WTB. Grosses Ha.PtqunrtieL, 20. Ang. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschaüplkch:

Heeresgruppe Kronprinz Rupprechl:

Südwestlich von Ba illeul steigerte sich die Ar- tillerietätigkeit mehrfach zu großer Stärke. Auf dem Schlachtfelde des 18. Armust erneuerte der Feind gestern abend seine Angriffe. Äe kamen südlich von Meieren

> in unserem zusammengefaßten Feuer nicht zur Entwick­lung. Nördlich von Vieux Ber quin wurden sie im Nahkampf ab gewiesen. Anderseits der Lqs nahmen wir vo einigen Tagen nufere westlich von Merville weit vorgeschobenen Posten ohne Kampf in eine Linie östlich des OrteS zurück. Merville wurde gestern nacht ovn feindlichen Abteilungen besetzt. Bei Lens und an der Scarpe wurden englische Vorstöße abgewiesen.

Heeresgruppe Generaloberst v. Biehn:

Nördlich von Lihons griffen unsere Stoßtruppen die vorderen englischen Postenlinien an, nahmen ihre Besatzung gefangen und wehrten mehrfache Gegen­angriffe des Feindes ab. Südwestlich von Chaulnes schlugen wir einen am Abend nach kurzem Fenerschlag vorbrechenden feindlichen Angriff zurück. Nordwestlich von Roye griff der Franzose erneut mit Panzerwagen an. Er wurde abgewiesen.

Zwischen Beuvreignes und an der Oise tagsüber erbitterter Kampf. In breiter Front ging hier der Fran­zose, zum Teil mit frisch eingesetzten Divisionen, wieder- holt zu starken Angriffen vor. Südlich von c CraPeaumesnil brachen seine Angriffe vor unseren Linien zusammen. Beiderseits von Fresnierrs schei­terten sie in unserem Gegenstoß. Im heftigen Nah­kampf wurde der Feind zwischen Laffigny und Thies- court abgewiesen. Teile unserer vorderen Linie,

. in die tzr vorübergehend eindrang, wurden wieder ge­lsäubert; ebenso hielten wir unsere bis zur Oise an- ' schließende Linie gegen hartnäckige Angriffe des Gegners. Bis zum Abend war der Feind in feine Ausgangsstel­lungen zurückgeworfe n.

Zwischen Oise und Aisne nahm der Fenerkamps am Nachmittag wieder große Stärke an. Gegen abend setzte , der Feind seine Jufauterieangriffe zwischen Carlepont und Nouvron fort- Auf beiden Angriffsflngeln mürbe i er im Nahkampf abgewiesen. In der Mitte der Front i hielt unsere Artillerietätigkeit die Infanterie des Feindes , vor unseren Steilungen nieder.

' Heeresgruppe GaMvitz:

Zwischen Maas und Mosel drangen unsere Er­kundungsabteilungen mehrfach in die feindlichen Graben

ein. -

^ Leutnant Veltjens errang seinen 29., 30. und 31., Vizefeldwebel May seinen 21., 22. und 23., Leut­nant Roeth seinen 22. Lnftsieg. ch' Ter Erste Generalquartiermeister: Ludendorff.

Tas Schwergewicht der Foch'schen Nachoffensive ver- ' schiebt sich mehr und mehr in den Oise-Abschnitt. An der Ancre und nördlich der Somme flauten die Zusam­menstöße stark ab; südlich der Somme bis Fresnoy ' gehen vielfach die deutschen Truppen zum Angriff über,

) nur um Roye, den Verkehrsknotenpunkt, bleibt der Kampf fast auf gleicher Höhe, doch sind es mehr örtliche Teil- ' gefechte, die im Nordwesten und Süden der Stadt zum ' Austrag kommen. Dagegen hat sich um den Angriffs­mittelpunkt Noyon, auf den Foch aus strategischen und psychologischen Gründen so hohen Wert legt, eine große Doppelschlacht entwickelt, die zu beiden Seiten der Oise ' geführt wird. Bei Crapeaumesnil und Fresnieres (2^ l Kilometer südlich von Crap., beide Orte an der Straße : RoheLassigny) versuchte ein starker Vorstoß der Fran- ssen die deutsche Linie Roye-Noyon in der Mitte z.. l durchbrechen und ein gleichzeitiger Angriff weiter südlich, zwischen Lassigny und Thiescourt unterstützte jene Aktion.

