schlossen worden sei, müßte an einer etwaigen Konferenz .im Herbst gleichberechtigt mit den anderen Nationen teilnehmen, denn Deutschland sei sicherlich eine interessierte Partei bei dem Versuch, eine umfassende Lösung zu finden. Man hoffe, daß die Vereinigten Staaten es nicht ablehnen würden, auf einer Konferenz vertreten zu sein, wo die Finanzen der Welt ernst­lich erörtert würden. Ohne Deutschland und die Bereinigten Staaten müßte der Plan einer Zusammenkunft im Herbst fallen gelassen werden.

Englische Arbeiter

über die deutsche Dalutakatastrophe.

London, 19. Aug. Auf der gestrigen Sitzung der Eeneral- WorkerUnion in Leamington machte der englische Arbeiterführer Tillett den Vorschlag eines allgemeinen Streikes der Arbeiter in ganz Europa, bis die Finanzleute ihre Schwierigkeiten bei­gelegt hätten uiü> die Währungen stabilisiert seien. Der Friede sei zerstörender gewesen als der Krieg selbst. Der Arbeiter­führer Eignes trat dem Vorschlag entgegen, indem er sagte, für dieses Problem könne in den Methoden industrieller Gewalt kein Heilmittel gefunden werden. Nur drei Länder könnten die politisch« Regelung bis zur Wiederherstellung des Vertrauens in die Wirtschaftsbeziehungen in die verschiedenen Länder Euro­pas herbeiführen, nämlich Großbritannien, Frankreich und Amerika und zwar nur, wenn sie zusammen handelten.

Der französische Mißerfolg in Washington.

Paris, 20. Aug. DieEre Nouoelle" schreibt: Die Mission Parmentiers (bezüglich der französischen Kriegsschulden an Ame­rika) endigte mit einem Mißerfolg. Dadurch daß wir einen Be­amten mit einem offiziellen Auftrag zum Staatsdepartement nach Washington geschickt haben, haben wir uns ostentativ von England getrennt und England seinerseits will uns begreiflich machen, daß es unsere Geste verstanden hat.

Der Mkervniid und die WM Gebiete.')

Von Dr. Hermann Pachnicke, Mitglied des Reichstags.

Anfang September tagte die Vollversammlung des Völker­bunds. Sie ist befugt, die Aufnahme neuer Mitglieder mit Zweidrittelmehrheit zu beschließen. England hat uns wissen las­sen, daß es unserer Aufnahme in den Völkerbund nicht wider­strebt, und wir dürfen ans die gleiche Geneigtheit bei den meisten anderen Staaten rechnen. Nur Frankreich stzckt mit allen Mit­teln zu verhindern, daß Deutschland im Rate oer Völker auf dem Fuße der Gleichberechtigung verhandeln darf.

Ob das Kabinett Wirth sich entschließt, schon jetzt den früher abgelehnten Zulassungsantrag zu erneuern, steht noch nicht fest. Wünschenswert wäre unser Eintritt in jedem Falle, vor allem zur Wahrung deutscher Interessen in den besetzten Gebieten. Was im Rheinland und im Saargebiet unter dem beherrschenden Ein­fluß der Franzosen geschieht, ist ein europäischer Skandal. Jeder Tag bringt neue Meldungen von Gewalttaten der Besatzungs­truppen und von Willkürhandlungen der Behörden.

Eine Zusammenstellung der Ausschreitungen von fremden Offizieren und Soldaten ist im Reichsministerium des Innern fertig gestellt. Sie unterliegt in bezug auf gewisse Einzelheiten zurzeit der Nachprüfung durch die beteiligten Landesregierungen. Sobald diese Nachprüfung beendet ist, wird die Reichsregierung die Zusammenstellung dem Reichstag vortragen. Ein anderes Dokument der Schande ging den Mitgliedern des Reichstags be­reits gegen Ende vorigen Jahres zu; es schilderte andere Formen der Schreckensherrschaft im deutschen Saargebiet.

