^ Mannheim, 22. Juni. Der Händler Johann Eider aus Münster war vom Schöffengericht wegen Schleichhandels mit Fleisch- und Wurstwaren zu 60 Mk Geldstrafe vernrwilt worden.. Gegen dieses Urteil hatte der Staatsanwalt Berufung eing.legt. Tie Swefkammer verurteilte nun den Händler zu einem Monat Gefäng­nis und 3000 Mk. Geldstrafe.

(-) Ba-eu-Badcu, 22. Juni. Der Abg. Kölb- lin teilte in der Zweiten Kammer mit, daß erst jüngst in Baden-Baden in einem alten Schuppen 28 Zentner feinstes weißes Mehl gefunden wurden, und. die Polizei eine Person verhaftete, die aus einer kleinen Mühle Mehl für 350 Mk. den Zentner kaufte und für 400 Mk. weiter verkaufte.

(-) Freivurg, 23. Juni. Sämtliche 5 Söhne des Weichenwärters Karl Holz in Freiburg-Zähringen wur­den mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. ^ ^ ,

(-) Neustadt i. Schm., 22. Juni. Der Verband der bad. Waldbesitzer wird in nächster Zeit eure Prers- nachrichtenstelle in Villingen errichten. .

(-) Denzlingen bei Emmendmgen, 23. ^NIN. ^)N einer der letzten Nächte wurden in einer hiesigen Zigarren­fabrik 27 000 Zigarren gestohlen Die Diebe halten einen Wagen herbeigeholt, um, die^ Beute.sortzujchafjen.

Vermischtes»

Fischsterben. Auf der hessischen und preußischen Strecke des Untermains von Höchst abwärts ist zum dritten Mat innerhalb weniqer Wochen ein großes Fischsterben durch giftige Abwässer aus den Chemischen Fabriken entstanden. Zu Tausenden und aber Tausenden liegen die toten Fische an den Ufergewässern vdr den Schleusen und Wehren. Nach Ansicht von Sachverständigen ist. die Fischerei auf dem Untermain jetzt vernichtet.

Eisenbahnunqliick. In Hammond (nordam. Staat Indiana) stießen zwei Eisenbahnziige zusammen. 51 Personen sind tot, 115 verwundet.

Witze vom Tage. K r i e g s e i n t e i lu n q. Mittagsgast: Ein schlechter Anfang Fleischbrühe, aber nicht ein einziges Fettauge darauf!" Kellner:Das Fettauge kommt im zweiten Fang, mein Herr!" Zeitgemäß. ,,Hören Sie mal, die Zigarre zieht ja nickt!"Ja das tun sie erst von 40 Pfennig ui." Rücksichtsvoll.In Ihrem neuen Roman soll m schon im ersten Kapitel einer umgebracht werden?"Ja, das st für. die, die nicht weiterlesen." Der Krieg s- zewliin l e r.Na, lieber Ecke, Ihnen hat ja das Glück zclächelt, was?"Belächelt? Gebrüllt vor Lachen hat es!"

(Fliegende Blätter.")

Prompte Bedienung.Wann kommt der Pfann­kuchen?"Sofort, mein Herr, wir haben eben noch 'mal nach der Ukraine telephoniert!" Bei einer Musterung ln Augs­burg wird ein älterer Landsturmmann vom Stabsarzt gefragt, was er anzugeben habe. Als Antwort folgte ein längerer Vortrag seiner Leidensgeschichte und unter anderem auch, daß er bet Regenwetter immer Rheumatismus bekomm:. Darauf der Stabs­arzt, der bis dorthin andächtig zugehört hatte: ,,K. V. In­fanterie - mit Regenschirm!" N e u.- E i n r i ch t u n g.Bitte, Schaffner, ein Raucher-Abteil!"Tabak oder Hopfen?'

, (Jugend.")

^ Freiwilliger Tod. Der noch nicht 17 Jahre alte Erbpächter­sohn Hugo Iürn in Wöbbelin (Mecklenburg) hat sich erhängt, weil sei c- trotz seiner oft wiederholten Bitten, ihn sür

das V' a Kämpfen zu lasse», nicht die Erlaubnis zum Eintritt Re Marine geben wollten, bevor er das 18. Jahr erreicht habe. Ein Bruder des jungen Mannes ist im Felde gefallen, ein anderer befindet sich in Gefangenschaft.

166 000 Mark veruntreut. Der Kassierer des christl.-katholi- schen Begräbnisvereins in München, Buchhändler Bnrthauser. wurde wegen Unterschlagungen von 166 000 MK. von der dortigen Strafkammer zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt.

