gegenstände "im Inland sowie hinsichtlich' der Bekeiligmch des Handels die Auffassung und Geschäftsführung des Mr- nisten» ins für Ernährungswesen, welche den Reichsvonchriften, den überaus schwierigen allgemeinen Verhältnissen und den Notwendigkeiten im Interesse der Allgenieinheit ausgleichend gerecht werden will.
Karlsr uhe, 17. Febr. Die Reyiernng hat den Mi- iiisterpräsiocnten G e i st und den Munster des Aeußern, , Dietrich, zu Buudesratsbevollmächtigten, den Minister , des Inner», Dr. Haas, den Verkehrsminister Rückert und den Finanzminister Dr. Wirth zu stellv. Be- vollmächtigten ernannt-
(--) Durlach, 17. Febr. Wir erhalten folgende Mitteilung: Am 9. Februar 1919 hat das Generalkommando des 14. A. K. vom Landesansschust der Sol- s datenräte ein befristetes Ersuchen erhalten, das im wesentlichen folgende Punkte enthielt: 1. Volles Kontrollrecht des Landesausschnsses auch in Offiziersangelegenheiten. 2. Besetzen jeder Abteilung des Generalkommandos durch Leute des Landesausschnsses und Mitzeichnnng aller Verfügungen. 3. Es dürfen ohne Genehmigung des Landesausschusses keinerlei Maßnahmen getroffen werden. 4. Verringerung des Offizierbestands. Das Geschästszimmer- personalj Unteroffiziere wie Mannschaften, das sich insbesondere durch das in Punkt 2 ausgedrückte Mißtrauen getroffen und beleidigt fühlte, lehnte jede Mitarbeit von nicht fachmännisch vorgebildeten Leuten ab"'und beschloß einstimmig, falls der Landesansschust sein Vorhaben durchzuführen versuchen sollte, jeden gewaltsamen Eingriff mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zurückzuweisen. Der Soldatenrat des Generalkommandos schloß sich dieser Entschließung an. - M
Marmhci 18. Febr. Im „Reichsanzdigdr" wird seine Bekanntma .-nng Wer die Ausgabe von 20 Millionen .Schuldverschreibung durch die Stadtgemeinde Mannheim, veröffentlicht. ^ s
(-) Mannheim, 17. Febr. Die Kriminalpolizei hat hier ein umfangreiches Schleichhandelslager von Tabak ausfindig gemacht.
(-) Triberg, 18. Febr. Im Schwarzwald treiben augenblicklich mehrere Schwindler ihr Unwesen. In Tennenbronn „kontrollierte" ein Unbekannter bei, einem Landwirt die Geldscheine und erklärte, der Be trag von 1200 Mk. bestehe in falschen Papieren un' verschwand damit. In Sch Georgen nahm ei' Schwindler Aufträge für Hemdenstoffe, Kaffee und Pe tratenm entgegen, kassierte das Geld ein und verschwand
Anderer Gauner gab sich in verschiedenen Höfel als Zahnarzt aus. Einer Bäuerin hat er 21 Zähne aus- gezogen, nahm den Betrag für ein künstliches Gebiß uni verschwand.
,(') Todtmoos, 14. Febr. Die Spartakusunruhen ii Berlm haben zahlreiche Berliner veranlaßt, auch währenl des Winters Aufenthalt in friedlichen Gegenden zu suchen Zu diesen gehört auch Todtmoos. Leider ist damit eir großer Mißständ verbunden, denn die Fremden benutzter die Gelegenheit zum Hamstern auf den umliegenden Ortschaften und treiben dabei die Lebensmittelpreise in unverantwortlicher Weise in die Höhe. Es wäre angebracht, wenn dagegen vorgegangen würde.
(-) Vom S'sstvarzwald. 17. Febr. Die Badisch- Landwirtschaftskammer beabsichtigt die Melioration land- lmrtschaftlich nnerschlosienen Geländes auf den Schwarzwaldbergen. Weite Strecken, die jetzt nur mit Gestrüpp bewachsen sind, eignen sich wohl zum Anbau von Kar- tonelu oder Korn. Nach Eintritt der schneefreien Zeit wird die Landwirtschaftsü.mmer eine Besichtigung der m ^-rage komm ndm Gegenden vornehmen.
Messer"-. 18. Febr. In den Gemeinden Kreen- lemst t er. und Rast sind die Pocken ausgetreten. Im rstgenannten Ort find bereits die Eheleute Blocker Morden.