Was den französischen Politikern bei dem Friedensvertrag nickt gelang, die Angliederung des Saargebiets an Frankreich, das soll jetzt im Wege der Verwaltung während der fünfzehn Jahre gelingen, nach deren Ablauf die Saarbevölkerung sich für Frankreich oder Deutschland zu entscheiden haben wird. Vom Völkerbundsrat geschieht nichts, dem schreienden Unrecht zu weh­ren, das sich täglich wiederholt. Er hat die Negierungskommis­sion eingesetzt. Er hat es begünstigt, daß ein Franzose sie lerret. Er läßt es zu, daß ein Landesrat eingesetzt wird, der nur eine beratende Stimme hat und sich nicht einmal seinen Präsidenten selber wählen darf. Er hat es nicht gehindert, daß Franzosen und Französlinge in jeder Weise vor der einheimischen Bevölke­rung, namentlich im Wohnungswesen, bevorzugt werden.

Sieht es im Rheinland anders aus? Auch dort ächzt und stöhnt die Bevölkerung unter dem Druck der Fremdherrihaft. Die schlimmsten Vergewaltigungen müssen von Privaten hinge­nommen, Unsummen von Milliarden vom Reich bezahlt werden. Der llebermut der Fremden ist seit dem Ausbruch der bayeri­schen Streitigkeiten noch gewachsen. Herrn Dorten schwillt der Kamm, wenn er seine Leute auf die Art Hinweisen darf, wie seitens einzelner Parteien und Personen gegen Berlin gewettert und mit dem Gedanken der Loslösung vom Reiche gespielt wird. Die bayerische Volkspartei ahnt offenbar garnicht, wie sehr sie durch ihr Verhalten die Hoffnungen der französischen Agenten im Rheinland belebt. Was an der Isar inöglich ist, könnte auch am Rhein erfolgen, so denken die von Frankreich gewonnenen Agitatoren. Aber sie werden sich täuschen; denn Bayern hält dem Deutschen Reich die Treue, und die deutschen Rheinländer sind von Sympathien für Frankreich, wenn sie sie je besessen haben sollten, durch die Praxis der Franzosen gründlich ge­heilt. Die schlimmsten Bedrückungen gehen nicht so sehr von Engländern und Belgiern als gerade von Franzosen aus.

Träte Deutschland dem Völkerbunde bei und erhielte es den Sitz im Rate, den es beanspruchen muß, so könnte es auf die Tätigkeit dieser überstaatlichen Zentralorganisation einen mit­entscheidenden Einfluß üben. Gegenwärtig ist es auf schriftliche Eingaben, auf öffentliche Proteste angewiesen, und man weiß, wie solche Kundgebungen behandelt zu werden pflegen. Am Verhandlungstisch wäre unser Vertreter in der Lage, auf all

*) Obwohl wir seither stets Gegner des Beitritts Deutsch­lands zumVölkerbund" waren, sollen hier doch auch andere Anschauungen einer führenden Persönlichkeit wiederzegeben soerdeilz die Beachtung perdienen. Die Schrijtll). ,

^ die Rechtsbeugungen und Vergewaltigungen, die dem Friedens­vertrag widersprechen, persönlich hinzuweisen und auf deren Abstellung hinzuwirken. Träte ihm dann noch Amerika und Ruß­land zur Seite, so würde die Eesamtstimmung voraussichtlich bald eine andere werden und Frankreich nicht so rücksichtslos schalten können wie bisher.

Ein anderer Vorteil unserer Zugehörigkeit zum Völkerbund läge in der Beteiligung an dem Ständigen Internationalen Gerichtshof, der nun auch zur Wirklichkeit geworden ist. Vor sein Forum sollen Völkerstreitigkeiten aller Art, auch von Nicht Mitgliedern gebracht werden. Seine Zusammensetzung und,seine Eeistesrichtung ist entscheidend. Hier mit zu beraten und mit zu taten, liegt im Interesse aller Staaten, besonders aber im In­teresse Deutschlands.

Außer Angelegenheiten politischer und juristischer Art sind dem Völkerbund wirtschaftliche und humanitäre Aufgaben zu- gewiesen: Arbeitsrecht, Minderheitsschutz, Mädchen- und Kinder­handel, Typhusbekämpsung und vieles ähnliche hat ihn bereits beschäftigt und wird ihn künftig noch mehr beschäftigen. Alle diese Arbeiten lassen sich gedeihlich nur im Geiste der Objek­tivität fortführen, und diese wird umso besser gewährleistet, je weiter sich der Kreis der Mitglieder ausdehnt.

