ttönalversammlung dürfte es kaum möglich sein, Weimar zu verlassen. Es wurde dringend abgeraten, nach New lin zu reisen. Die Bahnlinien sind fast im ganzen Umkreis gestört.

Wie hier verlautet, ist der bayrische. Landtag unter, Ausschluß Münchens in Bamberg zusammengetreten.

, Weimar, 3. März. Die Reichsregierung hat sich gegen eine Vertagung der Nationalversammlung ausge­sprochen.

Auslieferung der deutschen Handelsflotte.

Weimar, 4. März. Gestern vormittag fand hier eine Beratung der Reichsminister, verschiedener Mitglie­der der Waffenstillstandskommission und- einiger Sachver­ständiger der deutschen Seeschiffahrt über die von Ma» schatl Foch erhobene Forderung der sofortigen Aus­lieferung des Rests der deutschen Handelsflotte statt. Die Antwort mußte mittags sertiggestellt sein.

Aus der Waffenstillstandskommission.

Berlin, 4. März. Die D. W.-K. teilt mit: In­folge der dauernden Streiks und der Bahnunruhen in Deutschland ist eine erhebliche Verzögerung in der Ab- ga be der landwirtschaftlichen Nt aschine n an die Alliierten eingetreten. Ter französische General Nn- dant erklärte in der Sitzung - der Waffenstillstands­kommission in Spaa, am 2. März, da bis l. März nur 576 Maschinen abgeliefert morden seien statt 31204, so behalte er sich Straf m a ß n a h m e n vor. Dem­gegenüber wies der Vorsitzende der deutschen Kommis­sion darauf hin, daß die deutsche Regierung alles tue, um die Ablieferungen durchzuführen. Er setzte Nu« vant die Umstände auseinander, durch welche die Ab­lieferung der Maschinen verzögert worden ist und be­tonte, daß hierhöhere Gewalt" vorliege, gegen welche die deutschen Behörden um Augenblick machtlos seien. Nudant hielt trotzdem seine Strafandrohung aufrecht.

Keine Räte in der neutralen Zone.

Berlin, 4. März. Aus eine deutsche Anfrage hat General Nudant erklärt, daß keinerlei Arbeiter-, Solda­ten- und Volksräte im besetzten Gebiet oder in der neu­tralen Zone geduldet werden, auch wenn die Räte keine Militärpersonen sind.

Die Spartakisten.

Oldenburg, 3. März. Ter Obermatrose Kuh nt, der durch die Novemberereignisse in Wilhelmshaven zumPräsidenten des Reichstags Oldenburg Ostfries­land" ausgerufen wurde, ist hier verhaftet worden. Geheimpolizisten brachten ihn. nach Berlin.

Haffe, 4. März. Am Samstag um 2 Uhr ruck­ten die Regierungstruppen in Stärke von vier Kom­pagnien unter Führung des Generalmajors Merker von Merseburg her in Halle ein. Sie besetzten die Artillerie- kaserne, den Bahnhof, bemächtigten sich der Post- und drangen bis zum Marktplatz vor. Als hier ein größerer Trupp den Versuch unternahm, die rote Fahne vom Rathause herunterzu holen, ftürzre sich eine erregte Menge auf die Soldaten, entriß ihnen die Gewehre und warf die Maschinengewehrkarren in die Saale. Ein Auto­mol'l mit zwei Offizieren wurde umgestürzt und wr me Offizier ebenfalls in die Saale geworfen, wo er .rtrank. Heftige Kämpfe wurden am Sonntag und in der- Nacht zum Montag geführt, die sich namentlich zwi­schen der Post und dem Theater, das von Matrosen besetzt war, abspielten. Die Regierungstruppen verwand­ten bei diesen Kämpfen Miuenwerfer. Um 1 Uhr mor­gens war die militärische Lage in Halle vollkommen ver­worren. Die Stadt hat fürchterlich gelitten. In den großen Geschäftsstraßen sind sämtliche Geschäfte voll­kommen ausgeplündert. Zahlreiche Zivilisten haben das Leben verloren.

^ Leipzig, 4. März. Die Spartakisten haben um den Bahnhof herum Schützengräben ausgehoben. Eine .Anzahl Bürger werden als Geiseln festgenommen, so­bald die Regierungstruppen einrücken.