(>) Heilbronn, 18. Febr. (Gegen die liebe >.-- g risse.) Der Gemeinderat hat gegen die Uebergriffe des Soldatenrats schärfste Verwahrung eingelegt und die Verdienste des Stadtpflegers Herion um die Lebensmittelversorgung der Stadt mit wärmstem Dank anerkannt.
(-) Bad Mergentheim, 18. Febr. (Fre mdenverkehr.) Die diesjährige Kurzeit soll vom 1. Mai bis Ende September dauern. Ter Besuch von Bad Mergentheim soll nur wirklich Kranken auf Grund eines ärztlichen Zeugnisses gestattet werden. Dieses Zeugnis ist beim Oberamt einzureichen, das die Genehmigung oder Ablehnung h.-rbeßührt. Begleitpersonen werden bei längerem Aufenthalt nur zugelassen, wenn die Notwendigkeit vom Arzt bestätigt wird. Alle Knrfremden, die ohne Erlaubnis hieher kommen, haben Ausweisung innerhalb einiger Tage zu gewärtigen.
, Tübingen, 18. Febr. (Akademische Be- , SrüßunHsfeier.) Am letzten Sonntag würden in ver Stiftskirche die heimgekehrten Kriegs-Studenten feierlich begrüßt. Die Chargierten der Verbindungen zogen mit umflorten Fahnen in die Kirche, wo sich die Angehörigen der Universität, voran der Rektor und die Lehrer im Ornat, eingefunden hatten. Die Begrüßungsrede hielt der Rektor der Universität.
(-) Maulbronn, 18. Febr. (NeuesTätigkcits- ield.) Wie der „Bürgcrfreund" hört, wurde unserem vberamtsvorstand, Negierungsrat Elsen ha ns, eine lstatsstelle beim Verwaltungsrat der Gcbäudebrandversiche- tungsanstalt in Stuttgart übertragen.
Lire elsäfsische Delegation bei der deutscher? Presse in Weimar.
DPC. Unser Svnderberichterstatter von Weimar drahtet uns:
Ein Teil der elsässischen Abgeordneten, die in Weimar sind und ans ihre Zulassung zu der deutschen Nationalversammlung warten, wurden am Freitag vor- ,mittag,von der Vereinigung der deutschen und, österreichi-?
,cyen -Presse 'empfangen, um dort' die'GrüWe darzuleMfi die die elsaß-lothringische Bevölkerung veranlagte,- bei der Nationalversammlung um ihre Zulassung zn bitten. Steuerdnvklor Götz aus Strastburg und Stadtrat Gilg aus Kolmar erstatteten eingehend Bericht über die Entwicklung der Stimmung im clsaß-lothr. Volk und wies ms die wirtschaftliche und politische Wirkung hin, die ,m Anfgehen von Elsaß-Lothringen in Frankreich für dieses Volk und seine Wirtschaft selbst, wie vor allen Dingen für das Deutsche Reich haben müßte. Die Stim- mung sei zweifellos nach dem Zusammenbruch Deutschlands und nach der Einwirkung der Siegerstimmung auf das Volk einen Augenblick als begeisterte Franzosenfreundlichkeit in Erscheinung getreten. Tie breite Masse der Bevölkerung, insbesondere die Bauern und Arbeiter, haben sich jedoch von Anfang an starke Zurückhaltung auferlegt und die Art, wie Frankreich jetzt jede Rücksicht aus Stimmung und Bedürfnis der Landeseinwohner vermissen lasse, vor allen Dingen aber auch die Unterdrük- kimg, die für Elsaß-Lothringen ungeheuere wirtschaftliche Nachteile durch das Anfgehen dieses Landes in Frankreich zu Folge haben müßte, haben bereits stark ernüchternd gewirkt. Beide Redner gaben übereinstimmend ihrkr Neberzeugung dahin Ausdruck, daß, wenn sie das Recht der Selbstb stimmnng und damit gesicherte Volksabstimmung darüber erhalten, eine überwiegende Mehrheit gegen Frankreich und für ein neutrales Elsaß -- Lothr i n gen votieren würde.