' Ter ganze Angriff wurde nach schweren Kämpfen in Leiter Front niedergeworfen. Tie Lage ist so, dach die deutsche Front immer noch langsam zurückgeht und zum auch jenseits d. h. östlich des großen Waldes, an der Stracß i und Bahnlinie CompiegneNoyon. Tiefe Rückwärts- B-weaung geht aber, wie aus den Ortsbezeichnunge.. ver Tagesberichte hervorgeht, so langsam vor sich, daß man eigentlich gar nicht von einer Fortsetzung des Rück- , zugs sprechen kann. Mau gewinnt vielmehr fast den ' Eindruck, als wolle uns re Heeresleitung, nachdem jedes , kleine Abschnittchen einige Zeit mit möglichst großen Ver-

> lüsten für den Feind verteidigt worden ist, dem Feind s jeweils eine Schlachtenwüste überlassen, die seine Bewe-

gungen in empfindlichster Weise erschweren muß, wehrend

> die deutschen Truppen ein verhältnismäßig geschontes ; Gebiet hinter sich haben. Tas will etwas besagen, wenn ! man aus der Karte ersieht, daß dieFortschritte" des ) Feindes in mehr als einer Woche nicht einmal 2 Kilo- , meter ausmachen. Kaum weniger heftig als westlich < der Oise wird jenseits des Flusses in dem Abschnitt ! Carlepont-Nouvron gekämpft. Tie durch einzelne Teil­kämpfe eingeleitete Schlacht hat sich rasch fast über die

, ganze Transversale NoyonSoissons ausgedehnt und - stellt die^ rechte Flanke des großen allgenieinen An- ! griffs auf Noyon dar, der also in drei Teile zerfällt:

' in den nordwestlichen Abschnitt, gekennzeichnet durch die ' Kämpfe bei Crapeaumesnil und Fresnieres, in das un­mittelbar aus Noyon vorgehende Zentrum Lassigny

' ThiescourtRibecourt und in den östlichen Flügel Carle- l Pont-Nouvron. Tie Bedeutung dieser Toppel-Schlacht, die den Höhepunkt wohl noch nicht erreicht hat, ist vielleicht entscheidend für weite Sichten. - Tie Engländer haben an der Lhs auch einmal einen Erfolg". Auch dort droben hat die deutsche Heereslei­tung, wie an Avre und Ancre, die Rückverlegung der Front aus vorspriugenden Winkeln vorgenommen, nach­dem die Engländer in mehrtägigen Kämpfen abgewiesen worden waren. Unsere Heeresleitung wollte dem Feind den Anreiz zu feinen unaufhörlichen Anstürmen be-

höher fein. Aber wir müssen und wollen knser Blut sparen, während es den Engländer kalt läßt, so viele Kanadier, Australier und Neuseeländer auch den Boden bedecken. So kann denn General Haig stolz nach Lond< , melden, er habe in der Breite von so einigen 10 000 Uards Eroberungen gemacht. Wie wird sich Lloyd George freuen. Von der Heeresgruppe Gaüwitz hört man auch wieder etwas; zwischen Maas und Mosel, also ungefähr zwischen St. Mihiel und Pont a-Mousson sind unsere Truppen erfolgreich in die feindlichen Gräben eiugcdrun- gen. Man würde Wohl irren, wenn inan auuähme, au dem östlichsten Teil der Front geschehe gar nichts. Un­tätig ist mau dort nie gewesen, nur sind keine weitgreifeu- den Operationen mehr unternommen worden.

Unsere Fluggcschwader haben in den Tagen von: 13. bis 16. August über Dünkirchen, Calais, Boulogne, Rouen, Amiens, Epernay und einige andere Städte 250 349 Kilo Bomben abgeworsen. In der Nacht znm 16. August flog ein großes Munitionslager bei Bauvry infolge eitles Bombenabwurfs in die Luft. Es entstand ein Brand, der weitere Explosionen zur Folge halte. In diesen vier Tagen verlor der Feind im Lnftkamps 79 Flugzeuge und 8 durch Abschuß ourch unsereFlak" (Flugzeugabwehrkanoncn). Außerdem wurden 8 Fessel­ballone brennend zum Absturz gebracht.

