GerichKsaal?
(-) Stuttgart, t4. Jan. (Strafkammer.) Die 20 Jahre alte Sofie Thonn von Kirchentellinsfurt entwendete in einer hiesigen Wirtschaft einem Gast 1000 Mk., die sie mir dem Jahre alten Schlosser Christian Sauttcr von Dettingen OA. Urach in Reutlingen vertat. Sic erhielten eine Gefängnis- 'träfe von je 3 Monaten. ,
(Schöffengericht.) Dem 32 Jahre allen Kaufmann Heinrich T h i e sse n h u se n aus Naumlmrg, der im Warenhaus Hirsch in Cannstatt angestellt war, wollte der Monatsgehalt von 300 Mk. nicht reichen, weil er in Wirtschaften große Zechen machte und hauptsächlich Wirtinnen und Kellnerinnen reschenkte. Er stahl aus dem Marenhaus Seidenstoffe, seidene Unterröcke, seidene Blusen ujw. im Gesamtwert von 2000 Mk., »ie er an Frauenspersonen billig verkaufte oder verschenkte. Das Schöffengericht erkannte ans 4 Monate Gefängnis.
" < Mutmaßliches Wetter.
Der Tiefdruck ist zwar im Rückzug begriffen, doch bleibt die Wetterlage vorerst noch unbeständig. Am Don uerstag und Freitag ist Fortsetzung des naßkalten Wetters ',u erwarten. . -
Herstellung von Spiritus.
. . . U''ber den Bedarf an Svirirus und die Möglichkeil teurer Deckung bestehen vielfach unrichtige Vorstellungen. Man niinml an, daß nach Wegfall des Heeresbedarfs nur ^ noch ganz unerhebliche Mengen Spiritus gebraucht werden, die leicht ohne Inanspruchnahme von Rohstoffen, die der Lebensmittelversorgung dienen, insbesondere Kartoffeln, gewonnen werden können. Diese Auffassungen und ,'edoch nicht richtig.
Durch den Wegfall de» Heeresbedarfs, der annähernd U/s Millionen Hektoliter jährlich betrug, ist die Spiritus- wlrtschaft allerdings sehr wesentlich erleichtert worden. Immerhin besteht auch jetzt noch für Beteuchtrnigs,zwecke und für Zwecke der Industrie ein Bedarf von an- nähernd 1,3 bis l,-l Millionen Hektoliter im Fahr. Dabei ist der Brennspiritns mit nur etwa 'n und der Bedarf der verarbeitenden Industrie nur mit etwa 30 Prozent des Fnedensbedarfs veranschlagt worden. Auch der Be-- darf an Spiritus für Arzneien bleibt kontingentiert, der - > Kosmetische Erzeugnisse und Essenzen, sowie
snr Efstg ist gegenüber den Friedensmeiigen erheblich heruntergesetzt. ' /
Etwa eilt Fünftel dieses Bedarfs findet Deckung ir den Beständeit der Heeresverwaltung und der Spiritus zentrale. Etwa ein Zwanzigstel wird in den währen! des Krieges neu geschaffenen Sulfirablange- und Holz- spiritusbrennercien gewonnen. Die Hauptmenge must ans Rohstoffen hergestellt werden, die wie Melasse, und Ka Asseln auch für. die Nahrungsmittelwirtschaft Bedeutung ..,aben. An Melasse wird heraugezogen, was in der Fntter- tnittelwirtschast entbehrt loerden kann : aus ihr kann etwa ein Viertel des Bedarfs gedeckt werden. Der gesamte Rest muß aus Zuckerrüben, Futterrüben und Kartoffeln gebrannt werden. Daraus, daß hierbei möglichst wirtschaftlich verfahren wird, wird mit Nachdruck hingewirkt. Soweit die Verringerung des Bedarfs an Spiritus es gestattet, werden auch die Kartoffeln der Brennereigüter Speisczwecken Angeführt. Während zu Beginn des Wirtschaftsjahres den Brennereien w viele Kartoffeln belassen wurden, als zur Herstellung von 00 Prozent ihres Dnrchschnittsbrandes erforderlich war, ist die Menge bereits vor einiger Zeit zuerst ans -dann auf m- und durch eine dieser Tage ergangene Anordnung auf st, der ursprünglichen Menge herabgesetzt worden. In einzelnen Gegenden, in denen die Knrtoffelausbriiigung besonders schwierig war, ist das Brennen von gesunden Kartoffeln gänzlich verboten worden, so in Sachsen, Bauern und in -Hessen. Noch weiter zu gehen, verbietet sich jedenfalls zurzeit, da sonst! der dringlichste Bedarf an Spiritus für Beleuchtung und Jndnstrieverarbeitung nicht gedeckt werden könnte; der Ausfall wäre ans beiden Gebieten ein großer Schaden für die Volkswirtschaft, weil damit die Arbeitsleistungen und der Wiederaufbau der Industrie aufs äußerste, gefährdet würden.
