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WTB. Großes Hauptquartier, 2. Juni. (Amtlich.)

Westkicher Kriegsschauplatz:

Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:

Artilleriekämpse an vielen Stellen der Front. Eng­lische Teilangriffe südlich der Lys und nördlich von

Albert sch eiterten unter schweren Verlusten.

Heeresgruppe deutscher Kronprinz:

t ' Südöstlich von N o y o n drängten wir den Feind trotz heftigen Widerstandes auf den Wald von Carlepont mnd von Montagne zurück. Wir nahmen die Höhen öftlich von Moulin-sous-Touvent und stark verdrahtete feind­liche Linien westlich von Nouvrom-

Im Angriff beiderseits des Ourcq-Flusses warfen svir den Feind über den Savieres-Abschnitt zurück uud eroberten die Höhen von Passy und Courchamps.

An der M arne ist die Lage unverändert. Die auf dem Nordufer des Flusses gelegenen Teile von Cha­teau-Thierry wurden vom Feind gesäubert. Nordöstlich von Verneuil und beiderseits der Ardre hef­tige Gegenangriffe der Franzosen. Unter blutigen Verlusten wurdeder Feind zurückgeschlagen.Oest- lich von Reims drangen wir in örtlichem Vorstoß in französische Gräben bei St. Leonard ein und nahmen die Besatzung des vorübergehend von uns besetzten Fort" Pompelle gefangen. «

Französisch-amerikanische Lager von gewal­tiger Ausdehnung fielen -ei Fere-en-Tardenois in unsere Hand. Ueber eine halbe Million Schuß Ar­tillerie, unermeßliche Bestände an Pionier- und Fcrn- sprechgerät, mehr als tausend Fahrzeuge wurden hier erbeutet.

Ter erste Generalquartiermeister: Luden dorff.

*

Es gibt Wohl kein besseres Barometer für die große ^Bedeutung und die Wucht des deutschen Siegs in der Aisneschlacht, als die grenzenlose Verwirrung, die gegen­wärtig in Paris herrscht. Selbst die Blätter, die sich nach Kräften bemühen, die Bevölkerung zu ermutigen, geben zu, daß im ganzen Kriege Paris, will sagen: Frankreich noch nie in einer ähnlich gefährlichen Lage befunden habe. 600000 Personen sollen die Hauptstadt verlassen haben, dafür treffen die endlosen Züge der Flüchtlinge aus dem Aisne- und Marnegebiet ein, wo­durch das allgemeine Entsetzen nur vermehrt wird. Er­neute deutsche Fliegerangriffe und die wiederaufgenommene Beschießung durch ein neues weittragendes Geschütz, das ..och größer und wirkungsvoller sein soll als das erste, steigern die Mutlosigkeit zur Verzweiflung. Diesm scheint die Nachricht, daß bereits Behörden nach Bordeaux verlegt werden, begründet zu sein. Die Regierung hüllt sich noch in düsteres Schweigen: Cleinenccau hat von Generalissimus Fach einen Bericht über die Niederlage kingefordert, die nicht mehr zu verheimlichen, kaum! zu beschönigen ist. Man ist erbittert auf die Engländers wegen ihrer geringen Widerstandsfähigkeit habe Foch seine' treffliche Reserve- oder Manövrierarmee in Stücke zerff reißen und seine Divisionen über die ganze Front zer­streuen müssen. Jetzt sei die Reserve, die den deutschen 'Vorstoß rechtzeitig'hätte auffangen können, nicht mehr da mnd bis Foch aus der ganzen Front die nötige Hilfe 'herbeigeholt habe, gehe viel kostbare Zeit verloren. Die Engländer scheinen an der französischen Niederlage eher eine geheime Freude zu haben. Das Verhältnis der beiden Alliierten" ist ja überhaupt ein ganz merkwürdiges'. Die vier bei Reims inRuhestellung" befindlichen eng­lischen Divisionen hatten noch am zweiten Schlachttag, am 28. Mai, keine Ahnung, was die umgebenden französi­schen Divisionen und die französische Oberleitung eigent­lich beabsichtigten. Man kann es sich ganz vorstellen, wie die Herren Engländer vor Reims sich die Zeit mit Fußball und ähnlichen nützlichen Dingen vertrieben und sich um dieGesellschaft" der Franzosen, denen siezu -ß'ilfe kommen" mußten, keinen Deut kümmerten. Die Franzosen zahlten mit gleicher Münze heim, und so war- ,.bie berühmteEinheitlichkeit der Front", von der Lloyd

