MMgen. Die Italiener wurden überall, an näheren ' Stellen durch Gegenstoß, zurückgeworfen. Die vorlie­genden Meldungen schildern das über alles Lob erhabene ' Verhalten der an den Kämpfen beteiligten Infanterie und Artillerie und erwähnen besonders die Infanterie-Regi­menter Nr. 9 (Galizier), Nr. 53 (Kroaten), Nr. 11a- (Ober- und Niederosterreich), Nr. 120 (Schlesier) und Bosnisch-Herzegowinische Nr. 4. Im Montellogebiet und südlich davon fühlte der Feind mit Patrouillen' an die Piave vor. Im Raum von San Dona hatten die den Uferwechsel unserer Divisionen sichernden Decknngs- truppen in den letzten Tagen starke Angriffe abzuweh­ren. Unsere Bewegungen verliefen auch hier planmäßig ünd ohne Verlust an Kriegsgerät. Seit dem 15. Juni büßten die Italiener über ÜUft Mann an Gefange­nen, darunter 1100 Offiziere, ein. Die Gesamtverluste des Feindes sind bei strengster Schätzung mit 1SVVVV Mann zu berechnen.

. Der Chef des Generalstabs.

Neues vom Tage.

Neuer Fliegerangriff auf Karlsruhe. Karlsruhe, 25. Juni. Heute morgen nach 7 Uhr griff eine Anzahl feindlicher Flieger die offene Stadt Karlsruhe an. Es wurden dabei mehrere Bomben ge­worfen, durch welche einiger .Häuserschaden angerichtet wurde. Eine Person wird vermißt. In Grünwin­kel wurde Kirche und Pfarrhaus beschädigt. . ,

Ordensverleihung. l

Berlin, 25. Juni. Der Kaiser hat aus Anlaß seines 30jährigen Regierungsjubilänms dem Oberhofpre­diger 0. Dryander den hohen Orden vom Schwarzen Adler nebst dem Großkreuz des Noten Adlerordens mit Eichenlaub verliehen. '"

Beschränkung von Wohnungskiindigungen. Der komMnbie- rende General in Münster (Westfalen) hat nach demB. T." ». a. folgendes bestimmt: Den Vermietern wird verboten, Woh­nungen öder Wohnräume, die im Bereich des 7. Armeekorps liegen, ohne Einverständnis der Mieter zu kündigen oder mit Ablauf des Mietvertrags an andere als die bisherigen Mieter zu vermieten oder sonst zu übernehmen oder selbst in Benützung zu nehmen, falls nicht der Leiter des Kommunalverbanhs oder eine von diesem bestimmte Dienststelle oder Kommission der Kün­digung usw. zugestimmt hat. Diese Bestimmung gilt entspre­chend für das Verhältnis zwischen Mieter und Untermieter. Die Zustimmung kann besonders dann versagt werden, wenn durch die Kündigung die Beschaffung einer andern geeigneten Wohnung für den bisherigen Inhaber in Frage gestellt wird oder wenn die Kündigung anläßlich des Uebergangs des Grundstücks auf einen andern' Eigentümer ober in der Absicht erfolgt, den Mietspreis in ungerechtfertigtem Maße zu steigern.

Die Kriegsschäden Ostpreußens. Nach einer Aufstellung des Oberpräsidiums von Ostpreußen beträgt die Zahl der von den ZNussen verschleppten Einwohner insgesamt etwa 13 200. Der Sachschaden beträgt 1055 Millionen Mk., wozu noch 350 Mil­lionen Bauschäden kommen, sadaß die Gesamtschadensummc Ost­preußens annähernd 1,4 Milliarden Mk. erreicht. Bon dieser Sinmne sind bis zum 1. Juni ö. I. den Gesästidigten 960 Millionen Mk. Vorentschädigungen ausgezahlt worden. Die Zahl der zerstörten Gebäude beträgt 30 287, darunter 19 evangelische Kirchen, 26 Pfarrhäuser, 2 Gemeindehäuser, 240 sonstige kirch­liche Gebäude und 132 Volksschulen. In den Jahren 1915, 1916 und 1917 sind 17 354 Gebäude wiederhergestellt worden. Die Zahl der bei dem Einfall 'der Russen Geflüchteten ist auf etwa 400 000 anzunehmen. Der Viehbestand der Provinz hat sich in erfreulicher Weise wieder gehoben, doch fehlen der Pro­vinz noch immer etwa 88 000 Pferde und. 100 OM Milch­kühe und Ochsen, etwa der siebente Teil des Friedensbestands. Der Bericht sagt, es dürfe nicht verkannt werden, daß gerade die Bevölkerung Ostpreußens durch die schweren Verluste der aus den zerstörten Gebieten stammenden Truppenteile einen schweren Aderlaß erlitten habe. Für neue Siedler müsse gesorgt werden. Das sei aber nur möglich, wenn Sicherheit dafür ge­schaffen werde, daß. die Wiederkehr der Verhältnisse von 1914 nacb menschlichem Ermessen ausgeschlossen sei. Das könne nur durch Errichtung eines neuen IZrenzwalls im Süden der Provinz geschehen. ' - '

Entente-Spionage.

