Ordensniedeilanungen. Nach Wschluß der Verhandlungen hat die rvürtt. Regierung aus An­trag des Bischöflichen Ordinariats genehmigt, daß sechs Ordensgeistliche der oberdeutschen Ordensprovinz der Re­tz e m P t o r i st e n kongregation auf den Schönenberg bei Ellwangen und je sechs Ordensgeistliche der thüringische.. Franziska« er Provinz ins Weggental bei Rotteu- burg und nach Weingarten berufen werden. Den Or­densgeistlichen, denen zur Besorgung des Hauswesens die erforderliche Zahl von Laienbrüdern beigegeben wird, ist laut Staatsanzciger neben der Versetzung der dortigen. Wallfahrtskirchen die Abhaltung von Missionen und son­stigen außerordentlichen religiösen Veranstaltungen ge­stattet: sie können auch zur vorübergehenden Aushilfe im Pfarramt verwendet werden. Die Niederlassungen unterliegen den allgemeinen Erwerbsbeschränknngen der toten Hand; für die Niederlassungen des Franziskaner- ordens ist dies übrigens ohne Bedeutung, da dieser Orden kein Grundeigentum besitzt. Das Almosenbegehren, das die Regel der Franziskaner vorschrcibt, ist innerhalb Würt­tembergs nicht gestatter, Personen, die die Reichsange­hörigkeit nicht besitzen, dürfen in die Niederla'önigen nicht berufen werden. Die Ordensobern haben sw verpflichtet, einen Ordensgeistlichen, der sich etwa wegen einer Stö­rung des konfessionellen Friedens mißfällig machen.würde, uns Verlangen des Kultministeriums aus Württemberg labzuberufen.

i Tanks in der Landwirtschaft. Für laud- tvirtschaftliche Zwecke ist jetzt ein Gefährt geschaffen wo"

ven/ das Mch'Mk'Nr 'M NauHeuimMss fort-

bewegt wird. Sowohl die Bauart und Verbindung der Näder, wie ihr Antrieb ist nach dem Muster der Fants eingerichtet. Dabei handelt es sich um eine kleine Maschine,- die nach einem Bericht des Tropenpflanzers nicht mehr als 4000 Mk. kosten soll. Sie ist haupt­sächlich dazu bestimmt, einen Pflug zu schleppen. Sie vermag die gewöhnlichen Hindernisse zu überwinden und ans einen Kreis von 4 Metern zu wenden.

-- Bauern, behaltet die Pferde! Der parla mmitarische Bauernrat in Bayern sagt in einem Aus­ruf, daß Landwirte einen schwunghaften Pferdehandel treiben und mit profitsüchtigen Händlern Geschäfte machen. Diese Kurzsichtigkeit werde noch manchen bitter^ reuen, da mir noch ganz wenige Pferdeversteigerungen stattfin- den können. Schon müsse der Friedeusstaud der Regi­menter zur Hilfe genommen werden, um den Ansprüchen einigermaßen genügen zu körnten. Daher heißt es in dem Aufruf:Behaltet eure Pferde; bis jene Händler, denen letzt unerhörte Gewinne in die Tasche fließen, imstande sein werden, euch init teuren Pferden aus dem Ausland? zu versorgen, werden noch Jahre vergehen!"

Aastuachtsberbot. Das Ministerium des In­nern Hai im Hinblick auf den Ernst ,d die Not der Zeit für Heuer Fastnachtsveraustaltuilgea jeder Art, ins­besondere Aufzüge, Maskenbälle, sog. Masken und Ver­kleidungen auf Straßen und in Wirtschaften untersagt. Erlaubnis zu Tanzunterhaltungen ist bis aus weiteres nicht zu erteilen.

Waffenabl efernng. Nach einer ReichHper- ordnung. sind alle Schußwaffen sowie Munition aller Art zu Schußwaffen spätestens bis 8. März bei der Ortspolizeibehörde abzuliefern. Von der Pflicht zu^ Ablieferung sind nur diejenigen Personen befreit, die zur Haltung oder Führung der Waffen kraft ihres .mtes oder Dienstes verpflichtet oder berechtigt sind, sowie die Inhaber von Jahresjagdkarten und Waffen-

ülunin m.

- Gv. Iüuglingsvereiir Donnerstag, den 20. Februar abends '/- 9 Uhr Spiel und Biebelstunde.

Sonntag, den 23. Febr. nachm. 5 Uhr Spiel und Vereins- stunde._

Ginge fand.

Für die, unter dieser Rubrik stehenden Artikel übernimmt die Redaktion nur die pressgrsetzliche Verantwortung.