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an keinerlei Notiz nehrrrsr.

obgleich, wie bemerkt, nicht weniger als 4 englische Divi­sionen darin verstrickt sind. Ausfälliger kann man wohl die Mißachtung desAlliierten" kaum mehr zum Alls- ^ druck bringen. Man hört deshalb auch unter den Trost- > sprächen der französischen Regierung und der Preise kein j Wort mehr von denn englischen Bundesgenossen, der eng- schen Macht, wie früher" den Italiener in den Mnnd § zu nehmen, würde für einen Franzosen ohnehin ausge- ! schlossen sein, jetzt hört man nur noclsi von Hofs-' nungen ans die Amerikaner. Aber das geschieht wohl mehr ans einer gewissen Höflichkeit gegen Wilson, den Verwalter des Korn- und Geldkastens von Amerika. Daß die Amerikaner die ersehnte Hilfe bringen könnten, glaubt in Frankreich im Ernste wohl kein Mensch. Ist doch bei Fere-en-Tardenois ein riesiges amerikanisches Lager den Deutschen in die Hände gefallen; die Bankees scheinen sich selbst rechtzeitig in Sicherheit gebracht zu haben.

General Foch scheint nun den Plan zu haben, auf der östlichen Flanke Reims durch Verstärkung nl, du über Chalons herangezogen wurden, miss äußerste zu ver­teidigen und von Westen her, mit der Grundlage Eom- Piegne-Lizy eine starke Gegenoffensive gegen den rechten deutschen Flügel vorzntreiben. Auf der ganzen Linie von Nohon au her Oise bis Chateau-Thierry au der Marne haben die Franzosen nicht nur hartnäckigen Widerstand geleistet, wildern sind meist mit sehr beträchtlichen Kräften, die der Somme- und Scarpesront entnommen zu sein scheinen, zu Gegenangriffen geschritten. Aber dieser ver­zweifelte Gegenstoß hat es nicht verhindert, daß sowohl der Westflngel der Armee Böhn, der jetzt im Nordosten zwischen Oise und Aisne ficht, Schritt um Schritt dem Gegner Boden abnimmt, sondern auch südlich der Aisne dehnt sich die deutsche Front immer-weiter gegen Westen aus. Heftige Kämpfe fanden besonders an der Er'se, die bei Soissons in die Aisne mündet, und zu beiden Usern der Oureq (westlich Fere-en-Tardenois) statt. Die Er­oberung der Höhen von NeuilÜnPassy und Eourchamps zeigt ain besten den bedeutenden Fortschritt unserer Trup­pen gegen diese Seite. Der französische Gegenstoß hat also bisher nur negativen Erfolg gehabt. Im Süden an der Marne ist nun auch der nördlich des Flusses gelegene Teil der wichtigen Stadt Chateau-Thierry in deutschell . Händen. Stromaufwärts reicht die deutsche Beherrschung des Walsers und der Bahnlinie bis über Verneuil; voll hier zieht unsere Front in nordöstlicher Richtung nach Chämpigny bei Reims (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Ort bei Paris). Die Straße ReimsTor- mans ml der Marne ist in deutschem Besitz. Die Ein­schließung von Reims durch die Armee des Generals Fritz von Below ist durch die Eroberung von Chämpigny im Nordwesten und die Zerstörung der französischen Stel­lungen bei St. Leonard und bei Fort Pompelle, beinabe südlich von Reims, mächtig gefördert worden. Die Stzraße und Bahn ReimsVerdun ist gesperrt- Des weiter n wird berichtet, daß der Bahnhof von Cmnpiegne, all der Oise (südwestlich von Nopon), wo früher das französische Hauptquartier sich besimd, von schweren deutschen Ge­schützen beschossen wird. -

