gangszeit ermöglichte? Dazu kvinint eine grosse Unsicher heit bezüglich der Zuckerernte des neuen Jahres. Dii in diesem Jahre mit Zuckerrüben bebaute Fläche ist zw a, annähernd so groß wie die vorjährige Anbaufläche./ Der Ertrag auf das Hektar aber wechselt,, der Zuckergehalt der Rübe ist meist geringer und ihre Einerntung ist viel­fach nicht möglich gewesen. Die Verarbeitung aller ge­ernteten Rüben auf Zucker ist wegen der Verkehrslage, der Schwierigkeiten bei der Arbeiterbeschaffung, der Koh­lenversorgung, der Waffensüllstandsbedingungen usw. nicht angängig. Die zur Verfügung stehende Zuckermenge wrrd

sicher

: geringer sein als im letzten Jahre.

Vielfach ist angeregt worden, die Kopfmenge für die Bevölkerung durch die Einstellung der Süßigkertenher-- stellung zu verbessern. Die so erzielte Verbesserung würde sehr unbedeutend sein und im ganzen Jahr nur wenig mehr als 1 Pfund Zucker auf den Kopf der Bevölkerung ausmachen. Dagegen würden bei Einstellung dieser Fa­brikation über 1400 Betriebe, darunter reichlich 1200 kleinere Betriebe, zum Stillstand kommen und etwa 25000 Arbeiter brotlos werden.

Gegen die besonders in Berlin sich neuerdings in Aergernis erregender Weise breitmachenden Geschäfte, die den Süßigkeitenhandel erst kürzlich aufgenommen haben und ihre Ware als Auslandsware zu sehr hohem Preise feilhalten, sind besondere Maßnahmen getroffen, da der dringende Verdacht besteht, daß die hier seilgebotenen Süßigkeiten aus sog. Schleichhandelszucker hergestellt sind. Neben verschärften polizeilichen Maßnahmen sind durch Verordnung des Reichsernährungsamts (RGBl. Nr. 194) Bestimmungen getroffen worden, die den hervortreten­den Unfug zu beseitigen geeignet sind. Insbesondere sil mit Wirkung vom !5. Januar ab für alle in- und aus­ländischen Süßigkeiten nach dem Muster drr bisher für - : Jnlandssüßigkeiren geltenden Richtpreise Höchstpreise vorgeschrieben, deren Neberschreitung unter schwerer Strafe steht. Zugleich ist das seit dem 30. September ds. Js. bestehende' Verbot der Bonbonlohnkocherei erneuert und verschärft. Damit nicht infolge der Zuteilung von billi­gem Zucker durch die Kommunalverbände die von der Zuckerzuteilnngsstelle für das deutsche Süßigkeitengewerbe in Würzburg belieferten Betriebe haben bekanntlich den erheblichen Zuschlag zur Deckung des Ukraine-Zuckerprei­ses zu bezahlen neue Preisüberschreitnngen veranlaßt o-wden, ist gleichzeitig vorgeschrieben, daß die Kommunal- .rbände für die aus solchem Zucker hergestellte Ware niedrigere Höchstpreise festzufetzen haben. Durch diese Maß­nahme werden die Mißstände auf dem Süßigkeitenmarkt,^ mit denen die reelle Süßigkeitenindustrie nichts zu tun hch, bMnwst werden. ^ ^

. - Baden.

(-) .Karlsruhe» 12. Jan. (Weitere Einschränkungen des Kohlenverbrauchs in gewerblch.m Beitrieben.) Irr den nächsten Togen soll für Baden eine Verordnung in Krau treten, die für alle gewerblichen Betriebe, die Kohle oder Koks zu anderen als Heizungszwecken verwenden, das .Höchstmaß der wöchentlichen Arbeitszeit bis ans wei­teres aus 32 Stunde« festsetzt. Für die ausfallende'' Arbeitsstunden sollen die Arbeiter im Wege der Er­werbs'o'enü sorge e tschädigt werden. Tie tägliche Ar­beitszeit in den Büros der kaufmännischen Geschäfte, Banken usw. soll nicht mehr als acht Stunden betragen und tunlichst in die Tageslichtzeit verlegt werden.

