früh mit mehreren Kompagnien in breiten Mschnitien - nn. Bei Feuchy und Neuville-Vilnft' wurde er im Gegenstoß znrückgeworfen. In den Nachbarab- ! schnitten scheiterten seine Vorstöße in unserem Feuer.

Am Abend lebte die Artillerietätigkeit fast an der > ganzen Front auf. Zwischen Arras und Albert und beiderseits der Somnie blieb sie auch während der Nacht lebhaft. Mehrfach stieß der Feind zu starken Erkun­dungen vor. Er wurde ab gewiesen und ließ Ge­fangene in unserer Hand.

Heeresgruppe deutscher Kronprinz:

Zwischen Avre und Marne zeitweilig auflebende Ge- secküstätigkeit. Westlich der Oise erbeuteten wir in Vor- seivkäinpfen französische Maschinengewehre. Ein feind­licher Teilangriss nordwestlich von Chateau Dh-ierry wurde a b g e w i e s e n.

Heeresgruppe Herzog Al-recht:

Nördlich vom Rhein Marnekanal drang bayeri- s ch e Landivehr in die französischen Stellungen nord­westlich von Bnres ein und brachte 2 Offiziere und 40 Mann gefangen zurück.

Aus einem feindlichen Geschwader, das am 24. Juni östlich von Soissons bis zur Aisne zum Bom­benwerfen vordrang, wurden 5 Flugzeuge abgeschossen.

Gestern wurden 12 feindliche Flugzeuge und' 3 Fes­selballone zum Absturz gebracht.

Leutnant Udet errang seinen 33., 34. und 35., Leutnant Kirsch st ein seinen 27., Leutnant Rum ey seinen 24., Leutnant Veltjen scknen 23. und Leutnant Billik seinen 21 - Luftsieg.

Ter Erste Generalguartiermecstcr: Ludendorff.

*

An der Westfront ist es gegenwärtig am lebhaftesten mdlich von Arras, in dem Abschnitt zwischnn Arras and Albert, zivischeu Scarpe und Somme. Die Engländer . alten seither diesen Frontteil fast ausschließlich einge­nommen. Tie Angriffe au'dcr Ancre in den letzten Tagen gingen von Engländern aus und auch in den Vorstößen vom 25. Juni in unmittelbarer Nähe von Arras, näm­lich bei Feuchy (am südlichen Scarpeufcr und an der Bahnlinie Arras-Donai, 5 Kilometer östlich von Arras) und bei Neuville Vitasse (0 Kilometer südlich von Arras) hatten unsere Truppen die Engländer als Gegner vor sich. Dieser Frontabschnitt ist für die Engländer, ne das stark befestigte und nach 'Norden durch die blut­berühmte Lorctto- und Vimyhöhe geschützte ArraS beseit halten, von besonderer Wichtigkeit, denn er deckt den be­deutendsten Verbindung-:weg zwischen Arras und- Amiens öezw. Pari-o, die viergleisige Bahnlinie Paris-Beauvais- Amiens-Toullens-Arras. Der Knotenpunkt Doullens ist Von den deutschen Ancre-Linien bei Hebuterne und Albert, aber nur noch 22 bis 25 Kilometer entfernt und ist schon wiederholt mit Ferngeschützen beschossen worden.

Zwischen Montdidier und Chateau-Thierry werden die kleineren Gefechte fortgesetzt, die vielleicht den gegen­seitigen Zweck haben, den Feind zu binden. Auch vom Vo­gesengebiet und nördlich davon werden Zusammenstöße gemeldet. Nach dem gelungenen Einbruch der Branden­burger und Thüringer in die französisch-amerikanischen Stellungen bei Badonviller (nördlich von Baccarat an der Maas), bei dem die Feinde schwere blutige Verluste erlitten und seine Stellungen gründlich zerstört wurden, folgte tags daräuf ein Vorstoß bei Bures am Rhein- Marnekanal, den bayerische Landwehr mit gewohntem Schneid ausführte. 2 Offiziere und 40 Mann wurden gefangen.

