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weise dar'gelegt, wenn sic wegen der NichterfnlMg ihres Ultimatums in den Ausstand treten wollen. Abg. König (Dem.) führte aus, die finanziellen Angelegen­heiten seien die ersten Sorgen. Man dürfe hoffen, daß der sittliche Kern unseres Volkes^doch noch vorhanden sei. Politisch drohe der Revolution keine Gefahr, aber aus der wirtsMtlichen Notlage könne sie erwachsen. Abg. M a y e r -Wnlsrnhe (Deutsch-Nat.) sagte, er könne den Optimismus des Finanzministers nicht teilen.

(-) Von der Enz, 5. März. (Rada u.) Radau- lristige Elemente versuchten vorgestern abend nach einer aus den, Turnplatz in Pforzhei m gehaltenen Ver­sammlung in denPforzheimer Anzeiger" einzudringen und die lNaschinen zu zerstören. Sie wurden chdoch von der Polizei zurttckgehalten. Auch dem Oberbürgern,elfter wurde ein Besuch gemacht und es wurde verschiedenes aus dessen Keller zerstört.

(-) Evorl'Kch, 5. März. Während des Kriegs ist der Wildbestand im Leininger Park-stark znrückgegangcn. 1914 ivaien vorhanden: 120 Hirsche, 150 Mutterwild, 200 Damwild und 700 Sauen. Jetzt sind vorhanden 30 Hirsche, 50 Mutterwiid, 40 Damwild und 70 Sauen i-) Konstanz, 5. März. Bürgermeister Hanl ick hat sich entschlossen, sein Amt weiter zu führen. ^ (Z Konstanz, 5. März. Die Waffenstillstandskom­mission hat der hiesigen Handelskammer telegraphisch mit- geteilt, daß Ma,schall Foch auf Grund ihrer Eingabe die Versorgung Oberbadens mit Kohlen von Kehl aus im bisherigen Umfang genehmigt habe.

l-i Wessingen i. Hoh., 5. März. (Die alte G'eschichte.) Tie Tochter des hiesigen Löwenwirts be­nützte znni F-cneranmachen Erdöl. Die Flasche zersprang und die Kleider des Mädchens fingen augenblicklich Feuer. An den Brandwunden ist das 'Mädchen in, Spital in Hechingen gestorben.

Lchranilwr.f, 5. März. (V erhaftun g.) Vor­gestern wurde der amtliche Viehauskänfer Ludwig Schwarz von Nexiugen, sowie sein Bruder Elias verhaftet. Sie hatten Vieh aus dem Württcmbergischen nach Baden verschleppt.

Das Gemeindenotgesetz.

D.P.C. Tie Landesversammlnng wird in ihrem zweiten wohl kurzen Tagungsabschnitt, vor allen Dingen das Notgesetz für die Gemeiudewahlen verab­schieden. Den Stempel des Notwerkes trägt es sehr deut­lich an seiner Stimme und es wird sich bald zeigen, daß eine Reihe von Bestimmungen sich nicht dauernd i halten lassen. Aber man muß bei diesen,, wie bei allen? anderen gesetzgeberischen Arbeiten, sich immer vor 'Augen halten, unter welchen Gesamtverhältnissen sie zustande kommen. -

Es ist ein großer Selbstbetrug, wenn man glaubt, das brodelnde und im innersten aufgewühlte Leben und Treiben der Menschenmassen, die wieder ein Volk werden sollen, sei schon wieder so abgeklärt, daß man es in ganz geordnete Formen znsammenfassen könne. Der Abg. Bazille hat zwar in 'einer ersten Rede von den Gesetzen der Revolutionszeit sehr wegwerfend gesprochen. Das ist natürlich keine sinnst, wenn man die Maßstäbe einer ruhigen, friedlichen Vergangenheit anlegt. Die Ausgabe des Augenblicks ist aber viel schwieriger und größer. Es handelt sich jetzt darum, den Kampf mit anarchistischen Zersetzlingserscheinungen, die einzelnen Menschen lang­sam wieder zu einem vernünftigen Gemeinde-, Volks-, Staatsleben und Denken znsnmmenznführen.

