KiMMr kiljnger uns Iszeblstt

mit krMlei vom schmsrjwslk) / krste Iggesjeiturig ües Äbersmls ßeuenbmg

Erscheint Werktag s

bist! für WilklbsS

mit amtlicher ssremdenljste

lelephon jllr.11

» Bezugspreis monatlich 80 Big Durch die Post im Nachbarortsverkekr 2.15 Me., in^ Württemberg

; Anzeigen 12 Vfg., von auswärts 15 Psg. die Bar­

mondzeile oder deren Raum.

>m ucaaivacorrsoercenc n.io u-«.. in,L»unrrmoerg ^ Reklame-25 Pfg. die Petttzeile.

2.2k Mk. vierteljährlich, hiezu Bestellgeld 30 Pfg. j Inseraten, wo Auskunft in der Expedition !

j zu erlangen nt, wird für jedes Inserat 10 Pfg.

besonders berechnet. Bei Offerten 2V Pfg.

»r. 8

Samstag, drustll Januar 1919

36. Iahrgauy.

In Berlin ivurde am 5. Januar von den Unab­hängigen Sozialdemokraten und den Spartaknsleuten ein neuer Putsch ins Werk gesetzt. Angeblich sollte er eine Kundgebung gegen die Absetzung des mit den russischen Bolschewisten in engsten Beziehungen stehenden Berliner Polizeipräsidenten Eichhorn (Unabh.) sein, aber es wurde bald klar, daß diese Angelegenheit nur der Sam­meln,s zum Entscheidungskampf zwischen der gegenwär­tigen Negierung und der Diktatur des Proletariats war. Rat- und ratlos stand die Regierung dein Aufruhr an­fangs gegenüber und man debattierte und.verhandelte, während in den Straßen Berlins das Mut schon in Strömen floß. Endlich ließ man von auswärts Truppen kommen, da die Berliner Garnison mit einigen Ausnahmen wenig Lust .zeigte, für die eine oder andere Seite zu fechten, und es sollen nun 70000 bis 80 000 Mann der Regierung zur Verfügung stehen. Aber der Kampf ist noch nicht entschieden. Denn dadurch, daß die Radikalen nun auch in einer ganzen Reihe anderer Städte des Reichs, darunter auch Stuttgart, ebenfalls Putsche einleiieten, haben sie es dahin gebracht, daß das. Heran­ziehen auswärtiger Truppen nach Berlin in gewissen Gnuzru bleibeil must. Der Zweck des Aufruhrs, der nun zu einen, richtigen Bürgerkrieg nnker Aussicht russischer- Bolschewisten, die in großer Zahl nach Deutschland ge­kommen sein sollen - es sollen ihrer über 1000 sein ist neben dem Sturz der Regierung vor allem die Ver­hinderung der Wahlen zur deutschen Nationalversamm­lung. Millionen von Flugblättern verkünden, daß der xlampf mit den Waffen oder als Streik nicht eher ein­gestellt werden solle, bis der Sieg des Proletariats er­reicht sei, wenn darüber auch vollends alles zugrunde ein.

Fn Baden wurde am 5. Jannar die Wahl zur badischen Nationalversammlung vorgenommen, nnd mit größte! Spannung sah man im ganzen Reich dem Er­gebnis entgegen, war doch diese Wahl die erste eines grv'eren Bundesstaats, die unter dem neuen Wahlmodns sich voll zog nnd die ans verschiedenen Gründen-geeignet schien, von dem vermutlichen Ausfall der Wahlen in anbei eu Bundesstaate» ein Bild zu geben. Der alte Landtag zählte 73 Abgeordnetensitze, von denen nach den Wahlen vom Jahre 1913 30 auf das 'Zeptrum,

19 ans die Nationalliberalen, 13 auf die Sozialdemo­kraten. je 0 auf die Konservativen und die Demokraten und l auf einen Parteilosen entfielen. Die neue Na­tionalversammlung besteht aus 107 Abgeordneten, ent­sprechend der durch die Herabsetzung des Wahlaltcrs aut

20 Jahre nnd die Ausdehnung des Wahlrechts ans die Frauen vermehrten Wählerschaft. Von den 107 Sitzen erhielten nun das Zentrum 40, die Sozialdemokraten 36, die in der Deutschen demokratischen Partei vereinigten Nationalliberalcit und Demokraten 25, die deutsch nationale Volkspartei (Konservative) 6. Verhältnismäßig bat also das Zentrum seinen Bestand annähernd, aber nicht ganz behauptet. Die Mehrheitssozialisteu haben einen außerordentlichen Zuwachs erfahren, den sie in erster Linie dem erweiterten Wahlrecht verdanken. Ter Besitzstand der Rationalliberalen nnd Demokraten ist von einem Viertel ans einstchwaches Viertel zurückgegangen und mich die Deutsch-Nationalen haben prozentual eine Ver­minderung erfahren.' Tie Radikalen, Unabhängigen und Spartakusleute haben ganz schlecht abgeschnitten; sic ver­einigten nicht einmal l>j> Prozent der Stimmen aus ihre Wahlliste nnd bleiben ohne Vertretung in der National­versammlung.