" ' Haag, 25. Juni. Aus dem gestern veröffentlichten Urkeilsspruch des Haager Gerichts, sdurch den I. M. Kimburg wegen Landesverrats zu 3 Jahren Gefäng­nis verurteilt wurde, geht hervor, daß der Verurteilte Dokumente aus dem Archiv des Stabes der ersten Di­vision der (holländischen) Feldarmee, die sich auf die Aufstellung der Armee bezogen, dem Militärattache der französischen Gesandtschaft geliefert hat.

Die Lage in Irland.

Dublin, 24. Juni. (Reuter.) Wie gemeldet wird, die Polizei 40000 Gewehrpatronen, die als Ge­treide in Getreidesäcken nach Irland eingeschmuggelt wer­ten sollten, beschlagnahmt. ,

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Berlin, 24. Ium.

Abg. Prinz Schön aich-Earolath (Natl.) berichtet über die Verhandlungen im Hauptausschuß.

Staatssekretär Dr. v. Kühlmann: Das deutsch-östcr- reichisch-ungarische Bündnis soll nicht nur beibehalten, sondern erweitert und vertieft werden »ach der politischen, militärischen und wirtschaftlichen Seite hi». Bei dem alsbaldigen Besuch des Reichskanzlers in Wie» wird in gleicher Richtung ver­handelt werden. Auch mit Bulgarien, das in schwerer Zeit an unsere Seite getreten ist, sind die persönlichen und poli­tischen Bande immer enger geknüpft morden. Ich spreche sicher das Empfinden der ganze» Deutschen Oeffenilichkeit aus, wenn ick des hochverehrten Staatsmannes Radoslawow gedenke, der eine Säule unseres Bündnisses gewest» ist. Auch unter seinem Nachfolger wird nicht die geringste Abweichung der bis­herigen Politik eintreten.

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Berlin, 24. Juni. Der Reichstag wird seilte Sit­zungen bis zum 12. Juli ausdehnen.

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Die Besteuermtg des Mehreiukmumens.

Bei der geplanten Mehreinkommeusteuer soll ein Möhr­einkommen bis zu 3000 Mk. steuerfrei bleiben. Dabei wird als Friedenseinkommen die Summe von 10 000 Mark angenommen, auch wenn das Einkommen früher geringer war, damit die Knegstenernngsznlagen steuer­frei bleiben. Vom Mchreinkommen werden dann, nach demMünsterischen Anzeiger", folgende Sätze erhoben: für die nächsten 10 000 Mk. 5 v. H., für die nächsten 20 000 Mk. 10 v. H., für die nächsten 30 000 Mk. 20 v. H., für die nächsten 50 000 Mk. 30 v. H., für,die nächsten 100 000 Mk. 40 v. H, und darüber hinaus 60 v. H. Bei der Abgabe von Vermögen sollen solche bis 100 000 Mk. frei bleiben, sodann werden folgende Sätze erhoben: für die nächsten 100000 Mk. des steuer­pflichtigen Vermögens 1 v. H., für die nächsten 300000 Mark oes steuerpflichtigen Vermögens 2 v. H., für die nächsten 500000 Mk. des steuerpflichtigen Vermögens 3 v. H., für die nächste Million des steuerpflichtigen Ver­mögens 4 v. H., für höheres Vermögen 6 v. H.

Die Eruteaussichtcn. Nach einer Meldung serM. N. dl." aus Berlin haben die letzten Regen­fälle die allgemeinen Ernteaüssichten in Deutschland günstig beeinflußt. Besonders hat, sich der Stand der Hackfrüchte sehr gebessert. Auch Wiesen und Meiden haben sich sehr gut entwickelt. Der Regen, der sich über ganz Deutschland ziemlich gleichmäßig verbreitet hat, Kann im allgemeinen schon jetzt als ausreichend be- seichnet werden.