Bei Terny-Sorny wurden sechs 2j4 Zentimeter- gesckMe erbeutet. Die Schlacht bei Soissons am Ol. Mai war äußerst heftig. Französische Reiterei griff bei Bucaney unsere Artillerie an und erreichte die Bespan­nungen. Dann wurde sie durch Maschmcngewehrsener ausgerieben.

, Seit dem 21. März haben die deutschen Heere an der Westfront über 125000 Gefangene, weit über 2000 Geschütze, viele tausend Maschinengewehre und eine un­geheure Menge von. Munition, sonstigem Kriegsmaterial, Fahrzeugen, Eisenbähnmaterial, Lebensmitteln usw. .er­beutet.

Soissons wird seit dem 30. Mai nachmittags von den Franzosen durch schwere Artillerie und Bomben­geschwader planmäßig beschossen und die uralte, einst so berühmte Stadt wird in kürzester Zeit wie St. Quen­tin, Noyon und viele andere Städte nur noch ein Trüm­merhaufen sein. Im Altertum hieß die Stadt No- viodunnm, später Augnsta Snessionum (daher der heutige Name), wo die römischen Kaiser eine Pfalz hatten. Als 8er deutsche König Chlodwig von Franken der Nömcr- yerrschast im Norden durch die Schlacht bei Soinom' 486 n. Ehr. ein Ende mochte, wurde Soissons die Refiden,, der Merowinger. Seit dem 0. Jahrhundert war >so s on- oer'Sitz eigner Grasen und guiH später in verschmdeu-.'ii Besitz über. 1734 fiel es an Frankreich. Die Kathe- Srale in gotischem Stil wurde im 12. und 13. Jahr­hundert gebaut.

In Flandern und im Artois unternahmen Engländer und Franzosen am 3l. Mai starke Angriffe, die durch­weg mit schweren Verlusten für den Feind endigten., Deutsche Lustbombengeschwader verursachten west ich' des Kemmelbergs starke Brände und Explosionen feindlicher Munitionslager.

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WTB. meldet: Der gewichtige Grundsatz der neuen deutschen Kriegführung, nach dem ff -chanisation und Zeitbeherrsch nng dem Ziele dienen, unsere Mcn- schenverluste auf das geringste Maß zu mindern und die des Feindes aus das größte zu erhöhen, hat feinen größten Erfolg in der Schlacht am Tamenweg und in der Aisne gezeitigt. Die beispiellos durchgreifende Wirkung der dem Gegner unvorbereitet treffenden deutschen Ar­tilleriemassierung und die Plötzlichkeit des Ansturms über­rumpelte den Feind so entscheidend, daß seine Abwchr- organisation zerschlagen war, ehe der Sturm begann. Die Zähigkeit und die Tapferkeit, mit der einzelne Trup­penteile des Gegners anfangs Widerstand leisteten, wurden in der Schnelligkeit unseres Vordringens verlorene'In­seln im Meere der Schlacht. Tie Sturmflut de? deutschen Vorgehens verschlang sie in kürzester Zeit. Wieder be­stätigt sich, daß Tollkühnheit und Angriffsschwung die! ck»este Abwehr gegen Blutverluste sind und daß in der neuen ! Kriegführung die Last der Verluste mit erschreckende ' Einseitig!',ft ans die Schultern der Verteidiger sällr. ' Das. zeigt besonders eindringlich der Gang über diel Kam''Mitten, bi , 1 , engst'^-"' und ffa z'ffffch n Kühen '

