iNationatliberalen Partei- stellt sich auf den Boden de gleichen Wahlrechts für Preußen, das er als eine Staats- <,Motrvendig!eit erachtet-'-- Er erwartet deshalb, daß! lvratioaakliberaten Mitglieder des Abgeordnetenhauses die tzglkichen Wahlrecht im Rahmen der Regierungsvorlage zustimmen. Er lehnt die Verantwortung dafür ab, wenn nationalliberale Abgeordnete nach der Entscheidung der Preußentags als der maßgebenden Parteiinstanz dur ihre Abstimmung den Ausschlag gegen das gleiche Wahl­recht herbeiführen sollten." Abg. Lohmann sprach sich gegen das gleiche Wahlrecht ans und schlug eine iAenderung der Entschließung vor. Sein Antrag wurde jedoch abgelehnt. Die drei Mitglieder der Regierung aus der nationalliberalen Partei, Dr. Friedberg, Dr. von Krause und Schiffer traten für das gleiche Wahl­recht ein. Nach derSüdd. Ztg." stimmten die Ver­treter aus dem Mittelstand durchweg gegen den Beschluß.

Die Weinsteuer'.

Köln, 29. April. In der gestrigen Versammlung deS westdeutschen Weinhändlervereins wurde ausgespro­chen, daß man sich mit der Einführung der Reichswein­steuer einverstanden erkläre. Der deutsche Weinhandel und Weinbau können aber nicht eine so hohe Steuer ertragen, wie sie vorgeschlagen sei. Die Veranlagung zu einer Verbrauchssteuer müsse um die Hälfte, von 26 auf 10 Prozent, herabgesetzt werden.

!' Das Wirtschaftsabkommen mit der Schweiz!.

Berlin, 29. April. Die Verhandlungen mit der Schweiz über die Erneuerung des Wirtschaftsabkommens ' nehmen ihren Fortgang. Inzwischen ist unter dem 24. April eine Einigung über die Versorgung der Schweiz mittels amerikanischer Schiffe erzielt und unterzeichne!

- worden. Diese Einigung hak jedoch unter dem Vorbe- s halt Kraft, daß bas Wirtschaftsabkommen zu einer Ver­ständigung führt.

, Bukarest, 26. April. Staatssekretär Dr. v. Kühl- , mann und Außenminister Burkau sind zu den Frie­densverhandlungen in Bukarest eingetrosfen.

, Bukarest, 29. April. Zur Wiederanbahnung der ' Wareneinfuhr nach Rumänien hat die Militärverwal-

- tuug drei Wteilungen, je für Deutschland, Oesterreich und Ungarn errichtet mit der Aufgabe, den Handel zu unter­stützen durch Auskünfte, Nachweis greifbarer Waren, Ver-

! mittlung von Vertreten! und ähnliches. Die volle Frei- ! heit des Handels bleibt ungehindert.

Tschechisches.

Wieu, 29. April. Wie aus Graz gemeldet wird, , gab der Bischof Dr. Doubruna eine Erklärung ab, in der er verlangt, daß die Tschechen ein selbständiges . Reich im Rahmen des ungarischen Staates bilden, in das auch die ganzen deutschen Gebiete Böhmens, Mäh- > rens und Schlesiens einverleibt werden sollen.

In Laibach (Kram) zogen Haufen von Slo Venen ) vor das deutsche Kasino, zerstörten sämtliche Scheiben ! und bedrohten die Deutschen, während sie Hochrufe aus ^ die Entente ausbrachten.

Das Frauenwahlrecht in Schweden.

: Stockholm, 28. April. Der Vorschlag zur Einsüh-

I rung des Fraueuwahlrechts in Schweden wurde gestern f in der Zweiten Kammer des Reichstags mit 120 gegen § 80 Stimmen angenommen, von der Ersten Kammer «wer

- nüt 62 gegen 36 Stimmen abgelehnt. Dadurch ist der

Antrag gefallen. ' '

Englische Sorgen.