Verkehr mit Geflügel. Nach einer Verfü­gung der Fleischverwrgmi Jstel e dürfen geschlachtete oder um Schlachten bestimmte Oiänse und Enten durch den Äeslügelhalter, Züchter oder Meister vom l. November ,918 ab nicht mehr verkauft werden, da die Mast nur mrch Ausnützung der Stoppelweide gestattet werden kann md diese höchstens bis Ende Oktober möglich ist. Für «bende Gänse und Enten sind Höchstpreis'nunmehr auch ür Juni und^Jnli eingeführt worden. (Gänse' im Juni 2,50, im Jnli 14 Mk., im August 15 Mk., nach dem ll. August 16 Mk. Enten 6,25 Mk., 7 Mk., 7,50 Mk.

! Mk.) Ter Verbraucherpreis bei räch 4 Mk. für 1 Pfund^ Pozu in Stuttgart noch ein Zuschlag von 25 Psh. kommt pff sn- Gan-svfeffer und Entenvfefser sind nn

ch,öl/'w neu.

' Msrd an Gefangenen.

Unter, eidlicher Bekräftigung, berichtet der Kranken träger D. folgende Begebenheiten ans den Kämpfln bei St. Marie-ä-PyS im September 1915:Ich war mit dem Krankenträger A. gerade beim Verbinden eines französi­schen Verwundeten, als wir von den vordringenden Fran­zosen umringt und gefangen genommen wurden. Tee französische Korporal sagte, daß nur das rote Kreuz unser Leben rette, denn alle, übrigen Deutschen würden kaput gemacht. Da ein verwundeter deutscher Husar in. der Nähe lag, bat ich, diesen noch verbinden zu dürfen. Ter Husar gehörte zu einer unserer Kompagnie zur Verstärkung beigegebenen Schwadron. Er 'war an der Hüfte schwer verwundet, die Gedärme hingen ihm heraus. Ter französische Korporal antwortete ans meine .Bitte:Es wird nichts verbunden, es wird alles kaput gemacht." Darauf zog er 'ein Dolchmesser und durchschuitt dem Husaren die Kehle, daß er sofort starb. Als wir später vor den Regimentskommandeur gebracht wurden, rief dieser dem Korporal zu, er solle uns ins freie Feld lausen lassen und uns zusammenschie­ßen. Der Korporal bat, uns schonen zu dürfen, da wir Krankenträger seien und schon einen französischen Ver mundeten verbunden. hätten. Der Oberst gab sich mit einigen Beschimpfungen zufrieden. Als aber ein anderer deutscher Verwundeter, ein ganz junger Infanterist, sich uns anschließen wollte, befahl der Oberst dem Korporal, diesen niederzuschießen. Der Korporal schoß hierauf au- etwa 5 Meter Entfernung auf den jungen Infanteristen und als dieser nicht söfort tot war, zerschmetterte ei> französischer Infanterist.ihm den Kops, daß das Gehirn hervorqnoll. Dieser Mord an einem wehrlosen deutsche:! Gefangenen auf Beseht eines jranzösischen Obersten ist "mnzeichnend für den Geist des französischen Ossizierkorps

Peter Roseggers Befinden. Aus Krieqiach wird der ..Grazer Tagespost" gemeldet: Das Befinden Dr. Roseggers ist wechselnd. Während sich Montag und Dienstag eine Erleichterung zeigte, war der Zustand gestern weniger günstig. Der Kranke steht in Behandlung seines Sohnes, Oberarzt Dr. Sepp Rosegger, der vom Kaiser zur Pflege seines Vaters beurlaubt wurde.

Der Papst und die Kirchenglocken. Ans vatikanischen Krei­sen kommt die Mitteilung, daß Papst Benedikt in ähnlicher -Weise wie bei der Absicht, die Kirchenglocken in Belgien cin- zufordern, sich bei der österreichischen Regierung verwandt habe, ,von der beabsichtigten Einforderung der Kirchenglockcn im be­setzten Italien abzüstehsn.

!' Schule und Kriegsanleihe. Zur 8. Kriegsanleihe sind von 96 989 Schülern an 423 Anstalten in Berlin 15033 529 Mb. gezeichnet morden. Für die 7. Kriegsanleihe waren 6 944 952 Mk. aufgebracht worden.

Herabsetzung der Kartoffelratton. Im Regierungsbezirk Düsseldorf wurde eine vorübergehende Herabsetzung der Kar-

toffelration auf 5 Pfund wöchentlich angeordnet.

Eine Flugzeugfabrik in Konkurs. Die Firma Hessische Flugzeugwerke in Bruchlöbel bet Hanau geriet in Konkurs.

Hinrichtung. Der 21 Jahre alte polnische Arbeiter Anton Sobieszkoda, der am 8. März ds. Is. den Gutsbesitzer Beyer aus dem Wege von Lausick nach Leipzig ermordet und beraub' hatte, ist im Hofe des Landgerichts Leipzig mittels Fallbeile hingerichtet worden.