Das Gären in den Massen muß sich darum wider­spiegeln in den Gesetzen, die diese neue Zusammenfaisnng bewirken sollen. Sie müssen an Stimmung und Empfin­dung des Augenblicks anknüi'seu und langsam wieder überzuleiten suchen in die Bahnen ruhiger Gesetzmäßig- - keit. Diese ungemein-schwere Volkserziehungsaufgabe darf bei der Beurteilung aller jetzigen Gesetze nicht außer Betracht bleiben. Es hätte gar keinen Sinn, Gesetze zu schmieden, die von den heutigen Menschen innerlich einfach nicht angenommen, denen sie sich nicht füge» würden. Wer darum Kritik üben will, der vergesse nicht, daß jeder Schritt zu neuer Ordnung im Kampf mit einer auarchischwigensüchtigen wilden Strömung getan werden muß. Er wird dann zu anderen und gerechteren Urteilen kommen und sich auch sonst vor falscher Einschätzung d-w Lage bewahren.

Württemberg.

(-> Stuttgart, 5. März. (Der 20-Markschein-D>el>stahI.f Nin- fcwgr lchs Eiiiörnchsdielistählc',-von denen die bekannten 20-Mc>rk- schciabiebstähte bei der Finna Greiner L Pfeiffer hier die wichtigsten waren und bei denen den Diebei, durch Einbrüche in Zigarettenfabriken, Wohnungen und Landhäusern Zigaretten nn Gesamtwert, von mehreren tausend Mark, wertvolle Teppiche, Decken, Kleiber, Wäschestücke, eine Wohltätigkcitssammlung mit 3460 Mk., Lebensmittel,. Ledrrmaren .»sw. im Gesamtwert von beinahe 800 000 Mk. in die Hände sielen, beschäftigte gestern und heute die Strafkammer. Die 17 Angeklagten konnten'kaum auf der Anklagebank untergebracht werden. Es waren dies Emil Müller, Graveur, '25 Jahre alt von hier, der aber als flüchtig gemeldet wurde, Albert Müller, Arbeiter, 18 Jahre alt von hier, Anton S ch m > d , Hilfsarbeiter, 18 Fahre all von Eaulgau, Sophie Müller, Witwe, 53 Fahre alt von WintersteNen OA. Waldsce* Anton D v I ü e r e r, Goldschmied. 53 Jahre alt von Iggingen OA. Gmünd, Paula M üllcr, Ar­beiterin, 17 Jahre alt von hier, Sophie M ii l I e r, 'Arbeiterin, 16 -Jahre von hier, deren Mutier Sophie Müller, 56 Fahre alt von hier, Waller D c u t e l s p a ch e r , Mechaniker, 18 Fast-- 4 von Potnang, Pauli,ic Fllmann, 50 Jahre cM So» -üo'lnaiig, Wilhelm Benz, P.icker. 18 Fähre ölt »on hier'. Hermann W o g c n b l a st, Hilfsarbeiter, 2> Jahre alt vo» hier.

Paul Wurster. 27 Fahre alt, Spüsewüt von luer, Albert Landfried, Mechaniker, 18 Jahre alt van Karls »he Karl Seegcr, Ncvvlvcrdreher, 29 Fahre alt von hier, Christian Ziegler, Mechaniker, 30 Jahre alt von hier, Mathilde Gal- lep, 23 Fähre alt. Kesselschmiedsehefrän in Rohr. In der <"acht vom 13. auf 14. Dezember drangen Emil und Albert Müller, sowie Schmitz in das Druckereigebäude der Firma Greiner L- Pfeiffer in der Chrtstophstraße ein, aus dem st- 198 Bogen 20 Mk.-Scheine ohne Trockenstempel, 1218 Boqe» Scheine ohne Trockenstempel und ohne Nummer im Geiamt- mert von 738 800 Mk. eniwendeten. Das gestohlene Geld brachten sie in die Wohnung ihrer Estern und Hielien dort ein grobes Zechgelage, wobei die Mutter von dem Geld Einkäufe machte obwohl sie wissen mußte, daß es nicht auf rechtmäßige Wetze erworben kein konnte. Bei dem Einbruch hatte der Angeklagte

Emil Müller, ein gefährlicher Bursche, zwei Handgranaten uns einen Revolver bei sich geführt. 'Am folgenden Sonntag, als die Verbrecher von ihrer Tat an den Plakatsäulen lasen, verbrann­ten sie einen großen Teil der Scheine und versteckten ein Paket mit sulchen in einer Hütte am Westbahnstof. Die ge­stohlenen Scheine wurden grösstenteils wieder beigcbracht. Das Urteil wird heute abend verkündet.

(-) Stuttgart, 5. März. (Verbrannt.) Heilte früh brach in enieu, Hause der Färberstraße'hier ein Ziiumerbrand ans. Ter Zimmerbewvhner, ein 74 Jahre alter, alleinffehender Mann, wurde iw brennenden Bett tot ansgcsnndeu. Vermutlich hat er beim Lichtmachen ein brennendes Streichholz weggeworsen. Ter Sach­schaden beträgt einige hundert Mark.