Nachrichten aus Neuyork zufolge plant man in den Vereinigten Staaten die Bildung einer Fremdenlegion, die sich aus Tschecho-Slowaken, Polen usw. zusam­mensetzen wird und der amerikanischen Armee einverleibt werden soll. - M . Z

Landesverräter. - h

Daß der vom Auffichtspersonal nicht ausdrücklich zngelassene Verkehr mit Kriegsgefangenen verboten und mit Strafe bedroht ist, dürste allgemein bekannt sein. Ebenso, daß ein Ueberschreiten der.Grenze unter Um­gehung der Kontrollstationen bestraft wird. Trotzdem mehren sich die Fälle, daß es Kriegsgefangenen, aber auch Zivilgefangenen und freien feindlichen Arbeitern gelingt, mit Hilfe gewissenloser deutscher Staatsange­höriger über die Grenze ins Ausland zu gelangen. MS ser sogen. Personen schmugge! darf in seiner Be­deutung nicht unterschätzt werden.

Seine Wirkung richtet sich zunächst gegen unsere Kriegswirtschaft, in der jeder Ausfall einer Arbeitskraft einen unersetzlichen Verlust bedeutet. Aber auch wich­tige Abwehrinteressen werden dadurch gefährdet. In den Personen, welche unbefugt über die Grenze kommen, stehlen dem feindlichen Nachrichten-, Verhetzungs- und Sabotage­dienst Leute zur- Verfügung, die über militärische, Wirt- . schaftliche und Politische Verhältnisse in Deutschland, über geeignete Angriffspunkte für feindliche Flieger, für Zer­störungsanschläge oder für Politische Wühlarbeit, über Fluchtgelegenheiteu in Gefangenenlagern und an der Grenze Auskunft geben und als Nachrichtenträger und Agenten für den Feind in Betracht kommen können. Ter Personenschmuggel führt dauernd den Heeren und der Kriegsindustrie unserer Feinde neue Kräfte zu. Die ins neutrale Ausland geschmuggelten deutschen Fahnenflüch­tigen bilden für den feindlichen Nachrichtendienst eine ' Hauptguelle der militärischen Erkundungen und stellen den Ersatz für Schlepper und Agenten. j

Zahlreiche Einzelpersonen und Verbände befassen sich ? damit, ihres Vorteils wegen deutsche.Soldaten, feind­liche Kriegsgefangene und ausländische Arbeiter, die an ein Entweichen über die deutsche Grenze selbst gar nicht dachten, hierzu v nzustiften. Tie Grenze und die. Art der Grenzbewachnng kennen sie genau. Das Ueber- fchreiten wird häufig durch Bestechung von Posten er- ! möalicht. Auf der Reifs zur Grenze halten sich die

Personeuschmuggler vorsichtig von ihren Schützlingen fern, um wenn diese festgenommen werden, selbst zn entkommen. Vielfach übergeben sie ihre Schützlinge auch nur in der Nähe der Grenze einem der vielen LeVens- mittelschmugglcr. Beim Schmuggel von Kriegsgefangenen sind oft weibliche Personen beteiligt, die mit dem Gefangenen Liebesverhältnisse angeknsspft haben. Tie Gefangenen werden von diesen Helfern mit Nahrung, Geld und Kleidung versehen und als angebliche Ange­hörige begleitet. Auch in den M ilit är n r l aub er­lügen fanden sich schon Flüchtlinge, die sich sel"t als Urlauber ausgebeu oder von den Urlaubern ans Gutmütigkeit mitgenommen werden.

Ter Personenschmnggel ist in der Regel als Lan­desverrat anzusehen. Gegenüber dein hohen Gewinn scheinen abschreckend nur exemplarische Strafen zn wirken.

Daß Landesverrat vorliegt, unterliegt in den meisten Fällen keinem Zweifel. Zum Tatbestand gehört, daß dem Feinde Vorschub geleistet und daß die deutsche Kriegs-

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faugenen schließen unter den heutigen allgemein be­kannten Verhältnissen diese Tatbcstaudsmcrkmale des Landesverrats ohne weiteres in sich.