Eine Statistik zum Nachdenken.- Eine süddeutsche Versiche- rung'szeituna veröffentlicht soeben eine Statistik der Einbruch- dicbstähie in Großstädten. Danach sind die Auszahlungen aus dem Gebiete der Einbruch- und Diebstahisverstcheruiig inn fast das Vierfache gestiegen. Nach einer Aeußerung der Berliner Wach- und Schließgcsellschaft wurden allein iw der Diebstahls­versicherung 4 400 000 MK. ausgezahlt gegen 1600 000 Mk. im Jahre 1914. Eine ganz erschreckende Summe erreichten die Diebstähle bei den Schiffstransportgescllschaften und den preu­ßischen Staatsbahncn. Im Jahre 1914 zahlten letztere 4 200 000 an Entschädigungen aus, im Jahre 1917 etwa 57 Millionen Mk.

Was alles gestohlen wird. Aus Innsbruck wird gemeldet: Aus der Antoniuskapelle in Häring ist in den letzten Tag die Kanzel gestohlen worden. Die Kanzel mar ein schönes Schnitzwerk aus Eschcnholz. Bo» den DIeden fehlt jede Spur.

Der ,.Tabakersatz" im Felde. Ein Feldgrauer erhielt von seinem Bruder eineLiebesgabe" in Gestalt von einigen Päck­chen Tabakcrsatz undHopfen". Der Beschenkte stattete seinen Dank in einem Brief mit folgenden Worten ab: . . . Nun noch eine Bitte: schicke um Gottes willen keinen Tabakerjatz »lehr her! Alle Flöhe und Läuse, alle Mäuse und Ratten alle Wanzen usw. kamen aus ihren Verstecken hervor, als Ich mir eine Probepfeife anzündete.. Die meisten starben oder baten flehentlich um Einstellung des Rauchens. Wir Menschen Hielien es nur aus, Indem wir unsere Gasmasken aufsctztcn! Aiso dieser Ersatz ist das reine Gift. Die Hopfenbliiten sind zur Mischung mit cch.em Tabak aO esueckmüicl zu gemau-M. . _ .

si si Tauschhandel. Eine Frau aus der Stadt Ei vertauschte dieser Tage einen noch gut erhaltenen Kinder­wagen an eine Bauersfrau um ein Pfund Schmalz.) Beide waren mit dem Handel wohl zufrieden. Ein ähn-i licher Fall fand in B. statt, wo eine Städterin mir ihrer 12jährigen Tochter einen der bekanntenBesuchs" machte. Eine Bäuerin fand Gefallen an der Schürze des Mädchens. Tie Mutter war bereit, die Schürze gegen ein Pfund Butter abzutreten. Auch dieses Tausch-; gefchäft endete zu allseitiger Zufriedenheit.

Wacholder als Mäuseschutz. Ein äußerst wirksames Mittel als Schutz der Scheunen und Scho­ber gegen Mäuse bildet der Wacholder. Bei Scho­bern wird das Getreide etwa 60 om hoch und der Erd­boden um den Schober herum etwa 30 ein breit mit einer einfachen, jedoch dichten Wachoderschicht beklei­det. In den Scheunen säubert man vor Einbringen des Getreides die alte Strohunterlage und legt den Wacholder so ans, daß es den Mäusen unmöglich gemacht wird/ in die Scheunensiäche von außen hineinznkommen, -also etwa an den Riegeln und den Eingängen. Das Anbrin­gen des Wacholders muß möglichst sofort stattfinden, so­bald der Schober oder das Scheunenfach vollgefahren ist. Der Wacholder bildet für die Mäuse ein unüber­windbares und unzerstörbares Hindernis; denn bei dem Versuch, darüber hinwegznlauftn, kommen die Tiere stets', mit ihrem ganzen Körper auf die Wacholderstacheln zu liegen, und bei dem Versuch) einen Stachel abzunagen) stoßen sie mit Nase, Augen und Ohren gegen viele an­dere Stacheln. Unter solchem Schutze ist Getreide für Mäuse unzugänglich.