In Bager ii ist von der prov. Regierung das neue Staatsgrnndgesetz veröffentlicht worden, dessen wichtigste Bestimmungen sind: Bagern ist eine Republik und Mit' glied der Vereinigten Staaten Deutschlands. Die höchste Gewalt liegt beim Volk. Ter Landtag besteht ans einer Kammer, deren Macht dadurch eine gewisse Beschränkung erfährt, das; die Regierung, wenn sie mit Beschlüssen des Landtags nicht einverstanden ist, diese der allgemeinen Volksabstimmung unterbreiten kann. Entscheidet dann die Volksabstimmung für die Beschlüsse des Landtags, so muß die Regierung zurücktreten, verwirft sic die Be­schlüsse, so ist der Landtag anfzulösen. Der Staat gewähr­leistet die Unverletzlichkeit der Person und des Eigentums lind die Freiheit des Glaubens, der Meinungsänßernng in. Wor!- 'und Schritt. der L.M>'. Wissenschaft nstv. Adel, Tue!, F-idettommstse u. a. werden abgeschassr. Tie G.au-

N

Dev rließt Ferao, dis 8tuiide kommt, in der wir- dureil unsere

KtimmaF-xaFe Uder die üßußnntt unseres Volkes entsoßeiden sollen.

MM NN!! llllüen. MünzINI Innern

Frauekeu wir vor allein. Dis Feste LürZ-soFalt wird dis Kartei Fielen, di« sielr aut dein Loden der wakren' Demokratie stellt, die alles

!M Ül» M M kür Sk» M

erreielisn will. DeslurlF antworten wir aut die kran-e:

Kivki HLvj>rii>*u»rB, weil wir jede einseitige konfessionelle koiitik verwerten.

weil sielr Fier doelr unter soFönen Hameu nur reaktiomire NaelrtgelUste verFergen.

RüvIKL SoxLskrismokie'sren, weil wir jeden Llassenstaat, auelr den von unten, verurteilen, wie wir den von oFen Fekämptt/en.

Ks giFt gewiss viele, die sielr treuen, wenn die sogenannteNelrrFeits- soLlaiistsnpartei" aFrttekt von den unvernünftigen Forderungen derDn- adlrüngigenB und ,,8partakusleute". Leider müssen wir den 8turm spüren, den die alte sordaldernolcratiselie Kartei trülrer durelr ilrre F^gitationsweise als VRnd gesät Fat. Ls rnag nun stVüider geFerr, die. glauFen, es sei gut, wenn FsiektsoLialdemokraten diesmal dis LIsFrlreitssvLialisterr Fei der JVakl unterstützen. ldlielits Lelrlimmeres aker Künnte l!l85KN unei uns Allen passieren, wenn dadureF eine Llelrrlieit der soLialdsmokratisoFen Kartei Zustande käme- Die letzten Vorgänge Leigen deutlielr genug, dass dies unser Dntergang wäre. Flein, wer sein Volk und seine 2ukuntt lieF Kat, der wälile

Sie liMUW U VkMlllZW aevsLl

de stärker diese Kartei ist, desto siokerer wird sielr eine arF-eitstälrige NeFrlreit ergeFen, die die politiselre Verantwortung rru tragen gewillt ist. Darum gilt es tür diese Kartei LU werken: eine Kartei, die gllk LtÄnde unseres Volkes in sielr Firgt und ilrre Interessen Ferüoksielrtigt rraeli den Orund- sätLerr ilrrss Krogramms, denn dis

SekeMWiMüle SruiüMze öe; MM M!

Darum

vre veutscke ^emokraliscke Partei.

7 d

bensgeseUschasten (Krrchen nsty.) find unabhängig vonr Staat, unter sich gleichberechtigt und genießen den Schutz des Staats. Die Schule ist eine Angelegenheit des Staats; der sich mir dem Religionsunterricht nicht befaßt. Tie endgültige Ausarbeitung des Staatsgrundgesetzcs ist dein Landtag Vorbehalten, der wohl noch einige Aenderungcn vornehmen wird.

Die Polen fahren fort die Ohnmacht Deutsch lands weidlich sich zu nutze zu machen. Ihr Auftreren in den deutschen Ostprovinzen ist unerhört. Und wir haben keine Truppen ihnen entgeHcnzustellcn. Wie das Oberkommando im Osten berichtet, sind die deutschen Trup­pen dort nicht niew z.nb.-.'lässig und die 'm stahl von Treiwiuiueii annnLringen. sei unmöglich. - w p'k

gierung des Reichs hat nun einen allgemeinen Ausruf zur Bildung eines Freiwilligenheeres im Reich erlassen, ob er Erfolg haben wird angesichts der gegenwärtigen Lage, wo inan jeden kampfwilligen Mann im Innern selbst braucht, erscheint noch unsicher. Zwar hat die Re­gierung für die Freiwilligen eine gute Löhnung zugesagt ^eben freier Verpflegung soll jeder Mann monatli , .wen Grundgehalt von 40 Mk. bekommen, dazu eine Zu­lage von 150 Mk., eine besondere Zulage für das Balten- land von 120 Mk. und eine Extraprämie von 30 Mk., die monatlichen Bezüge für jeden Mann stellen sich also in bar auf 340 Mk., das ist fast ebenso viel, als früher ein L-ndur mt ganzen Jahr bezogen hat, nämlich 360 Mk.,