nun, 24. Dez) (Böse Zustände.) In der f Nacht zum Montag wurde ein Schutzmann, der einer i raufenden Menge wehren wollte, von einein Sergeanten ! der Fustartillerie gestochen. Ein anderer Schutzmann ertappte im Neuen Bau, wo sich ein Militärmagazin befindet, einen Händler, der einen mit Militärgut gefüllten Sack wegtragen wollte. Während der Festnahme gab der Verwalter des Magazins, ein Feldwebel, einen Schutz auf den Schutzmann ab, die Kugel prallte aber ab. Als der Feldwebel andern Tags verhaftet werden sollte, wollte er durch ein Fenster flüchten, tvobei er sich lebensgefährlich verletzte. — Während einer Versammlung der Deutschen dem. Partei im Saalbau wurden die in einem Nebensaal abgelegten Mäntel gestohlen.
(-) Heidenheim, 24. Dez. (Lohnforderung.) Die Notstandsarbeiter haben den Stunderl hu von 69 Pfg. für die Stunde (dazu 20 Pfg. für jedes Kind) also 7.20 Mk. im Tag abgelehnt. Sie verlangen einen Stundenlohn von 1.60 Mk., also im achtstündigen Arbeitstag 12 Mk.
(-) Schramberg, 26. Dezi (Eisenbahnu n s a l l.) Infolge Versandung der Gleise durch Hochwasser sprang am Montag abend bei dem um 7.35 Uhr fälligen Zug von Schiltach ein Personenwagen aus den Schienen. Die Insassen wurden durch Umparkieren zu der Stunden entfernten Station Schramberg gebracht. Leider geriet dabei der ledige Forstwart Rudolf Fehrenbacher von Lauterbach in die Fluten und ertrank.
(-) Freudenstavt, 24. Dez. (Truppenausz ug.) Heute früh ist das Oberkommando der Heeresgruppe Herzog Albrecht, das am 15. November von Straßburg hier eingetrofsen war, im Sonderzug nachStutt- gart abgereist. Bei dem Oberbefehlshaber Herzog Albrecht befand sich der Generalstabschef Generalmajor von Löhberg, der durch die zahlreichen Abwehrschlachten, vor allein in Flandern, berühmt geworden
ist-
(-) Leutkirch, 26. Dez. (Butterd.iebstahl.) Ir der Molkerei von Willerazhofen haben drei Diebe durch Einbruch zwei Kisten mit 180 Pfund Butter gestohlen. Man fand einen Rucksack mit 40 Pfund Butter im Schnee versteckt beim Bahnübergang Lanzenhofen. Ein Hund hatte diesen Teil der Beute aufgespürt, bevor die Diebe ihn abholen konnten. ^
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ff Mutmaßliches Wetter.
Ein kräftiger Hochdruck bricht sich Bahn. Unter seinem Einfluß werden die Störungen allmählich aufgelöst. Am Samstag und Sonntag ist zwar noch zeitweilig nebliges, aber vielfach aufheiterndes und kälteres Wetter zu erwarten. „ ____
- Vermischte«.
Gebet.
In diesen langen Nächten, jetzt, um die Sonnenwende, laßt uns vereint die Hände hart ineinander flechten:
Schicksal, mit dir zu rechten — es führt zu keinem' Ende.
Doch wolle uns begnaden, und füge zu der Bürde, die du uns aufgeladen, den herben Glanz der Würde. Weihnachten 1918. vr. Bla ich, Leutkirch.
Die Krankheit des Kaisers. Der bekannte Nervenarzt Dr. Paul Tesdorps in München hat es unternommen,- auf wissenschaftlicher Eruno'age den Geisteszustand des Kaisers Wilhelm II. einer ärztlichen und besonders psyckiatrischen Prüfung zu unterziehen. Das Ergebnis seiner Untersuchung ist in einer Schrift nteder- aelegt, die soeben im Verlag von I. F. Lehmann m München (Preis t Mk.) erschienen ist. Tesdorpf kommt zu dem Schlüsse, dasz beim Kaiser von Jugend auf eine Geistesstörung besteht, die seit Jahrzehnten unter dem Bild der angeborenen psychiatrischen Entartung und des „periodischen Irreseins" sich äußerte. Das Buch enthält ein Stück tiefer Tragik des Menschentums.