(-) Stuttgart, 5. März. (Berichtigung.) Von der-D.P.C. wird uns geschrieben: Tie Pressekorrespon­denz der Bürger-Partei verbreitet aus durchsichtigen Grün­den in der Bezirkspresse die Nachricht, der deutsch-demo­kratische Abgeordnete Philipp Wiela n,d-Ulm werde sein Mandat zur Landesversammlung niederlegen. Tie Nach­richt ist unwahr.

(--) Heilbroun, 4. März. (Festgenommener Tieb.l Ter F-ahndungsmannschaft ist es gelungen, den seil November v. Js. dem Gefängnis entronnenen Arbeiter Ferdinand Oberndö.rfer von Bretzfeld fest- züuehmen, der in der letzten Zeit eine Reihe von Dieb­stählen, besonders, in den angrenzenden Oberämtern Neckarsulm und Oehringen, zur Nachtzeit ausgeführt hat.

z,-) Gckiltlingen, OA. Nagold, 5. März. (Der H am sie rer aus Freierssüß°en.) Ein Hamsterer von Till-Weißenstein hatte sich in Oberjettingen Salat- vl um 30 Mk. das Liter erworben. Auch eine Braut von hier suchte er sich zu verschaffen. Hiesige junge Burschen aber richteten den Freierswann aus Eifer­sucht übel zu: während der Schlägerei machte dieser von seiner Schußwaffe Gebrauch und schoß einen der Angreifer in d>en Unterleib. Ter Hamsterer, der im Fehde war, trug ebenfalls Verletzungen davon.

(-) FvettSettstaVL, 5. März. (Brand.)" In Psalzgraseiiweiler ist das- Gasthaus zum Hirsch vollstän­dig niedergebranut.

(-'Tutttittgen,' 5. März. (L o h u b.e we g u u g.) Tie Forderung der Arbeiter der Justrumeuteuiudustrie,

. Stundenlohn von l.10 Nil. mit 20 Prozent Zuschlag für Akkordarbeit ist um weitere 20 Prozent Zuschlag erhöht worden. Ferner wir.' wöchentliche AüszahlungZMd Bezahlung der Sieeittage verlangt. .Sollten die Eini- guugsverhandlungen erfolglos bleiben, so ist ein Gene­ralstreik in Aussicht genommen. Ein Teil der Schuhar­beiter hat die Arbeit gleichfalls inedergelegl.

(-) Wessingen i. Hoh., 5. März. (Tie alte Geschichte.) Tie Tochter des hiesigen Löwemvirts be­nützte zum Feueranmachen Erdöl. Tie Flasche zersprang und die Kleider des Mädchens singen augenblicklich Feuer. Au den Brandwunden ist das Mädchen im Spital in Hechingen gestorben.

Württemb. Landesversammlung.

Stuttgart' 5. März.

D.P.C. Nach .rund cinmonallicher Paust- hat dir ivürlt. Lau- dcsvc-rsammluiig heute mittag >/.>5 Uhr ihre, Sitzungen wieder ausg.uwmmcm. Die Tagung' wird nach, den einleitenden Be- grUßungsmvrten des Präs. K e >! mit Rücksicht aus 'die Ar­beiten der Ausschüsse nur stürze Zeit dauern. Die Unterbrechung der Vollsitzungen soll dann vor allem dem Verfastungsausschnß Gelegenheit geben, seine Arbeiten raschestens. zu fördern, da wohl' alle den Wunsch haben, dem Lande so schnell wie möglich . eine Verfassung zu gebe». Aus de» vom Präsident verlesenen Einläufen ist zu erwähnen Fer Entwurf eines Gesetzes über > die vorläufige Ausübung der Staatsgewalt m Württemberg. « Bevor in die Verhandlungen eingetreten wurde, verlas der Prä­sident eine Zuschrift des Klipitänteutnants'T >'r p't tz , die sich ni'il der vo» Abg. Bruck mann ln der Laiidcsversanuniüng vom -8. Januar zur allgemeinen Lage gehaltenen Rede besaßt, wobei Kapitänlcutnant Tirpiß im Auftrag seines Vaters die Mitteilung macht, daß die vom Abg. B r n'ck m a n n über den Unterseeboot- mieg getanen Aeußerungen, in'Liveit sie sich aus Aussagen des Admirals v. Tirpiß beziehen, nlcht zutreffend seien. Aehn- che Feststellungen macht ein ebenfalls cingelausener -Brief des ros. Dr. Dietrich Schäfer. Abg. Bruckmaim führt zur Ge- üstsordmliig aus, daß er sich Vorbehalte, aus diese Briese st dann zurückzukomme», wenn er weitere Erhebungen über die »gelegeiiheit habe machen können, da durch die schlechten Ber- c-hrsverhäMüsse es nicht möglich sei, die notigen Unterlagen rusch zu beschaffe». ,