. London, 29. April. Der telegraphische Verkehr zwi­schen England und Irland ist gesperrt worden. Erner ^ Abordnung von Indien, die nach England reisen wollte, um dort die Selbstverwaltung Indiens zu betreiben, ist ", von der Regierung die Erlaubnis zur Abreise verweigert ^ worden.

England wirbt Arbeiter.

Christiania, 29. April. NachMiddagsaviscn" l werden englische Agenten in Skandinavien Arbeiter an, s denen hohe Löhne und gute Verpflegung versprochen wer- l den. In England macht sich der Arbeitermangel infolge ! der vermehrten Aushebungen durch das Mannschaftsgesetz ^ sehr fühlbar.

! London, 29. April. Nach amtlicher Meldung wa- / ren die Verluste bei dem Angriff auf Ostende und See- ; brügge: Offiziere 19 tot, 29 verwundet, 2 vermißt, l Mannschaften 169 tot, 355 verwundet, 14 vermißt.

, Der neue Präsident von Portugal,

s Lissabon, 29. April. Sidonio Paes wurde gestern i in allgemeiner direkter Abstimmung zum Präsidenten der ! Republik Portugal gewählt.

Die Ereignisse im Osten.

' Wien, 28.^ April. Der KiewerBrzeglad Polski" i meldet aus Odessa: Ein deutsches Tauchboot brachte das , ruffische KriegsschiffOlga" mit einer Wafsenladung ) bet Palla an der Südküste der Krim auf. MeOlga" , versuchte zu fliehen, wurde jedoch durch Schüsse daran ' verhindert. Ein Tauchboot beschoß einen Transportz- - dampfcr unter roter Flagge.

Baden.

')'AkaiVWHe,'29. April. In Stuttgart fand in ... atzten Woche unter äußerst zahlreicher Beteiligung unter Vorsitz des Präsidenten des Bad. Hastwirtsver- KnrdeS 8« Kt die Generalversammlung der südd. Weür- MÜvÄe statt, der gegen 2000 Gastwirte Badens und WürttenLeraS ungehören. Nach den Ausführungen der Direktoren.SD neider- Stuttgart und Ludewig -Frei- rurg Kat die Genossenschaft mit einem Ninsatz von 4 Mik- ipnen Mark im abgekrufenen Jahr den Genossenschaft?-- aftgliedern in der Belieferung des Weines die größten' »rtekle .aebraW. -Dazu kommt eine Dividende für

ao-n

laus

den sich in Frekburg und Stuttgart, die beide gerade wäh­rend deS Krieges einen starken Mitgliederzuwachs erfahren haben. In der Versammlung wurden verschiedene Be­schlüsse gefaßt, welche dem weiteren Ausbau der Wein­zentrale dienen sollen. In der Retchsweinsteucrftage hat die Weinzentrale der Regierung praktische Vorschläge un­terbreitet und sie erwartet eine Beseitigung der schlimm­sten Härten des Regierungsentwurfs über diese in das Gastwirtsgewerbe so einschneidende Steuer.

Radolfszell, 29. April. Wie dieFreie Stimme" meldet, ist ein bei dem hiesigen Postamt aushilfsweise angestellter Kriegsinvalide unter dem dringenden Ver­dacht der Verübung der beiden Postdiebstähle verhaftet worden. Der Schwindler hatte in einer hiesigen Wirt­schaft große Ausgaben für Weinzechen gemacht und war im Besitz einer neuen goldenen Uhr, über deren Erwerb er sich nicht ausweisen konnte.

(-) Konstanz, 29. April. - Von dem Schwurgericht wurde die ledige 25 jährige Dienstmagd Frida Voll wegen vorsätzlicher Brandstiftung zu IH 2 Jahren Zuchthaus ver--, verurteilt. Die Angeklagte hatte die Scheuer ihres Diensthcrrn in Brand gesteckt, um aus dein Dienst entlassen zu werden.