Amerika der Weltgläubigcr. Nach der NeuyorkcrEvening Post vom 13. April 1918 haben die Privatbanken in den Bereinigten Staaten seit Ausbruch des Kriegs an fremde Staaten Gemeinden Körperschaften usw. Anleihen in Höhe von etwas über 13 Milliarden Mk. vergeben. Davon erhielten England 5,6 Frankreich 3,15, Kanada 2,52 Milliarden, Spanisch Amerika 772 Millionen, Rußland 522 Millionen, das neutrale Europa 147 Millionen. Italien 105 Millionen, Deutschland 84 Millionen, Asien 63 Millionen, Neufundland 21 Millionen Mk. In diesen Summen sind aber die von der amerikanischen Regierung den Verba,idsliiächten bewilligten Anleihen nicht inbegriffen.

Amerikanismus. Der frühere Attache der amerikanischen Ge­sandtschaft in Bern, Allinson, wurde zu lebenslänglicher Gefäng­nisstrafe verurteilt, weil er gegen den Krieg gesprochen und sick tadelnd- über Wilson geäußert hatte. Der amerikanische Sergeant Flcntje im Ausbildungslager Depons erhielt 30 Jahre Gefängnis. Er hatte die Bemerkung fallen lassen:Die Deut­schen würden sich totiachen, wenn sie unsere Ausrüstung sehen wurden." Major Birkner von der Nebraska-Nationalgarde, der sich für einen baldigen Friede» aussprach, da die Deutschen doch nicht zu besiegen seien, ist wegen Hochverrats verhaftet worden.

Witze vom Tage. Unverfroren.Wie kommen Sie dazu, mich hier in der Kneipe um die Hand meiner Tochter zu bitten?"Ich dachte, Sie würden unter Umständen meine Zeche mitbezahlent : M ch . stchchch, / ^

Die Kriegserfolge im ersten Vierteljahr der Offensive. Seit dem 21. März hat die Entente nach vorsichtiger amtlicher Schätzung einschließlich 212 000 Gefangenen rund 1 Million Mann verloren, dazu 2800 Geschütze, über 8000 Maschinengewehre und 6820 Geviert­kilometer strategisch wichtigen und fruchtbaren Landes mit 104 Städten äTr 1000 Einwohner. Die Offensive in Italien ist h-' Ü nicht berücksichtigt.

Beihilfe zu Krieger-Begräbnisstätten. Das Kriegsministerium teilt mit: Zur würdigen Ausgestal­tung der Ehrenbegräbnisstätten für Feldzngsteilnehmer ist das K. Württ. Kriegsministerium in der Lage und bereit, im Bedürfnisfalle den Gemeinden Beihilfen zu verwilligen. Diesbezügliche Anträge sind mit entspre­chender Begründung und unter Anschluß etwaiger Pläne 'Nirch Vermittlung des württ. Ausschusses für Krieger­gräber und Kriegerehrnngen in Stuttgart (.Herrn Ober­baurat Eisenlohr, Neckarstr. 20) einzureichen.

Ausländisches HülsenfruchtfaatgnL, wie sol­ches jetzt aus der Ukraine und Rumänien nach Deutsch­land kommt, ist oft mit dem so schädlichen Rüssel käser behaftet und daher nicht nur wertlos, sondern für unsere Saaten gefährlich. Es muß daher erneut vor der Verwendung von solchen Hülsenfrüchten, die nicht aus­drücklich als Saatgut von einwandfreier Seite gekauft Uud, dringend gewarnt werden.

- Verbotene Anzeigen. In Zeitungen findet Niün Noch hiin und wieder Anzeigen, in denen Pridnte lEie oder getragene Kleider zum Verkauf anbieten. Diev rst unzulässig, da solche Kleider von Privaten nur an die behördlich eingerichteten Annahmestellen verkan t wer­den dürfen. Jede andere Veräußerung ist strafbar.

Die Weilerfahrt in D-Zügen ist, wie aus Berlin gemeldet wird, den in Militärurlauberzügen an- kvmmen'den Urlaubern nunmehr gestattet worden. Diese Erlaubnis beschränkt sich jedoch nur ans die Streck»., die Anschluß an diejenigen der Urlanberzüge haben- Es .st nicht gestattet, diese Züge früher zu verlassen, um die gleiche Strecke mit einem D-Zuge znrückzulegen. Aus 'dem Westen beurlaubte Militärpersonen dürfen nur vom Anssteigebahnhof, auf dem sie den Urlanberzug recht­mäßig verlassen, bis zum Zielbahnhof ihrer Reise jeden Lug, also auch D-Züge, zu benutzen, ohne daß die Be- untznngsbercchtigung besonders ans den Fahrscheinen an­gegeben sein muß.