Möchte doch anfragen, wie es mit dem Faden steht für die Konfirmandenanzüge, dieser Tage sind in einem Laden zirka 600 Rollen Faden verkauft worden, bei der Nachfrage wird man zue>st angesehen und dann heißt es: Es ist keiner mehr da! Auf die nächste Sendung werde ich wohl kaum warten können, da die Konfirmation am 6. April stattfin­det. Ja, ja, des Volkes Dank ist Euch gewiß? ?

M. Sch. Kriegsteilnehmer.

Druck und Verlag der B Hofmann'schen Buckdruckeiet iv Wildbad. Verantwortlich: 8 Reinhardt daselbst

Von diesem Zeitpunkte an schien jeder lichte Punkt aus dem Einerlei seines täglichen Lebens gewichen zu sein. Sein Verhältnis zu dem Kassierer blieb genau dasselbe, nur daß dieser ihm mit jedem Tage mehr Arbeiten zu sch ob und selbst oft mehrere Stunden das Büro verließ. Reichardt fand dann stets einen Zettel auf dem Rande seines Pultes:M'r. Reichardt wird mich bis zu meiner Rückkunft vertreten,^ und sah den Schlüs­sel zur Kasse im Schlosse. Ost glaubte er aber, wenn er in das Gesicht des rückkehrenden Kassierers blickte, fast mehr Hohn als Vertrauen in der übergebenen Ver­antwortlichkeit zu finden, besonders da Bell meist Stun­den zu seinen Ausgängen wählte, in denen er am we­nigsten vermißt werden konnte. John aber schien Rei­chardt kaum mehr zu bemerken, und wenn sich je einmal beider Augen trafen, begegnete der letztere einem Blicke, den er sich nur in ein stillbedauerndes Kopfschütteln zu übersetzen vermochte.

Tie dritte Woche war zu Ende gegangen, und Rei­chardt fühlte eine so trostlose Leere in sich, während es ihm doch zu andern Zeiten ward, als möge er sich hin- seßen und sein übervolles Herz einmal recht gründlich ausweinen, daß er anr liebsten seine Stellung ganz ver­lassen hätte, wenn er nur gleich gewußt, wohin. Es war am Freitag abend, als er sich des Kupferschmieds entsann, den er so lange nicht gesehen hatte; er schlug nach dein Abendbrot den Weg nach dessen Wohnung ein; keine Ahnung über die eigentümliche Wendung seines Schicksals, der er damit entgegenging, stieg in ihm aus; er dachte an nichts, als sich nur einmal das Herz frei zu sprechen.'

Meißner empfing den Freund mit einem herzhaften Halloh, als er diesen in das Gastzimmer seines Boar- dinahauses treten sah.Haben Sie wirklich den Weg noch gesunden?" fragte er, während er den Angekom­menen nach einer entfernten. Ecke, führtenich.hätte bei­

nahe einmal den kühnen Gedanken ansgesüyrt, Sie m Ihrer Wohnung heimzusnchen, wenn man nur wüßte, zu welcher Zeit man solchen feinen Herren am wenigsten ungelegen kommt."

Höhnen Sie nur, ich Habs diesmal verdient!" gab Reichardt zurück, während er sich bequem an einem der Tische niederließ.Wenn Sie sonst nichts Vor­haben, Meißner, so bleiben wir hier, ich denke, wir sind hier ungestörter als irgendwo anders!"

All right, Sir!"' erwiderte der Kupferschmied, seinen Stuhl näher heranzietzend und einen aufmerk­samen Blick in das Gesicht des anderen werfend,wenn Sie etwas vom Herzen herunterzutun haben, so scheu wir hier wenigstens ungehorcht. Zuerst aber," fuhr er fort,trinken Sie jetzt herzhaft, damit Leib und Seele in die rechte Stimmung kommen, und dann packen Sie ans."

Muß ich denn stets etwas aus dem Herzen haben, wenn ich zu Ihnen komme ?" fragte Reichardt lächelnd, oder habe ich etwas derartiges angedeutet?"