Auf der Tagesordnung stand eine Anfrage Engelhardi (ll.Z./ an den Kriegsminister, betr. die Beschlagnahme städt. Wcine durch die Sicherheitskompagiiien ln Stuttgart. 'Kri'egs- müüster H e r r ni a ii n ersttcut, es sei zutrefst-iid. dass 22 Hekto­liter Wein a» die am 17. Januar in erhöhter Bereitschaft , gestandenen Stuttgarter Sicherheitskompagnieii abgegeben wor­den feie»: d"' Wein se'i aber nicht beschlagnahmt, sondern von der Stuttgarter Stadtverwaltung ans städt. Beständen zur Ver­fügung gestellt und dieser von der Regierung auch bezahlt werden.

Die Beratung des Entwurfs eines Gesetzes betr. das G e - in e i n d c m a h l r e ch t und die Tcmeindevenreiiuig luihm trotz der eingehenden Bvi'bcratung ün Gcmciiideansschiiß c-üixn recht breiten Ranin ein: insbesondere spielten die zwischen der Linken und Rechten bestehenden Meinungsverschiedenheiten über das aktive und passive Wahlalter eine große Rolle. Der Abg. Scheel 'sD.d.P.) bat namens seiner Freunde bas Haus, an den nach alle» Seiten wohlobgcwvgenen Anträgen d»s Ausschusses fcst- zuhalten und die jetzt vorliegenden 'Anträge des Zentrums, der Sozialdemokraten und der Unabhängigen abzulehnen.

Die Anträge-des Ausschusses zu Art. 1 und 2 (Wahl- und I Stimmrecht) und Art. 3 '(Geuieindeuertrelungl wurde» ange­nommen.

Lokales..

- Ter Arbeitsttrarkt im Reich hu! infolge der wurmen Witterung teilweise eine leichte Besserung erfuh­ren. Tus Baugewerbe konnte vereinzelt, soweit es der Mungel un Rvhinuteriul znließ, seine Tätigkeit wieder anfnehnien nnd auch die Nvtstundsuröeiten sind vielfuch wieder in Gang gekommen. Die landwirtschaftliche Ar­beitsvermittlung scheitert in vielen Fäll en anden Unter- kunflsverhältnissen auf dem Lunde. Im Braunkohlen­bergbau ist der A' ' -iterbedurf fast ganz gedeckt. In der Industrie vergrößert sich das .Heer der Arbeitslosen. Ein vgllft.äudiges Ausbleiben der Arbeitsgelegenheit zeigt sich ferner bei den Malern nnd Gipsern, den Klempnern nnb Banschlossern, bei den Metzgern, Bäckern, Müllern, F-.. '"'iren, Glasern nnd Klavic.arbeilern. Der Arbeitsmark! oer technischen und kai smännischen Angestellten hat sich wenig verändert, die leichte Besserung, die infolge Ab.-

lösnttg .weiblichen Personals eingetreien war, wird durch vermehrte Entlastung wieder ausgeglichen. Das Angebot weiblicher Arbeitskräfte in Pcivnthcmshaltungcn und Or­der Landwirtschaft hat sich etwas gehoben, ohne jedoch den Bedarf zu befriedigen. Von allen Arbeitsnachweisen wird betom, daß der Unterschied zwischen der Arbeits- losennnrerstntznng nnd den Arbeitslöhnen zu gering ist, sodast ein erheblicher Teil der tätigen Arbeiter weniger verdient, als die Erwerbslosen air Unterstützung erhalten. Dies trifft vor allem bei den Angestellten zu. -

