ruhe an,'Sie'warfen dabei mehrere Bomben, von denen die meisten in den Wald oder auf freies Feld sielen. Im übrigen wurde nur leichter Materialschaden verur­sacht, Menschen wurden nicht verletzt. Ein feindlicher Flieger.wurde zum Absturz gebracht.

Fliegerangriff auf Offenvurg.

GKG. Karlsruhe, 25. Juni, Heute morgen wurde die offene Stadt O.sfenburg von einer größeren Anzahl feindlicher Flieger mit mehreren Bomben ange­griffen. Häuser wurden nicht beschädigt, Menschen nicht verletzt; es entstand nur leichter Materialschaden. Ein feindliches Flugzeug wurde zum Absturz gebracht, (z.).

Rosegger ch.

Graz, 26. Juni. Der Dichter Peter Rosegger ist in Krieglach (Steiermark) gestorben.

Besänftigungstropfen.

Haag, 26. Juni. Gestern ist der DampferJava" mit 1500 Tonnen Mais, 2000 Tonnen Weizenmehl und 2600 Tonnen Weizen in Ymniden angekommen. Ter andere von Neuyork kommende Dampfer ,,Stella" mit 16 000 Tonnen Weizenmehl und 2000 Tonnen W-ei- zen fährt nach Rotterdam.

Achtstündige Arbeitszeit in Norwegen.

Lhrrstiania, 26. Juni. Im gestrigen Ministerrat wurde die Einbringung eines Gesetzentwurfes beschlos­sen, der die Regierung ermächtigt, die Arbeitszeit in industriellen Betrieben, soweit die Verhältnisse es not­wendig machen, auf 48 Stunden wöchentlich herabzusetzen.

Hebung der Valuta der Entente.

Madrid, 26. Juni. (Meldung vom Vertreter des Wiener K. K. Korr.-B.) Nach einem aus London einge­laufenen Telegramm hat sich die englische Regierung ent­schlossen, im Verein mit den Alliierten eine energische Aktion zur Hebung des niedrigen Kurses des Geldes der Ententeländer in den neutralen Landern einzuleiten. Nach einer Meldung der Epoca soll beispielsweise zur Hebung des niedrigen Pfund- und -Frankenkurses ein Goldexport von 200 Millionen Goidfrankeu nach Spanien beabsichtigt sein.

Die Ereignisse im Osten.

Lugano, 26. Juni. Ter Stockholmer Vertreter des Corriere della Sera" meldet das noch unbestätigte Ge­rücht von der Ermordung d es Z a r en N i ko l a u s. Danach Hütte die Räteregi rung den Behörden von'Jeta- terinenburg befohlen, den früheren Zarenwegzube- sördern". Tie Behörden hätten den Befehlmißver­standen" und angeblich den Zaren getötet.

Moskau, 26. Juni. Tie hiesige. Presse meldet: Tie F lu ch t des G r o ß r st e n M i ch a e l aus Perm erfolgte am 15. Juni, nachts. Eine Tlbteilung angeblich Roter Gardisten entführte den Großfürsten im Kraft­wagen unter Vorweisung eines gefälschten Rätebefehls, wonach er nach Moskau gebracht werden sollte. In Omsk erließ Großfürst Michael an der Spitze der Gegcn- revolutionäre, wie es heißt, einen Aufruf an das russi­sche Volk, worin er bei seiner Abdankung beharrt und der einzuberufenden Verfassungsversammlung die. Ent scheidung über die Regierungsgewalt überläßt. (Groß fürst Michael ist der Bruder des Zaren.)

