den.' In der Nacht durchzogen seit Einbruch der Dürfi kenheit Patrouillen die Stadt, um weiteren Minderungen vorzubeugcn. ' ^ s ^

Die Beamtenschaft des Eisenbahndirektionsbezirks Berlin beteiligt sich nicht am Generalstreik. w -

Die Spartakisten, scheinen es wieder vornehmlich darauf abgesehen zu haben, ,den Schlesischen Bahnhof und die Stadtbahn in die Gewalt zu bekommen, von wo die wichtigsten Linien nach auswärts gehen. Die Gerungen gehen weiter. z. Putz /

' CinrgungHvcrhandlttirgett.

Weimar, 5. März. Die bis in die späten Nacht­stunden andauernden Einignngsverhandlungen zwischen den Vertretern der Berliner Mehryeitssozialisten und den Reichs-Ministerium nahmen einen befriedigenden Verlauf Die Arbeiterabordnnng ist noch in der Nacht nacl Berlin zurückgckehrt, um die Vorschläge, der Regiernnc ; den streitenden Arbeitern zur Genehmigung vorznlegen

- Wie verlautet, sollen sich die Vorschläge in der Richtung ! eurer Verankerung der Arbeiter- und Soldatenräte ir

> der Verfassuna be>vcgen.

-st '

Leipzig, 5. März. Ter engere Ausschuß der A.- : und S.-Räte forderte die Beamten, da durch ihren Aus- p stand die Auszahlung der Kriegsniiterstützungen und der MrbcitSlvscuunterstüyungeu, der Löhnungen usw. verhiü- l dert werde, auf, unverzüglich die Arbeit wiederaufzuneh-

- men, widrigenfalls ihnen die Ausstandstage am Gehalt

- abgezogen und weitere Maßnahmen ergriffen werden.

In .Halle 'ist das Standrecht verhängt worden.

, Einige Personen sollen bereits standrechtlich erschossen i worden sein. - '

In Bremen regt stch's wieder.

Bremen, 5. März. Eine Versammlung von Ver­trauensleuten der Kommunisten und Unabhängigen So­zialisten verlangte die sofortige Freilassung der politi­schen Gefangenen, andernfalls der Generalstreik vertiin- , digt werden sollte.

s Die Arbeiter der Weser-, Atlas- und Hansa Lloyd- ' Werke sind in den streik getreten/ Die Stadt -war von ' gestern abend 7'Uhr an ohne Gas.

Oldenburg, 5. März. Infolge der. Verhaftung des Obermatrosen Kuh nt hat das Direktorium des Oldenburger Freistaats seine-Enthebung als Mitglied des ' Direktoriums vom Amt ausgesprochen.

) Muttchen, 4. März. Das vom Rätekvngreß er­nannte Gesamtministerium ist noch nicht endgültig gebil­det, da einzelne in Aussicht genommene Minister nicht , zugesagt haben.

Jnnsbrnck, 4. März. TenInnsbrucker Nachr." zufolge, hält sich der frühere König von Bayern in ,'inem Hochtal Nordtirols auf, wo er solange bleiben s -volle, bis der Sturm in Bayern vorüberMangen sei-

Für das Rätesystem.

Brau «schweig, 5. Mürz. .Bei der gestrigen Ur­abstimmung der organisierten Arbeiterschaft der Stadt ' Braunschweig in der Frage des Rätesystems wurden, nie derVolkssrennd" meldet, 3841 Stimmen für so­fortige und 3013 Stimmen für spätere Einführung des Rätesystems in Braunschiveig abgegeben. 116 Stimmen waren ungültig.

Der Krieg im Osten.

Berlin, 5. März. Nach einer Meldung derTäg­lichen Rundschau" wurden in Posen dieser Tage über 1000 Ansiedler -crüs den deutschen Siedlungsdörfern fest­genommen »nd zur Verrichtung von Zwangsarbeit ver­schleppt. Ferner sollen sämtliche Bewohner der Pro­vinz Posen gezwungen werden, 50 Mark von jedem Hun­dert ihres Einkommens als Sondersteller an polnische Kassen abzusühren.