-F-ür Kriegsbeschädigte. Ein Direktor Karl Hannig, Berlin, NO. 43, Prenzlauer Berg 10, versendet Prospekte an Kriegsbesthädigte, durch die er sich für ein .Honorar von 150 Mk. erbietet, Kriegsbeschädigte für die Beamtenlanfbahn vvrznbereuen. Hannig ist nach Aus­kunft des Polizeipräsidiums Berlin mehrfach vorbestraft nnd als geisteskrank vorübergehend cndmnndigl gewesen. Es wird gewarnt, sich mit diesem Unternehmer in irgend einer Weise einznlassen. 'Alle B e s ch w e r d esr isten in Miliiärversdrgnngssacheii, Einspruchsfrist bei den Mili­tärbehörden, Fristen zur Einlegung der Berufung an das Militärversorgungsgericht und des Rekurses an das Reichsmilitärversorgnuasgericht sind gleichmäßig auf einen Monat festgesetzt worden. Alle KriegsbeschäRgte werden aut diese Bestimmung ganz besonders hingrwiesen, damit Fristversäumnisie, die unter Nmuändcn die weitere Gel­tendmachung des Rechtsanspruches aussclstießen würden, vermieden werden.

- 'Aufhebung der Frißbcwirtschnsftilig. Das

Reichslvirischaftsanii hat die allgemeine Beschlagnahme von Fässern, Kübeln, Bottichen nnd ähnlichen Gebinden ansgohoben.

Attsichtskartcn können nach amtlicher Mit­teilung als Warenproben und geschäftliche Drucksachen nach der Nheinpfal' verschickt werden.

- Evaugl. Kirchentag. Eine Versammlung von' Verlrettl'n aller evangl. Kirchrnregiernngen, Synoden, freien Bm. it. n m'w. in Deutschland, die am 27, und, 20. Feb ,r in Kassel stattsand, beschloß einstimmig die Ein-.p.-ng eines allgemeinen deutschen evangel. Kir- chcntzrgs, der als daurcnde Einrichtung die rechtlich ge­ordnete Vertretung der gemrinsamen Interessen aller evangl. LandesUrüie» des Reichs darstellen soll. -Ein 2! gliedriger Ausschuß wurde mit den Vorarbeiten für die erstmalige Einbernfuag des Kircheniags betraut.

- Sommerzeit. Gegen die Einführung der Som­merzeit wird nun auch die Tatsache ins Feld geführt, daß in den vom Feind besetzten Gebieten die sog. westeuro­päische Zeit ! Paris! gilt. Würde nun im rechtsrhei­nischen Reich die Sv imerzeit dnrchgeführt, so betrüge der Zeitunterschied des rechts- Nnd des linksrheinischen Ge­biets nicht weniger als 2 Stunden. Tie badische Re­gierung hat daher auch bekannt gegeben, daß sie bei dn Reichsreanrnng gegen die Sommerzeit wirken werde.

Eingeschleppte Flcckftebcrsälle. Ta in die neutrale Zone durch lstnreisende ehemalige- Heeresange­hörige vier Fleckfieberfälle eingeschleppt wurden, drohen die Franzosen mit Verschärfung der Hinreiseerlaubnis. Das Kriegsininisterium hat Vaher verfüg!, daß alle aus dem Osten in die neutrale Zone einreisenden Hderes- angehörigen zunächst eine lcktägige Onarentaine dnrch- zumachen. Tie Erlaubnis znm Betreten der neutralen Zone wird' daher in Zukunft an solche Personen erst nach lstägiger Wariezeit erteilt werden.

-Lommerzeit. Gegen die Einführung kler SoiÄ meizeit wird nun auch die Tatsache ins Felo geführt, daA ch..., " )'chi! Fenid besetzten Gebieten die sog. westeuro- paische Zeit (Paris) gilt. Würde nun im rechtsrhei­nischen Reich die Sommerzeit dnrchgeiührt, so betrüge kn. Zeitunterschied des rechts- und des linksrheinischen Ge­biets nicht weniger als 2 Stunden. Tie badiiche Ne­uerung hat daher auch bekannt gegeben, daß sie hei der ^leichsregicrung gegen die Sommerzeitt wirken werde. ^

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Vermischtes:.

Friedrich Zanders -st. Am 3.. März in M ü u

ch e n im Alter von 36 Jahren der Fuip-eiwr a. T. bei» früheren Oberhosmarschallawt Friedrich Zanders gc storben. Er zählte zu den bevorzugten Männern in de Umgebung des geistig umnachteten Königs Ludwig II So waren im die Anordnungen für die unbemerkt Abreise des Königs v.n Mühltal muh der Schweiz in Jahre 1381 übertragen. Er war auch einer der wenige! Zeugen der Vorgänge bei der Verbringung des König- von Hohenschwangau nach Schloß Berg. Tr. Gudoe! hatte es ihm gestattet, i» Schloß Berg eine liitzerrednig >»it dem König zu führen, die die ieme des Königs ^.ar; wenige Stunden später hatte-dec König den üvk gefunden.