Verstaatlichung der

Kiegsinvalidenfürsörge

Aus Anlaß der großen Sammlung, die gegenwärtig zum Besten der Kriegsinvalidenfürsorge alsLuden­dorff-Spende für Kriegsbeschädigte" durchgeführt wird, hört man wieder sagen, es sei doch eigentlich Sache des Reiches, aus Steuer Mitteln die Kosten für die Jn- validenfürsorge auszubringen. Wer dies verlangt. Muh Wohl auch das Weitere wünschen, das bei der Ueberuahme der Fürforgekosten aus das Reich notwendig käme: daß die ganze Arbeit, die mit Berufsberatung, Stelleirver- mittelung, Berufsausbildung, Geldunterstützungen für be­drängte Kriegsbeschädigte und ihre Familien, und so wei­ter geleistet wird, ein amtliches Geschäft der Behörden würde. Nun hätte es viel für sich, wenn die Arbeit ganz unter der Autorität des Staates vor sich ginge. Wir find davon ja auch nicht so weit entfernt, denn die Jn- validenfürsorge wird tatsächlich überwiegend von Staats­beamten besorgt, und die Amtsgewalt z. B. der meisten Bezirksvorstände kommt ihr aus diesem Weg mittelbar zu gute, wie überhaupt die Einrichtungen des Staats ihr zu­gänglich find. Nur werden ihre Geschäfte auch von Be­amten eben nicht als Amtshandlung geführt. Man hat von Anfang an darauf gehalten, daß die Arbeit, die als Kriegsinvalidenfürsorge im engeren Sinne neben den militärischen Leistungen der Heilbehandlung nü5 Ren­tenversorgung bezeichnet wird, also in der Hauptsache die Hilfe bei der Wiederaufnahme des bürgerlichen Be­rufs, eine freie Leistung der bürgerlichen Gesellschaft sein solle, allerdings unter stärkster Teilnahme der Beamten­schaft. Man sagt nun Wohl, es müsse für den Invaliden ehrenvoller und annehmbarer sein, wenn er nicht als freiwillige Gabe (die an Almosen erinnere) die'Zuwendun­gen empfange, die außerhalb der gesetzlichen Versorgung für ihn nötig seien. Allein mit mehr Grund könnte mün magen: er muß sich freier fühlen, wenn cs nicht allein die Staatsgewalt ist, der er Berufsausbildung, Arbeits­vermittelung und Unterstützungen verdankt, sondern eben die freie bürgerliche Gesellschaft, die ihm das Leben in re Mitte erleichtert und die das ihm gegenüber einfach als eine Ehrenpflicht auffassen muß. Auch eignet sich gerade die Arbeit, die bei Gcldunterstützungen zu leiste' ist, besser für eine freie Wohlfahrtsorganisation als für die Staatsgewalt: rasche Hilfe ist sehr oft notwendig, -und es muß auf die Eigenart des einzelnen Falles frei Angegangen werden. Nun stützt sich allerdings auch die- Rentenversorgung großenteils nicht mehr auf das Gesetz allein, sondern vielfach daneben auf Verfügungen, die es möglich macken, in besonderen Fällen das gesetzlich Zn- stehende zu ergänzen, Härten des Gesetzes an?znelc:ck ::,

und män könnte den Behörden äu'ch das Recht geben, ganz nach freien: Ermessen den Bedürftigen zu helfen, wje A er ehrend des Krieges das Kriegsministerium tut, das zu diesem Zwecke Spenden Privater erhält. Allein . würden wirklich zu solchem Zweck aus Reichsmitte... Gelder verwilligt: freie Hand zu ihrer Verwendung ließe man den Behörden, die sie zu verwalten hätten, ganz gewiß nicht: vielmehr würden wir alsbald erleben, daß sie an Bestimmungen gebunden würden, so daß die Absicht rascher Hilfe und individueller Behandlung wieder nicht so, wie zu wünschen, verwirklicht werden könnte. In­des - die Sache steht sehr einfach : auf absehbare Zeit ist gar nicht daran zu denken, daß das Reich die Jnva- lidenfürsorge in der gedachten Weise übernimmt! Diese Arbeit will die Ludend ' ff - Spende leisten, zu der alle, denen die Hilfe ? unsere Kriegsbeschädigten Herzenssache und Ehrenpflicht ist, beitragen mögen.

öffentliche Bekanntmachung des Bürgermeisters vmü Cronberg. In Croberg, dem ersten Erdbeerenort Snd- deutschlands, ist es einem Bürger, der nicht selbst Erzeu­ger ist, absolut unmöglich, auch nur eine Beere zu er­halten, es fei denn, daß» er sie mitGold" aufwiegen läßt, Der Bürgermeister bittet nun in der Bekannt­machung diese Verbraucher, ihren Bedarf beim Magistrat anzumelden. DerMagistrat will sich daraufhin be­mühen, für die Vermittlung eines zur Abgabe be­reiten Erzeugers zu sorgen." Diese Veröffentlichung spricht Bände. Nach allen vorliegenden Aufzeichnungen find die Behörden in diesem vierten Kriegs; ähre macht­loser denn je gegen die Obstwucherer. Ter Obstgenuß inmitten des deutschen Obstparadieses ist für die weite­sten Kreise eine Unmöglichkeit geworden."

