I»HM Mid War auf den Neffen zugfreien. „Willkommen in ««nein Hanfe/ sagte er freundlich und fugte dann hm- -n: „Aber sage einmal, find nicht zwei Damen mit etwas fremdländischem Aussehen zugleich mit euch auf der Um- steigestation ausgestiegen?*
„Ja, Onkel, das heißt, nur die eine Dame sah ziem- vch fremdländisch aus, sie war etwas bombastisch angelegen."
„Amerikanisch/ rief Kienholz.
„Ja, sehr — amerikanisch/ bestätigte Gustav, und ein gutmütig spöttisches Lächeln zuckte um seine Mundwinkel.
„Das ist sie, das sind sie!" rief Kienholz seiner Frau M, dann wandte er sich wieder an den Neffen.
„Du mußt wissen, lieber Gustav, daß sich Verwandte ans Amerika angesagt haben und leider ist der Brief erst beut« eingetroffen. Wir möchten ein wenig zum Empfang vorbereiten — wir hätten es auch für euch getan, wenn ihr den Tag eurer Ankunst bestimmt hättet, also du mußt »utschnldigen —*
„Und es trifft sich herrlich, daß ihr auch gerade kommt, f» Olt es für beide zugleich/ fiel Frau Betti sin.
„Ja, freilich, wirklich sehr nett/ stimmte Kienholz bei.
„Wenn's eine Dekoration gilt, daun verfügen Sie »ber mich, da will ich gerne helfen/ sagte der junge Mann »rstrg-
„Aber lieber Gustav, was höre ich da? Du wirst doch wohl nicht Sie zu uns sagen? Das gibt's hier nicht, nur immer auf du und du/ rief Frau Betti. So, und nun mußt d« auch unsere Kinder kennen lernen."
Sic wandte sich nach Mariechen und Fritz um, die mäuschenstill dagestanden waren und zugehört hatten. Ma- riechen hc,te in dem Augenblick, als ihre Mutter das Federbett fallen ließ, ihrerseits das Gleiche getan, nur war sie nicht auf den neuen Vetter zugeeilt, sondern hatte rhn aus sicherer Ferne betrachtet. Nach einiger Musterung gestand st« sich, daß sie noch nie einen so hübschen Jungen gesehen hatte.
Di« lustigen braunen Augen, das zierliche Schnurr- chex. dis blitzblanken Zähne, das Grübchen im Kinn und die prächtige Gestalt, die durch den kleidsamen Anzug recht zur Geltung kam, das alles gefiel ihr ganz ausnehmend gut.
Aber auch der junge Mgnn hatte während des Ge- IptticliS mit Onkel und Tante öfters in die Ecke gespäht «rch ber lieblichen Mädchengeftalt und hatte Zeit gefunden, bi« langen blonden Zöpfe, die groben, fragenden, blauen Augen, die rosigen Wangen und die kleinen Händchen und ALßchen zu bewundern.
„Das sind unsere zwei Kleinen/ erklärte Frau Betti, mdem sie die Kinder heranzog, „Mariechen und Fritz/
Mariechen warf der Mutter einen vorwurfsvollen Blick zu, den der Vater Wohl bemerkte; sie reichte ihm errötend die Hand, die er herzlich drückte, aber gleich wieder losließ. Dafür nahm er das rosige Gesichtchen der jungen Base in seine Hände und küßte sie ein paarmal auf den Rund: als sie sich verlegen losmachte, schaute er sie scheinbar erstaunt an und meinte dann, zur Tante gewendet: „Aber Tante, das ist ja gar keine Kleine, das ist ja schon »tu Fräulein!"
Und dann zu Mariechen: „Du bist doch nicht böse, kuiinchen. über meine heftige Begrüßung?" _
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Die Famiiiennnterstütznngen für den Monat Jannar kommen in folgender Reihenfolge zur Anszahlung: 2 . An die Semohner der Stadigemerude: Samstag, den 19. Jannar 1918,
vorm. 8V---12 Uhr,
»on A—I..
Montag, de« 21. Jannar 1918,
vorm. 8'/-—12 Uhr
von U—8,
nachmittags 2—6 Uhr
v»n I—2.
b. An die Parrellenkemohnrr:
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sSie schMMs lächelnd den Kopf, und Papa Kienholz schüttelte den seinen ebenfalls, aber sehr nachdenklich. Alle Wetter, das ist ein Draufgänger," murmelte er.
Nun empfing auch Fritz seinen Begrützungsknß, und )er Kleine schmiegte sich zutraulich an Gustav.
„Du, Gustav/ sagte er schmeichelnd, „darf ich mal probieren. auf deinem Rad zu fahren?"
„Aber natürlich darfst du das," rief Gustav, „und ich will dir noch was sagen: Wenn unser Gepäck kommt, dann zib acht auf eine lange, schmale Kiste, da ist was drinnen für dich, was glaubst du Wohl?"
Fritz sah ihn zweifelnd an, und als er sein Lächeln sah, rief er jubelnd: „Ein Rad!"