Ein Studentischer Bund zur Hebung des nationalen Gedankens. wurde in Göttin gen begründet; ihm traten sofort 230 Studierende der verschiedensten 'politischen Richtungen bei.
Rheinhochwasser. Aus Neuen bürg (Baden) wird gemeldet: Durch die starken RegenfäUe der letzten Tage ist der Rhein in gefahrvoller Weise angeschwollen. Die Brückenwache verstärkte zwar mit allen verfügbaren Kräften und Mitteln die Schiffsbrücke über den Rhein, doch ritz sie der gewaltig dadinbrausende Strom nach kurzer Zeit weg. Die losgerissene Schiffsbrücke trieb gegen die Schiffsbrücke bei Breisach, wodurch auch diese zerstört wurde. Bei Neuendurg steht nur noch ein Joch der Schiffsbrücke auf badischem Ufer.
Ein böser Mißgriff bei der jetzigen Stofsknappheit ist der Relchsbekleidungssteike passiert. Sie hat aus unbrauchbaren Uniformen Zivilanzüge Hersteilen lasse». Wie der Direktor der Klec- derverivertungsgcselischaft Navarra mitteilt, waren diese Anzüge derart eng zugeschnitten, daß sie von der Bevölkerung die Bezeichnung „Strästingskieidung" erhielten. Die Anzüge, dr« waggonweise versandt wurden, erwiesen sich als unverkäuflich und mußten der Reichsbekleidungsstclle wieder zur Verfügung /«stellt werden.
Plünderung. Der 2. Kraftfahrer-Kompagnie in München ist die Kasse mit 23 Mk. gestohlen worben. Ein Weibsbild hatte den Diebstahl auqxefijhrt, um mit dem Geld einen Aufruhr zur Befreiung ihres im Gefängnis befindlichen Geliebten, eines Soldaten, anzustiften. 200 Personen, die das Gefängnis stürmen wollten, wurden mit Waff ,,Gewalt auseinandergetrieben. Der Friseurinnung wurden ans dem Lager Waren tm Betrag von 23 000 Mk. geplündert. Der Raub konnte in Kisten verpackt, bei der Paketfatzrtgcsel schaft beschlagnahmt werden.
Brand. In Limburg a. L. Ist im Gefangenenlager au, unaufgeklärte Weise Feuer ausgebrochen. Vier Gefangenen- und vier Mannschaftsbaracken sind verbrannt.
Der Tanz auf Vulkanen. In Leipzig haben am schwarzen Tag Deutschlands, am Tag, tzer uns die Waffcnstiltstandsbedln- auilgen des Biclverbands brachte, über hundert „FriedensdäU " .»attgefullden. In Berlin tanzte inan »och lebhafter.
Heber den Frauenüberschuß nach dem Krieg veröffentlicht Sanitätsrot Dr. Prtnzing in der „Deutschen Medizinischen Wochenschrift" interessante statistische Feststellungen. Gerade in dem Alter, das für de» Geburtenzumachs am wichtigsten ist, zwischen 18 und 45 Jahren, ist der Ueberschutz von Frauen gegenüber den Männern am stärksten. In diesem Atter kamen vor dem Krieg auf 1000 männliche Einwohner 1004 weiblich«, während jetzt auf die gleiche Zahl Männer 1166 weiblich« Personen kommen. Der Fraucnüberschutz hat sich also während des Krieges um W.2 o. H. verstärkt. Die Folge wird ein erhxhMeZ Sinken
vei Gebuttenzifsel sein. Nach den'Berechnungen Prinzmgs imn es 2? Jahre dauern, bis der aus den Kriegs Verhältnissen hervor gegangene Frauenüberschuß beseitigt ist.