(-) Karlsruhe» 13. Jan. Tie sozialdem. Fraktion der bad. Nationalversammlung hat zu ihrem 1. Vorsitzen­den Geiß, zum 2. Maruin und zuin 3. Vorsitzenden Emil Maier gewählt. Zu Schriftführer» wurden Kahn und Richter, zu Beisitzern Frau Blase, Tr. Dietz und Stockinger bestimmt.

In Mannheim ist die Leitung der Unabhängigen soz. Partei in die Hände des bisherigen Ministers Schwarz übergcgangen. Zu seinem Stellvertreter wurde der bis­herige Minister Brümmer gewählt. In Karlsruhe erscheint seit einigen Tagen ein Parteiorgan der Nnabh. Sozialdemokraten dieSozialistische Republik", deren Schriftleitung Tr. Kuno Ahlhorn führt.

Wie ,,Freiburger Volkswacht" berichtet, haben sich von Mannheim aus Anhänger des Spartakusbundes in das badische Oberland begeben, wo sie die Erwerslosen für sich gewinnen wollen.

(-) Mannheim, 13. Jan. Ter Sladtrat hat bei der bad. Negierung und bei der Neichsregierung eine einheitliche Regelung der Erwerbslosennnterstützimg be­antragt. 'Dabei sollen die Unterschiede der Lebenshal­tung berücksicbtigt und die Städte in bestimmte Klassen eingeteilt werden. -- Bei einem Einbruchdiebstahl in einem Mannhesiner Wcißzcuageschäft wurde Wäsche im Wert von 15 000 Mk. entwendet.

Mannheim, 13. Jan. Tie bayerischen Landes­wahlen sollten in der Pfalz am 2. Febr. 1919 stattfinden. Die französische Bcsatznngsbehörde erklärte sich aber hier­mit nicht einverstanden und verlangte die Abhaltung der Wahlen noch im Januar. Da ans den 19. Januar die Wahle» zur Nationalversammlung angesetzt sind, kommt als, einziger Termin der 26. Januar in Betracht. Ein Beschluß ist hierüber noch nicht gefaßt. Die Franzosen habeil bis jetzt in dein von ihnen besetzten Gebiete Metalle, besonders Metallwalzen, im Werce von ungefähr 8 Mil­lionen beschlagnahmt. Die Schiffahrtsgesellschaft Fügen in Ludwigshafen wurde beauftragt, diese per Schiff nach Mülhausen i. E. zu schassen.

(-0 Konstanz» H3. Jan. In der Nacht zum Freitag ist es hier erneut zu heftigen Ausschreitungen

dt

Die Mahlen zur LandeSverfatttmlüng.

Nach dem Wahlergebnis wird sich die Landesver­sammlung aus 52 Sozialdemokraten, 38 Demokraten, 31 Zentrum, 11 Bürgerparteilern» 10 Bauernbündlern»

