In R a st a t t hat der dortige natioiialliberale Verem eine Entschließung angenommen, in welcher die Partei­leitung in Karlsruhe ersucht wird,im Hinblick aus die grvß.ni Umwälzungen auf politischem Gebiet mit der Fort'hrittlichen Volkspartei, behufs Gründung einer neuen Deutschen Vollrspartei in Perbindung zu treten".

Die in Freiburg erscheinendeBreisgauer Zei­tung" hat sich der neuen demokratischen Partei als Presse­organ zur Verfügung gestellt.

Zuschlag Zu der Kriegszulage und Erhöhung des Kriegs- lohn-uschlags.

(-) Karlsruhe, 27. Nov. Wie die Karlsruher Ztg. erfährt, wird der Kriegslohnzuschlag der ständigen Ar­beiter der Staatseiseubahnverwaltung mit Wirkung vom 1. Dezember ds. Fs. an-bis auf weiteres um täglich 2 Mark, bereinige der jugendlichen Arbeiter im Alter von 16 bis 18 Jahren um täglich 1 Mark erhöht werden. Diejenigen vollbeschäftigten Beamten, Bediensteten und Lehrer (mit Einschluß der im staatl. Dienst weiter- oder wiederverwendeten vollbeschäftigten Nuhegehaltsempfän- ger), denen aus staatlichen Mitteln eine Krieaszulage be­willigt ist, werden bis zur Neuordnung der Gehalte und aller Teuerungsbezüge einen jederzeit widerruflichen, der Erhöhung des KriegswhnzuschlagsÜer ständigen Arbeiter entsprechenden Zuschlag zu der Kriegszulage erhalten. Die den zunchegesekten Beamten und Lehrern und den Hin­terbliebenen von Beamten und Lehrern bewilligten Kriegsteuerungsbsihilfen werden, soweit erforderlich, eben­falls angemessen erhöht werden.

(-) Mannheim, 27. Nov. Von zuständiger Seite wird mitgeteilt, daß die Ausübung der Rheinschiffahrt durch den Waffenstillstand nicht behindert wird. Der Oberbe­fehlshaber der Alliierten besitzt allerdings über die Rhein­schiffahrt ein Kontrollrecht. Wegen geringer Kohlen­zufuhr hat der A.- u. S.-R. bestimmt, daß in allen Büros nur noch von morgens V--9 Uhr bis nachmittags 4 Uhr gearbeitet werden darf.

(-) Mannheim, 27. Nov. Wegen tzöchstpreisüber- schreitung im Handel mit Lebensmitteln standen der Guts­pächter Christ. Schowalter vom Rosenhof bei Laden­burg und sein Bruder, der Kaufmann Heinr. Schowalter aus Alsheim vor der Strafkammer. Der Letztgenannte hatte als Aufkäufer für die Stadt Essen von seinem Bruder landw. Erzeugnisse gekauft und bedeutende Preise dafür bezahlt. Cs wurde bis zum Doppelten über dem Höchstpreis bezahlt. Gutspüchter Schowalter wurde zu lOOOO Mark Geldstrafe verurteilt: der unrechtmäßige Gewinn in Höhe von 15 932 Mark wurde eingezogen. Sein Bruder wurde freigesprochen, da er aus Humani­tären Gründe!» gehandelt habe.

(-) .Heidelberg, 28. Nov. Das Heidelberger Batail- . lon der 110er hist seine Garnison wieder bezogen.

(-) Konstanz^ 27. Nov. Die Demobilisierung der schweizerischen Truppen an der badisch-schweizerischen Grenze steht bevor. Zur Bekämpfung des Schmuggels soll ein Grenzwachtkorps aus Freiwilligen gebildet wer­den. -

Württemberg.

(-) Stuttgart, 28. Nov. (Einz u g.) Das Land-- wehrregiment Nr. 119 wird am 4. Dezember mittags hier einlreffen. '

(--) Stuttgart, 28. Nov. Aus dem Partei-, tebe n.) Nach demN. Tagblatt" hat sich der liberale Führer und Minister der prov. Regierung Baumann für den Eintritt der Nationalliberalen in die Deutsche demo­kratische Partei ausgesprochen. Ten gleichen Standpunkt vertrat in einer Versammlung in Ulm, in der Abg. Hauh mann sprach, der nationalliberale Mg. Wie- Iand in Ulm.