Königsberg i. Pr., 4. März. Nach der Ver­treibung aus dem Schloß und der Mehrzahl der übrigen Stützpunkte haben sich die Matrosen und Spartakisten in größerer Zahl im Stadtteil Sackheim festgesetzt, wo sie an der Zivilbevölkerung einen Rückhalt haben. Es sind Barikaden gebaut und Maschincngeivchre aufgefahren. Die Regiernugstrnppen haben den Stadtteil abgesperrt. Die Verluste der Spartakisten sollen erheblich sein.

^ München, 4. März. Im Rätekongreß wurde, mit- Aeteilt, daß Bayern von jeder K o hlen z u fu hr, auch der böhmischen abgeschnitten sei. .

Der Krieg im Osten.

Warschn". 4. März. Die Ukrainer haben den Was- ? fenstillstand gekündigt und -Lemberg wieder angegriffen. Die Sondergcsandtschaft der Alliierten wird wieder ab­teisen. p. .

Grotzbeutsche Bereinigung.

Wien, 4. März. Die deutsch-nationalen Abgeorii- neten beschlossen, eine einheitliche parlamentarische Par­tei unter dem Namen Groß-deutsche Vereinigung zu bilden. Zum Obmann wurde Dinghofer gewählt. Der Staatssekretär der Finanzen Steinwender wird demnächst der Nationalversammlung eine Vorlage über eine Ver­mögensabgabe übergeben. Ausländer und Vermögen von Ausländern iverden von der Vermögensabgabe be­freit.

Von der Friedenskonferenz.

Paris, 4. März. Die neuen Waffenstillstandsbe- dingungen durften von der Pariser Presse nicht ge­bracht werden. DerTemps" schreibt, ein dauerhafter Frieden werde nicht möglich sein, solange Preußen im Besitze des linken Rheinufers und der westfälischen Jn- dustriebezirke sei. Frankreich müssenden Rhein zur stra­tegischen Grenze machen und gleichheitig dem rheinisch westfälischen Staat zum Leben verhelfen.Victoire" ver­langt die Schaffung eines neuen Pufferstaates aus dem ljnkeq Rheinufer, besonders mit Rücksicht daraus, daß f

man Deutschland nicht hindern könne, die 8 Millionen Deutsch-Oesterreicher in sich aufzunehmen.

Paris, 4. März. (Reuter.) Wie verlautet, hat die über die dänischen Ansprüche berichtende belgische Kommission beschlossen, die Bildung einer 3. Zone süd­lich der von den Dänen ganz oder teilweise beanspruchten Zone anzuempsehlen. Diese Zone würde von den Alliier­ten militärisch besetzt werden.

(Reuter.) Wilson wird am 13. öder 14. März in Brest landen und sofort darauf seine Arbeit im Zu­sammenhang mit dem Vorfriedens-Vertrag beginnen. Der Besuch Brüssels und der verwüsteten Gebiete wird bis nach dem 22. März verschoben. Man glaubt, daß der Friedenskongreß, auf dem die Deutschen vertreten sein werden, zwischen dem 1. und l0. April einberufen wird.

Was spielt da?

Bern, 4. März. DieSentinelles" Witt ans amt­lichen amerikanischen Kreisen erfahre» haben, Wilson habe au die Friedenskonferenz in Paris eine Note gerichtet. Es werde ganz von der Antwort auf diese Note abhängen, ob er weiter au der Konferenz teiluehmeu werde.

Verteilung der Tqzichboote.

London, 4. März. (Reuter.) ' Eine Anzahl dw in britischen Häfen liegenden deutschen Unterseeboote soll den alliierten Negierungen übergeben werden. Einige sind nach Ftalieu, Japan und anderen Länder» nnter- vegs. 47 Unterseeboote aller Größen bis zu den großen hochseetypeu sind unter der Bedingung verkauft wor- öeu, daß sie abgebrochen werden. Die Admiralität läßt zuvor die Maschinen entfernen.

Vo.schewistische Wirtschaft.