Tie deutsche Presse baten sie, das elsässische Volk m seinem Bemühen zu unterstüen, damit es sich nickst noch einmal, wie nach 70, über einen wirtschaftlichen Zusam-' menbruch hinweg neue Zukunftswege suchen müsse. Tie Mehrheit des Volkes denke nicht daran und würde sich in sniiem Innersten vergewaltigt fühlen, wenn sie zu Frankreich zwangsweise hinübergeführt werde. Tie Bevölkerung verstehe Wohl, daß Deutschland jetzt zunächst sich mit seinen eigenen Sorgen beschäftige, aber man dürfe über der a ugenblicklichen Not nick» große Zukunstsmöglich- keiten endgültig unterbinden uno die große Entwicklungs- Möglichkeit eines neutralen Elsaß-Lothringen für Deutschland nicht sür alle Zukunft durchkreuzen. Sie gaben der Meinung Ausdruck, während der ersten Tage ihres Hierseins sei fast keine Hoffnung gewesen auf einen Erfolg bei der Nationalversammlung, im Laufe der Tage habe sich jedoch die Aussimt stark gebessert, bei der Nationalversammlung ihre Zulassung zu erreichen. Tie Ausführungen machten starken Eindruck und wurden von den Vertretern der Presse aller Richtungen mit lebhaftem Beifall und durch Zusicherung redlicher Unterstützung unterstrichen. ' ä
Las Ende der Sozialifierungskommission.
DPC. Die Mitglieder der Sozialisierungskommis- sion haben ihre Aemter der Regierung zur Verfügung gestellt. Damit hat diese Kommission ein vorzeitiges Ende gefunden. Ihre Arbeiten hatten von vornherein zu leiden unter einem Zwiespalt der Auffassung. Tie Sozialisierungskommission betrachtete es als ihre Aufgabe, einen Vorschlag auszuarbeiten, wie der Kernpunkt des sozialdemokratischen Programms zur Durchführung gebracht werden kann. Im Reichswirtschaftsamt herrschte dagegen die Auffassung, daß die Sozialisierungskommission nur ein Gutachten abgeben solle über die Durchführung der Sozialisierung. Je weiter die Arbeiten der Kommission vorschritten, in desto weiteren Kreisen kam die Ueberzeugnng zum Durchbruch, daß die Kommission weniger zum Nutzen Deutschlands, als zum Vorteil der Feinde arbeite. Ter frühere Sozialdemokrat Calwer hat mit Recht hervorgehoben, daß jede Erweiterung des Staatseigentums in Deutschland den Feinden neue staatliche Objekte darbietet, aus denen sie sich nach Herzenslust bezahlt machen können für all das, was sie uns als Rechnung zu präsentieren gedenken.
"Aus diesem Grunde hat Calwer die Sozialisierungskommission ermahnt, ihre Arbeit einzustellen, weil sie den Feinden einen Teil der wertvollsten Produktionsmittel Dentist nds ans den: Präsentierteller anbiete. Wenn auch iinireiwillig, hat die Kommission diesem Wunick überraschend schnell entsprochen.
sp - Für die deutschen Kriegsgefangenen. Auck der aus den Vertretungen der evangel. Landeskirchen gebildete Deutsche Evang. Kircheuausschuß erließ vor kur zem einen Ausruf für die deutschen Kriegsgefangener an die evang. Glaubensbrüder in den neutralen Ländern. Sie rufen ihre Bruderliebe auf. Sie appelliere» au ihr Gerechtigkeitsgefühl. Sie leben in der Hoffnung, daß alle die Not der deutschen Gefangenen in gegnerische» Ländern auf Herz und Gewissen nehmen und ihren mack' vollen geistigen Einfluß auf jede Weise geltend machen, um aus der Geschichte der zivilisierten Welt ein schweres Unrecht zu tilgen und deutsche Gefangene nicht länger auf fremdem Boden in Schmach und Schande und Verlassenheit schmachten zu lassen.
— Postverkehr mit unseren Gefangenen in Sibirien. Ein Postverkehr mit den noch in Sibirien verbliebenen deutschen Gefangenen war bisher nicht möglich. Das dänische Rote Kreuz in Kopenhagen ist ist jedoch voraussichtlich in der Lage, Postkarten — keine anderen Sendungen — an diese Gefangene durch Vermittlung des dänischen Konsuls in Wladiwostok zu befördern. Die Postkarten sind tunlichst in offenem Umschlag, ohne Begleitschreiben an das dänische Rote Kreuz in Kopenhagen unmittelbar einzusenden. Die an das dänische Rote Kreuz gerichteten offenen Briefumschläge mit den eingelegten Postkarten sind als Kriegs- gefangcuensendung portofrei.
— Zngsverbindnttg. Nach Mitteilung der Ge- neeraldirektion werden durch Personenzug 24 folgende Verbindungen von Stuttgart nach Frankfurt a. M. vermittelt: Personenzug 24 Stuttgart Hbf. ab 8.03 Vm. Zug 941 Heidelberg an 11.54 Vm. Zug D lll Heidelberg ab 12.28 Nm. Friedrichsfeld an 12.42 Nm. D 11 Friedrichsseld ab 12.50 Nm. Darmstadt ab 2.18 Nm. Dieburg an 2.45 Nm. Offenbach Hbf. an 3.48 Nm. Frankfurt Hbf. an 4.05 Nm. -
^ — Entlassungen. Soweit tunlich, werden au!