Bisher hatte der Völkerbund das öffentliche Vertrauen nicht in ausreichendem Maße gewonnen. Erst die bezeichnet« Erwei­terung und Umwandlung kann es ihm verschaffen. Das ist sicher auch die Ueberzeugung weitblickender Bundesmitglieder, und deshalb können wir nur wünschen, daß schon in naher Zeit Fortschritt« nach dieser Richtung gemacht werden.

Eine deutsch-englische Friedenskundgebung.

Berlin, 20. Aug. Hier wurde von den Gewerkschaften und den beiden sozialdemokratischen Parteien eine deutsch-englische Friedens­kundgebung veranstaltet, zu der der Vorsitzende der englischen Gruppe der internationalen Schiedsgerichtsliga John Morgan, der General­sekretär Fred Maddison und zahlreiche andere erschienen waren. Mad- dison betonte in einer Ansprache den aufrichtigen Wunsch der eng­lischen Kommission, gemeinsam mit dem deutschen Volke eine neue Zeit einzuleiten, wo das Gesetz der brutalen Gewalt durch die Herr- schaft vernünftiger Gesetze ersetzt wird. Mehr denn je sei heute eine englisch-deutsche Annäherung notwendig, damit beide Länder gemein­sam wieder aufbauen könnten, was der Krieg zerstört habe. Das eng­lische Vertrauen in den Friedenswillen des deutschen Volkes sei ganz besonders durch die Kundgebung des Reichspräsidenten Ebert am letzten Verfassungstag gestärkt worden. Hierauf wurde die Kund­gebung der Gruppe der englischen Schtedsgerichtsliga an die Ver­sammlung verlesen. Nachdem noch mehrere Redner gesprochen halten, schloß die Veranstaltung mit dem gemeinsamen Gesang der Inter­nationale und mit einem Hoch auf die internationale Arbeiterschaft.

Berlin, 20. Aug. Die englische Gruppe der internationalen Schiedsgerichtsliga überreichte heute bei der von den Gewerkschaften und den beiden sozialistischen Parteien in Berlin veranstalteten deutsch-englischen Friedenskundgebung eine Adresse, in der es heißt: Wir wissen, daß der Gang zum ewigen Welt-Frieden nicht leicht ist. Wir sind keine Kosmopoliten, die die Verpflichtungen gegenüber dem eigenen Lande außer Eücksicht lassen. Wir vergegen­wärtigen uns andererseits die besonderen Schwierigkeiten, denen Ihre Republik in dieser kritischen Zeit gegenüberstehl. Wir wünschen von den Deutschen, wie wir es ebenso von den Franzosen und allen an­deren wünschen, daß sie an der Weltgemeinschaft für den Frieden teilnehmen. In wenigen Tagen wird der Völkerbund sich i,n^ Genf versammeln. Fast einstimmig wünscht die öffentliche Mrierüitg in England dringend, daß Deutschland Mitglied des Bundes werde. Wir haben Grund zu glauben, daß der Antrag Annahme findet. Der Wunsch, daß Deutschland dem Völlerbunde beitrete, wird jetzt von britischen Staatsmännern und Politikern der verschiedensten Par­teien geteilt und gebilligt, darunter auch von Leitern der Staats- geschäste. Keine internationale Frage scheint uns von gleicher Be­deutung zu sein wie die der Mitgliedschaft Deutschlands im Völler­bund. Zum Schluffe der Adresse heißt es: Es handelt sich um eine Kundgebung des guten Willens, von Männern verschiedener poli­tischer Anschauung dargebracht, die aber in dem Wunsche einig sind, den Deutschen die Hand zu bieten. Die fortgesetzten Bemühungen Englands, Deutschland in den Völlerbund aufzunehmen, regen mehr als je zur Nachdenklichkeit an.

Zur auswärtigen Lage.

Oestreichische Finanzverhandlungen in Prag und Berlin.

Wien, 19. Aug. (Korr.-Vüro.) Den Bundeskanzler wird auf seiner Reise nach Prag und Berlin der Finanzminister be­gleiten. Die Nachricht über einen von den Banken der Re­gierung gewährten Milliardenvorschub entspricht nicht den Tat­sachen. Die weitere geordnete Führung des Haushalts ist ge­sichert.

