verändenkng verordnet hat. Wenn der Reihe der Pech Vögel sich nun auch Fach anschließen sollte, — je nun, das „Prestige", der überlieferte Ruhm, würde zwar nicht gewinnen, aber auf diese eine Beule im Schild der Entente ^me es auch nicht mehr an, wenn auch noch mit keine' -.c bisherigen Matadore ein solcher Kultus getrieben worden ist wie mit General Foch — und wenn auch zuzugeben ist, daß noch keiner von ihnen so viel von Hindenburg gelernt hat wie er. Me Befehlsgewalt Fochs soll nchh dem Ratschluß des Obersten Kriegsrats abermals „erweitert" werden, so daß man kaum mehr verstehen kann, wo sie überhaupt ihre Grenzen habe, sintemal dem General Foch doch bereits alles untertan ist, was sich von der Entente von Dünkirchen bis Saloniki ln militärischer Bewegung befindet. So soll Foch in den Stand gesetzt werden, von dieser ganzen Front Truppen zu entnehmen, wo und soviel ihn: gut dünkt, um sie in die „große Schlacht" einzusetzen, die gewonnen werden muß, — denn die Ehre Fochs steht aus dem Spiel. Auf seiten der Entente also das Eingeständnis, daß die Sache brenzlich ist. Von Sieg ist nicht mehr die Rede, die Gegenoffensive ist stecken geblieben, sie. hat sich „versteift". Stecken bleiben nach diesen Riesenopfern — dach heißt die Schlacht verlieren, und deswegen soll eZ aus ein paar hunderttausend Mann nicht ankommen, ja noch mehr: Fochs höchster Ehrgeiz wird aufgestachelt: seine Ehre steht auf dem Spiel. Wie charakteristisch! Hindcn- burg und Ludendorff würden es sich energisch verbitten, wenn eine deutsche Zeitung ihnen die Notwendigkeit des Siegs als eine persönliche Angelegenheit imputieren wollte. Laßt uns aus dem Spiel! würden sie sagen: wir tun unsere Pflicht und Schuldigkeit und damit basta! Für die Entente, besonders für die Franzosen, ist das eine andere Sache. Und das ist eben wieder jener große Unterschied, auf den wir. schon so oft hinzuweisen Gelegenheit hatten; der Unterschied, der das deutsche Kriegswesen Mi Lande, zu Wasser und in der Luft unbezwinglick ».nacht und der nicht durch Nachahmung oder Erlernen j ausgeglichen werden kann. Es ist der Unterschied, der uns die Ergebnislosigkeit des Foch'schen Riesenkampfcs in: Voraus verbürgt. Auch am 24. Juli ist wieder eine gewisse Pause in dem Kampfe eingetreten; auch diese wird wohl, wie am 22. Juli, nur eine Atempause gewesen sein, in der Foch neue Reserven heranzog. Und derlei Pausen dürften noch mehrere kommen urK> immer neue Reserven wird Foch in die Schlacht von Soissons und Reims werfen. Hier soll die Entscheidung ertrotzt und Hindenburg verhindert werden, eine Offensive an ein/' r anderen Stelle ins Werk zu setzen. Aber selbst feindliche Blätter geben zu, daß Hindenburg noch 40 frische Divisionen in Reserve habe. Wenn nun die feindlichen Verluste nur annährend aus der Höhe bleiben, wie in den letzten Tagen — und daran ist nicht zu zweifeln, wenn Foch seine Gegenoffensive fortsetzt — so dürste doch der Entente schlieMch der Atem ganz oder so weit ausgehen, daß es mit gewöhnlichen Pausen nicht mehr getan ist. Ob die Front des Generals Foch, wenn dieser Zustand emtritt, einige Kilometer südlich oder nördlich der Marne oder gar der Aisne steht, ist ohne Belang. Bis jetzt ist jedenfalls festzustellen, daß alte Angriffe der Feinde, ob sie einheitlich oder örtlich waren, stets mit schwersten Verlusten niedergeschlagen worden sind. So wurden auch starke Teilkämpfe am 24. Juli im Ourcq-Tal und an den Reimser Bergen abgewiesen. In den Vogesen tat sich bayerische Landwehr bei einem kräftigen Einbruch iu die französische Stellung durch Mut und Schneid hervor.