Zur Laubsammlung. Tie Heeresverwaltung, hat umfangreiche Laubheusammlungen organisiert; die­selben haben bereits seit mehreren Wochen begonnen. Das Laub wird auf Darren getrocknet, dann vermahlen und mit Melasse vermischt als Laubfutterkuchen der Front zu­geführt. Dieser Laubsutterkuchen soll keineswegs, wie vielfach angenommen wird, das Rauhfutter ersetzen/son­dern den Hafer. Das gesammelte Laub wird' entweder im Schatten getrocknet oder grün angeliefert. Es muß vermieden werden, daß grünes Laub weit transportiert wird, weil die Fracht zu viel kostet und die Futterquali­tät sehr leidet. Daher wird Grünlaub nur dort ange­nommen, wo eine Darre in nächster Nähe ist. Im andern Fall wird das Laub schattentrocken angeliefert und dann auf der Darre völlig getrocknet. Das ange­lieferte Laub wird bezghlt: 1 Doppelztr. Grünlaub 4 Mk., 1 Doppelztr. Trockenlaub 18 Mk. Die Unter­einkäufer sorgen für Säcke Und Geräte zur Laubgewin­nung und den Transport zur Darre. Die Verarbeitung der getrockneten Ware zu Futterküchen geschieht durch eine größere Anzahl geeigneter Fabriken unter Leitung des Kwiegsansschusses für Ersatzfntter, der für die Ab­lieferung dieses Futters, an die militärischen Abnahme­stellen Sorge trägt.

Verwertung angesäuerter Milch im Haus­halt. Saure Milch ist ein ebenso wertvolles Nah­rungsmittel wie süße Milch. Vielfach wird angesänerte Milch von den Hausfrauen zur Bereitung von Käsequark benutzt, jedoch gehen hierbei die in den Molken verblei­benden wertvollen Nährstoffe, besonders der Milchzucker, verloren. Ties kann leicht vermieden werden, wenn das Zusammengehen der angesäuerten Milch beim Kochen durch einen geringen Mehlznsatz verhindert wird. Für 1 Liter Milch verwendet man einen Eßlöffel voll Mehl so man hat. Das Mehl wird mit wenig ungekoch­ter Milch in einer Tasse glatt verrührt und alsdann der anderen Milch zugesetzt, die nunmehr unter ständigem kräftigem Umrühren zum Kochen erhitzt wird. Durch das ständige Quirlen wird das Zusammenhallen und die. Abscheidung des Wsestofses in größeren Klumpen verhin­dert, und man erhält eine Milch) die, ähnlich wie Butter­milch, das Milcheiweiß ln feinflockigem Zustande ent­hält und nicht nur ein wohlschmeckendes Getränk dar- stcllt, sondern auch in Suppenform genossen werden kann, ohne dasß irgend welche Nährstoffe verloren gehen. Insbesondere ist die so zubereitete Milch auch für die Kin­derernährung gut geeignet.

Gegen den Raupenfraß wird ein höchst ein­faches und dabei billiges Mittel empfohlen, das mit Sicherheit die Weißlinge vom Kohl abhält. Im oft ver­achteten Dill (Gurkenkraut) ist uns nämlich dieser Ret­ter in der Not durch die Natur gegeben, d. h. man muß yruschen die einzelnen Kohlreihen, am besten schon beim Pflanzen, ganz dünn etwas Dillsamen streuen, der für wenig Geld in den Blumengeschäften, Drogerien und Krämereien zu haben ist, und man wird geradezu stau­nen: Vögel gibt es nicht, die den Rauben des Kohl­weißlings nachstellen, der Igel verschmäht sie auch, je-

> doch der dem Dill ausströmende feine, aber scharfe Ge­ruch schreckt die Schmetterlinge ab. ' m ck ' -

Mutmaßliches Wetter. ) L ^ -

Tie Luftdruckverteilung bessert sich langsam zu Gun­sten eines Hochdrucks Im Westen, dessen Einfluß aber durch die zurückbleibenden Störungen noch beeinträchtigt wird.' Am Donnerstag und Freitag ist zwar mehrfach anshei« ierndes, aber in der Hauptsache noch kühles und unbe­ständiges Wetter zu erwarten. (SCB.)' -'

Baden. . H

(-). Karlsruhe, 25. Juni. Die Zweite Kamme! stimmte in ihrer heutigen Nachmittags-Sitzung dem Ge­setzentwurf über die Gewährung einer T cn e e u n g s zr läge für die Lgndt agsabgeordneten zu. Fer­ner-nahm die Zweite Kvmmer mit alten Stimmen gegen diejenigen der Sozialdemokratie und der Fortschrittlichen Volkspartei einen nationalliberaten Antrag an, in w-" -bem die Regierung ersucht wird, durch Gesetz den Land- (indischen Ausschuß zu erweitern, dem während der Nichttagung des Landtags die Beratung von Ge­setzentwürfen und Beschlußfassung über sonstige ' ) ge Fragen übertragen werden soll.

^ . (-) Ebertzach, 25. Jiini. Infolge geiß'-ier Z.u