Wunsch alle, die Arbeit oder Unterhalt Nachweisen! aus dein Heeresdienst entlassen ohne Rücksicht darauf ob - die Betreffenden ihre gesetzliche aktive Dienstpflicht schon ganz oder nur zum Teil erfüllt haben. Jedoch muß in letzterem Falle die Wiedereinziehung der Leut-. Vorbehalten bleiben.
— Entlassnngsanzirge. Uniformstücke werden seit der Revolution nicht mehr angefertigt. Soweit Mannschaften militärische Bekleidungsstücke als Entlassungsanzug erhalten, handelt es sich um Vorräte bei den Truppen und dem Bekleidungsamt. Zurzeit werden beim Beklei- dungsamt nur Zuschnitte von Zivilanzügen für Entlassene hergestellt und zwar zum Teil aus'militärischen, zum Teil aus bürgerlichen Stoffen. Diese Anzüge bestehen größtenteils aus Rock, Hose und Weste und sind nach bürgerlichem Schnitt gearbeitet. Es steht jedem, der zur Entlassung kommt, freu an Stelle einer Uniform sich einen solchen bürgerlichen Anzug überweisen zu lassen. Der Antrag ist bei dem entlassenden ^rnppenteil zu stellen. Diese Zivilanzüge sind in so vielen Größenummern vorhanden, daß jeder Entlassene einen passenden Anzug findet.
— Steigerung der Grundstückspreise. In
Söflingen wurde vor zwei Jahren ein Grundstück der Stadt Ulm für 33000 Mk. zum Kauf angeboten, für das heute 83000 Mk. bezahlt wurden.
— Brotkartendiebstahl. Ans einer Sendung Reisebrotmarken, die am 28. Januar von München nach Stuttgart als Expreßgut ging, wurde ein Paket mit 1006 Blatt'Nr. 95000 bis 96 000 Serie 6 K. W. gestohlen. Vor Annahme der Nummern warnt die Ktaatsanwalt- schast- ^ . -
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Vermischtes.
Richtigstellung. Zu der Behauptung des Abg. Brnck- mann in der württ. Landesversammluiig, Grotzadmirac v. Tirpitz habe in einer «on Tirpitz einberufenen Versammlung z« Bildung einer inneren Front aus Linen Eliuvand hin gesagt: „Merken Sie denn nicht, daß meine ganze Politik hinsichtlich des Tauchbootkriegs ein Bluff (Irreführung) gewesen ist? West England mit solchem Bluff arbeitete, so habe ich es für richtig befunden, ebenfalls in dieser Weise vorzugehen." Darauf haben die Eingcladenen den Saal verlassen und Geheimrat Schäfer fei zusammengebrochen. — Geheimrat Schäfte Berlin hat bereits öffentlich die Bchaüptunq Bruckmanns als unrichtig widerlegt, Nun richtet der Söhn des Großadmirals o. Tirpitz. Kapitän- leütnant r>, Tirpitz, folgenden Brief an den Präsidenten de> württ. Laadesversammlung: „Im Auftrag meines Vaters beehr« Ich mich, Ew. Hochwohlgeboren folgendes mitzuteilen: Mein Vater hat eine Aeußerung ähnlichen Inhalts weder bei der behaupteten Veranlassung, noch jemals sonst getan. Außerdem ist die Anregung zu der erwähnten Litzung nicht von ihm, sondern von ganz anderer Seite ausgcgangcn. Es hat auch niemand du Sitzung aus angegebenem Grunde verlassen, endlich ist Professor Schäfer in keiner Welse aus diesem Anlaß zusammengebrochen, Ich bitte Sie, der Landesversammkung von dieser Feststellung Mitteilung zu machen. Hochachtungsvoll v. Tirpitz, Kapltänlt?
Dcut'ch- K i as eiargene in bolschewistischer Gewalt. Eni Hamburger Blatt brachte kürzlich die Nachricht, daß über 2000t! deutsche Kriegsgefangene in Rußland als Instrukteure für du bolschewistische Propaganda ausgebildet und SO000 deutsche Gefangene trotz deutscher Proteste von den Bolschewisten m die Räte, aruiee eingereiht worden wären. Wenn auch diese Zahlen zweifellos sehr übertrieben sind, so ist doch iinmechm bemerkenswert, daß eine beträchtliche Zahl deutiMr Kci,g?gesnngener zu bolschewistischen Diensten gepreßt morden ist.