WTB. berichtet: Die Mulde von Ploisy ist zum ungeheuren Friedhof für die feindlichen Angriffstrnp- pen geworden. An jedem einzelnen Kampftag konnten die Deutschen hier wiederholt feindliche Kavatlerie- und Jnsanteriebereitstellungen fesselten und mit dem zusammengefaßten Feuer ihrer Batterien vernichtend fassen. Auch am 23. Jüli flutete der Gegner nach abgewiesenen Angriffen südlich Nvyant in Unordnung bis in die Mulde von Ploisy zurück, wo er sich zu sammeln hoffte. Hier schlug jedoch in seine dichten Angriffskolonnen unser wirksames Feuer und richtete wiederum ein großes Blutbad an. Große Verluste hat der .Gegner besonders auch bei seinen Tankformationen, auf die er die größten Hoffnungen gesetzt hatte, erlitten. Vor einein einzigen schmalen Frontabschnitt werden allein 43 zusammen geschossene feindliche Panzerwagen gemeldet.
Der Krieg zur See.
Berlin, 25. Juli. Aeußerungen der englischen nick französischen Presse zufolge soll das am .20. Juli vo. einein deutschen U-Boot nordwestlich Irland' torpedierte Schiss nicht der Dampfer „Vaterland", sondern der im Jahre 1917 in England fertiggestellte 32100 BRT. große Turbinendampfer der White Star Line „Justicia" gSwesen sein. Ehe zu dieser Meldung von amtlicher deutscher Seite Stellung genommen werden kann, muß erst der mündliche Bericht der beteiligt gewesenen U- bootskommandanten abgewartet werden. Der kürzlich über die Versenkung der „Vaterland" erfolgten Veröffentlichung lagen sunkentcl.graphische Meldungen zu Grunde.
Neupovk, 25. Juli. (Reuter.) Ein Unterseeboot wn senkte am 22. Juli auf der Höhe der Küste von Maine reu Schoner Robert Richard.
Die Ereignisse im Mesten.
Der französische Bericht.
WTB. Paris, 25. Juli. Amtlicher Bericht von gestern abend: Zwischen Ourcq und Marne haben mir morgens unsere Angriffe wieder aufgenommen, die wir während des Tages mit Erfolg fortsetzten. Auf unserem linken Flügel halten wir Armentieres und das Gehölz von Chatelet, über das hinaus wir bis Brecy vorgedrungen sind, das mir besetzt haben. Im Zentrum sind französische und amerikanische Truppen an einigen Stellen über 3 Kilometer vorgedrungen. Erbitterte Kämpfe wurden in der Gegend von Epiede und Trugny geliefert. Eptels, das am gestrigen Äbend von den deutschen Truppen genommen worden war, wurde neuerdings durch einen Gegenangriff der Amerikaner wieder zurükkerobert. Nördlich von diesen beiden Dörfern haben wir unsere Linsen, über Lourpoil hinaus ausaedebnt. Aut 'nrerem
rechten Flügel machten wir im Walde von Ferc Fortschritte. Nördlich von Charteyes und Iaulgonne und weiter im Osten ! haben mir unseren Brückenkopf bei Treloup erweitert und Corne s im Süden des Waldes erobert. In diesem Abschnitt haben 'mir ! 5 Kanonen und 150 Maschinengewehre, sowie beträchtliches Kricgs- ! gerät erbeutet. Zwischen Marne und Reims wachsende Artillerie- tätigkeit. In den gestrigen Kämpfen haben unsere Truppen das Gehölz südlich von Lourmas genommen, wobei uns nördlich von Montdidicr mehrere Hundert Gefangene in die Hand fielen. Die Gesamtzahl der Gefangenen, die mir am 23. Juli . in der Gegend Mailly, Raincval und Aubervillers gemacht haben, > betrügt 1850 mit 52 Offizieren, darunter 4 Bataillvnskomman- j deure. Unter dem erbeuteten Kriegsgerät befinde» sich vier 7,7 Zen- s timctergeschutzc, 45 Grabengeschütze und 330 Maschinengewehre. >
Ori en t b c r i ch t vom 23. Juli: Auf dem Westufer der > Cerna drang eine serbische Sturmabteilung in die feindlichen Gräben ein und brachte dem Gegner schwere Verluste bei. In Albanien haben unsere Operationen zur Besetzung der ganzen das rechte Ufer des Devolitales beherrschende» Gebirgszüge ge- führt. Stromauswärts der Haita haben wir uns bei der Mim- j düng auf dem linken Ufer der Dörfer Izgyäbn und Kökoschowa bemächtigt. Wir haben mehrere Gegenangriffe zurückgeschlagen. Die Zahl der von nuferen Truppen i'm Lause des 21. und 22. Juli gemachten Gefangenen beläuft sich auf 642, darunter 10 Offiziere. Auf unserer Seite sind die Verluste unbedeutend.