' Libnn, 5. März. Am 4. März haben sich Kämpfe vor Murajevo bei Essern und östlich von Neuhof ent- , entwickelt- Die Kämpfe am 3. März hatteil den Er­folg, daß Tyrkschle und Pamplen von reichsdentschcn, das Vorwerk Neuhof von lettischen Truppen genommen ' wurden, wahrend gleichzeitig andere lettische Truppen .den feindlichen Angriff bei Schrunden abwiesen. ^

, Berlin, 5. März. .Aus Veranlassung des Kriegs- , zerichts der Gardeschützen-KüUglleriedivision sollen Ka- ' pitänleutnant v. Pflugk-Hartung, Hauptmann v. Pslugk- Hartung, Oberleutnant Vogel und Leutnant Liepmann verhaftet Wörden sein. Es wird ihnen vorgeworfen, daß sie an der Ermordung von Liebknecht und Rosa Luxem­burg beteiligt gewesen seien.

Auers Befinden.

München, 5. März. Minister Auer ist gestern zum , zweiten Mal operiert worden, indem die zweite Kugel,

; die ain Rücken saß, entfernt wurde.

) Einigung gegen die Spartakisten.

j Nürnberg, 5. März. In einer gemeinsamen Sit- . zung der Sozialdemokraten, der Unabhängigen und des ! Bauernbunds wurde beschlossen: Dem Rätekongreß in s München, dem Vollzugsausschuß uird dem Zentralrat ' stehen keinerlei gesetzgeberische oder Vollzugsrechte zu : Die drei Parteien verlangen vielmehr: Sofortige Ein­berufung des Landtags zu einer kurzen Tagung; Bildung

> düng eines sozialdemokratischen Ministeriums durch die 'beiden sozialdemokratischen Parteien; dessen Anerken- i nung durch den gewählten Landtag. Je ein Vertreter dei ^ A.-, S.- und B.-Räke kann an den Sitzungen des Mi-

nisterrats teilnchmcn. Auflösung des stehenden Heers

> und Schaffung einer freiwilligen Volkswehr ans poli- ' tisch und gewerkschaftlich organisierten Arbeitern.

Gegen die Soldatcnräte.

Bern, 5. März. Eine Verordnung des Bundes­rats verbietet Bereinigungen wie Soldatenräte, Solda- tenbünde und dergleichen, deren Zweck oder Tätigkeit darauf gerichtet ist, die militärische Disziplin zu unter­graben. Für Uebertretungen ist Gefängnis bis zu zwei Jahren vorgesehen. __ - ,__

" Abstempelung der Wertpapiere.

Wien, 5. März. Im Zusammenhang mit der Ver­mögensabgabe wird in Deutsch-Oesterreich voraussicht­lich eine Abstempelung der Wertpapiere vorgenommen werden, um einer Hinterziehung von solchen Vermögens­werten vorzubeugen. Wertpapiere, Banknoten usw., die nicht zur Stempelung vorgelegt werden, verlieren ihre Gültigkeit.

Von der Friedenskonferenz.

Washington, 4. März. (Reuter.) Präsident W i l- son und Frau fuhren heute nachmittag nach Neuyorl ab, um von dort die Reise nach Frankreich anzutreten.

Wilson soll erklärt haben, daß die Vereinigten Staaten bereit seien, das Mandat des Völkerbunds für Armenien anznnehmen.

London, 5. März. (Reuter.) Lloyd George reist heute nach Paris ab.

Der Bölkerbundsantrag vertagt.

Washington, 4. März. lRcnter.) Senator Lod- ge hat beantragt, daß der Senat in einer Erklärung den V ö l k e r b n n d s p l a n mißbillige und daß dic amerikanischen Unterhändler beauftragt werden sollen, sich sogleich mit dem Abschluß des Friedens mit Deutschland zu beschäftigen.. Lodge verlangte ferner, daß die Frage des Völkerbunds später ein­gehend geprüft werden solle. Infolge des erhobenen Wi­derspruchs konnte der Antrag Lodge in der gegenwärtigen Session nicht inehr erörtert werden, da sie heute nacht endigt. Lodge verlas daher die Namen von 37 Se­natoren des neuen Senats, die die Entschließung unter­stützen. Ta diese ein Drittel der Mitgliederzahl des Senats überschreitet, reicht-sie aus, um die Ratifizierung des Friedensvertrags zu verhindern, sür dessen Annahme eine Zweidrittelmehrheit erforderlich ist.