(-) Stuttgart, 28. Nov. (Zeitgemäße Fra- g e n.) Ter Vorsitzende der vorläufigen württemb. Re­gierung, Genosse Blos, hat einem Vertreter derSchdv. Tagwacht" versichert, die Beschaffung von Arbeit sei in so gewaltigem Umfang vorbereitet, daß in Württem­berg keine Arbeitslosigkeit in größerein Maße zu. be­fürchten sei. Tie Arbeitslosenversicherung werde für 'die in verkürzten Zeiten Beschäftigten in stärkstem Ur fang ansgebäni. Tie Wahlen für die verfassunggebende württembergijche Versammlung können etwa Mitte Ja­nuar 1919 stattsinden. Ter Entwurf des neuen Wahlge­setzes fei im wesentlichen fertiggestellt. Tie Regie­rung werde durch einen Fachausschuß eine neue Verfas­sung knisarbciten lassen, die der Landesversammluno vorgelegt werden soll.

(--) Stuttgart, 27. Nov. (Soldatenrat.) Eine Entschließung des Soldatenrats Stuttgart vom 27. Nov. verlangt die baldige Einberufung der Nationalversamm­lung und lehnt jeden Versuch einer Diktatur entschie­den ab.

(-) Stuttgart, 28. Nov. (Lohnzahlung für den 9. November.) Vom Arbeitsministerium wurde verfügt: 1. Allen Arbeitnehmern, die am 9. November 1918 die Arbeit eingestellt haben, ist der Lohn für diesen Tag vom Arbeitgeber auszuzahlen. 2. Allen Arbeitneh­mern, die zurzeit in den Arbeiterräten der einzelnen Betriebe tätig sind, ist für diese Tätigkeit der bisherige Lohn weiterzuzahlen.

sp. Stuttgart, 25. Nov. (Ernennung.) 0. Tr. Schockt, der neue Generalsuperintendent von Reut­lingen, von dessen Ernennung wir bereits meldeten, kommt ans Friedberg in Hessen, wo er seit 1907 am Predigerseminar, zuerst als Professor und dann als Di­rektor wirkte. Er ist aber ein guter Schwabe, aus ei­ner Bauernfainilie in Böhringen auf der Alb stam­mend, in unserem Land weit bekannt und hoch geschätzt. In Reutlingen insbesondere, wo er 10 Jahre (1894 k^' 1904) in ungemein segensreicher Tätigkeit stand, ist der klare, kernige Prediger, der Freund der Jugend und des kleinen Mannes, der Förderer edlen, geistigen Lebens noch unvergessen. Durch seine rege Mitarbeit an der Sache der evang. Arbeitervereine wurde 0. Tr. Schnell bald weiter in oen sozial gerichteten Kreisen des Landes

(-) Stuttgart, 28. Non (To dös fall.) Ter frühere PiaUdeiil der evanael. Landesivnode und Bräu-

oeut des Staatsgerichtshöfs'Mrgust v. L and ere'rrst im Alter von 90 Jahren gestorben.

(--) Heilbronn, 28. Nov. (Fetter Diebstahl.) Aus einem Lagerhaus am Winterhafen wurden vor einigen Tagen zur Nachtzeit 120 Liter Speiseöl gestohlen.,

(°) Leouberg, 28. Nov. (Heimgek ehrt.) T ^ Landsturm-Bataillon Leonberg ist am Dienstag, freudig begrüßt, hier eingezogen. Unterwegs ereignete sich ein kleiner Zwischenfall. Beim Einmarsch in Trier waren Ehrenpforten mit roten Fahnen errichtet. Der Bataillons« sichrer weigerte sich, durch die Pforten einzumarschieren. Darauf wurden die Fahnen entfernt und der Einzug wurde fortgesetzt.

(-) Calw, 27. Nov. (Kriegsopfer.) Die Zahl der Gefallenen beträgt in unserer Stadt 43 und die der Vermißten 14.

(-) Göppingen, 27. Nov. (Steuerhinterzie­hung.) Von der Strafkammer Ulm wurde ein hiesiger Gewerbetreibender wegen Abgabe einer zu niederen Wa- renumsatzstempelanmeldu. g zu der Geldstrafe von 10500 Mk. verurteilt. Gegen den Berater des Gewerbetreibenden, der bei der Abgabe der fatschen Anmeldung behilflich gewesen war, wurde von der Strafkammer wegen Bei­hilfe auf eine Geldstrafe von 1000 Mk. erkannt.