Es kann daher nicht ausdrücklich genug vor jeder derartigen Unterstützung von Kriegsgefangenen, Fahnen­flüchtigen oder ausländischen Arbeitern gewarnt werden.

Wertere Rede Kühlmmms.

,, L -.L Berlin. 25. Juni.

Nach der Rede des Reichskanzlers Grafen von Hert1 1 n ergriff das Wort

Staatssekretär von Kühlinnnn: Graf Westarp am Schluß der gestrigen Verhandlungen, dem ich leider inü' - dringender Amtsgeschäfle nicht beiwohnen konnte, verschied. Kommentare zu meinen Ausführungen gemacht, denen ich ,n - Teil beitreten kann, zum Teil aber sehr nachdrücklich cnize zu rieten gezwungen bin. Ich habe gestern gesagt: ,,Wcnn c.' mal der Moment gekommen sein sollte, daß die Nationen, ° i: heute Kämpfen, in einen Gedankenaustausch eintreten. ,o wi vor allem auch als Vorbedingung nötig sein, daß man ein e wisscs Vertrauen in die Anständigkeit und Ritterlichkeit t Negenseite faßt. Solange jede Eröffnung eines solchen Geüank Umtausches von dem anderen Teil als Friedeiisofseniive, als FoU ils falsche Unternehmung, um Zwietracht zwischen den V: uindeten zu säen aufgefäßt wird, so lauge jeder Annäherung: versuch von den Gegnern einer Annäherung in den uerstlaeden Länder» sofort auf das heftigste bekämpft wird, so lange ' nicht , abzusehen, wie irgend ein Gedankenaustausch emgelen-' werden kann, der zum Frieden fuhrt. Ohne einen solchen G kmnkenaustausch wird bei der ungeheuren Größe dieses Konä- tionskriegs und bei der Zahl der in ihm begriffenen, auch über seeischcn Mächte, durch rein mili mische Entscheidungen allein ohne alle diplomatischen Verhandlungen ein Ende nicht erwartet werden können. (Zurufe: Lesen Sie aus dem nn kor­rigierten Stenogramm!) Ich habe in ' meinem Steno­gramm nichts korrigiert, was den Sinn 'meiner Rede berührt. 'Zurufe und Unruhe.)

Nun hat Graf Westarp in seiner Rede davon gesprochen. ) ich einen Appell an den guten Willen Englands gerichtet )ätte. Das hat mir ferne gelegen. Dieser Appell richtete sich an niemand besonders.und aus dem Zusammenhang meiner Rein geht klar hervor, was die Absicht war, nämlich, daß Verhand­lungen von Parlament zu Parlament und von Rednerbiihns zu Rednerbühne uns auf dem Wege zu einer Lösung kaum mehr wesentlich fördern können. Also bleibl nichts übrig als der Weg der vertraulichen oder diplomatischen Stellungnahme.'Dieser Weg wird gleichfalls hoffnungslos verbaut, wenn von den Gegnern jede derartige Anregung von vornherein als ans böser 'Absicht hervorgehcnd bezeichnet wird. Meine Absicht war dabei, zu zeigen, daß die Gegner jeden Weg, der zur Verständigung führen kann, vollständig verrammeln. Weiter hat Gra, - Westarp ansgefnhrt, die Aufforderung, uns nicht jeden guten Glauben abzusprechen, sei bei den Engländern an die falsche' Adresse gerichtet. Ich beziehe mich auf das eben gesagte. Solange die Gegner nicht, was wir sagen, als geeignete Grundlagen mischen, wie soll da eine Diskussion zustande kommen? Dann hat Gras Westarp gesagt, aus gutem Willen würden unsere Feinde nicht in Ver­handlungen eintreten, sondern sie müßten dazu gezwungen werden. Ich unterstreiche jedes Wort, aber wo ist der Appell an den guten Glauben? Haben wir nicht Siege zu verzeichnen so groß, wie die Geschichte kaum verzeichnet«:? Sind das neue Momente, die bei Ihnen die Ueberzeugung oder Nachdenkliclcheit darüber auslösen können, ob es nicht verständiger sei, jetv den Weg der Verhandlungen zu beschreiten?