Spiritus wird für Trinkzwecke nach nur vor nicht abgegeben, auch ist Vorsorge getroffen, daß, wenn irgend möglich, die zur Verarbeitung aus Dcinkbranntwein für das Heer bereits vor dem Wassenstillstand freigegebenen Mengen nicht mehr verarbeitet werden. m
--- HartfutLerzulägsn für Hsizabfnhrpfcrde.
Den Kommnnalverbäiidcu sind Hafermengen zur Verfügung gestellt worden, ans denen Zulagen für die Holzabfuhrpferde gewährt werden sollen. Bedacht werden nur
solche Pferde, die ans den Wäldern .Holz absahreu, da- als Ban ober Nutzholz jeder An, insbesondere als Gru benholz, in der Papierindustrie, zur Herstellung von Eisen bahnschwellen und Eisenbahnwaggons, Kisten, Fässern Holzsohlen oder als Azetonholz Verwendung finden soll Tie Zulagen werden an die.Holzabfuhrunternehmer nacl der Zahl der von ihnen zu leistenden Gespanntage verteilt. Der HöchstKtz der Zulagen für Pferd und Gespann- tag ist U /2 Pfund. Anträge auf Gewährung von Zw lagen sind an den Kommunalverband zu richten, we die Holzabfuhr stattfindet.
Norwegens Bevölkerung. Nach der letzten Volkszählung, die Ende 1917 stattfand, betrug die Bevölkerung Norwegens 2 632010 Einwohner, 1910 betrug die Bevölkerung 2 357 720 Menschen.
Das Reichsgericht ohne Kohlen. Wegen Kohlenmangels mußten am 7. Januar die Verhandlungen der Zivilsenate des Reichsgerichts, 17 Sachen in vier Senaten, ansgesetzt werden. Es wurde nur eine Strafsache und ein anstehender kurzer Landesverratsprozeß verhandelt.
Die Burschenschaftlichen Verbände an den
deutschen Universitäten und Technischen Hochschulen haben Sie Vereinigung der beiden Verbände, des Büdesheimer Verbunds und der Deutschen Burschenschaft, beschlossen.
Der Boykott der deutschen Wissenschaft. Einer Meldung der Londoner „Morning Post" zufolge haben Gelehrte der alliierten Länder 'beschlossen, sich eine Anzahl von Jahren hindurch jeglicher Verbindung mit deutschen Gelehrten zu enthalten. Diese Meldung nimmt in „Nya Dagligt Allehanda" ein Einsender zum Anstoß, um gegen diesen Beschluß zu protestieren. Er fordert, daß das Nobel-Institut, als vornehmlich zur gemeinsamen. Arbeit der iwsßmschastlicheil Welt berufene Instanz, gegen den Beschluß Einspruch erhebt und, wenn das erfolg- s bleibt, die Verseilung der Nobelpreise so lange nussetzt, bis der Geist der Versöhnung seine Macht auf sem Felde wiedergewonneu hat, wo „kein anderer Kampf zervorgchen sollte, als das Streben, das Licht der Wissen- chaft und der Ansklärung vorwärts zu tragen".