4 Unabhängigen und 4 Weingärtnern und Kleinland- ten zusammensetzen; sie wüst also ebenso wenig in Baden eine sozialistische Mehrheit auf. Dn' Zentrum ist in Württemberg von der ersten an die dritte Stelle gerückt und die reaktionäre Rechte ist zur absoluten Untätigkeit verurteilt; sie kommt nur bei der Wwehi allzu sozialistischer Experimente in Frage. Damit sind die guten Errungenschaften der Revolution, die nun in der Landesversammlung greifbare Gestalt zu bekommen >:atzen, durchaus gesichert. Tie Absichten der Unab­hängigen auf Hintertreibung der Wahl sind verständlich, wenn man jetzt sieht,- daß ihre Stimmen nicht einmal 3 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachen, und es mute! eigenartig an, wenn eine solche Minderheit noch vor wenigen Tagen die anderen 97 Prozent der Volks- geiwift'ü terrorisieren wollte. Tie Demokratie hat, wenn inan berücksichtigt, daß ein gut Teil der früheren natio- im'siberalen Stimmen der Bürgerpartei zugut kam, im Wal iam-s sich vvrtrefftich geschlagen und behauvtet sich in der Lemdesverfainmlnnq als ein Faktor, der tief im Tchwabenlaude wurzelt. Wenn auch die Rechte Prozentual ordentlich abgeiclmitten hat, so bleibt es doch Tatsache, daß das alte konservative Element eine üble Schlappe er­litten hak, weil ihre absolute Niederlage dadurch ver­schleim: wird, daß die Rechtsnationalliberalen das Defizit decken mußten. Verschär'end wirft diese Schnippe, wenn man tzetzki lt, daß die Konservativen in der letzten würt- tembergischen Kammer den Präsidenten stellen konnten. Von früheren Abgeordnete,i, soweit sie wieder ausgestellt waren, erscheinen nicht mehr bei der Demokratischen Partei: Eommerell: von der Sozialdemokratie: Kenn­gott; ancb der jetzige Unterstaatssekretär Hitzler ist ge­schnappt; beim Zentrum hat Betzler dran glauben müssen, der württembergische Bauernbund hat seine alten Abo-' ordneten alle sicher gestellt, ebenso haben die Wen. gärtnec itzren seittz- rig?» Abgeordneten die ersten drei Sitze gegeben. Tie Oberschwaben heben nur neue Namen. Bei den Unabhängigen hat Hönning der Frau Klara Zetkin Platz machen mimen. .Herrn Weübrccht von -^'r Bürgerpartei wird -s schmerzen, ans den ersehnten -itz verzichte-! zu müsien. An Frauen 'chicken die Demo­kratische Partei 5 !n den Halbinondsaal, die Sozialdemo­kraten 1 das Zentrum 3, dir Unabhängigen schicken ihre Klara und die Rechte kommt ohne Dame, so oaß die Frauen 13 Vertreterinnen in der Landesversciininliing hoben werden.

DPE. Stuttgart, 13. Jan. (Zusammentritt der Landesversammluug.) Wie man hört, wird die Landesversammlung am 22. Januar zusammeu- treten. Tie Versassungskommission hat ihre Arbeiten soweir gefördert, daß sie heute mit der ersten Lesung zu Ende kommen wird. Ter von ihr ausgearbeitete Verfaß snngsentwnrf wird der provisorischen Regierung als Unterlage für die endgültige Versassungsvorlage bilde'' TPC. Stuttgart» 13. Jan. Bei Vergleichung der Ergebnisse der Wahl zur Landesversammlung mit dcnckenigen der letzten Reichstagswahl kann sestgestellt werden, daß in dem früheren Stuttgarter Reichstags- Wahlkreis, also Groß-Stuttgart und das Amtsoberamt Stuttga t zusammen, die bürgerlichen Stimmen zusam­men um etwa 6 415 Stimmen gegenüber den sozial­demokratischen Stimrnenzahlen überwiegen, so daß also in diesem Bezirk ein sozialdemokratischer Kandidat nicht die absolute Mehrheit erhalten hätte. Berücksichtigt man die zum Teil gewaltige Stimmenzunahme der Sozial- ° 'mokratie im Lande, so dürfte man nicht fehl gehen» oaß die Stuttgarter Abstimmung die Antwort der Bevöl­kerung aus die Vorgänge des 9. Januar bildet.

Die Landtagswahl in Bayern die am 12 Januar statt- fauden, haben zu folgendein vorläufigem Ergebnis geführt. Sozialdrmskraten 5S Kay. Uslkspartei (Zentrum) 4L Deutsche Nolk«paetet 32 Kay. Kansrnbrmd 18 NatrsnrraUibeeale V Ui»a1chaugige Soziald. 4

Das Resultat kann sich noch etwas ändern, da die Stim- i men der Städte wie Augsburg, Würzburg etc. noch nicht eingegangen sind.

ungranstält Württemberg und der Amtskbrperschast wieder ersetzt erhielt, so war ihr Aufwand für diese Zwecke doch immer nach ein nennenswerter. Es wurden hiesür insge­samt aufgewendet:

1915/16 1248 ^ 82 H

1916.17 4293 ^ 43 ^

1917/18 10028 22 Z

1S18 6444 ^ 36 H

Zus, 22 014 83 ö"

Als einzige Gemeinde des Bezirks Neuenbürg, wahr­scheinlich als erste und als eine der wenigen des ganzen Landes hat dann die hies. Etadtgenwinde auch noch für Venvundungs- und Krankheitsfälle der ausmarschierten