(-) Vom Bodettsce, 29. April. (Vereitelter Bombe nun sch lag.) Beim Uebergang von der Schweiz über die badische Bahnlinie, bei der Station Neuhau­sen, wurden vier Bomben gefunden, die mit Pikrinsäure gefüllt waren. Die Bomben lagen, in ein Paket zusam- mengcbunden, unmittelbar unter den Schienen. Das Zünd­röhrchen bestand ans Messing, ragte etwas über die Schie­nen empor und wurde so zum Verräter des Anschlages. Ein Zug hatte bereits die bedrohte Stelle passiert. Daß die Bomben dabei nicht zur Explosion kamen, ist Wohl nur dem Umstand zuzuschreiben, daß der Zündstoff nicht mehr völlig vorhanden war. . .... j

Württemberg.

Das Fähremmglück auf dem Neckar.

Eßlingen, 29. April. Ueber das Unglück, das gestern abend gegen 6 Uhr ans dem Neckar sich ereignete, wird bekannt: Als gestern nachmittag ein beim Schießs- haus von Eßlingen veranstaltetes Fußballspiel beendet war und ein leichter Regen einsetzte, strömte die Menschen­menge, die dem Spiel zugeschaut hatte, in die Stal" zurück. Die zwischen dem Schieschaus und Obereßlingcm vermehrende Fähre, die durch eine Turbine von einer Kraftstation betrieben wird, war im Augenblick besetzt und überfüllt. Kaum war das Schiss in die Mitte des stark angeschwollenen Flusses gekommen, als es sich zut Seite neigte und Wasser über Bord kam. In ihrem Schrecken drängten die Insassen nach der andern Seite-, vre infolgedessen unter Wasser kam und rasch sank. Ein fürchterliches Rufen und Schreien um Hilfe. Von allen Seiten eilten Leute herbei, manche warfen sich in den Kleidern ins Wasser und konnten einzelne Personen trotz der Wassertiefe und der reißenden Strömung glücklich ans Land Gingen, die »reisten waren glücklicherweise des Schwimmens kundig und retteten sich ans Ufer. Viele aber wurden von den Fluten mitgerissen und verschwanden in den Wellen. Das Rettungswerk wurde bis in die Dunkelheit fortgesetzt und heute früh wieder ausgenommen. Bis heute vormittag warerr- 21 Leichen geborgen; ver­schiedene Personen werden noch vermißt.

Weiter wird gemeldet: Das FährbootCiinbria" so hieß! auch der große deutsche Amerika-Dampfer, der vor etwa 25 Jahren im Kanal von einem eng­lischen Dampfer gerammt wurde, wobei einige hundert Reisende ums Leben kamen soll über 70 Personen, dar­unter mehrere Kinder, ausgenommen haben, obgleich das Schiff nur Sitzplätze für 60 Personen hat. Nach amtlicher Vorschrift dursten nicht mehr Personen zur Ueberfahrt zu- gelassen werden, was der Föhreninhaber Zink um so mehr hätte beachten sollen, als der Neckar gegenwärtig stark angeschwollen ist. Zink wurde in Haft genommen.

(-) Stuttgart, 29. Zlpril. (Vom Hofe.) Die Königin hat sich heute vormittag in Begleitung der Palastdame Gräfin Uexknlt Gyllenband und ihres dienst­tuenden Kammerherrn Freiherrn Cotta von Cottendorf nach Arolsen begeben.