London, 4.' März. TieTimes" meldet über Helsiugfors aus Moskau: Nach dem Bericht des Vor­sitzenden der Fiuauzkommission Krestinski wurde die Be steuernng der besitzenden Klassen auf IT Milliarden Rubel geschätzt, sie ergebe aber nur 450 Millionen Rubel. Die besitzenden Staude in der Stadt seien er­schöpft: die Bauern aber wollten nichts von einer Be­steuerung wissen und leisteten bewaffneten Widerstand. Ter Gemeinderat von Moskau beschloß, die Löhne der Gemeindearbetter auf 3000 Rubel monatlich zu erhöhen, so daß kein Geld mehr vorhanden sei. Zum Schluß forderte -Krestinski die sachverständigen Mitglieder der Bourgeoisie auf, ihren Haß zu vergessen und sich in den Dienst der Bolschewisten zu stellen.

Die Sowjetregierung wird als Antwort auf den Vorschlag der Berner Konferenz, daß eine sozialistische Abordnung die Zustände in Rußland untersuchen soll, au Pie Enteiire das Ersuche» richten, auch einer bolsche­wistischen Kommission zu gestatten,- in den Ententelän- Oern eine Untersuchung eiuzulciten.

Paris, 4. Mürz. (Havas.) Ter Urheber des Zuschlages auf Eiemeueeau wird heute vom Kriegs- lericht abgeurteilt werden.

London, 3. Mürz. >Aenter.) Wie Indra Office 'rsährt, hat sich Dardar Ämmrullah, der dritte Sohn der ermordeten Emir in Kabul, zum Emir ausgerufen. Mas- eullah, der sich zum Emir in Jallalabad ausgerufen hatte, hat sich Amannllah unterworfen.

Deutsche Nationalversammlung

Weimar, 3. März.

Präsident Fehronbach eröffnet die Sitzung um 10s) tthi mit einem von den Mitgliedern des Hauses, ausgenommen du ll.S.P., stehend angehörten Willkommgrutz an die Ost- afrikauer.

Hieraus Fortsetzung der ersten Beratung des Berfassungs- -ntwurss.

Minister P reust: In dcr Frage der Präsidenten bei Gliedstaaten bin auch ich für eine Verstärkung der Reichs- gewalt. Nach dem Zusammenbruch war die alte Verfassung un­haltbar geworden. Die einzig mögliche neue Grundlage ist di« demokratische Selbstbestimmung des Volks. Die Bereitwillig­keit der Rechten zur Stärkung des Reichs ist uns besonders wertvoll. Abg. Delbrück möchte eine Erste Kammer mit berufs- ständifcher Vertretung haben. Wenn man auch die Arbeiter­räte in die Verfassung aufnimmt, würde sich vielleicht auch die Linke damit absinden. Aber dem Gedanken an sich stehen große Bedenken gegenüber. Was die Gliedstaaten anbetrisst. so ist im wesentlichen nur die Frage der Aufrechterhaltnng der Sonderrechte uiibesriedigend geblieben. Da der nahezu geschlossene Wille der Nationalversammlung gegen pe steht, Höffe Ich. daß hier eine Vereinbarung zu erzielen ist, die eine VercknIMklichung der Reichsgcwait im Mi iilir- und Verkehrswesen bedecktet.

Abg. Alpcrs sWclfes spricht gegen die Gefahren des preußischen Zentralismus. Fm neuen Deutschland incklsse es auch ein freies Hannover gebe». Wir haben bet der Reichsregierung eine Volksabstimmung für Hannover beantragt.

Prenß. Fustizministcr Heine: Was der Vorredner for­dern kommt einer Zerstörung Preußens gleich. Sic Ist unver­einbar mit der Befestigung eines einheitlichen und starken Reichs. Die Vertreter Preußens ,m Staätcnansschuß haben die größten Zugeständnisse gemacht: sie können es aber nicht verantworten, dag Preußen zerstückelt wird, weil es diesem öder jenem Teil der Bevölkerung bequemer erscheint, seine eigenen Wege zu Sehen.

Abg. Kugel-Nürnberg (Soz.): Es ist unmöglich, inst einem Schlage die bestehende Gesellschaftsordnung umzußrem- peln. Es gilt vielmehr, die Schranken zu brechen, die der organischen ö> iwicklung entgegenstehen. Die Sozialisierung kann nur schrituveise erfolgen. Die gesamten Kohlenschächte müsten nnigehend Stanlsbelrieb iverden und zwar kann das ohne jede Ent sch ädig n n g geschehen.