Der Kongreß hat sich vertagt, nachdem, der Wi­derstand der Republikaner im Senat die Annahme ei­ner Reihe wichtiger Maßnahmen noch vor'Schluß der Tagung verhindert hatte.

Ein jüdisches Reich.

London, 5. März. DieTimes" meldet ans Neuyork, daß Wilson dem Plane der Zionisten zur Aufrichtung eines jüdischen Reichs in Palästina zuye- stlmmt habe.

Die rechte Zeit.

London, 4. März. Im Unterhaus erklärte Chur- chil bezüglich der Abstimmung für die Bewilligung vHN'

2 >/Z Millionen Mann für das Heer, daß der .Anforde­rung infolge der augenblicklich ungeklärten Verhält­nisse stattgegeben werden müsse.- Tie Okknpatiopsarinec am Rhein dürfte bis Ende 1920 aufrecht zu erhalten sein Ter Rat der Verbündeten werde auf beschleunigte Erfül­lung der Bedingungen seitens Deutschlands dringen müs­sen. Deutschland hungere und es sei dem sozialen und nationalen Zusammenbruch gefährlich nahe. Die­se i die Zeit für die Fr i ed ensb e d i n g n n g e n, die Deutschland'annehmen und durchführen m ü s s e. Falls sie versäumt würde, hätte man niemanden mehr, mi! dem Frieden zu schließen wäre. Zur Erfüllung der Be­dingungen wäre es aber notwendig, ein starkes Heer am Rhein zu lassen.

China sucht sich der japanischen Fesseln zu entledigen.

Paris, 5. März. Die chinesische Abordnung zur FFriedenskonferenz legte den Mächten ihre Forderungeu vor. Zu seiner weiteren Entwicklung bedürfe China der Befreiung von den Lasten, die ihm durch ^die früheren Verträge mit Deutschland (Pachtung von Kiautschou und Zchantnngeisenbahn) auferlegt-gewesen seien. Japan - habe aber kein Recht, diese Zugeständnisse jetzt für sich ;u beanspruchen. Ebenso erhebe China Einspruch gege )ie 21 Bedingungen, mitbenert Japan am 18. Januar t915 plötzlich an China herangetreten sei mit der Dro­hung, im Falle der Ablehnung den Krieg zu erklären. !hina habe sich im Jahr 1914 und 1915 am Krieg Hegen Deutschland beteiligen wollen und es habe schon ein Heer von 100 000 Mann für Europa bereit gehabt, Japan habe aber die Kriegsbeteiligung verboten, weil es sich erst der Zusage der Entente-Mächte zur Erwer­bung von Kiautschou und der deutschen Inseln im Stil­len Weltmeer vergewissern wollte. China begrüße den Völkerbund, der iw Lebensinteresse aller Völker liege.

Berkaus von Tauchbooten.

London, 5. März. (Reuter.) Tie Regierung nahm das Anerbieten einer großen Schiffswerft in Middles- j borough aus Ankauf von 8 der größten deutschen Tauch­botte an unter der Bedingung,- daß die Schiffe zer­stört und als altes Eisen verkauft würden.

Engla d der Netter der Zivilisation.

London, 5. März. (Reuter.) . In der ersten Sit­zung des Vereinigten Jndustrierats der Arbeitgeber und Arbeitnehmer sagte Lloyd George: Rußland ist in Trüm­mer gefallen und es liegen leider Anzeichen dafür vor, daß es mit Deutschland ebenso gehen wird. Es sollte mich nicht wundern, wenn England wiederum die Aus gäbe znftillen würde, die Zivilisation in mehr als eine, Hinsicht zu retten. Die Zivilisation kann nur,geschülp werden durch den Sieg der Gerechtigkeit, der allen Klas­sen gleichmäßig zugute kommen muß. Die Nation er­wartet von der Konferenz, haß sie den Staat schützen werden. Die Arbeitgeber dürsten nicht nach vorübergehen­den Vorteilen trachten, die ihnen schließlich zum Ver­derben ausschlagen könnten. Die Arbeiter solleil au das denken, was in Rußland geschehen ist und was vielleicht auch in Deutschland geschehen wird. Gerad" für die Arbeiter ist Anarchie am allernnvortcilhaftesten /

ist ein Fehler, die -Arbeitsstunden über das absolut ! notwendige Maß auszndehnen: andererseits müssen abei § der ausländische Wettbewerb und die Bedürfnisse eines Landes von 45 Millionen Menschen berücksichtigt werden. Die Wohlfahrt Englands hangt von der Steigerung der Erzeugung ab. Unsere Schulden betragen 8 Milliar- wir durch gesteigerte Produktion wieder einbringen.