- Wer wirv Fel-welolleutnant ? Die Lauf­bahn der Feldwebelleutnants ist, wie dies schon i... Reichstag mitgeteilt worden ist, weiteren Kreisen zu­gänglich gemacht worden. Die Bestimmungen darüber > liegen jetzt vor. Vorgeschlagen werden können jetzt auch Unteroffiziere des Friedensstandes mit ei­ner aktiven Dienstzeit von mindestens 12 Jahren Frie- ! densdienstzeit und einfach berechneter Kriegsdienstzeit. Sie i müssen sich entweder am Feinde befinden oder befunden haben, aber, infolge einer Kriegsdienstbeschädigung im Felde, in den Gebieten der Etappe oder Heimat verwen­det werden, unmittelbar Frontdienst tun, zu Offizierstell­vertretern bestellt sein und sich so bewährt haben. Sie müssen sich in geordneten Verhältnissen befinden-und ihrer Persönlichkeit nach- die sichere Gewähr bieten, einiej entsprechende bürgerliche Lebensstellung zu erringen. Auch ohne den Besitz der wissenschaftlichen Befähigung für den einjährig-freiwilligen Dienst können andere Unter­offiziere des Beurlaubtenstandes nnd des Landsturms vor­geschlagen werden, die entweder eine Mindestdienstzeit ! von 12 Jahren aufzuweisen oder als Unteroffiziere des ungedienten Landsturms das dienstpflichtige Alter über­schritten haben, sonst aber die genannten Bedingungen erfüllen, wenn ihre bürgerlichen Verhältnisse denen eines Offiziers des Benrlaübtenstandes entsprechen. Für diese letzteren ist mit der Beförderung zum Feldwebellentnant ohne weiteres der Uebertritt zur Reserve verbunden. Sie können nach der Demobilisierung .ihres Truppenteils auf Antrag bis zu einem'Jahre im Dienste belassen werden, bis sie eine Ziviistellung gesunden babcn.

Kleider-Abgave nnd Meider-Berforgung. In Düsseldorf hat eine Versammlung der Vertreter der rheinisch-westfälischen Handelskammern folgenden Be­schluß gefaßt: Durch die Verwendung einer Million ge­tragener Männerkleidung, die ans Anordnung der Reichs­bekleidungsstelle Zurzeit gesammelt werden, zu Urbei­teranzügen wird eine nicht wieder gutzumachende Ver­schwendung unersetzbarer wertvoller Kleidungsstücke hervorgerufc». Tie gesammelten Anzüge sollen nicht un­terschiedslos der Verwendung in Fabrikverkstätten und damit dem schnellen Verderben zugesührt, sondern ge­teilt werden in Kleidung, die infolge ihrer geringen Güte nur noch als Arbeitskleidung in Frage kommt nnd an die Industriearbeiter abgegeben wird/und in Kleidung) die noch für das bürgerliche Leben verwendbar ist und den Unbemittelten, Festbesoldeten und heimkehrenden Krie­gern zugewiesen wird. Weiter sollen für Arbeiteranzüge unbrauchbare Uniformen in weit größerm Umfange zur Verfügung gestellt werden, als das bisher geschehen ist,

! und dadurch der großen Gefahr einer vorzeitigen Erschöp- m,g unserer Kleiderbestände vorgebeugt werden.

Obstverkehr am Rhein. Wie sich die Zustände ,entwickeln, wo größere Freiheit im Obstverkehr herrsch!, zeigt folgender Artikel desFrüch tehand els" des Nachrichtenblattes des Verbands deutscher Obst- und Süd- früchtehändler vom 15. Juni ds. Js.:

Meldungen über Obst-Kalamitäten laufen, aus alle,: Teilen des Reiches ein. Besonders aber sollen im rheinhessischen Kirschengebiet und in den berühmten Erl- - > beevorten des Taunus Zustände herrschen, die jeder Be- ! schreibung spotten. Ein Bericht darüber besagt:

Niemand kehrt sich an die behördlichen Vorschriften, geschweige denn an die Höchstpreise. Die Kirschenzüchter von Ingelheim, Bndercheim und Heidesheim geben ihre Kirschen dem, der die höchsten Preise bezahlt. In gro­ßen Scharen durchziehen Händler und Private die Dör­fer und raffen alle erreichbaren Obstmengen zusam­men. Nach dem Preise fragt niemand. Doch unter 1.50 Mark ist nirgends ein Pfund Kirschen zu haben. Die von den Landesobststellen bestellten Aufkäufer, dm znm festen Satz von 50 Pfennigen das Pfund Kirschen einkaufen müssen, werden von den Kirschenzüchtern aus gelacht und kehren abends mit leeren Körben und noch gestillten Geldbörsen wieder heim. Sie können einm- > die hohen Ueberpreise der privaten Aufkäufer und der Kiiegsgewinnler nicht anlegen, stoßen dann aber auch auf passiven Widerstand der Landbevölkerung, die sich weigert, Kirschen für die städtischen Aufkäufer zu ernten- So ist es den Aufkäufern der Stadt Düsseldorf z. B-, wie wir hören, nicht möglich gewesen, in der Kirschen- gegend des Mittclrheins Leute zu bekommen, die gegen eine Entlohnung von 25 Pfennig für das Pfund, Kir­schen abgemacht hätten. Ter private Aufkäufer bezahlt eben mehr, er bezahlt alles, was verlangt wird, nnd noch darüber hinaus, nur um sich selbst zu sichern und zu versorgen, unbekümmert um die Interessen der All gemeinheit.

Aehnlich wie in Rhcinhessen liegen im Tamms die Verhältnisse bei der Erdbeerernte. Seit Monaten ist ein erheblicher Teil der Ernt- bereits durch feste Ab­schlüsse der Allgemeinheit c;:Zogen. Was jetzt noch da- ist, geht zu phantastischen Preisen fort, aber nicht unter 3.50 Mk. das Pfund, das ist das Fünffache des amtlichen Erzeugerpreises. Und keine Behörde hat hier bisher einzugreifen gewagt. Wie außerordentlich schlimm i die Lage auf den: Erdbcercnmarkte ist, beweist eine ^

Zweite Kammer.

'(-) Karlsruhe, 26. Juni. Zu Beginn der Sitzung stell-? Abg. Venedey (F. V.) eine kurze Anfrage, warum badische Verwundete Soldaten nicht in heimatliche Lazarette überführt werden. Staatsminister v. Bo dm an antwortete, das Ministerium des Inner:: habe beim K. Sanitätsamt des 14. AK. Aufschluß ein­geholt und dieses habe mitgeteilt, daß die voraus­sichtlich kriegsunbrauchbar werdenden verwundeten ba­dischen Mannschaften oder diejenigen, bei denen ein? mehrmonatige Lazarettbehandlung erforderlich ist, nach wie vor in Lazarette des Korpsbereichs verlegt werden können. Bei kurzer Behandlung sei diese Verlegung nicht restlos' durchzuführen.

Sodann wurde die Beratung über die Aenderung der Gemeinde- und Städte-Ordnung fortgesetzt. Mg. Wiedemann (Ztr.) erstattete den Bericht des Justizausschusses mit den verschiedenen Anträgen der Parteien. Der Ausschuß spricht sich für eine Entlastung der verschuldeten Liegenschaftsstenerwerte und für stär­kere Heranziehung der Kapitalvermögen unter Schonung der kleinen Vermögen aus.

Mg. Dr. Schofer (Ztr.) begründet den Antrag seiner Fraktion, der u. a. die Abschaffung des Klaffen- Wahlrechts für Gemeinde- und Städtewahlen unter Bei­behaltung der Verhältniswahl und eine Neuregelung der Gemeindebesteuerung bezweckt. Die Zentrumsfrak- lion werde in ihrer Mehrheit das Frauenstimmrecht für die Gemeindewahlen ablohnen.

Abg, Dr. Koch (aNtl.) begründet den Antrag sei­ner Fraktion, der sich für Beseitigung der Klassenwahl, Verleihung von 2 Wahlstimme:: an solche Wähler, die über 10 Jahre in der Gemeinde ansässig find, und für Ausdehnung des Wahlrechts auf selbständige Frauen ausspricht.

Abg. Mar um (Soz.) spricht für den soz. Antrag betr. Abschaffung des Klassenwahlrechts und die Wahl der Bürgermeister.