Der amerikanische Bericht.
.Heeresbericht vem 23. Juli: Südlich des Ourcq fuhnm wir fort, dem sich zn.i'-chziehendei, Feinde nachzudrängei,. Wir haben Iaulgonne genommen, ebenso die Wälder westlich davon.
^ Nerres vom Taze.
Der Khedive -ei Staatssekretär Hintze.
Berlin, 25. Juli. Zu Ehren des Vizekönigs von Aegypten Abbas Hilmi II. fand gestern ein Mahl be: dem Staatssekretär v. Hiutze statt. Auf die Begrüßung? rede des Staatssekretärs» der betonte, daß Abbas Hilmi der „rechtmäßige Fürst von Aegypten" sei, antwortete der Khedive, angesichts der von je bestehenden Freun's- schaft zwischen Deutschland und AegiMen sei es ihm eine besondere Freude, in Deutschland und inmitten des sieg reichen Heeres dem Kaiser den Dank abstatten zn-k nnen. Bei Ausbruch des Kriegs habe es keinen Zweifel geben können, ans welche Seite er treten solle. Und auch das arme, von roher Gewalt geknebelte Volk der-Aegypter stehe treu zum Vierbnnd. Die Aegypter lassen sich »ich, von englischen Redensarten umnebeln und sie wissen sehr wohl, welche der beiden Mächtegruppen in Wahrheit das Recht der Völler vertrete. Sie bauen mit ihm auf den Sieg der Mittelmächte, von dem sie die heißersehnte Befreiung vom en. lüchm Joch erhoffen. - Ter Kheli e reist in das Große Haup.quartier ab. (Vermutlich um dort die ägyptische Frage zur Sprache zu bringen. D. Sehr.)
Staatssekretär v. Hintze über Irland nrrd Aegypten.
Berlin, 25. Juli. Tie Deutsch-irische Gesellschaft hat den Staatssekretär v. Hintze zu seiner Ernennung beglückwünscht und die Erwartung ansgcsprochen, daß der Staatssekretär die Befreiung der geknechteten Böller, die Lloyd George und Wilson stets im Munde führen durch einen deutschen Sieg in die Tat umsetzen werde. Ter Staatssekretär dankte für die Glückwünsche und fügte daran die Worte: Während sich die Gegner nur in Worten über den Schutz der Nationalitäten ergehen, hat Deutschland durch die Tat bewiesen, daß sein Daseinskampf und seine Siege der Freiheit der Welt dienen und den unterdrückten Völkern zum Heil gereichen. Deutschland ist sich bewußt, wie viel für die künftige Sicherheit und Erhaltung des Weltfriedens von dem Frei- heitskampf des tapferen Irland und den nationalen Bestrebungen Indiens und Aegyptens aühängt.
Aus dem Parteile-eu.
Frciberg, 25. Juli. Tie sozialdemokratische Organisation des 9. sächsischen Neichstagswahlkre s.'s Fre i- berg hat beschlossen, zu den unabhängigen Soz.aldemo- k aten Überzug hen.
Das Kriegseinkommen.
Berlin, 25. Juli. Wie die Morgenblätter melden, schließt das Ergebnis der Steuerveranlagung in Berlin für 1918 mit einem bisher unerreichten Zuwachs von 24i/t Millionen Mark gegenüber 1917. Etwa 50 000 Steuerpflichtige, meist aus den Arbeiterkreiscn, sind in die Gruppe mit einem Einkommen von mehr als Mark hinübcrgclangt. In fast allen Geschäftszweigen ist das Geschäftsjahr 1917 trotz verminderter Umsätze au'erord ittlich ertragsreich gewesen.
Dank der Bischöfe an den Papst.