160. Geburtstag Max Schueckenbucgcrs. Am Montag, dsr 17. Februar waren es 100 Jahre, daß der Sänger der „Wa,hl am Rhein", die ganz Deutschland zur Einigung m Kamps iniL Sieg begeistert hat, zu Thalheim, württ. Oberamts Lutt- lingen, als Sohn eines Landwirts, der zugleich ein Ladengcfchäfl betrieb, das Licht der Welt erblickt hat. Mar Schneckenburgei wollte gleich seinem ältere» Bruder Matthias,'dem nachmaligei: Professor der Theologie in Bern, dem Studium sich zuwenden, allein sein Vater wünschte, daß er Kaufmann werde, und Maz fügte sich. Schon als Kiinbe zeigte er eine begeisterte Liebe zum Vaterland und Deutschtum und als in Frankreich wieder einmal Gelüste nach einem Raubzug in Deutschland sich bemerkbai machten, da schrieb Schneckenducger im November 1840 jen, berühmten Verse nieder, die „Wacht am Rheni". Ais sie in einem Freundeskreis vorgetragen wurden, erregten sie solch« Begeisterung, daß einer aus dem Freundeskreis dar Lied am Klavier sofort i» Musik setzte. Die heute bekannte Melod« wurde übrigens erst 1884 von dem Krsselder Dirigenten Karl W i I h e l m gesthrleben. Seitdem ist die „Wacht am Rhein" die jetzt i» den dunklen Tagen des Reichs, nachdem das link« Rheiiiufer wieder vom Feind besetzt ist, prophetische Bedeutung erhält, 'um nationale» Schutz- und Trutzglied der Deutftl-eii geworden. 'Schneckenburger starb am 3. Mai 1849, dreißigjährig. als Teilhaber einer Eisengießerei in Burgborf bei Bern
Woher unser Fischmangel- Obgleich inan m Dänemark unl Schweden riesenhafte Mengen Fische, namentlich Heringe fängt, ist die Zufuhr für Deutschland ganz ohne Bedeutung. Der Reichs Kommissar für Fischvcrsomung erklärte dies damit, die Matrose« wollen nicht ausfahren, sie bleiben tm Haft» und machen „So- zialisierunqsexperimente". Ferner beschlagnahmen die Soldaten röte vielfach die gefangenen Fische. Die Besatzungen vieici Ftschdampfer fordern derart hohe Löhne, daß viele Schiffs bcsttzcr lieber gar nicht mehr ausfahren.
Der dummpfiffige Verbrecher. In der Nacht zum Mau.'ac versuchte ein Einbrecher in Altona an der Flottbeker Chaussee u eine Villa einzubrechen. Man überraschte ihn, woraus er du Flucht ergriff. Zwei Zivilpersonen stellten sich ihm entgegen Der Einbrecher schoß beide nieder. Er floh dann weiter unl wurde von zwei Sicherheitssoldaten gestellt. Diese schoß er eben- salls nieder. Dann entkam er. In früher Morgenstunde hiel: eine Sicherhcjtspatrouille in Altona einen Mann an, der einer unförmlichen Leibesumfang hatte. Als man den Mann zu> Wache bringen wollte, griff er in die Tasäse, zog einen Nevolve, und versuchte die Waffe abzudrücken. Er kam aber nicht dazu da man ihm die Waffe entwand. Durch Feststellung des Kalibers des beschlagnahmten Revolvers stellte man fest, daß e« das gleiche ist, womit aus die vier Personen in der Nacht ge- schossen wurde. Diese liegen hoffnungslos darnieder. Der Verbrecher hatte sich durch das übermäßige Zulegen Ser Leides hülle unkenntlich zu machen versucht, aber gerade dadurch ivc»,, er ausfällig geworden. ^ --
Am Samstag iinchmsttaq wurde i» dem belebtesten Stadttet ' Berlins, in einem Ladengeschäft der Filedrlchstraße, die 4k - Jahre alte. ledige Ladeninhaberin Hedwig Gliche ermordet »nt - beraubt. Um den Ranbmord zu verdecken, legten die Ver- brecher Feuer an. . , ( s
Mtttruaijlicücs VZctt c. H '
Unter dem Einfluß eines stalle» Liisllvttbei Donnerstag und Freitag Fortsetzung des > Wetters zu erwarten. -1