Flug England—Indien. Englische Offiziere sind gegenwärtic auf einem Flug von London nach Indien begriffen. Sie Haber am Mittwoch in Marseille die erste Zwischenlandung vorgenommcn Die nächste Haltestelle soll Otranto (Südostküste'Italiens) ,cin
Frankreichs Kriegskosten. Von französischer Seite wird fest- gestellt, daß der Krieg den Franzosen fast 147 Milliarden Franken gekostet hat. Außerdem betragen die Kricgsschäden aller Art noch 50 Milliarden Franken. — „Figaro" veröffentlicht eine Statistik über die Beschießung von Paris mit Bomben: Die Hauptstadt erhielt 1914 45 Bomben, im Fahre 19i5 70, davon 62 am 20. März, tm Jahre 1916 61, tm Jahre 1917 14, ,n> Jahre 1918 forderten 395 Bombenbeschießungen 1211 Opfer, davon 402 Tote, 809 Verwundete. Die Zeppelinlustschiffe warfen 22L Bomben ab, die 196 Personen tüteten und 417 verwundeten Am 23. März erhielt Paris 21 Geschosse von der Berta, an, 30. Januar töteten 89 Bomben 63 Personen und verwundeten 192.
Frankreichs Aufforstung. Die norwegisä>e Waldgejeilschafi hat Frankreich das Anerbieten gemacht. 509 Hektar französischen Bodens mit jungen Tannen ans norwegischen Pflanzungen auszuforsten. Eventuell sollen auch norwegische Forstlemr nach Frankreich gesandt werden, um die Arbeiten selbst vorzunehm-'
Gegen das Rauchen Jugendlicher. Ein neuer Vorschlag, den Tabakmißbrauch Jugendlicher zu verhindern, ist in Schweden gemacht worden. Da man annimmt, daß ein einfaches Verkauss- oerbot nur zu Gesetzesübertretungen führen und die Jugend demoralisieren würde, so ist von Lehrcrseite vorgcschiagen worden, den Tabaknerkauf von ähnlichen Bedingungen abhängig zu machen wie den Alkoholverkauf nach dem Stockholmer System. Danach würde jeder Raucher ein Kontrollbuch mit Abschnitten erhalten, von denen beim Einkauf von Rauchwaren eine entsprechende Anzahl abgegeben werden muß. Für die Ausstellung eines jolchen Kontrolibuches wäre die Vorlegung eines Nachweises erforderlich, daß der Antragsteller da? 18. Lebensjahr überschritten hat.
— Postverkehr mit den deutschen Kolonien.
Nach Teutsch-Ostasrika, Deutsch-Südwestafrika, Deutsch- Neuguinea und Samoa werden außer den Kriegsgefcmge- nensendnngen künftig auch gewöhnliche Briese und Postkarten an die lebenden Deutschen angenommen. Die Briefe müssen offen zur Post gegeben werden. Tie Sendungen sind portopflichtig. Tie Mitteilungen müssen kurz gefaßt, deutlich und möglichst in lateinischen Buchstaben geschrieben fein. Tie nach Südwestafrika bestimmten Sendungen haben außer dem Namen und Wohnort des Einpfängers die Aufschrift zu tragen: „Mi- ^»'tary Protectorate South Afrika by the Chief Civil -ecretary at Windhuk." Sämtliche Briefe und Postkarten an Empfänger in Ostasrika müssen nach Dare( salam zu Händen des englischen Oberkommandierenden in Daressalam gerichtet werden.
11 Goang. InugUngsverein. Feitag, den 27. Dez. abends 8 Uhr Spiel und Bibelstunde.
Somttag, 29. Dez. nachm. 4 Uhr Ve> einsstunde.
Schwere Explosion. Am Samstag explodierte tn einer Wohnung in München eine Handgranate, die Kinder nach Hause ge- bracht hatten. Dabei wurden vier Personen schwer verletzt. '
Plünderungen. Bei den Plünderungen des Münchner Tram- Ersa^De^ots^wurden Bekleidung»- und Ausrüstungsgegenstände
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Uniformen zu verschossen. Auch Zivilgefangene, die aus den Gefängnissen befreit worden waren, kleideten sich in Soldaten um.