(-) Gmünd, 27. Nov. (Schutz des Privat­eigentums.) Der Soldntenrat Gmünd entsandte nach derG. Ztg." gestern ein Kommando Soldaten nach Donzdorf, das die Güter des Grafen Rechberg-Rothen löweu gegen die Beschlagnahmeversuche des dortigen Arbeiter- und Bauernrats schützen wird.

() Nürtingen, 28. Nov. (Einbruch.) In der Trikotfiliale Linsenhofen wurde eingebrochen und ein ganzer Zentner Garn, sowie fertige Waren gestohlen. Der Schaden ist bedeutend.

(-) Nruch, 28. Nov. (B a u e r n vers a mmlu n g. p- Diebesbande.) Eine Versammlung von Bauern und Freunden des Bauern!" rüdes war sehr zahlreich be­sucht. Ostertag-Lonsingen jmach über die Notwendigkeit des Zusammenschlusses der Bauern. Einzelne Redner gerieten bei der Frage, welcher Partei man sich au schließen wolle, scharf aneinander. Eine Einigung wurde darin erzielt, daß in jeder Gemeinde ein Banernrat ge wählt werden solle: in den meisten Gemeinden ist das geschehen. Ostertag-Lonsingen wurde beauftragt, die Vor­sitzenden des Bauernrats der einzelnen Gemeinden zu einer Versammlung einzuberufen zwecks Gründung eines Ausschusses des Bauernrats für den Bezirk.

(-) Reittlingen, 27. Nov. (Totgedrückt.) In Gomaringen hat ein Knarc beim Dnngsühren mit dem Fuhrwerk umgeworfen und ist von seinem Wage» tvt- gedrück-t worden. Das Pferd wurde gerettet.

(-) Tübingen, 27. Nov. '(Militärdiebstahl.) Der Etappeninspektion 16 sind in den letzten Tagen fünf Kutschwagen, und zwar vier offene Halbchaisen und eine geschlossene Chaise aus dem Exerzierhaus des Im-- fanterie-Regiments 180 gestohlen.

(-) Rottenburg, 28. Nov. (Brand.) In der Lagerbierkellerei Heck L Komp. (Karmeliterbräu) brach gestern früh Feuer aus. Durch Explosion einer Kohlen- säureflasche wurden der Bauer W. Widmaier und seine Frau getötet. Ein Feuerwehrmann wurde durch stürzendes Gebälk verletzt. Mit. dem Kellergebäude sielen einige hundert Zentner Haber, sowie Heu, Stroh und Hopfen den Flammen zum Opfer.

(-) Leutkirch, 28. Nov. (Soldatenversamm- lung.) Eine Versammlung der hiesigen Garnison (württ. Gebirgsjägerregiment) beschloß einstimmig, die Einberu­fung der Nationalversammlung zu verlangen. Der Ber­liner Arbeiter- und Soldatenrat habe kein Recht, im Namen der deutschen Republik zu sprechen.

Mutmaßliches Wetter.

Der Luftdruck beginnt wieder anzusteigen. Dm aber die Störungen sortdauern, ist am Samstag und Sonn­tag naßkaltes und mit Schneesällen verbundenes Wetter zu Erwarten.

hältniffen angemessen bestehen kann. VerdienstschmälD rungen ans Anlaß der derzeitigen Verkürzung der Mo beitszeit sollten nicht erfolgen.

Viehzählung. Am 4. Dezember wird eine alH gemeine Viehzählung durchgeführt. Die Zählung erstrsch sich auf Pferde, Esel, Maultiere, Maulesel, RindvieÜ Schafe, Schweine, Ziegen, Geflügel (Gänse, Enten, Hühl ner) und Kaninchen (Stallhasen).

