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W». S 39

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Im Tauchboot nach Helgoland.

' 1. Tor ipedo prüfen.

Welcher Deutsche, ob k. v., g. v. oder a. v., Hütte nicht den Wunsch gehabt, einmal wenigstens einen kurzen Einblick zu gewinnen in das. Leben und Wirken unserer N-Bovtleute?

kl. ..." hatte in der Schleuse festgemacht, um von Wilhelmshaven aus seine 14. Fernfahrt anzutreten.

Still und harmlos wie ein schlafender Walfisch

lag es da, das brave Boot, das so manchen Briten das Grauen gelehrt, und geduldig nahm es mich als letzte Last mit meinem bescheideilen Köfferchen auf. Kurze freundliche Begrüßung, ein schrilles Pfeifensignal, einige knappe Kommandos, und der Walfisch wachte aus seinen Traumen zu neuer Tatenlust auf.

Bald schlugen die Schrauben einen kräftigen Wirbel,

die Fahrt begann.

Klar zum Tauchen, Luken dicht!"

Im Nu war vom Deck alles, was nicht seefest gezurrt, verschwunden: Leinen, Flagge mit Flaggen- stvck und wie weggezaubert war die Besatzung. Auch ich machte michklar" zur Reise in die Unterwelt; zu­letzt der Kommandant, dessen Auge noch prüfend über das Boot glitt. Das Turmluk fällt uns zu Häupten dicht und wird geschlossen. Es braust und rauscht an der Bordwand, und das Auge sieht brodelnd bräun­liches Wasser und hüpfende Luftblasen an dickem Glas des kleinen Bullauges eilig aufwärts streben.

Wir sinken bis auf Sehrohrtiefe, die Prüfungsfahrt nimmt ihren Anfang; denn vor dem Verlassen der heimischen Gewässer heißt es noch einmal alles gründlich ,,überholen", wie der Seemann sagt. Mann und Ma­schine müssenneu geölt" werden. Urlaub und Werft­liegezeit haben zwar Erholung und Ausspannung ge­bracht, aber auch eine gewisse Entfremdung zwischen Boot und Besatzung und eine verringerte Gelenkigkeit, veranlaßt durch die Unterbrechung gewohnter Zusam­menarbeit.

Da haben die Werftarbeiter gehämmert und ge­schweißt, Mechaniker und Elektriker Hand angelegt; Pro­viant, Munition und Brennstoff sind übernommen, die Gewichtsvcrhältnisse des Bootes haben sich verändert, zur alten Besatzung sind Neulinge hinzugetreten, kurz der Führer muß seine Mannen zusammenfassen zur steten Schlagbereitschast, auch das Material, seine Waffen und Wehr erproben, damit in entscheidendem Augenblick alles klapvt".

Zunächst werden die Torpedos auf ihre Zuver­lässigkeit geprüft. Ter Torpedo ist ein gar kunstvoll zusammengesetztes Werk: ein Keines Schiff mit eigener Antriebskraft und eine Mine zugleich, deren Sprengkraft in Atmosphären gemessen, viele tausende betrügt. Auf kleinsten Raum ist hier zusammengedrängt, was mensch­licher Erfindergeist in jahrzehntelangem Grübeln an technischen Wundergcbilben ersonnen; unter der glatten Suihlhülle verbirgt sich in sinnverwirrender Gehäuft- he t e.n? Fülle von Einzelteilen, die jeder für sich Ar­beit zu leigen nno-rn organischer Harmonie mit der Ge- ßchUheit zu wirken bestimmt sind. Hierin liegt seine Größe, aber auch seine Schwäche, denn je künstlicher das Gebilde ans Menschenhand, desto zarter nnd anfälliger und Zufälligkeiten unterworfen wird es.

Ter Torpedo ist und bleibt die Hauptwasfe des U- Bootes; es ist daher nicht verwunderlich, daß jeder U- Boolskommandant nud sein Torpedooffizier.die größte Sorgfalt aus Wartung. Pstege und richtiges Wirken des Torpedos au,wenden w.rd.

Mit geradtzu wuuoerüaren Erfahrungen hat die im Seelrieg besonders häufige Verwendung der Torpedo-- Waffe das menschliche Wissen vermehrt; so wird wieder­holt von richtigen Kreislänfern berichtet, die wie ein Bum.raug zu ihrem Ausgangspunkt zurüükehrten; noch m aller Gedächtnis ist die Meldung eines unserer 1k- Bovte im Mittelmeer, das vor der Vernichtung dadurch errettet wurde, daß der feindliche Torpedo wie von un­sichtbarer Hand kurz vor dem Treffpunkt aus dein Wasser eutpvrgeschleudert, gleich einem ausschnellenden Thunfisch im hohen Bogen das Boot übersprang, um seine Bahn nach dem Bogensatze unter Wasser weiter fortzusetzen.