Lohnbewegung in Frankreich.

- Paris, 5. März. LautHnmanite" beschloß ein Kongreß der Bergleute am Pas-de-Calais, den Acht­stundentag und 50prvzentige Lohnerhöhung zu verlan­gen. Tie Bergarbeiter wollen sich mit den Eisenbah­nern von Frankreich, den Bergleuten von Mittel- und Nord-Frankreich und den englischen Arbeitern zusammen tun, um eine gemeinsame Bewegung zu schassen, falls ihre Forderungen nicht erfüllt werden. ,

Der Ansftand.

Nenyork, 4. März. (Reuter.) Der Streik von 16 000 Hafenarbeitern, der im Januar aus Wilsons telegraphisches Ersuchen h'-i eingestellt worden war, ist -anscheinend -wieder ausgebrvchen. Tie Schiffahrt ruht io gnft wie völlig. Die Streitenden verlangen eine Lohn- nubesseruug von dvrchschiiutlich 30 Prozent und den Acknv"->dcnlaa. ' -

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- Baden.

Badische Nationalversammlung.

(-) Karlsruhe, 5. März. Die bad. Nationalver­sammlung trat gestern nachmittag zu ihrer 4. öffentlichen Sitzung zusammen. Den Platz des Abg. Geiler hat, da dieser von Baden fortgezog.n ist, der nächste auf der soz. Vorschlagsliste stehende Gewerkschaftssekretär Adolf Kiestich-Lörrach eingenommen. Finanzminister Dr. Wirth nahm sodann das Wort zu einer längeren Rede. Er wies den Vorwurf zurück, daß für die Beamten nichts geschehe. Ter bad. Staat habe für das Jahr 1919 über 121 Millionen für Kriegsberhilfen in Aussicht geiwmmen. Nur durch den Opfergeist des ganze i Volkes wird es möglich, diese Lasten zu tragen. Eines gilt aber heute vor allem anderen: Sparsamkeit. Die neue Teuerungszulage müsse der Nationalversammlung zur Be­schlußfassung unterbreitet werden, das entspricht der neuen Zeit und dem demokratischen Geist. Eine der Hauptfor­derungen der Gegenwart sei die Beschaffung von Zah­lungsmitteln, um die notwendigen Lebensmittel her­einzubringen. Bricht unser Finanzgebände zusammen,, dann bekommen wir auch keine Lebensmittel. Der Geist der Versöhnung allein wird sie uns nicht beschaffen. Da unser Gold npht ansrcicht, müssen wir Devisen - d. h. fremde Wechsel haben. Das hecßt wir müssen arbeiten um solche zu bekommen. Baden sei bereit, mit dem Reich die Opfer des unglücklichen Kriegs zu tragen. Die Finanz­lage in Baden sei ja einigermaßen erträglich, dank der bisherigen gesunden Finanzwirtschaft. An die National­versammlung werden bedeutende Finänzfordernngen ge­stellt werden, ..die einen ungedeckten Aufwand von 92 Milt, ausmachen. Nachdem Verkehrsminister R lit­te rt noch ein Bild der Finanzlage der Eisenbahnen ge­geben hatte, das sich mit den bereits erfolgten Ver­öffentlichungen in der Presse deckte, wurde die Sitzung aus Mittwoch 9 Uhr vormittags vcrtagt.

(-) Karlsruhe, 5. März. Die bad. Nationalver­sammlung setzte'heute vormittag die Beratung über die Gewährung von Teuerungszulagen für Beamte und Staatsnrbeiter.fort- Abg. Henerich (Z.) verwahrte sich dagegen, daß man sage, die Arbeiter seien an dem Zu­sammenbruch den Staates schuld. Abg. Rösch (S.) verurteilte die Art des Vorgehens der Eisenbahner in Mannheim. Tie -Arbeiter seien erbittert über das un­gestörte Treiben der Kriegsgewinnler und Wucherer wäh­rend des Kriegs. Ter Verkehrsminister Rücke r t be­tonte, er habe den Eisenbahnern gegenüber persönlich schon mehrmals das Unverantwortliche ihrer Handlunas;