Graf Westarp fuhr fort: Die einzige Voraussetzung, die

zu einem für Deutschland erträglichen Frieden führen wird, der Sieg der Waffen. Niemand wird es leugnen könne, der Sieg ist auf unserer 'Seite, und wir hoffen auch kknstii auf den Sieg so lange, bis die Gegner zn Pen auch von mii verlangten Eröffnungen bereit sind, die der Lage entsprechen und den deutschen Lebensnotwendigkeiten genügen.

Graf Westarp fuhr fort: Ich stehe durchaus auf dem Stand­punkt, wie es der Abg. Gröber ausgesprochen hat: Wie uns . unser gutes Schwert den Frieden im Osten gebrächt hat, so wird unser gutes Schwert auch den Frieden im Westen bringen , müssen. Im Osten haben unsere Gegner eingesehen, daß weiterer Widerstand nutzlos ist, und haben den Weg zu diplo­matischen Verhandlungen gefunden. Graf Westarp fuhr fort, ich j jätte meiner Erklärung eine Fassung gegeben, die es vielen zweifelhaft erscheinen lassen konnte, ob ich auch dieser Meinung gewesen sei, die ich eben aussprach. Ich möchte betonen, daß ich Äbsoint dieser Meinung gewesen bin. Gras Westarp fuhr fort, er rönne sich absolut nicht denken, daß ich hätte sagen wollen, inr Verhandlungen, nicht militärische Entscheidungen allein wür­den uns zum Siege führen. Der Zweck meiner Worte war ibsolnt klar. In dem Einschieben des Wortes nur liegt eine lirektc Umkehrung dessen, was ich gesagt habe. Durch rein niütänfche Entscheidung allein, ohne alle diplomatischen Ver­handlungen, da ist der Schwerpunkt aus die militärische Entscheidung gelegt, und die diplomatischen Verhandlungen sind ms Sekundäre und Nachfolgende gekennzeichnet. Der mi'li- 'ärische Erfolg ist die Voraussetzung und die drund läge der diplomatischen Verhandlungen. Lei meiner Aufgabe als Diplomat gestern mußte die Möglich­reit erörtert werden, wie ans dem militärischen Erfolg scin.r Zeit auf dem Wege der Verhandlungen der Gewinn ausgcm'ünz! nd gesichert werden kann. Graf Westarp fuhr fort, wenn ich ms gesagt hätte, so würde das ja auf unsere 'Truppen im ! leide eine Wirkung ausiiben, die er nicht näher bezeichnen volle, und es würde mich auch in eine» gewissen Gegensatz bringen m den Kundgebungen von anderer Seite, wie wir in letzter Zeit ebört haben, zu Kundgebungen, die mit vollem Recht darauf

veisen, daß nur der Sieg unserer deutschen Waffen cs sei» mrd, der uns zum Zicke führt. Kein Wort von dem, was ich esagt habe, kann den Sicgeswillen unserer Truppen becinträch- igen. Wir vertrauen aus die. siegreiche Vergangenheit und hoffen ins die Siege der Zukunft, und an die Siege wird sich üe diplomatische Arbeit anschlicßen müssen. (Lcbh. Beifäll links ild im Zentrum, Zischen rechts.)