Las Sudelwetter. Eine gutherzige Frau jarE werte zu einem eben vom Feld heimgekehrten Soldat«? über das schlechte Wetter. Sic könne gar nicht sage» wie sie die armen Soldaten bedaure, die in solche» Wetter marschieren müssen. Ta lachte der Feldgram taut auf:Send se no ganz z'friede, liebe Frau. Sotdate, wo drauße in den Schützegräbe glege settk und alle die Schlachte mitgmacht habe, die schenrert d«l Liste Rege net. Aber daß der Bode sei Feuchtigkeit M de Winter kriegt und daß d'Mäns' kaput werdet, des frettz de Soldate so, daß er gern de Treck an de Stiefel i« am nimmt". Tie Frau machte große Augen. Daß hatte sie nicht gewußt. Aber der Feldgraue im tri» senden Mattel Patte daran gedacht. - - . j.o

' ^ ' Die Sozialisierung der

Berlin, 26. Nov. Der Vollzugsrat der Ä.-S.-N Groß-Berlin gibt bekannt: Für Wahrnehmung drr p« litischeu und wirtschaftlichen Fnt.rcssen der Arbeiter uni Angestellten wird innerhalb eines Betriebs ein Dotriebsral gewählt In Großbetrieben erfolgt die Wahl abteilungsl weise und zwar wählen bis zu 100 Beschäftigte ein Miö glied. Betriebe bis zu 500 Beschäftigten wählen je nach der Zahl der Beschäftigten bis zu 5 Mitgliedern. Für alle Betriebsräte sind Ersatzpersonen zu wählen. Di« Wahlen erfolgen unter Kontrolle der freien Gewerk­schaften. Die Betriebsräte haben gemeinsam mit den Betriebsleitung,:., bezw. der Direktion alle die Arbeiter und Angestellten betreffenden Fragen zu regeln. All- anderen Fragen unterstehen nicht dem Mitbestimmung«« recht der Betriebsräte. Zur Wahrnehmung der wirt« schaftlichen Interessen der Arbeiter und Angestellten haben sich die Betri. i sräte mit den sttien Gew-fftsn ß« verständigen. Führen die Verhandlungen der Betriebs­räte mit der Betriebsleitung bezw. Direktion zu Diffe­renzen, so müssen, bevor die Arbeiterschaft weitere Schritt« unternimmt, die Gewerkschaften zugezogen werden. Si« unterstehen der Kontrolle des Vollzugsrats der A.S.N, Groß-Berlins. Die Sozialisierung der Betriebe darf mu von der sozialistischen Regierung vorgenommen werden. Die Frage der Akkordarbeit kann im gegenwärtigen Augenblick grundsätzlich nicht geregelt werden. Zur Ein­dämmung der Arbeitslosigkeit dürfen Entlassungen nicht erfolgen, bevor die Arbeitszeit bis zu 4 Stunden heraö; gesetzt ist. Der Lohnausfall wird durch die Arbeitslosen« fürsorge geregelt. Bestimmungen übe'' Vornahme der Wahlen we'Ven demnächst bekannt gegeben.

Spatzenplage und Spatzenbraten! In manche«

Gegenden hat die Spatzenplage einen Umfang angmonv men, der unsere Tolksernährung beeinträchtigt. Es Wirt berichtet, daß in einer Gegend infolge der Spatzenplag« kaum die Aussaat geerntet worden sei. Ter Spatz ist Körnerfresser. Sein Fleisch stellt, besonders wenn der Fang oder Abschuß zu Beginn des Winters geschieht, ein sehr schmackhaftes Nahrungsmittel dar, das sicher noch leichter als dies bereits bei den Saatkrähen geschieht, in den Städten Absatz finden wird. Bei der jetzigen Lag« des Fleischmarktes ist auch der kleinste Gewinn will­kommen. Von der allgemeinen Nutzbarmachung der ge­äugenen oder geschossenen Sperrlinge für die Ernährunß

wohl ein gesteigerter Anreiz zu ihrer Vertilgung zu ^ hoffen. Der preußische Minister für Landwirtscha,, beabsichtigt, Anweisungen an die Nachgeordneten Behörden zur Bekämpfung der Spatzenplage zu erlassen.

Kurzer Wochenbericht

drr Pkri-berichtsstelle des Deuts.'-en vandwirtschaftsral«

Die Pressefreiheit. Durch WTB. wird mil­geteilt: Ter Rat der Volksbeauftragen hat sofort bei Uebernahme der Regierung vollkommene Pressefreiheit verkündet. Es ist deshalb unzulässig, daß von Ar­beiter- und Soldatenräten oder irgendwelchen anderen Stellen in die Pressefreiheit eingegriffen wird.

Postverkehr. Tie militärische Ueberwachuiig des inländischen Postttrkehrs der deutschen Grenzge­biete ist allgemein aufgehoben worden. Alle Briese können daher in diesen Gebieten ausgenommen El saß-Lothringen wieder verschlossen ausgeliefert werden, desgleichen derartige Briefe nach den in den Befehls­bereichen der Festungen Straßburg (Elsaß) und Neubrei­jach liegenden badischen Orten.