Druck und Verlagder B H-Kmmm'schen Buchdruckeiej m Wtldbad. e-- b.Felds!
WekcrnnLmcrchung.
Auf die am Rathaus angeschlagene Bekanntmachung des Oberamts Neuenbürg vom 8. Januar 1ö19betr. Uerkrhr mit Pferdefleisch wird zur Beachtung hingewiesen.
Die Preise für Pferdefleisch sind jetzt folgende:
für l Pfund
1. Schlachtbraten lohne Knochen), Zunge, ^
Fleischwurst
2. alles andere Fleisch (mit eingewach-
1 M. -
senem Knochen) Hackbraten (ohne Knochen)
— 80 Pfg.
3. Leber, Milz, Herz, Siehirn
- 70 „
4. Nieren
- 40 „
5. Lungen
- 20 .,
6. Rohes Fett
1 Alk. 50 Pfg.
7. ausgelassenes Fett
1 „ 60 „
8- ausgelöste Knochen
- 15 „
9. Pökelfleisch
1 „25 „
10. Rauchfleisch (hart geräuchert)
1 „ 50 „
11- Dauerwurst und geräucherte Zunge
1 „ 60 „
Mldbad, den 14. Januar ISIst.
Stadtschultheißenamt: Bützner
Suppeneinlagen.
Auf Lebensmittelmarke Nr. 20 wird abgegeben:
einviertel Pfund Gries und -reiviertel Pfund Graupen
Liltenschluß Donnerstag 4 Uhr/
LtädL Lebensrnirtekarrr! WilBstaö.
Gemüsekonserven.
Der hiesigen Gemeinde sind Gemüsekonserven (diverse Sorten in Dosen zu 1 und kg. in verschiedenen Preislagen ab 1.20 Mk- aufwärts) angeboten.
Interessenten wollen am Donnerstag ihren Bedarf auf dein Lebensmittelamt anmelden.
Stadt. Lebensmittelamt.
Sand-Hterkaus
Am Donnersstag de« 16. Kamm» 1V1«.
vorm. 11 Uhr
kommt aus dem Rathaus in Wildbad der Sand ans dem Turbinenwerkskanal im ösfentl. Aufstreich zum Verkauf.
Verkaussbedingungen liegen am der Stadtpfleg- zur Einsicht auf.
Wildbad, 15. Januar 1919.
Stadtpstege.
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sre Mk. 1,20,
Tabake, Zigarren Zigarette«
in allen Preisanlagen.
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Islekoo US-
Aufruf!
Da» Leben eines deutschen Staatsbürgers ist gefährdet durch die schamlose Forderung unserer Gegner, daß der in Amerongen internierte Wilhelm ll. ausgeliefert werden soll! Die Ausführung dieser Absicht würde für Deutschlands Ehre eine neue, auf das tiefste demütigende Beleidigung bedeuten
Zur Verhütung der Auslieferung soll sich ein Meseu- bnnd gestalten aus deutschen Männern und Frauen, die -gewillt sind, dem deutschen Volke diese unendliche Schmach zu ersparen.
Uichtsmnrdig ist die Malis«, die nicht ihr Alles setzt an ihre Ehre!
Der zu bildende Bund betont andrlliklich und verwahrt sich von'vornherein gegen die Unterschiebung anderer Absichten, daß es ihm fern liegt, vurch irgend welche Bestrebungen die früheren Regierungsverhältnisse wieder einsühre» ,zu wollen, daß vielmehr der '.obige iZmeck fein einziges Ziel darstellt.