, Abg. Naumann (F. B.): Die Lage für Deutschland ist so günstig wie nie in diesem Kriege. Deshalb können wir uns offen über das Friedensproblem anssprechen. Wenn Herr i von Kühlmann sagte, mit militärischen Siegen sei diesek Krieg , nicht zu beendigen, so heißt dies doch, baß wir uns nicht ver­kleinern lassen, daß neben den Waffen das große Spiel der Geister geht. In die Reden der feindlichen Staatsmänner wirb überall allerlei hineingedcutet. Das sehen wir oei uns wie bei den Gegnern. Wer kann sagen, daß unsere Forderungen un-j mäßig sind, zumal angesichts 'unserer militärischen Erfolge? Verhandlungen nicht unmöglich sind, zeigen die allmählich eii^ setzenden Verhandlungen über die Gefangencnfürsorqc. Die Frage nach der Schuld des Krieges können wir alle nicht lösen. Cs heißt, der Krieg müsse so lange fortgesetzt werden, bis einer der beiden Gegner, Dcuischland oder England tot sei. Was mächen wir aber dann, wenn beide halbtot sind? Rußland ist znsammen- gebrochen. Oesterreich-Ungarn Hai schwer gelitten. Ebenso steht es mit Frankreich und Italien. Mit militärischen Mitteln allein ist es nicht zu machen. Daneben soll der Geist, der Gedanke und vas Gewissen der Völker sprechen. Wenn die Soldaten' missen/ oatz vieses vorhanden ist, dann kann man ans sie rechnen.

Abg. Dr. St re sc man n HNatl.): Die Rede des Staats­sekretärs hat ans meine politischen Freunde geradezu nieder­schmetternd gewirkt. (Stürmisches sehr-richtig! bei de» National- liberalen.) Wir bedauern auf das allertiefste, daß der Satz ausgesprochen werden konnte, daß wir militärisch nicht zum Ende des Krieges kommen werden. Wir haben den Ostfrieden zemacht. Das mar Ludendorff-Hammer,wie es Lloyd George äannte. (Stürmischer Beifall.) Das Land muß fragen: Ist denn etwas eingetrcten, was zu Zweifeln Anlaß gibt? Da sollte man alles vermeiden, was die Siegeszuversicht iin Volke vermindern kann. Warum muß denn in der Frage der Schuld am Kriege eine Entla'n-gsofsensive für England vorgenommen werden, wie es gestern der Staatssekretär tat? (Sehr richtig.) Die ganze englische Politik in der letzten Zeit mar doch nichts anderes als die Vorbereitung des Krieges gegen Deutschland. Wenn der Sieg unser ist, müssen wir ihn benutzen, um die nötigen realen Sicherungen zu erreichen. Die deutsche Hilfe- /eistnng für O e st e r r e'i ch - U n g ar n findet bei uns volles Verständnis. Gegen die a u st r o p o I n i s ch e Lösung haben jetzt auch die Deutschen in Oesterreich schwere Bedenken. Deshalb tut man gut, sich in der polnischen Frage nicht nllzuschnell zu binden. Seit Jahren hören wir nichts von einer Reform des Answärligeii 'Amtes. Eine solche fordert ganz besonders unser auswärtiger Handel, der unter dem Versagen nnsecer Diplomaten so schwer gelitten Hw. Wie mar es möglich, daß ei» Fürst Lichaoivsky Botschafter ia London werden konnte? (Sehr richtig!) Wir protestieren dagegen, daß das Bürgertum fast ganz von den besseren vrpwmarlschen Stellen ausgeschlossen ist. lim auch Unbemittelten die Laufbahn zu ermöglic'ei, müsse», )ie Posten entsprechend bezahlt werden. Deshalb ist es nötig daß unser bezüglicher Antrag angenommen wird.

Abg. Gröber beantragt, den Antrag der Nationallibcralen dem Hcn.ptausschuß zu überweisen. Das Haus beschließt dem- ;emäß( ' '

Abg. Haase (Unabh. Soz.): Das Stirnrnnzetn der Konser­vativen' und wahrscheinlich bestimmte Depeschen und bestimmte Stellen haben den Kanzler heute zum Reden gezwungen. Herr von Kühlmami hat cs nicht verstanden, in Schönheit zu sterben. Zieger ist Graf Westarp geblieben. Bei uns herrscht eben bie'Müitürpartci. Wie oft sali unser Sieg schon unmittelbar oevvrgestanden haben! Der Sieg im Osten verbürgt nicht den Oien'in, Westen. Im Osten mächen wir überall eine unheii- oolle Politik i die nicht im Einklang mit dem Frieden ist, trotzdem es so 'scheint. Ein Gewaitfriede! Durch militärische Erfolge allein ist der Friede nicht zu erringen. Die Bolks- masseu müssen begreifen, daß es ihre Aufgabe ist, den Frieden n erzwingen.