Wien, 20. Aug. Bundeskanzler Dr. Seipel und Finanzmini­ster Segur sind heute abend in Begleitung des Gesandten Dr. Wildner nach Prag abgereist, wo am Montag die Besprechungen mit dem tschechoslowakischen Ministerpräsidenten und Minister des Aeutzern Dr. Benasch stattfinden. Am Mittwoch erfolgt in Berlin die Begegnung mit dem deutschen Reichskanzler Dr. Wirth. Mit Rücksicht auf die gerade im jetzigen Augenblick er­höhte Bedeutung der diplomatischen Geschäftsführung bleibt der Vunk^sminister für Aeußeres Dr. Grünberger in Wien.

Prag, 19. Aug. Das Tschechoslowakische Pressebüro verbreitet folgende Meldung: Infolge der letzten politischen Vorkommnisse, im Hinblick auf die Londoner Konferenz und auf die bevorstehende Ta­gung des Völkerbundes wurde in den letzten Tagen zwischen Prag und Wien «ine wechselseitige Information über die Lage erteilt. Die Wiener Regierung hat dem Wunsche nach einem direkten Meinungs­austausch über die allgemeine Lage Ausdruck gegeben. Zu diesem Zweck wird Bundeskanzler Seipel wahrscheinlich am Montag früh «ach Praa reij

s Polen eine politische Drahtpuppe Frankreichs

(Grz.) Warschau, 20. Aug. Der neue Premier Nowak äußert dem Schriftleiter desJournal de Pologne" gegenüber u. a.: Pole, informiere besonders Frankreich über jeden seiner Schritte, wie «> überhaupt Paris über alle seine politischen Maßnahmen auf dem lau senden halte. Betreffs der nationalen Minderheiten betonte der Pre mier, daß sie alle ihre aus der Konstitution zustehenben Rechte habe, sollen. Wenn die Deutschen zuviel forderten, dürfen sie nicht ve« geffen, daß ihre Forderungen von denen der anderen Minoritäte, sehr verschieden seien und daß man diese Fragen sehr vorsichtig be handeln müsse.

Besetzung ist dauernde Bedrohung des Friedens

(Grz.) Moskau, 19. Aug. Der Sekretär der Roten Gewerkschafts international« Losowski schildert in derPmwda" seine Eindrück von einer Reise nach Frankreich, die ihn u. a. durch das besetzt, Rheinland führte: Die französische Okkupation reiße fortwährend d!> Kriegswunde Deutschlands auf. Unter der Arbeiterschaft des besetz­ten Gebietes herrsche der gleiche dumpfe Haß gegen die Besatzungs­armee wie unter der übrigen Bevölkerung. Trotzdem werde gegen di, Besetzung des Rheinlandes in Frankreich, selbst in der Arbeiterpresse kaum Einspruch erhoben. Selbst die Kommunistische Partei Frank reichs und die revolutionäre Confederation Generale du Travaii übergehen diese ungeheuerliche Tatsache mit Schweigen, und die fron, zösische Okkupationspolitik werde mit einem geheimnisvollen Schleier verhüllt. Indessen bilde die Besetzung des Rheinlandes ein« dauernd» Bedrohung des europäischen Friedens.

Deutschland.

Wiederholter Abschluß der Verhandlungen zwischen Bayer» und dem Reich.

Berlin, 21. Aug. Die Verhandlungen mit den bayerischen Ver­tretern sind, laut Morgenblättern, am Sonntag zum Abschluß ge­kommen. Unter dem Vorsitz des Reichspräsidenten fand eine Konfe­renz von Mitgliedern der Reichsregeirung und der beiden bayerischen Minister statt, in der das Ergebnis der Einzelbesprcchungen zwischen dem Reichsjustizministec Dr. Radbruch und dem bayerischen Justiz, minister Gürtler erörtert wurde. Die beiden bayerischen Minister sind am Sonntag abend nach München abgereist, um das Ergebnis der Berliner Besprechungen dem Ministerrat vorzulegen, der schon am Montag stattfin-den wird.