Wiederanstellung der Ausniarschiertcn. Ter württ. Handelskainmertag hat mit dem Ausschuß der Angestelltenverbände vereinbart: Ten heiinkehrendeu Kriegern sollen in erster Linie Platz machen selbständige Gewerbetreibende, die inzwischen in irgend eine Stellung gegangen sind, ferner solche, die vor dem Kriege keine ausschließliche Bureautätigkeit ausübten, darunter na inentlich Flöhe, die im Haushalt, in Ladengeschäften und in der Landwirtschaft vorher beschäftigt waren: weiter­hin Ehefrauen, derer: Männer, sowie Jugendliche, deren Eltern wieder verdienen, und ältere weibliche Kräfte, die in die Familie zur'icktreten können,- ferner auch Orts­fremde, die in der alten Heimat Unterkommen können. Tie Arbeitgeber sollen diesen ausschcidendeii Arbeitskräften, soweit wirtliches Bedürfnis oder Not vvrliegk, nach Mög­lichkeit finanzielle Erleichterungen für die Uebergangszeit gewähren. Maßgebend für die Wiedereinstellnng ist die Stellung, die der Angestellte am l. August 19 -"nehatte. Tort hat er sich zu melden. Ter Wiederer.i- ..elende soll mindestens nicht schlechter bezahlt werden als sein Ersatzmann. Ist zurzeit die velle oder wenig ftens teilweise Beschäftigung nicht möglich, so sollte, wenn irgend möglich, durch Gewährung von Zulagen dem Angestellten an Gehalt mindestens so viel ausgeivorsen werden, daß er, zusammen mit der Neichsunterstützuiig, bis zur Wiederbcschästt""ng unter den derzeitigen Lebeusver- ,

vom 20. bis 2o. November 1918.

Tie Kriegs-G e tr e id e-Verkehrsanstalt in Praj hat die bisherige Festsetzung des Kartosfel höchstprei- ses in der Weise abgeändert, daß der .Höchstpreis für die an die 8.-G.-V. i bgelieserten Kartof. l,i ans Kr 2« für den s.z. ( 13.25 Alt.) festgesetzt wird. Dieser PreiZ bezieht sich auch arff Kartoffeln, die der K.-G.-V. scho« vom 4. September an geliefert wurden und wird nach­träglich ausgezallt. (Umrechnung zu dem jetzigen Kurst von 55.25 Mk.).

In Böhmen beschloß die Verwaltungskoinmission

ans 450 Gramm Mehl pro Tag, für die übrige Bevölkerung ans 300 Gr. Mehl pro Tag, desgleichen die Kartoffelgnote !nr Selbstversorger ans 150 Kg. pro Jahr, für Schiverarbeiter auf 3 Kg. pro Woche, sonst auf 2 Kg. pro Woche zu erhöhen.

In II n g a rn hat die Regierung die Freigabe de» Verkehrs in Magerschweinen verfügt. Gleichzeitig iD Ke Sperre von Raiihfiitter, sowie von Sommerstroh, Bruch und Spreu ausgehoben worden, sodaß diese.Wa­ren wieder Gegenstand des freien Verkehrs sind. Ein?' ^lnsnahine bilden nur die für die Armee oder für öf- enl.liche Betriebe requi'ierren Bestünde, die auch w-ei-- er gesperrt und zur Verfügung des Ackerbaiinimi-, ters bleiben. ' ?

Nach r u s s ische n Zeitungen hat der Viehstand vährend des Kriegs eine starke Verminderung erfah­ren, die in den Gouvernements PMersburg und Now- ;orod etiva ein Drittel oder ga^ die Hälfte des frlk- -eren Bestands ansmacht. Tie Preissteigerung in Po- ersburg nun folgende: bei Sck'luhwchsen von 371 Mk. in Jahre 1917 ans 2830 Mk. im Jahre 1918, M Ich führ t wir 392 Mk. ans 2663 Mk., Schafe von 38 Mk. aus 173 Mk., iingemüstcte Schweine von 236 Mk. auf 32t Mk., Arbeitspferde von 376 Mk. aus. 1618 Mk. Bei den Umrechnungen ist der Rubel zu 1 Mark g»- :echnet.)