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— Heimkehr der Truppen. Bereits am 20. d M. sind ein Zug mit einem Bataillon des Res.-Jnf.-Rgts 120 nach Eßlingen, ein anderer am 21. d. M. mit de: 4. Batterie Res.-Feldart.-Regts. 27 und den leickff Munitionskolonnen 1263, 12v4, 1317 nach Ulm, ferne um 22. d. M. Züge i..it Bataillonen des Jnf.-Regts. 41- ebenfalls nach Ulm abgegangen. Vom Fuß-Art.-Negt. 1- befindet sich nur noch das 1. und 2. Bataillon in Herb stein (Hessen). Tie Gebirgs-Maschinengewehr-Abteilunj 250 (zuletzt in Mazedonien) ist in Jsny wohlbehaltet eingetroffen, desgleichen Stab und 1. Eskadron Rest Trag.-Regts. in Murr bei Marbach, wo sie Quartier bezogen haben. Am 23. Dezember sind weiter eingetroffen in Eßlingen 1. Teil Res.-Jnst.-Regts. 120, in Ulir 1. Teil Jnf.-Regts. 414, in Marbach Fuhrparkkolonm 784, Feldbäckereikolonne 82, in Kornwestheim Feldlazarett 2257, am 24. d. M. in Usm Pionier-Bataillon 143 "'t 1. und 5. Pionier-Komp., 2. Eskadron Ulanen 1" -^m Landst.-Jnf.-Regt. 13 sind nach tel graphischer Nach rich-t Teile des 2. Bataillons und der 2. Masch.-Gew.- Kvmpagnie in Prostken, Kreis Lyck, Reg.-Beznk Alien- stein einaetroffen und haben von dort aus die Heimfahrt stach Mlingen bereits angetreten.
— Die Wählerlisten zur Wahl der deutschen Nationalversammlung, die bekanntlich am 19. Januar erfolgt, werden am 30. Dezember cmsgclegt. Kein Wahlberechtigter, ob Mann oder Frau, soll versäumen, sich durch Einsichtnahme zu überzeugen, daß er in die Listen ausgenommen ist.
— Der Wahlvorschkag der württ. Jentrums- ^artei für die Landesversammlung enthält 60 Namen. An erster Stelle stehen Gröber'And Kiene, sowie Weihbischof Dr. Sproll.
- Aufhebung des Fahrplans. Tie Generaldirektion der württ. Staatsbahnen gibt bekannt: Tie Mgabe von Lokomotiven an die Entente muß in nächster Zeit so gesteigert werden, daß vom 2. Januar 1919 ab die Durchführung eines geordneten Personenzugfahrplans nicht mehr möglich ist. Auskunft über die noch verkehrenden Züge geben von Fall zu Fall die Stationen. Die dem Berufsverkehr dienenden Züge werden, soweit irgend angängig, noch gefahren werden.
Auch im Güterverkehr muß mit weiteren Ein- schxanHmgen gerechnet werden, jedenfalls bleibt die Bevorzugung des Eilgutverkehrs vor dem gewöhnlichen Frachtverkehr vorerst bestehen.
— Die württ. Eisenbahnfinanzen. Nach Mitteilungen des Finanzministers Liesching sind die Ausgaben der württ. Eisenbahnen um 15 Millionen Mark Löher als die Einnahmen. Wenn mari die Verzinsung unserer Eisenbahnschuld und die Pensionen, die Zusammen den hohen Betrag von 32 Millionen Mk. ver- Mingen, in Rechnung nimmt, so kommt man auf einen Gesamtabmangel von 47 Millionen M-. Tie Eins Einkommensteuer, unsere ertragreichste Steuer, die auf 49 Millionen Mk. veranschlagt ist, wird von dieser enorm hohen Summe nahezu aufgesogen. Nach der Aufstellung des Etats sollten umgekehrt die Einnahmen im Rechnungsjahr 1918/19 die Ausgaben uin 23 Millionen Mark übersteigen.
— Beirat der Verkehrsbeamten. Für die Gesamtbeamtenschaft des württ. Verkehrswesens ist die Einführung eines Beirats in Vorbereitung, der in allen die Beamtenschaft und den Tienstvollzng betreffenden Fragen mit dem Verkehrsministerium zusammenarbeiten soll.
— Männerklöster in Württemberg. Tie prov.
Regierung hat sich grundsätzlich bereit erklärt, auf dem Schönenberg bei Ellwangen, im Weggental bei Rottenburg und in Weingarten Niederlassungen von Redemptoristen und Franziskanern zuzulassen. — Das Gesuch der staatlich anerkannten Kongregationen, die zulässige Grenze der Mitgift der Ordensschwestern von 3000 auf '6000 Mk. zu erhöhen, ist, wie bereits gemeldet, genehmigt worden.