Die früheren Diplomaten und sonstigen Ratgeber des Kaisers sollen durch den Bund veranlaßt werden, ihre Kenntnisse der Sachlage zwecks Verwendung als Zeitungsartikel unumwunden zur Verfügung zu stellen. Der Bund ist dav n überzeigt, daß es durch das Zusammenfassen dieser Artik- l zu einem Weißbuche leicht gelingen wird, die Unschuld Wilhelms I! an dem Ausbruch des Krieges vollkommen nachzuweisen und der Welt klar vor Augen zu führe», daß die Wahrheit durch die Entente derart vertuscht worden ist, daß selbst im deutsche» Volke — Gott sei's geklagt — Zweifler entstehen konnten.
Allein schon dadurch, daß Millionenfchareu deutscher Männer und Frauen durch ihren Beitritt in den Bund diese Ueberzeugung offenherzig bekunden und scharfen Einspruch gegen die Auslieferung erheben, wird die holländische Regierung in dem Vorsatz bestärkt werden, den richtigen Standpunkt des Völkerrecht« unerschrocken zu vertreten. Die Folge davon wird sein, daß die Entente cs dem kleinen Holland hoch anrechnen wird, wenn es seinen Schutzbefohlene« den so unendlich schwer geprüften ehemaligen deutschen Kaiser nicht schnöde im Stich läßt.
Wer nicht mitschuldig werden will an einem Verbreche» das verhindert werden kann, wenn wir nicht Gleichgültigkeit an den Tag legen, der trete frei «nb offen unserem Bunde bei.
AMtiMnMMrmij Fi m«M Fchch
in MMen Fnitzit mi des Uns UW II
Indem ich diesen Aufruf von Männern und Frauen Nord- und Süddeutschlandr veröffentliche, erkläre ich meinen Anschluß an den Bund und bitte um zahlreiche Zuslimmungs- und Beitrittserklärungen an mich aus allen Ständen des Bezirks,
Fk. KePPler, Sägewerksbesitzer, Calmbach.
Sozialdemokratische Partei.
Unfern Wählern und Wählerinnen bei der staitge- fundenen Landiagswahl lagen wir hiemii herrlichen Dank zu diesem guten Erfolg.
Wir bitten am kommenden Sonntag bei der Reicks- wahl kräftig rnilznarbrilen um noch einen besseren Erfolg zu erziehlen. Die Sozialdemokratie war e» die dem fürchterlichen Kriege ein Ende gemacht hat. Ihr gebührt der Dank.
Der Anschuß.
iffMigc Fe» iMlp Mbatz
Unser Kamerad d. 1. Zugs
Hemm Mxingtt MffMillikwkistkr.
Inhaber des Verdienst-Ehrenzeichens ist gestorben und findet die Bee digung am Donnerslag nachm, halb 3 Uhr statt.
^ Antreten Vr 3 Uhr vor dem Rathaus. Zahlreiche Beteiligung Erwünscht
Das Kommando.
Piuis Hermsdlirs Wit-rfMkn
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Kleider, Kostüme. Anzüge ete. Decke«. Por, tiere«, Gcherpen, Schürze«. Obuciste«, Bo hänge. Haube». Müzeu. Tücher. Tasche» tücher, Schwizer, Trieota-züge. Bä-der Borde« Treffe«, Franze», Spitze«, Gama« sche«, Kragenfchorrer Crawaite«, HauS« schuhe ete.
Schnelle und pünktliche Bedienung
kl». Loset», Vlk»1äd»ä
Telephon 32.
I rivkung am LS.
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8 e>.r zirnsrixe Oe« mnaus-icklcn kielen ÜlUckstssclien mit IZ Nosoa lUn nur-12 Mark, korio u. !usle 35 ?f. extrs. Lu linken in Illen öutLli plLliiiie kennl ick. Vee- innki! 5 i«llrnll. 6 cni 8 enses!veelelsd
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Fr. Krantz Schloffermeister.
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