Berlin, 25. Juli. Der „Berk. Lokalanz." meldet: Die vom 20. bis 22. August in Fulda stattfindcnde Bischofskonferenz wird eine Kundgebung an den Papst beschließen, um ihn: den Dank der deutschen Katholiken für die vielfachen Bemühungen um Beendigung des Kriegs und die Herbeiführung eines gerechten Friedens auszusprechen. Diese edle Friedensarbeit habe die Anhänglichkeit des deutschen katholischen Volkes an' den Heiligen Stuhl noch bestärkt. Wie es in dieser schweren Zeit fest zu seinem Vaterlands stehe, jo werde es stets in unwandelbarer Treue Vmi Papst ergeben sein.
D' Heimkehr der Austauschgefangenen.
.Hvustanz, 25. Juli. Tie nächste Ankunft deutscher Kr ger aus französischer Gefangenschaft erfolgt am 30. Zn'i. Dabei werden der Großherzog und als Vertreter des preußischen Kriegsmiuisteriums General Fri'^rich anwesend sein. Der dritte Austausch erfolgt am 3. August. Zu diesem Empfang werden voraussichtlich de- ( - oßherzog von Baden, Prinz Alfons von Bayern und P i z Georg von Sachsen hier erwartet.
Bolschewistische Grausamkeit.
Berlin, 25. Juli. Tie beiden deutschen Flieger- ofs z e e Ol e leutnaut Hellesen u. Lei tnant Bu ech irdt sind am 2tt Mai 1918 won einem Flug über die feindlichen Stellungen nicht zurückgekehrt. Nach glaubwürdigen Aussagen dcwscher Kolonisten sind die beiden Offiziere lebend in die Gefangenschaft der Bolschewik: geraten und von diesen nach bestialischer Marterung (wie Ohrenabschuei- den, Arme ansrenken und Eingraben bis Brusthöhe) schließlich erschossen worden. — Wie deutsche Regierung hat bei der > Mischen aeaen diesen empörenden Vorgang I
nachdrücklichsten fnng gefordert.
eingelegt und
strengste
Bestra-
Das Mißverständnis.
Berlin, 25. Juli.- Der „Vorwärts" bringt eim Zuschrift Scheidemanns, in der er seine Unterredungen mit dem Vizekanzler von Payer am 3. Juni und mit dem Reichskanzler am 5. Juni ausfühlich wicdergibt. Ter Reichskanzler habe zum Schluß erklärt: Es bleibt also dabei. Entweder gibt es das gleiche Wahlrecht vor dem Winter oder die Anflösnng.
Die Sendung an den König von Rumänien.
Berlin, 25. Juli. Zu der Darstellung des halbamtlichen „Wiener Korr. Bureau" über die Sendung des Kaisers Karl an den König Ferdinand von Rumänien berichtet die „Deutsche Tagesztg.", Kaiser Karl habe den Obersten Randa unmittelbar zu dem König gesandt, ohne daß das deutsche Oberkommando in Bukarest (Feldmarschall v. Mackensen > bera hrichtipt War e. N- nda habe selbst eine Unterredung mit dem König gehabt.und außerdem einem Vertrauensmann de? König? eine schriftliche Mitteilung im Auftrag des K.ri ers Kail ürerg -ben. Diy Unterredung habe zwei bis drei Wochen vor der Zusammenkunft des Grasen Ezer, in n i de n König van Rumänien (27. Februar) stattgefunden und habe die letztere vorbereitet.
Die italienischen Krlegcar s.ral en.
Berlin, 25. Juli. Ans Lugano wird mit dem „Bert. Lo'alanz." mitget-ilt: La»! „Ägen'ia Bol-ta" betrugen die italienischen Kricgsansgaben, d. h. t.ie von den Ministern des Kriegs, der Marine und der Munition in der Zeit vom l. August l9l-1 bis 31. Mai 1918 ge,nachten Ausgaben, 40,2 Milliarden gegenüber 3,9 Mill'arden in der lctz'en gl ich langen Per'ode der Friedenszeit. Tic Mehrausgaben bet.agen mithin 39,28 Milliarden Franken.
Die Ereigrrrffe im Olten.
Charbin, 23. Juli. (Reuter.) Ein Abkommen zwischen General Horwat, der sich zum .Herrscher in Sibirien an'geworfen hat, und den Tschecheslowaken ist wahrscheinlich. 4009 Kosaken in der G gen'd von Nirolsk haben sich mit ihm vereinigt.