Ganz ohne Zwischenfall verlies auch unser Lorpedo- prüsungsfchießen nicht. Um den abgeschossenen Torpedo nach Beendigung seiner Laufstrecke leichter verfolgen und aus fischen zu tonnen, wird bei Schießübungen eine so^

Freitag, de« 11 . Oktober 1918

genannte 2ruch.Patrone am Torpedokops angebracht. Der Znhatt dieser Diechbüchse flackert, sobald er mit Wasser in Berührung kounnr. in Hellen Flammen auf und zeigt dadurch ine Lirgeftelle des Torpedos nach dem Schuß im Wasser an.

Beim Einführen eines Torpedo in das Lanzier- rohr wurde nun eine Patrone vorzeitig angeritzt nnd beim Fluten des Rohres die Leuchtmasse zur Entzündung ge­bracht. Der Torpedoraum füllte sich in kürzester Zeit mit Gasen, Qualnr und Flammen und zur Zentrale drang als­bald die Meldung:Feuer im Heckraum!".

Sofort gab der Kommandant den Befehl:Aus­tauchen, Preßluft aus alle Tanks!" die Luken wur­den geöffnet und die verhältnismäßig harmlose Störung durch Abschuß des Torpedos über Wasser beseitigt.

Immerhin diente mir der Vorfall zur lebhaften Vor­stellung der Empfindungen, die eine U-Bootbesatzung durchkosten müßte, wenn in ernsteren Brandsällen, ber Verletzungen des Bootkörpers durch Artillerietreffer und dergleichen das Auftauchen nicht so schnell und glatt vonstattyr ginge oder wenn feindliche Zerstörer wie Blut­hunde hinter dem kranken Wild, das Boot umkreuzend, ein Trommelfeuer von Wasserbomben regnen lassen und damit ein Anftanchen unmöglich machen würden.

Welche Fülle von Verantwortung trägt in solchen 9agen der Kommandant; in Sekunden entscheidet sich das Schicksal von Boot und Besatzung, ein Zögern, rin verspätetes oder unrichtiges Kommando, und blü­hendes Leben, Millionenwerte sinken in die Tiefe.

Aber auch jeder einzelne trägt mit an der Verant­wortung. Der Kommandant muß sich auf sicheres und ruhiges Arbeiten seiner Besatzung verlassen können ; denn im Gefecht hat er vor allem den Feind i8 Auge zu behalten, ihm darf teine Bewegung des Gegners ent­gehen. er muß ihn überlisten, muß wägen und' wagen und im entscheidenden Augenblick den richtigen Ent­schluß fassen. Sein Platz ist im Turm am Sehrohr; er kann in aasen Augenblicken höchster Spannung seinen Slandvrl nicht verlassen, um selbst all die unzähligen Ven­tile, Heber und Hähne zu kontrollieren, da muß jeder für sich, einer für alle unbedingt seine Pflicht tun.

Schwäch! ffige, Nervös-, Aeugstliche, verwöhnte Mut lersöhnchen sind als Teilnehmer an den Wikingerfahrten eines kl-Bootes nicht zu brauchen; auch keine Kops Hänger oder Mißvergnügte. .

35 . Jahrein.

Feind bei nnd östlich Sivry und nahmen Sivry das vorübergehend verloren ging, wieder. Nordwestlist und östlich von Beaumontist der Ansturm des Gegner- vor den Linien österreichisch-ungarischer In­ger und rheinis ch e r R e g i m e n t e r g e s ch e >' t e i Der Erste Generalquartiermeister: Lud e n eo s j

Sonderbericht der Heeresgruppe Herzog AlbrechL:

Keine besondere Gefechtstäligkeit. Bei Äug ig feindlicher Bombengeschwader ans Metz nnd Umgegend nach bisherigen Meldungen mir geringer Saehschad entstanden.

Heeresgruppe Herzog Al brecht.

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Der große Wecket Zeit.

Unsere Zelt ist ein großer Wecker. Die große eiserne Ivanduhr raffelt und ruft mit ge­waltigen Schlägen. Oie Worte Herders sind wie ans mrsrre Zeit gemünzt. Auch uns mahnt der große Wecker der eher- nenSeit, die wir durchleben, wach zu bleiben und bis zur letzten Entscheidung auszu­harren. Oer Ersatz der S. Kriegs-Anleihe soll be­weisen, daß wir wach sind.

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Eer Weltkrieg.

- WTV. Großes Hauptquartier, io. Okt. (Amtlich.)

Westlicher Kriegsschauplatz

Ans dem Schlachtselde zwischen Cambrai und St. Quentin nahmen wir rückwärtige Stellungen ein.

Cambrai wurde von uns geräumt. Durch erfolgreiche, von Panzerwagen unterstütz Gegen angriffe, die uns am Abend des 8. Oktober südöstlich von Cambrai wieder in den Besitz von Seranvillers und der Höhen beiderseits von Esnes brachten, haben in erster Linie bayerische und rheinische Regimenter, sowie Truppen der deutschen Jägerdivision die Loslösung vom Gegner wesentlich erleichtert.