Einschränkung des Brennstoffbezugs im Laudabsatr. Um die gegenwärtigen günstigeren fördcrungsverhüktnisse für die Versorgung der fern...-, abgelegenen Gegenden 'ausnützen zu können, hak dev Reichskohtenkommissar eine Einschränkung für denLand- nbsatz von den Stein- und Braunkohlenbergwerken, Bri­kettfabriken und Koksanstalten ungeordnet. Der Haus- Krandkohlenbezng im Landabsatz ist für diese Zeit nur zulässig, wenn von dem Versorgungsbezirk die besonder? Dringlichkeit amtlich bescheinigt wird. , . . . /.

Der Nachlaß von Kriegsgefangenen. Durch die Haager Landtriegsordnnng ist eine Besteuerung von im Inland befindlichn beweglichen Nachlaßgegen­ständen Kriegsgefangener ausgeschlossen. Es sind daher die persönlichen Nachlaßgegcnstände von Kriegs­gefangenen, die in Hospitälern oder Feldlazaretten ge­storben sind, den Erbberechtigten ohne irgend eine Ein­schränkung zuzustellen.

Vom Dünnbier. Der Präsident des Kriegs­ernährungsamts v. Waldow hat auf eine Anfrage des Verbands beamteter Nahrungsmittclchemiker, ob Bier unter zwei Prozent Stammwürze noch als Bier anzu­sprechen sei oder ob solche Getränke nicht besser die Bezeichnung Bierersatz tragen müßten, geantwortet, daß nach dem Brausteuergesetz und den sonst geltenden Be­stimmungen eine untere Grenze für den Stammwürze­gehalt von Bier nicht bestehe. Die Notwendigkeit, das Bier nach Möglichkeit zu strecken, habe auch veranlaßt, daß Anträge auf Einführung einer unteren Grenze ab ' gelehnt wurden. Voraussetzung sür den Begriff Bier sei nur, daß das Getränk ordnungsmäßig nach dein im ^ransteuergesetz vorgeschriebenen Bransteuerverfahren mit Zulässigen dofM hergestellt sei.. Derartige min­derwertige Getränke brauchten zurzeit nicht als Bierersatz bezeichnet zu werden, ganz gleichgültig, welchen Stamm- würzegehalt sie haben. . _

Law über die Kriegslage-

London, 19. Juni. Bonar Law brachte im Un­terhaus eine.Vorlage über einen Kredit von 500 Mil­lionen Pfund Sterling ein. Er erinnerte daran, daß am 7. März ein Kredit von 600 Millionen Pfund bewilligt worden sei. Die Darlehen an die Alliierten und an die Dominions, bleiben hinter dem Voranschlag für den er­wähnten Zeitraum um 16160000 Pfund zurück. Die Gesamtschuld der Alliierten beträgt 1370 Millionen Pfund, die der Dominions 206 Millionen Pfund.

Bonar Law gab dann einen Ueberblick über die allgemeine Lage. Die letzte Phase in diesem großen Kampfe ist die österreichische Offensive in Ita­lien vom 15. Juni. Sie ist'ein Teil der gewaltigen Offensive, die an dev ganzen Schlachtsront durchgeführt worden ist. Unsere Feinde haben recht, wenn sie denken, daß jeder große Erfolg an dieser Front weitreichende und sogar entscheidende Ergebnisse für die große Schlacht- fvont in Frankreich haben würde. Deshalb glaube ich, daß die Initiative für diese Offensive eher von Berlin als von Wien ansging. Bis jetzt ist der Angriff nach drei­tägigem Kampfe gescheitert. (Beifall.) Keine Offensive von diesem Umfang während des ganzen Krieges hat einen geringen Anfangserfolg gehabt, wie diese. Es wär? verfrüht, zu behaupten, daß die Gefahr vorüber, sei, abe' es ist nicht voreilig, wenn ich im Namen des Unterhauses unseren Dank für den Anteil unserer italienischen Ver­bündeten an diesem Krieg ansspreche. (Beifall.)

Dis Lage in Frankreich ist bekannt. Der deutsche Angriff begann am 21.. März. Bevor der An­griff begann, wußte unsere Heeresleitung und die unserer Verbündeten, daß ein deutscher Angriff vorbereitet wurde. Der Angriff kam und war so erfolgreich, daß er all gemein die größten Besorgnisse erregte.