Gegen die neuen polnischen Forderungen.

Beuthen, 19. Aug. Angesichts der polnischen Forderungen bet der Grenzfestsetzungskommisfion fanden in sämtlichen Anlagen der Königin-Luise-Grube Versammlungen der Belegschaften statt. In einer Entschließung wird betont, daß die Grube und die Delbrück- Schächte Betriebseinheiten sind, die nicht zerrissen werden könnten, ohne die Betriebssicherheit der gesamten Anlagen schwer zu gefähr­den. Die gesamte Belegschaft lehnt es entschieden ab, polnische Staatsbürger zu werden. Von der deutschen Regierung wird er­wartet, daß sie sich mit allen Mitteln für den Verbleib der Anlagen- bei Deutschland einsetzt.

Doppelbesteuerung

an der deutsch-schweizerischen Grenze.

(SCB) Friedrichshafen, 20. Aug. Die Heranziehung von Fir­men und Personen im deutsch-schweizerischen Grenzgebiet, dis in dem einen Staat Vermögen besitzen oder aus ihm Einkommen, beziehen, im anderen Staat ihren Wohnsitz haben, zur Steuer­entrichtung von beiden Staaten hat in zahlreichen Fällen zu gro­ßen Härten geführt. Zur Beseitigung dieser Unzuträglichkeiten sind zwischen der Schweiz und Deutschland Verhandlungen ange­bahnt worden. Auf Grund einer Anfrage der Schweiz hat Deutschland den Entwurf zu einem Ueberelnkommen zwischen dem Deutschen Reich und den schweizerischen Grenzkantonen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiete der Ein­kommensteuer ausgearbeitet. Artikel 3 dieses Entwurfs lautet^ Das Einkommen aus Gewerbebetrieben soll nur in den Staa­ten zur Steuer herangezogen werden, in denen eine Betriebs­stätte zur Ausübung des Gewerbes unterhalten wird." Di« Schweiz ist aus juristischen und fiskalischen Gründen zu einer Ablehnung dieses Vorschlags gekommen. Die Hauptschwierigkeit liegt darin, daß die Annahme des deutschen Vorschlags eine Ab­änderung einzelner kantonaler Steuergesetze erforderlich machen würde, wozu sich die in Frage kommenden Kantone nicht ohne weiteres verstehen können. Es wird daher die ganze Angele­genheit erneut geprüft werden. Die Handelskammern der Grenz­bezirke werden demnächst eine gemeinschaftliche Beratung abhal­ten, da sie es für wünschenswert halten, daß die Bemühungen) um'das Zustandekommen eines deutsch-schweizerischen Vertrags zur Vermeidung der Doppelbesteuerung fortgesetzt werden. Die Schweizer Regierung will ebenfalls die Angelegenheit weiter verfolgen und hat dem Vernehmen nach die deutsche Regierung ersucht, Delegierte zu einer Konferenz, die über diesen Gegen­stand verhandeln sollen, zu bestimmen. Seitens der Schweiz sind bereits vier Delegierte ernannt worden und zwar die zwei Ver­treter der Erenzkantone und zwei V ertreter des Bundes.

Vermischtes.

Folgenschwere Keffelexplosion.

Brieg b. Breslau, 19. Aug. Der SchleppdampferKtiffhäuser* wurde gestern bei Brieg durch eine Keffelexplosion vernichtet. Der Besitzer des Dampfers, seine Frau und sein Sohn sind tot. Außer ihnen soll noch «in Maschinist und eine Hilfskraft an Bord gewesen sein, über deren Verbleib nichts verlautet.

Deutsche KriegsgLsangene als Sklaven im Innern Marokkos?

Paris, 19. Aug. Havas meldet aus Las Palmas: Neun Deutsche, die von Kap Juby kamen, sind heute hier gelandet. Sie erklärten, sie seien ehemalige Soldaten, die von den Franzosen gefangen ge- nommen wurden. Sie seien nach dem Innern Marokkos gebracht und von Eingeborcnengesangen genommen worden, die sie an den spanischen Kommandanten des Postens von Juby verkauft hätten. Sie erklärten, es befänden sich noch weitere Deutsche in der Gcfan» gyrschaft .dieser Stämme..