Im Laufe des gestrigen Tags ist der Feind beiderseits der Römerstraße in Richtung Le Cateau mit stärkeren Kräften gefolgt. Unsere Bortruppen wehrten seine hier in Verbindung mit Panzerwagen angesegte Kavallerie ab; stärkeren Jnfankerieangrifsen wichen sie schrittweise kämpfend auf ihre neuen Stellungen aus. Am Abend stand der Feind östlich der Linie Bertry Bnsigny- Bohai n.

In der Champagne wurden feindliche Teilan griffe beiderseits von St. Elienne abgewiesen.

Zwischen den Ar gönnen nnd am Rücken von Ornes brach der Amerikaner, am östlichen Maas- user in Verbindung mit Franzosen, erneut zu einheit­lichen Angriffen vor. Am Rande der Argvnnen scheiter­ten sic unter schweren Verlusten für den Gegner. Eornay, in das der Feind eindrang, wurde wieder genommen. Hauptstoß der zwilchen Aire nnd Maas geführten Angriffe war gegen S o in »i erance nnd Ro -- magne. Beide Orte blieben nach wechselvollen Kämpfen in unserer Hand, lieber Romagne und östlich davon bis Cunel vordringenden Feind warfen badische Re­gimenter wieder zurück.

, Auk dem östlichen.Maasuser schlugen wir den

In dem Tagesbericht, vom 9. Oktober war zwisürn den Zeilen zu lesen, daß:^Cambrai von den deutschen Truppen geräumt sei, denn; der Angriff an der Strafe CambraiLe Cateau war nur denkbar, wenn der Feind von Cambrai ber rückensrei- war. Hart bedrängt von Norden, Westen nno Süden,; har die deutsche Besatzung in der seit einer Woche brennenden und von einem Granatenhage! überschüttetem-Stadt also mindestens bis zum 8. Oktober anSgehaltcu.?, Aber nachdem die Kana­dier nnd Engländer von I Bleconrt, Tilloy und Cuvillers nach mehrtägigem- heftigen Kämpfen ani Vamillies vorgedrnngen waren- und den Ächeidekanai. der von Cambrai abwärts in nordöstlicher Richtung ver­läuft, überschritten hatten -(8. Okt.), war die länge:- Verteidigung der Stadt zur Unmöglichkeit geworden. C - lckieb nur noch ein verhältnismäßig schmaler Rann; : Abzug gegen Le Cateau. Nördlich der Straße Caml ra:

: Cateau scheint der Feind in energischem Wide f? - ffrstgehalten worden zu-sein;' südlich von Cainberck ver snchte er durch scharfe-.Vorstöße ' ans Serauvi'le: :> und

Esnes den Rückweg zu verlegend- -Beide Orte und d:, .flöhen Vvn Esnes gingen verloren, sie mußten a per inn ieden Preis dem Feind wieder entrissen werdenMvenü Jens für so lange, bis die rückwärtige deutsche Sellin:-, erreicht war. Das haben bayerische nud rheinische Reff- wenter sowie die schon so oft bewährten Jäger a.schafff -nnd damit den Rückzug gerettet. Die Gegenangriffe wur­den air der Rückzugsfront durch das Eingreifen deutscher Panzerwagen wesentlich nirterstützt. - Die neue Linie wurde östlich der Babnlinie - St. -Quentin'Bohain Bnsigny (hier gabelt sie sich nordwestlich gegen Cambrai und nord­östlich gegen Le CateauManbenge)Bertry erreicht. Bertry liegt 10 Kilometer östlich von. dem genannten Esnes, Bnsigny TFff Kilomieter östlich' des im Tages­bericht vom 9. Oktober genannten Elinconri. Mit der Räumung des so tapfer verteidigten Cambrai ist nnn die ganze Siegfriedstellnng aufgegeben, die bekarmt.ich aber nur das vorderste Stück des großen.Verieidiaungs- systems bildet, das Hindenbmrg. nach der ßranzöü m eng­lischen Somme-Offensive hatte anlegen lassen.

Bei St. Etienne an. der? Snippe wurden fra-IffUchc Angriffe abgewiesen. Die; Offensiven östlich der A-gönnen wollen sich zu einer großaAgelegteir einbeitlicb-en Aktion, die die ganze Front von. dkm Argonnen bis Ornes (etwa 87 Kilometer) umfaßt, cansroachsen. - Und zwar sind nun auch östlich der Maas jamierikanische Dioriioiren in größerer Zahl im Feiger.//Auf dem wef-rcclien Flügel wurden die Amerikavier i unter - schwersten Verlnstc., .,ns Cornay (westlich/der Aire, s2>/2 Kilometer nord­westlich des inzwischen, jwie'es scheint, uns verloren ge­gangenen Chatel) hinanstgewvrsem Der Hanpiangrifi war auch am 9. Oktober ftviieder zu^ beiden Seiten der Straße KarennesBirmaiupeDun a.',ßffg Maas, einaesept und

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