Drei Monate sind seitdem vergangen, und obwohl die Schlacht fortdauert, kann man ans die Ereignisse mit einigem Vertrauen zurückblicken. In dem ganzen Feld­zug hatten die Deutschen drei große strategische Ziele vor sich. Das erste war Paris, das andere die Kanalhäfen, das dritte nicht nur die Niederlagen der Armeen der Alliierten, sondern die Durchschneidung der - Verbindungen zwischen den englischen und französischen Truppen. Obwohl die Alliierten sehr viel Gelände ver­loren haben, bleibt es doch wahr, daß keines dieser strate­gischen Ziele bisher während dieses großen Kampfes er­reicht worden ist. Die.Deutschen mußten es aufgeben, unsere strategischen Stellungen zu nehmen, und dies dürfen wir mit Recht als einen Sieg unserer Truppen arischen.

Jeder, der dem Kampf gefolgt ist, wird erkennen, daß die Ereignisse es gerechtfertigt haben, daß der Oberbefehl vereinheitlicht worden ist. (Beifall.) Es war unzweifelhaft ein Teil des deutschen Planes, die Reserven der Alliier­ten zu verbrauchen, bevor sie von unseren Verbündeten de-en in Amerika verstärkt werden konnten. Ich wünschte, eo wäre möglich, dem Hause die Anzahl der Verstär­kungen, die aus England an die Front abgesandt worden ! und, mitznteilen.

> Aber eine Hanptguelle der Reserven der Alliierten . bleibt Amerika. Der Zwang der Not hat das Un­mögliche möglich gemacht. Die amerikanischen Truppen z kommen nicht erst, sondern sind gekommen. (Lauter Bei­st'.Ich kann Ihnen keine Zahlen, angebeli,. ab^x. ich

we-we Ihnen einen Auszug aus dem Protokoll des Ober« sten Kriegsrats geben:Dank dem raschen Eingreifen des Präsidenten der Vereinigten Staaten werden die Anordnungen für die Beförderung der amerikanischen Truppen es dem Feinde unmöglich machen, den Sieg durch die Erschöpfung der Reserven der Alliierten zu erzwingen, bevor seine eigenen Reserven erschöpft sind." (Lauter Beifall.)

Die Unterseebootsgefahr besteht noch und wird vermutlich der englischen Bevölkerung noch Schaden znfügen, aber nach menschlicher Voraussicht besteht nicht die geringste Ursache, daß England durch Aushungerung zur Unterwerfung gezwungen werden könnte. Die An­zahl der Truppen, die in diesem Monat von. 'Amerika herübergekommen ist und weiterhin jeden Monat herüber­kommen wird, ist so groß, daß wir sie noch vor ein oder zwei Monaten für völlig unmöglich gehalten hätten.- (Beifall.) Die amerikanische Wirkung auf dem Schlacht­feld in Frankreich wird nicht durch die Frage der Be­förderung, sondern durch die Anzahl der geübten Leute, die für den Kampf verfügbar sein können, begrenzt. Dies ist die große Tatsache dieses Jahres. (Beifall.) Sie wird die entscheidende Tatsache des ganzen Krieges sein.

Augenblicklich ist eine Pause eingetreten, aber es wird, bald ein neuer Schlag erfolgen. Die Oberste Heeresleitung der französischen, amerikanischen und englischen Truppen ist auf -ihn vorbereitet und sieht ihm nicht nur hoffnungsvoll, sondern mit Vertrauen entgegen. In den nächsten paar Monaten wird die höchste Entscheidung i.n diesem K am pfe fallen. Wenn die Deutschen innerhalb der nächsten drei Monate keines ihrer strategischen Ziele erreichen, werden sie trotz ihrer Siege den Feldzug verloren haben. Die Zukunft unseres Landes und der Welt hängt von den nächsten pckstr Wochen ab. Sie hängt vor allem ' von unseren Soldaten und den Soldaten der Alliierten ab. Diese werden uns nicht im Stiche lassen. (Beifall.) Aber sie hängt auch ab von den Leuten in der Heimat. Wir müssen, wie unsere Soldaten, die uns anf- crlegten Hasten tragen. Wir können sie mit Vertrauten, Mut und Hoffnung tragen. (Lauter Beifall.)