mck der ganzen Linie die S--ve der überlegen-.'!! seut- sthell WaffenwirEmg darlnu. Man der," fesi- esten, daß deutsche Tvlc nur ganz selten sind. Ein Be­such ans den Verbandspläi-en ergänzt diesen Eindruck. Die weitaus überwiegend? Mehrzahl der Ausfälle find leichte Verwundungen, meist Zufallstreffer feind'icher Ma­schinengewehre. Die fast sofort erreichte S'il'egnng der .feindlichen Artiilerietätigkcit brachte es mi' s ch, daß bi - her Artillcrieverietzmlgen geradezu Selten' « ten ind Wir sprachen in Soissons den Führer e'ner Ma schlompaani?, die vom Damenweg an bis.über die Aisne ohne Nn>r- brechnng in vorderster Linie marschi'rte und kämpfte. Aus die Frage nach seinen Verlusten erk'8'ste er uns, daß seine Stnrmkompagnie an drei Geftckstetagen und bei einem Geländegewinn von über 20 .Pi ome.str nur 4 Leichtverwundete zählte.

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Der Krieg Mr See.

Brr-nr, l. Juni. Im Mittelmeer wurden 5 Dampfer und 9 Segler mit zusammen 2KMA BNT. versenkt. Ein vollbesetzter Trupg-entranöportdampfer von ÜMO V. wurde au? gesichertem Geleitzng herausges, fosfen. -

Waftzmgtcrr, l. Juni. (Reuter.) Heute früh ist der amerikanische TrausportdampferPresident Lincoln" (18168 BNT.) ans der Rückreise nach den Vereinigte« Staaten versenkt .worden. -Es handelt sich dabei u«r den früheren Dampfer gleicheil NameuS der Hqrvbnrg Amerika Linie.) . > u. i. l'. § i'

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ie Denkschrift Ses Generalkan-schaMdirEsW

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Juni.

Das bayerische KönWpasr ich es, wie dieDeutsche Tagesztg." berichtet, gelungen, die Zeniurgcnehmigung für die KZcröffenllirhung der Drvkp- schrist des Generallarldschaftsdir-.cktors Kapp auS.

Mai 19t 6 zu eilangen, die darnals vom ReichZkanAlS? v. Bethniann Hollweg im 41 eichstag heftig MgegrMz^ wurde.

Das Saherrschs .Ws -gspaar in Wien.

Wiött, t. Juni. Das bayerische KörngZPclsr st chßcrn zum Besuch des .Kaisers hier eingetroffen. Der Kaiser empfing den bayerischen Staatsminister v. Dandl in t l/sstündiger Audienz. Heute reiste das Königspaar zu kurzem Aufenthalt nach den Besitzungen des Kümc-4 in Sarvar (Ungarn) ab.

Versiegelung der russ. Gesandtschaft in Beerr.

Bern, 1. Juni. (Schtveiz. Dep.-Plg.) Auf Anord­nung der schweizerischen politischen BelHrden wurde dl? bisherige russische Gesandtschaft samt Archiv unter Sieget gesetzt. Tie Versiegelung, die einzig aus öffentlich-recht­lichen Gründen erfolgte, wird anfrechterhalten, bis ein? Klärung der Lage eingeireten und die amtliche Anvrlen- ming der russischen Regierung erfolgt ist.

Das ungarische Wahlrecht.

Budapest, 1. Juni. Der WaUrechtsausschuF d« Kammer hat das Wahlrecht der Frauen mit 11 gegen 10 Stimmen abgelehnt. Ministerpräsident Weckpxle «*- klärte, er werde air dem Antrag festhalten.

Clemencearr Diktator?

Zürich, 1. Juni. DieN. Zür. Nachr." metdr--! aus Paris, im Parlament haben die neuesteil Nachricht«? von der Front solche Bestürzung hervorgcrufen, daß tstelc Abgeordnete, besonders der Rechten, geneigt feien, de« Ministerpräsidenten außerordentliche Vollmachten z > er­teilen, da die Parlamcntsherrschaft völlig versage,

Fall gewesen ist.

Clemenceau lehnte eS ab, über die derzeitige Z gc an der Front, wie ein Antrag Brüllet Verla:gte, in o« Kammer zu sprechen. . ,

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