Nach am l chen Angaben soll in den 24 cuccp.as.hcn Gouvernements des jetzigen Groß-Rußland eine befriedigende, zum Teil gute Ernte zu erwarten se,n. Nur das Gouvernement Omsk sei von einer Mißernte bedroht.
Moskau, 22. Juli. Nach e ner Meldung „Jsvest- ja" versammeln wie Tschechen an der Bah r Ielaterinen- bnrg—Tscheljabinsk starke Kräfte, vor denen die Rätetruppen znrnckgingcn. — Der fünfte Gebietsrätekongreß hat Tnrkeftan als Republik im Bunde mit Rußland erklärt. Die Kommissariate für nationale Angelegenheiten, Rechtspflege, Gesundheitswesen und Inneres sind in mohamedanlschen .Händen. Die Republik umfaßt die Gebiete Semirstschinsk, Syrdarja, Fergan, Samarkand, Transkaspi, Chiwa und Bucharg.
Die finnisch - russischen Friedensvethandlungen.
Berlin, 25. Juli. Nach einer Meldung ans Hel- singfors sind die finnischen Friedensnnterhändler nach Berlin abgereist, wo die Verhandlungen mit den russischen Beauftragten stattfinden und abgeschlossen werden sollen. Die beiden Parteien haben, wie der „Bert. Lokalanzeiger" schreibt, angesichts der Bedrohung Finnlands und Rußlands durch England, ein begreifliches Interesse daran, daß die deutsche Regierung in die Verhandlungen elngeweiht werde. Die Verlegung des Verhandlungsorts v: , Reval nach Berlin geschah ans Wunsch der russ s Hel- Regierung.
- Baden. . - .
(-) Heidelberg, 25. Juli. Stadtpfarrer^ Professor Frommet hat nach oem „S. M." einen Ruf als Oberhofpreviger nach Weimar erhalten.
(-) Fre Iburg, 25. Juli. Infolge wiederholter Verfehlungen gegen die Reichsgetreideordnung sind vvm Koni- mnnalverband Freiburg-Land im hiesigen Amtsbezirk vier Mühlen geschlossen worden.
(-) Billingen, 25. Juli. In den Wäldern von Hornberg bis Villingen ist die Heidclüeerernte in vollem Gange. Von weit her ergießen sich mit TageSgrauen Strome von Beerensuchern in die Hochwaldungen. Der Ertrag ist aber lt. „Freibg. Ztg." meist nur gering; die starken Reisnächte bis in den Juli hinein und die lange Trockenheit haben den Pflanzen sehr geschadet. Vielfach sind die Beeren noch gar nicht reis. An Einhaltung der .Höchstpreise denken bei-den geringen Mengen im Privaten Verlaus weder Käufer noch Verkäufer: mit Kuß? hand werden bis 1,20 Mk. für das Pfund Heidelbeeren bezahlt.
(-) Jmmendingen, 25. Juli. In der württember- gischen Zweiten Kammer erklärte der Minister des Innern Dr. v. Köhler ans eine Anfrage über den Stand der Donauversickerungsangelegenheit, daß eine Verstättdiguna mit Baden bisher nicht erzielt worden sei, daß aber Staatsminister Dr. Frhr. v. Bodmaii bei seiner jüngsten Anwesenheit in Stuttgart ausdrücklich den ernstlichen Wunsch nach einer freundnachbarlichen und besr'iedigenden Lösung der Angelegenheit ausgesprochen habe.
(-) Staufen, 25. Juli. Tie Gendarmerie konnte vor wenigen Tagen einen Schleichhändler verhaften, der schon verschiedentlich im Bezirk Lebensmittel aufgekauft hatte. Es wurde ihm ein Quantum Weißmehl, zwei Kannen Oel nnd ein Zentner Speck und Rauchfleisch abgenommen. Ter Schleichhandel scheint überhaupt im Bezirk Staufen im Großen betrieben zu werden. Wie das „Stausener Wochenblatt" schreibt, war am Samstag nnd Sonntag der „Butterfeldwebel" mit dem Schreiber von der Front hier und kehrte schwerbeladen wieder nach Nordsrankreich zurück. Gewisse Familien aus Frei- bürg und Karlsruhe halten sich ihre Aufkäuferinnen, sie im Bezirk Butter das Pfund zu 10 Mark und das Ei zu 60 Psg. aufkaufen. . .. . .