Brauchen auch nichts anzudeuten," erwiderte Meiß­ner,ich darf nur Ihr Gesicht ausehen und weiß daun, immer so ziemlich, was los ist; heute aber gefallen Sie mir weniger als je und deshalb sage ich, trinken Sie!" Er stieß sein Glas gegen das des andern, und als dieser endlich seiner Aufforderung gefolgt, setzte er sich , bequem zum aufmerksamen Hören zurecht. Reichardt mußte lächeln, wie jener seinen Mitteilungen entgegen­sah, indessen tat es ihm wohl, ohne weitere Einleitung über das, was ihn bedrückte, sprechen zu können.Ich glaube nicht. Meißner, daß ich noch lange in meiner jetzigen Stellung werde aushalten können; da haben Sie gleich alles, was mir aus der Seele liegt!" Er hie., inne und warf einen Blick in des Kupferschmieds Gesicht; dieser aber verzog keine Miene; nur seine sich vergrö­ßernden Augen zeigten die Spannung an, mit der er

vas wlgcnde erwartete, und Reichardt, den Kopf in die Hauo gestützt, begann zu erzählen, was ihm die letzten Wochen gebracht. Cr sprach zuerst von der herzlichen Frenndlickkei der beiden Frosts und sch lderte dann seine Crlcbuistc mit dem Kassierer und wie ihm das Arbeiten iu der Ostre dadurch zur völligen Unerträglichkeit ge­worden. Cr iühlte sich leichler und freier, als er gegen ein beireundetes Herz einmal heruutergesprochen hatte, was, nach und nach angesammelt, wie ein Alp ans ihm gelastet. Was sonst noch im Hiniergruude seiner Seele lag, schmerzend und schwer, das sollte ein verhülltes HeiliaUüN bleiben, und er halte sich das Wort gegeben, es nicht einmal gegen stck selbst mehr zu berühren.

Der Kupferschmied war mit uchtlickcm Inlerejie Reichardt'' Erzählung gefolgt, als dieser aber jetzt schwieg, und ihn wie eine Aeußerung erwartend, anblickte, legte sich ein Zug von leckstem Spott um seinen Mund.Und ich soll wirk! ch glauben. Professor," sagte er nach einer kurzen Pause,daß es Ihr steifbeiniger Kassierer ist, dem Sie das Feld räumen und dem Sie so Ihre besten HoNmuigeu opfern? No, Sir!" fuhr er kopfschüttelnd fort, während ein leises Rot in Neichardls Gesicht stieg. Und ich soll wohl auch glauben, daß Sie nur wegen des Kassierers Ihre Farbe verloren haben, während Ihre Verhältnisse doch sonst die angenehmsten sein könnten, daß Sie wie in stillem Harme beinahe schon eine ganz spitze Ache bekommen, nur weil Sie dein Ladestock den Gefallen tun müssen, sich über ihn zu ärgern? No, Sir, das dürfen Sie dem Meißner nicht sagen"

'Aber Sie haben doch gehört, daß es eben diese Verhältnisse sind, die mich so peinigen!" unterbrach ihn Reichardt, ohne einen Anflug von Verlegenheit ganz unterdrücken zu lünnen."

sc« ««i> HcmsMt.

Auf die im Staatsanzeiger Nr. 11 und 28 und im Enz» läler Nr. 22 und 34 erschienenen Bekanntmachungen wird Wiederholt hingewiesen.

Jeder, der Waffen, Munition und sonstige Heeresgüter im Besitz hat, hat diese Gegenstände jetzt sofort auf der Polizeiwache abzuliefern, will er sich nicht schwere Bestraf­ung zuziehen.

Wildbad, den iS. Februar 1919.

Stadlschultheißenamt: Bätzner.

Vom

Kammeralamt Neuenbürg.

Samstag, den 22. Februar an

findet bei dem Kameralamt an den Samstagen Durchar- beitszstt ron 85 Uhr statt.

An den übrigen Werktagen bleiben die Amtsstunden wie bisher.

wiesm-verpachtung.

Die zur Bergbahn gehörigen Wiesen am Straubenberg, Parz. Nr. 13, 267/ 1 und 3, zusammen 23 ar 43 qm samt den Bahnböschungen bis zum Panoramaweg werden am Samstag den 22. -s. Mts. vormittags 11 Uhr auf dem Nathans auf unbe immte Zeit an den Meistbietenden verpachtet.

Wildbad, den 19. Februar 1919

Städt' Berg^ahnverwaltung Gdelmann.

Wekanntrn ciOur g

Die Stadtgemeinds hat folgende Gerätschaften käuflich zur Wiedereriintzernng erworben 10 Stück Handbeile groß per Stück 4 Mk. 50 Pfg.

klein

50 50 20

3 50

10

80 Spaten

60 Pickel groß

30 klein

810 Handsägen 8

Anmeldungen hierauf nimmt die Polizeiwach im Rathaus in der Zeit vom

Samstag den 22. bis Montag den 24. Febr. 1919

je vormittags von 10 -12 Uhr entgegen, an welche man sich auch wegen Besichtigung der Gegenstände wenden kann.

Tig Abgabe erfolgt, falls die Anmeldungen der Vorrat übersteigen, im Wege der Verlosung.

Wildbad. SO. Februar 1919. Stadpfiegc.

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