Abg. W e r n e r - ließen (Deutsche Fraktion): Herr von tühimän» sicht die Friedensresoiution noch immer als ein Dogma ,Was versteht er unter den Grenzen, die uns bestimmt sind?, s ist doch unleugbar, daß die geographischen Grenzen für das mische Volk bei seinem Wachstum unzulänglich sind. Die, -ihrer eines Volkes hnben die Pflicht, die großen Täten des ...eres anszunützen und dürfen nicht die Stimmung- e r a b m i » d e pn. Aus unserer Diplomatie muß der eng-

-sche G ist mit eisernem Besen ausgckshrt werden. Ans Ruß-, icmd hätte entschiede» noch mehr hcrausgeholt werden können. Die russische Gefahr ist für uns noch keineswegs vorüber. Die Entwicklung in Pole» gibt zu großen Bedenken Anlaß. Die anstropainische Lösung wäre der erste Nage! zum Sarg des deutsch-österreichischen Bündnisses. Ei, Scnderherzogtnm Li­

tauen muß avge lehnt und die Personalunion ange- strcbt werden. Das Selbstbestimmungsrecht des deutsche» Volkes muß in de» Vordergrund gestellt werben. Wir haben überall nur zn fragen, ob deutsche Interessen in Frage kämen. Die Flamen dürfen nicht ihrem Schicksal überlassen werden. Bei der Schroffheit der Gegensätze war ein Ausgleich m!' England unmöglich. England gibt seinen Pernichtungswillen nicht aus,

'-vor' cs nicht am Boden liegt. .- .. . .->.

Der Arieg zur See.

Berlin, 25. Juni. Im Sperrgebiet um England

wurden 18 860 BNT. versenkt.

Haag, 26. Juni. Ta die englische Regierung ab e- -ehnt hat,' einem holländischen Kriegsschiff den Freib.i f für eine Reise nach holländisch Indien zur Begleitung holländischer Handelsschiffe auszustellen, hat der hecklän- Msche Marineminister sein Entlassungsgesuch eingereicht (Die Engländer hätten die holländischen Sch'ffe bei ihrer Fahrt um Südafrika voraussichtlich beschlagnahmt, und um das zu verhindern, sollte ihnen der Schutz beiqeqeben werden. D. Sehr.) , -

Der Krieg mit Italien.

WTB. Wien, 26. Juni. Amtlich wirb-.verlautbart: An den Fronten westlich der Etsch war die Gefechtstätig­keit in den letzten Tagen wieder lebhafter. Auf dem Zugnarücken schlugen wir starke, durch heftiges Geschütz- sener emgeleitete Vorstöße unter schweren Feindverlusten ab. Auf der Hochfläche von Asiago und zwischen Brenta und Piave verlief der gerstige Tag wesentlich ruhiger. Das erbitterte Ringen am 24. Juni hat für die Italiener mit einem vollen Mißerfolg geendet, der am klarsten dadurch ln Erscheinung trat, daß in den meist umstrittenen Kampf­gebieten auf dem Afolone und am Monte Pertica unsere dem Feinde folgenden Abteilungen beträchtliche Abschn'tle seiner, vordersten Linie in Besitz nahmen. Sc> sind dem­nach dank der Tapferkeit und dem herzhaften Zugreifen unserer^ in ungebrochener Kraft fechtenden Truppen alle italienischen Anstrengungen, das am 15. Juni eingebüßte Gelände zurückzuerobern, blutig gescheitert. Bei der Hee­resgruppe des Feldmarschalls Boroevic keine besonderen Ereignisse. Der Chef des Generalstabs.

Neues vom Tage.

Neuer Fliegerangriff auf Karlsruhe.

Karlsruhe, 26, Juni, Heute mittag griff eine aroüe Anzahl feindlicher Flieger die vsfene Stadt Karls-