Die Söhne dos Kaiser» werden mit Ausnahme des Prinzen August Wilhelm, der das Schloß Rheinsberg bei Neu-Ruppi» als ständigen Wohnsitz erhalten hat. in Potsdam verbleiben. Die Billa Liegnitz in Potsdam ist dem Prinzenpaar Joachim als ständiger Wohnsitz zugewiesen. Prinz Oskar und seine Gemahlin behalten ihren Wohnsitz in der Große» Wcinmelsterstraße 4647 in Potsdam. Prinz Eitel Friedrich bleibt in der Villa Jugen­heim. Die stütze re Kronprinzessin erhält das Schloß Cäcilienhos stn Neuen Garten bei Potsdam. Die Prinzen gelten künftig als Potsdamer Bürger.

Rückkauf der beschlagnahmten Glocken. Das bayerisäse Mi­nisterium für militärische Angelegenheiten hat bereits mit Verfügung vom 2. Dezember 1918 den früheren Eigentümern der noch bei den kommunalen Sammelstellen lagernden Bronzc- glocken das Rückkaufrecht zum Abgabepreis eingeräumt.

Zucker als Heilmittel. Nach Versuchen, die bisher an Pfer­den und Mauleseln gemacht wurden, soll sich der Zucker als gutes Heilmittel bei Wunden erwiesen haben. In Pulverform auf die Wunde gebracht, wirkt er aufsaugend und zerstört Säuren und Fäulnis. Zugleich vernichtet er den üblen Geruch der Wundabsonderuugen und befördert die Narbenbildung.

Bolschewistische Redaktenrsgehälter. Herr Herzog, der Herausgeber derRepublik" hat mit feinen Geldgebern Vertrüge abgeschlossen, die ihm die Summe von 42 OM Mark im ersten und 54 000 Mark im zweite» und dritte» Jahr und dazu noch besondere Zuwendungen von 60 OM Mark und Anteile jeder Art sichern. Aus den besonderen Uiikostenrcchnun- aen geht hervor, daß Herr Herzog in der kurzen Zeit allein für Autofahrten und andere unkontrollierbare Ausgaben 2500 Mark verlangt und erhalten hat.

Im Paradies der Narren. Unter dieser Ueberschrist wird der LondonerMorning Post" von ihrem Berichterstatter aus Berlin geschrieben: Das Berliner Leben wird durch eine fieber- - haste Vergnügungssucht in den dichtbesetzten Nachtkafsees ge­kennzeichnet und durch die völlige Verzweiflung der «übrigen Be­völkerung. Tausende von Menschen- sind allmählich am Verhun­gern. lieber 60 Nachtlokale gedeihen glänzend im Mittelpunkt der Stadt und sind bis Anbruch des Morgens dicht gefüllt. Champagner, die Flasche z» 120135 Mk. findet noch immer gute Abnahme. Eine Lust der Leichtfertigkeit und eine Gering­schätzung der ernsten Lage des Landes beherrscht die Leicht- > sinnigen Schwelgereien und Lustbarkeiten, und die wildesten Aus­schweifungen kommen vor. Das Volk hat nicht die schwächste Ah­nung des Schicksals, das seiner wartet. Alles glaubt, Wilson werde einen Frieden sichern, der noch ein gutes Stück am allge­meinen Zusammenbruch retten wird. Deshalb sind sie nicht sonderlich beunruhigt durch die Berichte der Alliierten über die Forderungen. Wen» das Ergebnis der Friedenskonferenz in Deutschland bekannt wird, muß der größte Ausbruch der Wut eintreten der je erlebt worden ist. Und Berlin wird ein äußerst unangenehmer Aufenthaltsort werden!

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Die Reittigrrrrg «nd Heir,mg"der Rathanskanf- leierr, samt Bedienung dev Telefonleitungen soll neu vergeben werden. Bewerber aus demKreise der Kriegs- invaliden, Kriegsteilnehmer und Kriegerwitwen wollen sich binnen 1 Woche hier melden.

Wildbad, den 18. Februar 1919.

Stadlschultheißenamt: Bätzner.

" Jahrmarkt belr.

Die Lieferung der zur Abhaltung der hiesigen Jahrmärkte erforderlichen Bretter, Schrägen usw. wird

a« Ga«stag tzgi» 25. Februar ISIS

vormittags 11 Uhr

aus die'Dauer von 5 Jahren neu vergeben.

Wildbad, den 18. Februar 1919.

Stadtschultheißenamt Bätzner

FlmW-KnßMlilig.

Am Mittwoch IS. Februar 10 Uhr vor«.

werden verschieden« guterhaltene

wohn- und Schaszimmer- Einrichtungen

Binzeln oder komplett an den Meistbietenden »ersteigert.

Mitra Wilhelm«.