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Wie dieTimes" aus Toronto meldet, werden die bisherigen . Gesamtverluste der Kanadier ans 1000/0 Mann geschätzt.

Der Krieg zur See.

Berlin, 19. Aug. Im Mittelmeer wurden vier Dampfer von zusammen etwa 16 000 BRT. versenkt.

Stockholm, 20. Aug-Aftonblaort" mellet unter der Ueberschrift:Endlich Klarheit in der Lu- fitania-Affäre", daß aus dem Prozeß der über­lebenden Reisenden gegen die Cunardllille jetzt das Vor­handensein von Munition auf derLusitania" klar hervorgegangen sei, daß. also diejenigen au den: Unglück Schuld trügen, die auf dem Mun'tionöde.mpfer Reistnle mitgenommen hätten.

" Die Ereignisse im Westen.

Französischer Heeresbericht vom 19. August abends: Zwischen Matz und Oise haben wir unser Vorrücken fortgesetzt. Im Ver- äufe des Tages haben unsere Truppen trotz des hartnäckigen > tödlichen Widerstandes sich Fresnieres bemächtigt und die Ränder «stlich von Lassigny erreicht. Weiter südlich ist es uns ge­logen, aus dem Wald von Thiescourt heranszutzommea. Auf nserem rechten Flügel haben wir Pimprez genommen und uns is zu den Rändern von Dreslincourt vorgeschoben. Nördlich der isne haben wir unseren Erfolg zwischen Carlepvnt und Fon- nois ausgebaut und das Dorf Norfeiii (?) genommen. Die ähl der in dieser Gegend seit gestern gemachten Gefangenen rreicht. 2200 An der übrige» Front ist nichts zu melden.

Englischer Heeresbericht vom tg. August abends: Heute norgen machte der Feind einen heftigen Angriff auf einer Front >on einer englischen Meile (1500 Meter) dis zu unseren vtet- ungen zwischen Lahons und Herleviile. Es gelang ihm, an zwei Punkten in unsere Linien einzudringcn, aber er wurde durch mseren Gegenangriff sofort wieder hinausgetrieden und die Lage «öllig wiederhergestellt. Wir fügten dem Feind starke Verluste m. Im Abschnitt von Merville dauerte unser Fortschritt an. stuf einer Front von etwa 10 Kilometern wurde ein beträchtlicher Fortschritt gemacht. Unsere Truppen erreichten die Lime der Straße, die von Paradis, Teles und Puresbeequcs durch Mcr- sillc führt, und sind in Merville eingedrungen. Die Gesamt­zahl der von uns gestern in der Gegend von Outtersteene gemach­en Gefangenen beträgt 676, einschließlich 18 Offiziere.

Me Ereignisse im Osten.

.Berlin, 20. Aug. Ter formelle Kriegszustand Rußlands mit England ist am 16. August ein­getreten. . .

TerBerl. Lokalanz." erfährt, daß die Sovjet- regierung nunmehr der Lvstrenuung des früheren rus­sisch.» Balticums zug stimmt habe.

Warschau, 19. Ang. Gestern fand eine außer­ordentliche Sitzung des polnischen Ministerrats statt, in der Prinz Janusz Rrdztzvill über feine Reise ins Haupt­quartier berichtete. Für heute ist eine Sitzung des Krvn- rats anbcraumt. Prinz Radziwill wird sich heute abend nach Wien begeben.

Amsterdam, 20. Aug. Einem hiesigen Blatt zu­folge erfahren dieTimes" aus Wladiwostok: Tie verschiedenen konkurrierenden Regierungen haben, wie es scheint, beschlossen, einen Ausschuß oder einen Rat zu bilden, zu dem jede drei Vertreter entsendet. Tie rein sozialistische sibirische Regierung wünscht ihren Premierminister Lav r v t h znm Vorsitzenden dieses Aus­schusses, wogegen die Kadetten dieses Amt dem General Horvath übertragen wollen. :

I-rtE.'

Der Krieg mit Italien.

WTB. Wien, 20. Aug. In der Nacht zum 19. August vollftthrten südlich des Snsso Rosso unsere Sturm- truppen einen erfolgreichen Vorfloß in die feindlichen Li­nien. Im Nsoloni-Gebiet wurden italienische Erkun- dungSabtei ungen abgewsts n

Neues vom Tage.