Krieger gesorgt, indem die Gemeindekollegien schon am 10. August 1914 beschlossen haben, die verheirateten AuSinar- schierten und solche mit unterstühungSbedürstigen ^Angehör­igen in der Bezirkskrankenkasse Neuenbürg gegen Krankheit usw. in III. Klasse auf Kostender Stadtkasse fortzuverncher«. Jnfo'ge dieftr Fürsorge erhalten viele hiesige Familien, wenn der Ehemann oder Vater krank oder verwundet im Lazarett lag, über die Dauer der Lazarettverpflegung das Kranken­geld ausbezahlt, im Falle des Todes auch das Sterbegeld. Mancher Not ist dadurch gesteuert worden. Der Aufwand der Stadtgemeinde hiesür betrug 1014/15 1872

1915/16

1916/17

1917/18

1918

sigen Zentn'.msblattt's, derKonst. Nachr.", die von deren Leitung 'orderten, «ich', mehr 'gegen die Sozial­demo! catie zu schreibm. Schsicßlich zogen die Ruhestörer ab, erschienen aber, nunmehr bcw.ft nel um 1 Uhr und durchsuchten den Geschäftsräume des Blattes nach Be­waffnete!!. Als sie keine Bewaffneten fanden, zogen j.r ue.

Lokales.

§ Todesfall. Eine traurige Kunde durcheilte gestern abend die Stadt. Herr Mestftrschmidmeister Riexinger ge­storben ! Derselbe war ein Mann dessen Arbeits- und Willenskcakraft weit über die eines Durchschnittsmenschen hinausging. Hr. Riexinger war als Gesellschafter allgemein beliebt. Auch der Liederkranz verliert in ihm nicht nur ein­en eifrigen Sänger sondern auch einen pflichtgetrcuen Schnft- führer. Die bürgerl. Kollegien verlieren in dem Verstorb­enen einen klugen Berater.

Wir persönlich beklagen in dem Dahingeschiedenen einen gefälligen liebenswürdigen Nachbar, dessen Andenken wir zu wahren werden wissen.

4 » Kriegssürsorge der Stadtgemeinde. Neben den in einer ver letzten Numer ds. Bl. erwähnten beträchtlicheiiZuschüss» « zu den Familienuiiterstützuiigene hat dieStadt ihre Fürsorge den Kriegerfamilien auch in Krankheitsfällen angedeihen lvssen. Als eine der ersten Gemeind n de« Bezirks Neuen­bürg errichtete sie durch Beschluß vom 19 Nov. 1915 hier eine Kriegskrank-nsürsorge, durch welche die 'lösten d-r ärzt­lichen Behandlung, die Bevflcggng in Krankenhäusern und d« Apothekerkosten und etwaige Leichenkosten aus die Stadt­kasse übernommen wurden und zwar sowohl für die Frauen und Kinder der Krieger, als auch für deren bedürftigen Eltern, Diese Einrichtung hat viel Segen gestiftet und von den Familien unserer Krieger manche Sorge ferngehallen. Wen» auch die Stadt einen arößeren Teil shi-er Wl«lag n

(50 70

je der Höhe de-, Au'wands) non ccr V.'.si her-

3151 ^ 62 ^

3583 ^ 92 ^

3461 34 Z

2232

Zus. 14 300 88 ^

Württemberg.

(-) Stuttgart» 12. Jan. Zur Leistung von Unter- schicksten für die Zentralstelle der Sicherheitskompagnierf Württembergs sind berechtigt: Leutnant Hahn, Leut­nant Fahr, Hauptmann Krais, und für Kraftwagen­angelegenheiten Leutnant Honer.

(-) Stuttgart, 13. Jan. (AbgefaßteSchleich- Händler.) Ter Kaufmann Philipp Krug aus Wald- see, der bei der Arzneimittelabteilung des Sanitätsdepots in Stuttgart als Sanitätsgefreiter Dienst leistete, hat seine Stellung dort dazu mißbraucht, um Salvarsan, Vaseline, Zahnkautschuk, Branntwein, Zucker, Oel, Seife u. a. zu entwenden und weiterzuveräußern. Krug, der au; großem Fuße lebte und große Ersparnisse machte, hat außerdem auch mit Saccharin, Metallen und Labak- waren Ketten- und Schleichhandel getrieben. Ein Teil der Waren, sowie der Barbetrag von rund 50 000 Mk. wurden durch das Kriegswucheramt beschlagnahmt. Dis Abnehmer waren größtenteils ebenfalls Ketten- und Schleichhändler, - so der Kaufmann Michael Erath in Fellbach und der Fabrikant Otto Trottner in Pforz­heim. Tie letzteren sind ebenso wie Krug verhaftet.