Von Ken württ. Vcrkeli rsanstMess. MH

der Verwaltungsbericht der wiirtt. Berkehrsanstalt'en für das Rechnungsjahr 1917/18 wurden von den württ. Eisenbahnen 86 989 694 Personen befördert. Iw Jahr vorher waren es 74831024 Fahrgäste. Die E. mmteinnahmeu aus dein Personen und Gepäckverkehr lind von 37 105 815 Mk. auf 41664 628 Mk. gestiegen, die Persoiieiieilmahmen von 35 632940 Mk. auf 40 Mill. 291424 Mk., die Gütereinnahmeu von 50 323 346 Mk. auf 59 955 671 M-k. Tie Eisenbahnschulden belie­fen sich auf 619 245 010 Mk. (im Vorjahr 613117 902 Mk.), die Gesamteinnahmen auf 117 045 386 Mk. (101 Will- 875 474 Mk.), die Gesamtausgaben auf 92100064 Mk. (69 235152 Mk.); der Betriebsüberschuß auf 24 Mill. 945 322 Mk. oder 2,88 Prozent des 871 762 313 Mk. betragenden Einlagekapitals (3,81 Prozent im Vor­jahr). Tie Po st und Telegraphen haben 39 063 507 Mk. (30521039) vereinnahmt und 34 947 946 Mk. (24 Mill. 038 955 Mk.) verausgabt.

Waffenstillstandsbedingungen und die württ. Staatseisenbahnen. Tie Ablieferung von 5000 deutschen Lokomotimen und 150 000 Eisenbahn­wagen an die Entente traf besonders das württ. Verkehrs­wesen hart. Es war schlechterdings unmöglich, die For­derung der Feinde zu erfüllen, nachdem diese ihre An­sprüche an das abzuliefernde Material derart hochschraub­ten, daß über die Hälfte des vorgeführten Materials regelmäßig znrückgewiesen wurde. Ter Zustand des württ , Verkehrsmaterials hat besonders schwer über den Krieg, ! der Ersatzwirtschaft und der dadurch bedingten unge­nügenden Ausbesserungen gelitten. Württemberg sollte 81 Lokomotiven abliefern, aber nur 21 konnten den An­sprüchen der feindlichen Uebernahmekommission in Straß- bürg genügen. So mußte Preußen für Württem­berg 52 Lokomotiven abgeben, die jedoch ans dem württ. Bestand sofort an Preußen wieder ersetzt wurden. Nock 8 württ. Lokomotiven sind abzuliefern. Schon aus die­sem Grund erklärt sich, daß es unmöglich ist, die unzu­reichenden Verkehrsverhältnisse - in Württemberg zu ver­bessern. Auch bezüglich der Ablieferung von Pcrsoncn- nnd Güterwagen sind die feindlichen Forderungen der­art, daß ivir den Anforderungen nicht genügen können Tie Feinde verlangen höchsten 20 Jahre im Gebrauch stehende Wagen, während das Durchschnittsalter der vnrtt. Personenwagen 28 Jahre beträgt.

Höhere Eisen- unv Stahlpreise. Auf der Sitzung des StahlmerkverbandS in Düsseldorf wurde ein Bericht vorgelegt, wonach infolge der Lohnforderungen bei gleichzeitiger starker Verminderung der Produktion auch die besten Betriebe in absehbarer Zeit mit dem Ver­lust ihres ganzen Vermögens rechnen müssen. Tie bis­herigen -Verkaufspreise decken teilweise nicht mehr di« Hälfte der Erzeugungskvsten. Tie Versammlung beschloß eine Preiserhöhung für Halbzeug, Formeisen und Schie­nen um 100 Mk. für di« Tonne, wodurch die Selbst­kosten noch bei weitem nicht gedeckt werden. Auch der Stabeisenverband hat die Preise in» 100 Mk. erhöht.

Die V-eltweizenversorgMtg. Tie Weizen­ernte in Südamerika steht gut und es gilt für wahrschein, lich, daß'zu den vorhandenen Restbeständen der alten Ernte aus der neuen ein Ausfuhrüberschuß van 4Mil­lionen Zentnern hinzukoinmen wird. Tie Gesamtsumme der Ausfuhrüberschüsse aller Länder würde sich auf min- destcns 24 Millionen Zentner belaufen. Ta in 6 Monaten die-neue Ernte in Indien, Sndeoropa und der Union be­ginnt, wird, wenn keine Mißernte eintritt, die Brotge- treideversorgung der Welt einen gewaltigen Zuwachs er­fahren können. Alles hängt von der Verfügbarkeit des / Schiffsraums ab. Bleiben aber die Frachten hoch, so werden auch die Getreidepreise hoch bleiben.