Das Bersassmlgsjtt-iläum in Baden.

Karlsruhe, 2l. Aug. Das Badener Land begeh, morgen die Hundenjahrseier der Einführung der Ver­fassung im Großherz g-um Baden. Am 22. August 1818 Unterzeichnete Großherzog Karl den vom Finanzrat, späteren Staatsrat N e benins ansgearbeiteten Verfas- sungsentwiirf, der in seinen Grundzügen noch heute in Geltung ist.

Die Kraktionsfiihrer beim Vizekanzler.

Berlin, 20. Aug. Nach demBerl. Tageblatt" werden die Führer der Neichstagssraktionen morgen vom Vizekanzler von Paver -mb Sta t-s krckär v. L> intze

. . ...,.,..^ ., 1 . werden öl

der HauptanSschnß einberufen werden soll.

Die Ostpolitik.

Berlin, 20. Aug. TieDeutsche Zlg." sagt, Dp. Helfferich, der bereits wieder aus dem diplomatischen Dienst ansgeschiedcn ist. befinde sich in einer grundsätz. lichen Meinungsverschiedenheit mit dem Staatssekretär v. Hintze über die in Rußland zu verfolgende Politik.

Das Kohlenbecken von Dombvotva.

Berlin, 20. Ang. TerVoss Ztg." Ivird berichtet, in den Verhandlungen in Salzburg und im Großen Hauptquartier sei eine grundsätzliche Einigung darüber erfolgt, daß die Kohlen- und Zinkgrnben der Becken von Beudin, Sosnoivize, Tombrowa und Olkusch (an der Südwestgrenze Pole»?, östlich von Königshütte in Schlesien) an Schlesien angegliedcrt werden sollen. Es wurde von Oesterr ich anerkennt, daß dj'se Rohstofsgcbiete für die oberschlesischc Industrie uuen.behrlich seien.

Spanien bleibt neutral.

San Sebastian. l8. Ang. (Reuter.) Minister Tato erklärte die Behauptung einiger ftetungen, daß wegen der Torpedierung spanischer Schisse eine Note nach Deutschland gesandt worden sei, sei falsch. Eine solche Note existiere nicht. Tas Kabinett sei einmütig eittschlos'en, die Neutralität aufrecht zu erhalten. Ter DampferEervantes" sei nicht torpediert worden, viel­mehr habe die Ladung (Petroleum) Feuer gefangen. Ter Mildster pro elierte gegen d e wwde.holten Mittei­lunge i ii i ec fftitunge i i b r Op n eu? in cruet'ouale Vezi h ngen. ?i se Mittel ngni sei» daraus b'rechnet, die off >, liehe Meinung unnöt'g zu erregen und grund- io'e Be nruh g -ng he.vorz irns n. ' '

Die Entente will keine Friedeniv rmitklunk.

Zürich, 2N. Ag. Tie Entente wird, wie die ,,siü . Pest" e f het, j'den Veriu t lnng. versuch von neu- t a er Seite abl l,n n Ei' Er. b r »gSPläne sollen viel« m h - we ter ausgedehnt werden.

Nnssperr-mg ver Eisenbahnarbelter in Jasth.

Bukarest. 19. Aug. In den Iassyer Werkstätten der rumättischen Eis.nbahn.» sind 5000 Arbeiter aus- g-sp rr w rd n All r di j n g u dii fen weiter arbe.ten. die sich durch Unterschrift siir die von der rumänischen Eis.nckahnve w l ung gestellten Ben u i ngen verpflichten uni c n. we t rg h nde Anspcüch. v reichten

Vom Lande der Freiheit.

London, 20. Aug. TieTimes" meldet aus Neu- york. rer am rk n s he Sen tsaussth P habe dem Kriegs- Gesetz einen Paragraphen eingefügt, wouach diejenigen A> beiter, lie v un llri gs uh b sre t wurden, weil sie in unentbehrlich.» Znou»».» .arvtzlen. de.» Front- - di.nst z g f b - w rd n s u, s.cka.d sie sich au einen AuSslaud b. ei ig-.n .... -