Gegen 1 llhr wird die Weiterberatunq bis. 4 tthr ausgeietzt.

In der Nnchmittngssitzung werden um 4.20 llhr "du- Ver­handlungen wieder ausgenommen.

Dr. Bei, erle (Z.f: Wir wollen in der bo,Mischen Bolks- partel gegenüber den ttnitnrisierungsbestrebungen die berechtigten gliedstaatlichen Interessen gewahrt wisse». Der Parlikulnrismus wurzelt nicht ,n Reichsgegnerschast. sondern in, Festhalten au eigener Art und eigenem Land. Der Entwurf enthält zu weit­gehende Zugestaudnifsc an den ttnitarismus. i«» Dr. ringe riD.N.): Der Entwurf ist zu meltfrenid Gegen eine etwaige Zervückelmig Preußens erheben wir schärf­sten Emfpruch Wir treten für Erste Kammer in den Gliedstaaten Umstünden halten wie fest an einem verfassnnas- mäßigen Schuh des religiösen Bekenntnisses. Wir verlangen eine Sicherstellunger christlichen Kirche in der Verfassung Weiter Bestimmungen, die für die Beamten ein Mindest,nak ve" Garantien geben.

'Abg. Dr. Schückkng sDeml): Für bas Volk bedeUet das Perfassungswerk eine Wiedergeburt aus wahrhaft deutschem Geist. Der Bismarckianismus d.r letzten 50 Jahre hat uns d« wahren Werte deutscher Kultur verfälscht. Wir streben nach Eemeinschafr innerhalb der Völkerfamilie, aber nicht nach Herr- schast über andere. Die breijährige Legislaturperiode für den Reichstag möchten wir auf fünf Jahre verlängert wissen. Etp berufsständisches Wahlrechr für das Siaatenhaus lehnen wir ad

Abg. Colsho rn (Welfe): Das deutsch-hannoverische Volk verlangt Selbständigkeit. > -iq-z-«-,. -

Hindenbnrg über der» Bolschewismus. Ä

Kolberg, 4. März. Generalfeldmarschall v. Hin« u r y sagte nach derD. All-,. Ztst." in einem Gespräch, im Osten sei,die Gefahr so dringend, daß es nötig ist, . alle Kräfte dastesteu verfügbar zu machen. Sagen Sie, daß ich die Lage für so ernst halte, daß jeder, ob Arbeiter oder Bürger, gegen die Gefahr vom Osten noch einmal Haus, Herd, Familie verteidige» muß. Ich sehne mich in meinem 72. Jahr auch nach'Ru he. Ich habe mich zur Verfügung gestellt und stehe weiter auf meinem Posten, was mir gewiß nicht leicht fällt, weil ich nach einmal ver­hindern will, daß Deutschland den russischen Horden aus­geliefert wird. Im Laufe des Gesprächs bemerkte der (Nueralfeldinarschalloch. daß der Verband im falschen Glauben märe, iveuu er meinte, durch unsere Wehrlos- macbuiig diese Gebiete den Polen zuspielen zu können: Ich kenne ja die Polen. Das Land wird uns gehören oder den Bolschewisten, keinem Dritten."

*

Berlin, 4. März. Die demokratische Fraktion der preußischen Lnndesversamuttuiig aus 12 Wahlbezirken er- . hebt Widerspruch gegen di>- Verschiebung des Zusammen­tritts dev Laudesversammlung. .

Kohle,rwirtschaflsgesetz.