(-) Stuttgart, 29. April. (W ü r t t- Weinbau­verein.) Der Landesausschuß hat sich in seiner Sit­zung vom 27. ds. Mts. mit dem neuen Weinst euer- Gesetzentwurf befaßt und folgende dem Reichs­schatzamt, dem württ- Finanzministerium, den württ. Reichstagsabgeordneten und der Reichstagskommission übermittelte Kundgebung beschlossen:Die Notwen­digkeit der Erhebung einer Weinsteuer wird im Hin­blick auf die großen, dem Reich durch den Weltkrieg erwachsenen Lasten anerkannt; Voraussetzung muß aber sein, daß eine Form der Besteuerung gewählt wird, die keine allzu schädigende Rückwirkung auf den Weinbau ausübt und Sicherheit dafür gibt, daß die Steuer tat­sächlich vom Verbraucher und nicht vom Erzeuger erhoben wird. 1. Die Höhe der Weinsteuer mit 20 Pro­zent des Werts ist als zu hoch anzusehen; bei diesem Steuersatz würde eine Einschränkung des Verbrauchs und damit ein Preisdruck hervorgerufen, der sich na­mentlich in geringeren Weiujahren als höchst nachteilig für den Erzeuger erweisen müßte. Eine Ermäßigung 'Weinstener ans mindestens 15 Prozent des Werts vcd für geboten erachtet- 2. In 8 2 des Entwurfs muß klipp und klar zum Ausdruck gebracht werden, daß ver Erzeuger unter keinen Umständen zur Zahlung der Steuer verpflichtet ist. 3. Dringend ^ fordern ist, daß die im Entwurf vorgesehenen, in ihrer Erhöhung höchst notwendigen Zollsätze bindende Geltung bekommen: für den Fall, daß beim Abschluß wn Handelsverträgen niedrigere Zollsätze vereinbart wür­ben, müßte eine entsprechende Ermäßigung her Steuer -intreten, 4. Der Ausschuß acht mit der Bestimmung des Entwurfs einig, wonach O bstm 0 st, der adS eige­nem oder gekauftem Obst hergestellt ist, steuerfrei ökeibk" - ,

. . «in vom ?>cyw«»r«marri

wurden bezahlt für da» Stück Mlchschweine 1. Wähl 2. Wahl 110-120 Mk., S. Wahl IW

brs 110 Mark.

(-) Tuttlingen, 29. April- lTodes fall,) Im Pa- rmrchenalter von 68 Jahren ist Drechslermeister Io- Ssorz, der den Bezirk Tuttlingen von IM brs 1904 nn Landtag als volksparteilicher SlbarorbMtrr vertrat; gestorben.

erpru. t^oheS Alter.) Die Witwe Genoveva Gruber von Meggen, Pfarrei Mettiz- mpen, die seit einigen Jahren bei ihrer Tochter än äu-rhang sich befindet, konnte dieser Tage ihren 95 Geburtstag feiern. Die Greisin, Mutter von 12 Krn- dcrn, von denen noch fünf am Leben sind, erfreut sich noch xiner ziemlich guten körperlichen und geistigen Rüstigkeit,

^ (Z Waldsec, 29. April. (Zugsentgkeisnng.

r zz-rühzng 13.5 KißleggAntendorf hatte hier einen mehrstündigen unfreiwilligen Aufenthalt, weil von dem ausweichenden Güterzug drei gefüllte Wagen -mtgNsten ,!»d nmfielen. Der Schienenstrang wu De zerstört und dem Perionenzug dadurch der Weg versperrt.

- s) Ravensburg, 29. Avril-' (Lebensmüdes Duru nachmittag hat sich die 73jährige Witwe Fehle , u der Schüssen ertränkt, Tie Greisin war durch die Nach- '"'h- wn dein Heldentod ihres Neffen und Patenkiyd«- chwermü-sig.geworden. ' '

-Ad, e!

WAL

Stadt Wildbad.

VerBmg »n HchMmkiteii

im öffentttchrn Abstrich.

Samstag, den 4. Mai 19 t 8, uoninttagS 11 Nhr NN Sitzung ssaale des Naihauses.

Tie Preislisten sind an Unterzeichneter Stesse zur Ein­sicht aufgelegt.

Stadtkauamt: W. Venz

Gewerbeschule Mldbad.

Wiederbeginn der Gewerbeschule am 2. Mai; dazu haben all- Lehrlinge ohne Ausnahme bei Srrasverincidung zu erscheinen.

MiiIs«in«ikWe ÄN.

Die Abnahme der beschlagnahmten Einnchtnngrgegen- stände, sowie HauShaltungsgegenständc auk Metallen aller Art findet je Mittwoch Nachmittag kvon 25 Uhr im Gaowrrk statt.

Brotkarten-Abgabe.

Die Brot- und Fleischkartcn für den Monat Mai erfolgt für die Nummern

601 bis laß Dienstag Nachmittag von 26 Uhr 30! bis 600 Mittwoch Vormittag von 812 Uhr 1 bis 300 z Nachmittag von 26 Uhr

K',üdt LeberrsrnULel«arnl IVilüttcld.

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