HcreintzesaNcn. Ein Soldat in Berlin traf in einem Kaffeehaus eine» Schleichhändler aus Köln, der ihm 34 Pfund Saccharin zu 16 0L0 Mk. anbot. Der Soldat ging auf den verbotenen Handel ein und fuhr selbst nach Köln, um Sie kost­bare Ware abzuholen. Als er wieder nach Berlin zurückkehr half ihm ein Lnndsinrmniaiin, der ebenfalls nach Berlin reiste, die Pakeie tragen. Unterwegs wegen zwei Männer in den Eisen­bahnwagen, die an der sorgsnUigsn Bewachung der Pakete merk­ten, daß sie wertvollen Inhalt hatten. Sie standen plötzlich auf, gaben sich als ,.Kriminalbeamte des Krlegsivucheramts« zu er­kennen und beschlagnahmten die Pakete. In Berlin angekommen, wollten dieKriminalbeamten" die Pakete sofort in einer Droschke nis das Krlegswncheram! bringen, aber der Landsturmmann, der der Sache nicht recht traute, ließ die beiden Beamten nicht mehr los und fuhr mit ihnen die Kreuz und die Quer durch Berlin, und als endlich der Wagen hielt, rief er einem Schutzmann und veranlaßte ihre Verhaftung. Es waren zwei Schwindler, ein Handlungsgehilfe und ein fahnenflüchtiger Soldat und Monteur, der im Besitz verschiedener gefälschter Militärpässe war. Als nun der Soldat von der Sache erfuhr, erschien er bei der Kriminal­polizei, um sein Saccharin abzuholen. Er war aber sehr über­rascht, als auch er sofort festgenommen wurde. Das Saccharin -ntßammt wahrscheinlich einem Diebstahl.

Englisches Lügenwerk. Der Funkipruch Carmarvon vom 12. August verstellst sich zu der ungeyenerlicheii Behauptung, 0 bennche Iugendwehr werde in der Handhabung von Maschinen- wchreii ausgclildet, um bei der Zerstreuung von Bolksversamm- ig.» milziiwirke,!. Echt englisch!

Heer suttsichige im militärischen Arbeits­dienst. Im Vvck hcU man sich oft genüg darüber auf­gelassen, daß Zuchthausbestrafte es besser haben, w?-. alle anderen, die ihren geraden Weg gegangen sind. Nun­mehr macht ein Reichsgesetz dem unleidlichen Zustande ein Ende. Soeben ist folgendes Reichsgesetz in Kraft getreten:Während des gegenwärtigen Krieges können Weh pflichäg', ci: infolge eines strafgerichtlichen Urteils zum Tienste im Heere und in der Marine unfähig sind, znm mi t arischen Arbecksdwnst in besonderen Verbänden herangezvgen werden. Auf sie finden die für die Per­sonen der zweiten Klasse des SoldatenstaNdes geltenden gesetzlichen Bestimmungen Anwendung." Tiefes Gesetz löst in weitesten Volkskreisen Befriedigung aus, da es recht und billig ist, daß auch jene sogenannten Heeres- unfähigen am Schlitze des sie nährenden und erhaltenden Vat-r and s m tarb ite»

Die Reichsbeileiduttgsstelle weist einen in der sozialdemokratischen Presse erhobenen Vorwurf zurück, daß dem Webwaren-Kleinhandel mit der Beteiligung an der Verteilung der getragenen Mannerauzüge. eineLiebes­gabe" zugewendet worden sei. Eine gerechte und sachver­ständige Verteilung an die Arbeiter könne, so führt die Reichsbekleiduiigsstelle aus, nur durch eine zentrale Be­wirtschaftung erreicht werden. Tie gesammelten Anzüge werden daher in den 57 Reichsklelderlägern zusammen­gebracht, hier von Fachleuten, die die Bedürfnisse des arbeitenden Volks aus ihrem Berns zu beurteilen vermögen (Herreiikceiderhaiide!), nach Größen, Formen, Stoffen und Preisen gesichtet und zu großen Posten möglichst gleichmäßiger Anzüge zusammengestellt.'' Tie Fabriken finden somit au einer Stelle, was sie für il>o ..rbeiler brauchen. Tie Beschaffung des Kleidungsstücks ist nicht Sache des einzelnen Arbeiters, sondern des Ar-, beitgebers. lieber die Anzüge verfügt nur die Reichs- bekleiduiwLi'lc'llo. die Mi di.: uec»>r»uuMbrc.c:ck!liüi.en Be-