Abg. Venedey (F V.) begründet den Antrag sei­ner Partei, der sich mit denjenigen der anderen Parteien im Allgemeinen deckt. Die Sitzung müßte beson­derer Umstände wegen vorzeitig abgebrochen werden, Fortsetzung: Donnerstag vorm. 9 Uhr.

Weiterer Kr rn; Ritter t. Kl.

Mit dem Eisernen Kreuz 1. Kl. wurde ferner geschmückt: KarlM etzger, Leutnant der Nes. und Kommandeur einer Fernsprechabteilung im Westen, Sohn des Hm. Hofapotheker Dr. Metzger hier. Wir gratuliere».

Vermischtes. Z

Der Welbsteufek. Der bekannte Dichter Schönhcrr Hw ein Theaterstück versaht, in dem das Weib als die Verkör­perung des Teuflischen oargestellt wird. Die Münchner Zensu« ' Ute das Stück zuerst verboten, es aber nach einigen Äenderunc -sct> zur Aufführung zugelassen. Der Münchner Erzbischof Dr. von Faulhaber hat nun daraushin seine Firmungsreist unterbrochen und in einer Kriegsandacht in München von de, Kanzel dagegen Einspruch erhoben, wozu ihm sein Amt, über

die Sittlichkeit des Volkes zu machen, die Berechtigung gebe Der Erzbischof wies besonders darauf hi», wie tiestraurig es solche Stücke, die das sittliche Empfinden verletze» nassen, in gegenwärtiger Zeit auf die Bühne gebracht werden

Gänse in Bayern. Die bayerische FleischvcrsorqilnqssN HP PN größeren Städten 60 OM Magergänse aus Polen und angeboten. Außerdem kommen im September und Oktober 15 000 geschlachtete Gänse und möglicherweise auch Ge- frlergaiise. Van den Ipz Millionen Gänsen aus Bayern hofft die Fleischversorgungsstelle 40 000 geschlachtete Gänse an die größeren Städte unmittelbar zu bringen.

Eine glückliche Stadt. Eine Stadt, die keine Wohnungs­not zu kennen scheint, ist Pforzheim. Wir finden in Nr. 145 desPforzhcimer Anzeigers" vom 23. Juni d. I. bei einem einzigen Mietgesuch nicht weniger als 50 freimerdende Woh­nungen angeboten und zwar: zwei 7 zimmerige, eine 6 zimmerige, sechs 5zimmerige, neun 4zimmerige, vierzehn Zzimmeriqe elf 2 zimmerige und sieben 1 zimmerige (mit Küche).

^ Bekämpfung des Mietwuchers. Der -Magistrat und der Sparkasse,ivorstaud in Elbing haben beschlossen, allen Hatts- eigcntiimern, die städtische Hypotheken haben unL unverhältnis- imisug hohe Mietsstelgerungen vornehmen öder kinderreiche Fa­milien die Wohnung kündigen oder die Aufnahme verweigern, die Hypotheken zu kündigen.

.. Schiebungen. Die Strafkammer in Bromberg verurteilte ^Lltwliiski aus Posen und Kau aus Bonn wegen Schiebungen mit Gerste nnd Höchst Preisüberschreitung zu 50000 bzm. 8000 Mk. Geldstrafe.

Die Strafkammer in Schncidemüh! verurteilte den Ritter­gutsbesitzer Roman Kossobudzki aus Smuszewo, Kreis Wongro- witz wegen Schiebungen mit Getreide zu 150 000 Mk. Geld- strafe und 5 Monaten Gefängnis. - ,

Neun Millionen veruntreut. Am 21. Juni' ist ein Direktor der Petersburger Nationalbaiik, der früheren Staatsbank, mit neun Millionen Rubel verschwunden.

Die Pflegeschwestern. Nach dem Jahresbe­richt des Verbands deutscher Krankenpflegeanstalten vorn Raten Kreuz besitzt der Verband einen Schwestern-Ver4 sorgnngsfonds von 1800 000 Mk., der durch Stiftung- "stv. auf 3 Millionen erhöht werden soll. Dann wiro- v .0 möglich sein, den Schwestern Pensionen bis zu 600 Mark zu gewähren. Bon den Hilssschwestcrn, deren opser- iceiidige Tätigkeit im Kriege gerühmt wurde, sind 10 730» in den Etappen, 49 OM in der Heimat tätia. )