Klassenversöhmrna. Wir lesen imAlb-Bo- :en H >,Täglich tun sich neue Klassengegensätze aus und , werden in unverantwortlicher Weise von gewissen Sei­ten gehegt und gepflegt- Tabei wollen wir doch alle (wen demokratischen Staat, das heißt, nicht die Her. ichaft irgend einer Klasse, 'was Diktatur wäre, sondern ^ Verschmelzung aller Klassen in das große gemein- jchafUich: Ganze, in das Volk. Wie aber sind wir alle Ar Volksherrschaft berufen? Dadurch- daß wir alle dem

Boue vienen. Und zwar nicht nur des mäleriellen Bor- teils halber, sondern freudig aus dem ganzen Herzen heraus. Daraus erwächst jedem einzelnen tausendfäl­tige Frucht: für seine eigenen, im Verhältnis gering«" -censt: erhält er in steter Wechselwirkung die Dienste aller und wird so unendlich bereichert. Auch ist es ein schwerer Irrtum, zu glauben, eine Klasse könne allein die ungeheure Last der so unendlich kompliziert gewor­denen Kultur tragen. Dazu sind nur die Schultern des gesamten Volkes fähig. Daher muß die Losung sein: nicht Klassenhaß, sondern Klassenversöhnung. Nur da­durch, daß eine Klasse der anderen niit bestem Willen uud angespanntesten Kräften nützt und dient, kann der göttliche Ehrgeiz entstehen, einander im Gehorsam und größter Nutzleistung zu übertreffen und so einander völlig gleich zu werden, trotz aller unterschiedlichen Be­schäftigung."

Vom Büchermarkt. Von der Schriftenreihe Gewissensfragen" von dem in weiten Kreisen unseres Landes bekannten und hochgeschätzten Prälat ü. Tr. Scho eil (Verlag des Ev. Prcßverbands-Stnttgart) lie­gen die 8 übrigen Hefte vor. 5. Freude am Kinde?, 6. Was»ists mit dem Eigentum? 7. Klasse oder Volk? 8. Christlicher Staat? 9. Vaterlandsliebe und Christen­tum. 10. Was ist's mit dem Reich Gottes? 11. Wozu die Kirche? 12. Kommt man mit dem Christentum durch? Einzelpreis 30 Pfg.; bei Mehrbezug billiger. Auch diese Hefte sind hervorragend zeitgemäß, klar, durch Reise des Urteils und Allgemeinverständlichkeit ansge- zcsthnet. > , ,

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Keine Fastriachtveraristaltungerr. Tie bad.

Regierung hat alle Faschingsvergnügungen, Masken und Verkleidungen verboten.

Vom Sparen. Im Jahr 1918 sind nach einer vorläufigen Berechnung des FachblattsSparkasse" die Spareinlagen in Deutschland in den Sparkassen von 3828 ^ auf 5164 Millionen Mk. oder um 32 Prozent gest-egen. Die Zahl der Sparbücher hat sich um 10 Prozent ver­mehrt.

Verminderung unseres Viehbestands. Tie

letzte Viehzählung vom Tezember 1918 hat ein wenig erfreuliches Ergebnis gehabt. Tie Zahl der Rinder ist aus l 7 226 855 heruntergegangen (d. h. säst 2 r/z Mil­lionen weniger als im Jahr 1917), Schweine waren es nur noch 10 080 375 Stück, (d. h. um mehr alsr/s Mil­lion weniger als im Tezember 1917). Zwar hatte sich die Schweinezucht gegen März 1917, wo sie mit einem Bestände von 5r/-> Millionen den tiefsten Stand er­reicht hatte, bis zum September l918 auf 106l7 606 ge­hoben: im letzten Vierteljahr verringerte sw sich wie­der um 600 000 Stück. Im Frieden hatten wir mehr als 20 Millionen Schweine. Air Schafen besitzen wir 0 299 000 Stück, rund 370 000 mehr als im Vorjahr, aber erheblich weniger als im Frühjahr 1918. Auch die Ziegen haben sich auf 4137 289 Stück vermindert. Am meisten gesunken ist das Federvieh, von dem es keine 50 Millionen mehr gibt, während wir noch im Herbst 1918 über 66 Millionen Stück hatten. Die Zahl der Ka­ninchen ist auf 9 Millionen gestiegen. Tie Zahl der Pferde aus 3 378 481 (120 000 mehr im Vergleich zu

Pferdeausfuhr. Nach den in letzter Zeit ge­machten Wahrnehmungen werden vielfach Arbeits­pferde in größeren Mengen aufgekanft und zum Zwecke der Schlachtuu g aus Baden ausgeführt. Es ist deshalb angeordnet worden, daß der Versand oder die sonstige Verbringung von Nutz- und Zuchtpferden nach außer- badischen Orten der vorherigen Genehmigung der Fleisch­versorgungsstelle bedarf.

Drnck nnd Verlag der B Hofmann'schen Buchdrucke»«i in Wildbad. Verantwortlich: E. Reinhardt daselbst

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Unser Kamerad

Georg Unödler

ist geslmbcn. und werden die Mitglieder zur Be erdigung heute nachmittag 4 Uhr gebeten nin V- 4 Uhr vor dem Rathaus einzufinden

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Mehrere Kameraden