Nach Bonar Law sprach Asqnith. Er sagte u. a.: Trotz der ermutigenden Erwägungen, die der Schatz­kanzler vorgebracht, habe er, Asqnith, doch das Gefühl, daß die Lage eine der bedrohlichsten seit dem Beginn des Kriegs sei. Jedes Mitglied des Hauses! sehe, angesichts der Erfahrungen der letzten 6 Wochen und der Möglichkeit noch ernsterer zukünftig

ger Ereignisse, daß es die Pflicht jedes patriotischen Mannes sei, alles, was in seiner Macht liege, zur Krieg­führung beizutragen. Die erste Pflicht des Hauses sei jetzt, der Regierung patriotische Ratschläge zu. geben un^ ihre Standhaftigkeit zu unterstützen. Asqnith verlangte,

! die Diplomatie müsse alle Mittel ansbieten, um wieder! freundschaftliche Psziehungen zu Rußland anzuknüpfen' Es wäre kurzsichtig, Rußland so zu behandeln, als käme ^ es nicht mehr in Betracht.

Tie Abgeordneten Page Croft (Unionist) und Walter Roch (Liberal) verlangten unter dem Beifall des Hauses, eingehende Ausschlüsse über einige der beunruhigenden Ereignisse der letzten Monate. i

(Die Erklärungen des Schatzkanzlers Bonar. Lain sind, wenn inan das Beiwerk abzieht, nichts weniger als hoffnungssroh, und die Rede wurde auch im Unterhaus nach ihrem wahren Inhalt wohl verstanden, wie die Aus­führungen Asquiths und die Forderung der Abgeordneten Roch und Croft beweisen. Die Lage ist ernst, sehr ernst, und die einzige Rettung liegt in der Hoffnung, daff Amerika nicht nur viele, sondern auch gute Truppen. "'>f den Kriegsschauplatz bringen kann. Das ist Bonar- -aws Urteil, sachlich dasselbe, was vor kurzem Clemen- ceau noch etwas offener im Heeresausschnß der fran­zösischen Kammer gesagt hatte. D. Schr.)

Lokales.

Vom Zeitungsgewerbe. Nach Mitteilungen in der Kammer sind während des Kriegs in Württemberg 82 Zeitungen eingegangen. Im Jahr 1914 gab es 4-17 Blätter, die Zahl hat sich jetzt auf 365 verringert. Ter. Ministerpräsident sagte seine volle Bereitwilligkeit zur Unterstützung des Zeitungsgewerbes zu.

! Geschenk des Kaisers. Dem Württ. Gebirgs-

bataillon, das jo hervorragend an den Durchbruchs« kämpfen am Monte Knk und Monte Matajur in der 12. Jsonzoschlacht beteiligt war, ist vom Kaiser eins Künstlersteinzeichnung des Panoramas jener Hochgebirgs« gegenden mit eigenhändiger Unterschrift gewidmet worden.

! Landeskriegs,nak. Tr. Karl Blitz macht den

Vorschlag, als dauernde Erinnerungszeichen an den Krieg Leuchtfeuer Türme mit sich im Kreise bewegenden elektrischen Scheinwerfern zu errichten, die einmal in jeden, Monat in Tätigkeit gesetzt würden. Als Höhe­punkte werden der Neuffen (oder die Teck), der Kern,es, bei Fellbach und der Bussen bei Niedlingen vorgeschla- gen. - .

Die württ. Sparkassen. Neben der Württ. Landessparkass bestanden im Rechnungsjahr 1916 iw Württemberg 71 Oberamts- und 8 Gemeindesparkassen:

- (Stuttgart, Ulm, Langenau, Schwenningen, Feuerbach, würrmenz-Mühlacker, Sindelfingen und Obermarchtal)/ In diesen Kassen sind im Jahr 1916 120 756 Spar­kassenbücher ausgegeben,. 62 043 zurückgezogen worden, insgesamt waren 984 566 Bücher ausgestellt. Das Ein--' lagegnthaben ist 1916 um 261927119 Mark an neuen- Einlagen und um 27 578840 Mk. an gutgeschricbeneü ! Zinsen, zusammen um 289505 959 Mark gewachsen, da­gegen wurden 244 891 153 Mark zurückgezogen, der lieber-- schuß der Einlagen mit Zinsen beträgt also 44 614806 , Mark (1916 18 393 427 Mark). Ter Verwaltungsauf- nmd belief sich, ans 1478 611 Mark. Das Aktiv--

- ecmögen der Sparkassen betrug 821806 346 Mark,

> o s Passivvermögen 787 366 317 Mark, der Reserve-

- ds 34 439 029 Mark.

Beere,»Versorgung. Tie Landesversorgunzs-- i pelle wirdach dem Muster der Gemeindekirschen stell'' in den, N N.:: owinemden. in denen eine große B^e-