:o:e:k und geben für die beschlagnahmten Bankgelder'Gutscheine ans. , '

Berlin,^.22. April. Ans Bamberg, 2l. April, lvirö deniBert. Tageblatt" berichtet: Tie Vermutung, daß den Münchner Spartakisten militärisch geschulte Fül)- rer zur Seite stehen, bestätigt sich, nnd zwar werden sechs aktive Offiziere genannt. Es sind dies die Obersten Stau b iv a s s e r, L a n gloi s, Frhr. v. Z oller, M ä- jvr P a r a a n i" , Hanpnuann v. Zwehl und Ritt" Meister Fürst Wrede. Stanbwasser, Langlvis nnd Zol­ler (der letzte hat vor vielen Jahren wegen eines Holz-^ streit-? ans seine Bauern schießen laiien z führten im Krieg" znletzi Brigaden. Major Paraanin trat nach der Revo-- lntion dei Niehrheitssozialdemvkratie bei nnd bemchle Re Ntüncl'ner Universität, wo er dein revolutionären Studentenausschuß angehörte. Fürst Wrede ist der bekannte siertcnrciler.

. Slnttgart, 22. April. Das wiirtt- Kriegsininiste- eium teil! mir, daß bei oem Gestchi bei Tacksan au> l7. April keine ivürttembergiicben Truppen beteiligt ge­nesen seien.'

In dem Gefecht bei Frei sing am 17. Avril ollen die bäuerischen Regiernngstrnppen durch den hin-