— Dienstbotenehrenzeichen. Auf Weihnachten ds. Js. ist das Tienstbotenehrenzeichen für langjährige treue Dienstleistung in einer und derselben Familie an 67 weibliche Dienstboten verliehen worden und zwar an 8 mit mindestens 50 Tienstjahren das vergottete und an 59 mit mindestens 2b Tienstjahren das silberne.
— Karten und Geländebefchreibungcn dürfen jetzt wieder wie im Frieden gehandelt werden. Die nt- gegen stehenden Bestimmungen sind aufgehoben.
— Bon der Armee Mackensen. Von zuständiger Seite wird uns mitgeteilt, daß nunmehr der größte Teil des Restes der Heeresgruppe Mackensen ebenfalls auf der Heimbeförderung begriffen ist.
— Der Achtstundenarbeitstag ist nach Anordnung des Reichsernährung-Saints und des Reichsarbeitsamts in Betrieben, die der Ernährung nnd Versorgung der Bevölkerung mit dringenden Bedarfsgegenständen dienen, auf den 1. Januar 1919 einzuftihren. Damit keine Störung eintritt, sollen sich die Betriebe rechtzeitig bei den Arbeitsnachweisen und Auskunstsstellen der nötigen weiteren Arbeiter versichern. Ausnahmen, die beim Gewerb'einspcktor zu beantragen find, werden ( nur für kurze Zeit und sofern keine Arbeitskräfte zu l beschaffen sind, zugelassen. Zur Entscheidung sind die Vertreter der gewerkschaftlichen Organisationen zuständig, mit denen sich die Betriebe in Verbindung zu fetzen haben.
— Postscheckverkehr Tie Z hl der P stfcheckiun« den in Württemberg betrug Ende November 1918 l 1858, gegen Oktober mehr 261.
— Die Reichserbschaftssteuer. Nach dem Entwurf des Reichserbschaftssteuergcsetzes erfährt der Erbnachlaß hinsichtlich der Besteuerung eine gewisse Vergünstigung, wenn er bis zu einem gewissen Grade aus solchen Kriegsanleihewerten besteht, die der Erbla ser nachweislich bei den Anleiheausschreibungen selbst gezeichnet oder während des Kriegs erworben hat.
— Altcrsrentenzulagen. Ein Neujahrsgeschenk wird den Veteranen der Arbeit zuteil werden. Tie Empfänger einer Altersrente, sofern sie nicht Ausländer sind, die sich im Auslande auihalten, sollen für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 1919 eine monatliche, im voraus zahlbare Zulage von 8 Mk. zu ihrer Rente erhalten, die durch die Post monatlich im voraus ausbczahlt wird. Tie erforderlichen Vordrucke für die Zulagebescheinignngen sind bei den Ort.behörden für die Arbeiterversicherung abzuholen.
— Bon der Jagd. Die Hasenjagd läßt Heuer viel zu wünschen übrig. Aus dem Oberland kommen Klagen, daß die Hasen in Massen ihren regelmäßigen Stand verlassen und sich in anderen Gegendeik tummeln. Diese Erscheinung wurde schon öfters beobachtet. Die Jäger finden es sonderbar, daß viele dieser Tiere im Frühjahr an verlassene Plätze zurückkehren.
— Hamsterlagcr. Tie Nachforschung nach Ham- ,-erlagern steht nach einer Mitteilung des Reichsernäh- rungsamts den Kommiinalverbänden im Einvernehmen mit den örtlichen Arbeiter- und Soldatenräten oder Bauernräten zu. Zwangsmaßnahmen sollen erst nach erfolgloser Aufforderung zur freiwilligen Ablieferung angewendet und nur auf solche Gegenstände ausgedehnt werden, die der öffentlichen Bewirtschaftung unterliegen. Wird ein Hamsterlager vorgcfunden, so ist dem Eigentümer ein bestimmter allgemessener Teil von jeder Art zu belassen, für die zwanasweise in Anspruch äenom-