Berlin, 4. März. Das Gesetz über die Regelung der Kohleuwirtschaft bestimmt u. a.: Kohlen im Sinne dieses Gesetzes sind: Steinkohle, Braunkohle, Preßkohle und Koks. -Das Reich regelt die gemeinwirtschaftliche Organisation der Kohleuwirtschaft. Tie Leitung der Koh­lenwirtschaft wird einem zu bildenden Neichskohlenrat über­tragen. Die Reichsregier! ug schließt die Kohlenerzeuge; für bestimmte Bezirke zu Verbänden und diese zu einem Gesamtverbaud zusammen. Ten Verbänden liegt Die Re­gelung von Förderung, Setbstverbrauch und Wsatz unter Aufsicht der Reichsregierung und des Reichskohlenrats ob. Die Reichsregierung regelt die Feststellung der Preise. Bor der Regelung hat die Reichsregierung einen sach­verständigen Rat für die Kohleuwirtschaft zu ber'ufen, der aus 45 Mitgliedern besteht. Je 15 Mitglieder sind nach näherer Bestimmung der Reichsregierung von den Arbeit- gebcrgruppeii und den Ärbe'itncymergrnppeii der Arbeits­kammern zu wählen. Die Reichsregierung erläßt die näheren Vorschriften zur Durchführung des Gesekes und" kann bestimmen, daß Zuwiderhandlungen mit Geldstrafe bis zu 100 000 Mk., im Wiederholungsfall außerdem bis zu eine»» Jahr Gefängnis bestraft werden. Das Oiesetz tritt gleichzeitig 'mit dem Sozialisierungsgesetz in Kraft.

Ansstand.

Koburg, 4. Mürz. Der Streik in West-Thürin­gen hat bis heute Eine Abfchwächnug erfahren. Die Züge können Erfurt nicht erreichen, da die Strecke Nen-Dieden Hofen verkehrsuiifähig gemacht ist.- Trotz deS in Eisenach bestehenden Streiks könne» die Züge über Eisenach in Richtung F-rcmkfnrr a. Main- und Kassel ttchsen Ter Trahtverlehr mit den mittelthücingischeir Städten ich unterbrochen. In Süd-Thüringen sind Streiks größerer Ausdehnung nicht zu befürchten.

Königsberg, 1. März/ Ter Stadtteil Sackheim ist j zt. völlig in der Hand der Regiernngstruppeik.

Verstärkttng -er Schweizer Grenzpolizei.

Zürich, 4. März. Schweizer Blattern zufolge sind gestern weitere 100 Schweizer Heerespolizisten vpii Bern nach Krcuzlingei, abgegcmge«, um den Grenzschutz au der badischen Grenze zu verstärken.

Hovcr Lebens,nitteldiktntor.

Washington, 3. März. lRenter.) Wilson ernannte"

H oder zum Generaldirektor des amerikanisch-europäi­schen Hilfswerks zur Linderung der Hungersnot. Hovcr wird die Vollmachten für die dringende Versorgung mit Lebensmitteln blitzen und ihren Transport, ihre Ver­teilung und Verwaltung regeln.

Llovd George warnt die kleinen Nationen.

London, 3. März. (Reuter.) Lloyd George hielt bei einem Festessen eine Rede zu Gunsten der Tschecho- Llovaken. Jetzt, wo die kleinen Nationen einen gro­ben, fast blendenden Erfolg errungen hätten, zeigten sie die Neigung, sich über die Grenzen ihrer Rasse hinaus anszudehneu, Gebiete zu annektieren, die ihnen nicht ge­hörten. Der Geist der Ausdehnung beginne sie zu be­herrschen.

London, 4. März. (Reuter.) Die Themsedock- arbeiier beschlossen, heute die Arbeit wieder aufzuneh-

Mahnung zum inneren Frieden.

Weimar, 1. März. Das gesamte Reichsministerttim gibt bekannt: Wahrend Nationalversammlung lind Reichs- rtgleruiig in voller Erkenntnis und Würdigung der ihr vom freien deutschen Volke übertragenen großen Auf- demokratischen Fundament arbeiten, droht wirtfchastllchc und politische Anarchie das Reich zu zerstören. Terroristische Elemente wollen die auH dem freiesten Wahlrecht hervorgegangene Nationalver­sammlung beseitigen. Sie streben danach, Weimar von, übrigen Deutschland abznsperren und Reichsregierung und Nationalversammlung gleicherweise machtlos zu machen. Demgegenüber erklären wir: Nichts darf den Abschluß der Verfasniiig aufhalten. Tie Arbeit der Nationalver­sammlung soll uns den Frieden bringen. Verleum- mng gefährlichster Art ist es, wenn die gewalttätig«"-«, ^chürer des Aufruhrs behaupten, Natronalversammlnn- und Reichsregierung hatten den Vorgängen im Reich kein Gehör geschenkt, oder wollten gar'die Arbeiterschaft mn die Früchte der Revolution bringen. Wir stehen uni;

4 »