(-) NnLertürkheim, 13. Jan. (Leichenlän- d n n g.) Gestern wurde beim Elektrizitätswerk ein männ­licher Leichnam aus dem Neckar gelandet. .

(-) Frredri chshafen» 13. Jan. (Unerwarteter Besuch.) Ter Vorsitzende der deutschen Waffenstill- standskominissioii in Spaa, Staatssekretär Erzberger, traf gestern mittag 1 Uhr im Sonderzug von München über Lindau kommend hier ein. Nach mehrstündigen Be­sprechungen mit Vertretern ans der Schweiz, die im Kur­gartenhotel stattsinden, fuhr Erzberger abends halb 8 Uhr im Sondeczug nach Ulm weiter. Am Mittwoch trifft er in Trier ein, ivo die Verhandlungen über die Ver­längerung des Waffenstillstandes wieder ausgenommen werven. , .

(-) Stuttgart, ll. Jan. (Der Putsch.) Nach ver Kundgebung gegen die Spartakusnmtriebe ans dem Gewerbehalleplatz zogen gestern die Teilnehmer nach dem Marktplatz, wo ebenfalls Reden gegen den Putsch ge­halten wurden. Um 4 Uhr fand sodann, da weitere Straßenkundgebnngen verboten worden waren, im Dinkel- ackersaal eine Versammlung statt, in der u. a. Konrad Haußmann und Keil sprachen. Haußmann sagte, Spartakus habe die Demokratie und die Sozialdemo­kratie einander näher gebracht.

In der inneren Stadt war ein Leutnant, der bürge- - siche Kleidung trug, von Demonstranten als Offizier er­kannt worden. Sie schlugen sogleich so lange auf ihn ein, bis er bewußtlos liegen blieb. Ein verwundeter Feldgrauer, der den Arm in der Binde trug, wollte dem Ueberfallenen zu Hilfe eilen, aber auch er wurde von den Rasenden' schwer mißhandelt. Gegen 5 Uhr abends wurde eine Sicherheitspatronille von 4 Mann von etwa 50 Leuten angegriffen, der Waffen beraubt und niedergeschossen. Die Soldaten sind schwer verwun­det. In der Nacht sind 5 Anhänger der Spartakisten, Hörnle, Rück, Münzenberg, Bartels und Janus ver­haftet worden. Der frühere Kriegsminister Schreiner, der ebenfalls verhaftet werden sollte, war verschwunden. Rück erklärte bei seiner Verhaftung, es sei für die Spar­takusgruppe selbstverständlich, daß, wenn sie zur Herr­schaft gelange, sie die Mitglieder der jetzigen Regierung nicht bloß zur Verhaftung, sondern auch zur Aburteilung bringen werde. Weiler erklärten die Verhafteten, daß sie diesen Kampf nicht mit Worten, sonder» mit Waffen führen. Die Verhaftung des früheren Kriegsministcrs Fischer wurde wieder ausgehoben. Es hat sich bestätigt, daß in den letzten Tagen Bolschewisten ans Rußland und Galizien sich an der Aufreizung beteiligt haben. In verschiedenen Teilen der Stadt, so auch in der Akade­mie, hat die Regierung verborgene Waffenlager entdeckt. Der Polizeibericht gibt an, daß bei dem Putsch am 10. Ja­nuar 2 Personen getötet und 17 n'rletzk wurden. Die Zahlen dürften sich inzwischen erhöht haben. Die .^«fernen der Infanterie-Regimenter 119 und 125 wurden für Kundgebungen gesperrt, Ansaminlungen vor den Ka­sernen sind verboten.

Von den verletzten Personen sind vier gestorben, ein 17jähriger Hilfsarbeiter, ein 48jühriger Zimmer,naler und zwei vermmsich spartakistüch-.- Sr'd.t- ioenrn der eine ein Isifäyrchcr Mcci'uiiiter miiiimis xmmnniiii /