„Ja, ein Rad/ wiederholte Gustav, „gerade so groß, wie es für dich paßt."
„Hurra!" brüllte Fritzchen, und auf den Lärm eilte Waldemar herbei, der nun auch den Vetter herzlich begrüßte.
„Was willst du denn am liebsten zum Frühstück, Gustav?" fragte die Tante.
„Go'. r.icü.s, Tante, ich danke/ entgegstete er, ,.ici habe aus oen. Bahnhof gssrühstüctt und will jetzt gerw auf sie Nachlomw.enven warten. Erlaube mir lieber, das ich bei den Empfangsdorbereitungen mitbelfe; die Veranda da läßt sich prächtig dekorieren, das soll meine Sorg« sein, wozu wäre ich denn der Tapezierer."
Kienholz sah seine Frau triumphierend an. „Tape ziercr?" wandte er sich fragend an Gustav; „ich dachte, di seist Jurist."
„Bin ich auch/ erwiderte dieser lachend. „Aber weil ich bei Dilettantenvorstellungen und ähnlichen Veranstaltungen stets mit geringen Mitteln ganz nette Dekorationen hergestellt habe, so haben sie mich den Tapezierer genannt."
Kienholz räusperte sich und machte ein äußerst schlaues Gesicht, als ob er sagen wollte: „Der hat sich aber gründlich verschnappt!" Er schwieg aber still.
„Liebe Tante, jetzt bitte ich dich um einige Betttücher und ein paar farbige Wäschestücke, Schürzen und dergleichen oder allenfalls zertrennte bunte Kleider. Du sollst sehen, wie hübsch alles werden soll."
Man versprach, das Verlangte herbeizuschaffen; Mariechen und ihre Mutter rafften ihre Federbetten auf und eilten hinaus, Waldemar ging Laub und Reisig besorgen, während Fritz längst in den Garten gelaufen war, wo er sich eingehend mit Gustavs Rad beschäftigte. So kam es, daß Kienholz auf einmal mit dem neuen Neffen allein war. Und da blitzte ihm eine Idee auf, eine Idee, auf dis er unendlich stolz war und die seine Achtung vor sich selbst ins Unendliche steigerte. Er trat auf den Neffen zu und faßte ihn vertraulich beim Rockknopf.
„Du, Gustav," begann er, ,„du bist ein netter Junge, ich habe Vertrauen zu dir und will dich um etwas bitten."
„Du machst mich stolz, Onkel," versicherte Gustav.
„Weißt du," fuhr Kienholz fort, „die Verwandte, die wir heute erwarten, ist ein armer Teufel, eine entgleiste Schauspielerin, deren Gehirn nicht ganz richtig arbeitet. Wir möchten diese Schwäche schonen, und darum empfangen wir sie feierlicher, als wenn sie wirklich eine Millionärin wäre; sei also so freundlich, auf ihre Ideen einzu- aeben. .
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„Aber natürlich, lieber Onkel! Wie gut und zart du best!" rief Gustav gerührt.
„Na, na, nur Menschenpflichi!" wehrte Kienholz ab.
Indessen trat Frau Betti em mit einem Arm voll Bettüchern und bunten Schürzen, und Kienholz legis den Finger auf die Lippen, um Gustav Schweigen aufzuerlegen.
- . -So, lieber Gustav, hier hast du, was du brauchst," rref die Tante munter; „aber zerschneiden darfst du mir die Bettücher nicht, das sage ich dir gleich!"
, , Tanterl! Wozu denn auch? Weißt du,
ich will den Verandaeingang baldachinartig ausschmücken und die Bettücher sollen als eine Art Zeltvorhänge dienen; na, du wrrst schon sehen!"
„Schön, schön! Mariechen gleich mit einem Riescn- bundel alter Lappen; ich überlasse euch eurem Schicksal, macht, was ihr wollt, ich muß in die Küche/
. Während Gustav die Wäschestücke auscinanderfaltete, hangte Kienholz endgültig dis Großtante auf und bat Gustav, sie später mit einem Reisigkranz zu versehen; dann entfernte er sich.
Gleich darauf erschien Mariechen mit ihrem Bündel, das sie Gustav zu Füßen legte.
„Hier, Vetter," sagte ste schüchtern, „hoffentlich ist etwas Verwendbares darin."
„Du mußt mir suchen helfen, Cousinchen," sntgegnete er, und sie fingen gemeinsam an, in dem Bündel zu stöbern. „Du, Mariechen," begann er nach einer Pause, „warum hast du denn einen so langen Namen? So ein lieber, kleiner Kerl wie du, würde bei uns in Wien nur Mitzi oder Mimi genannt werden; wahrscheinlich Mimi, das ist noch herziger. Hättest du was dagegen, wenn ich Mimi zu dir sagte?"
„O nein," sagte ste errötend;' eigentlich gefiel es ihr nicht, aber der Vetter hatte eine so nette Art zu bitten, daß man ihm nichts abschlagen konnte.
„Aber du mußt dann/ fuhr er fort, „auch zu mir Gustel sagen und wenn du mich lieb hast — Gusterl, willst du?"
„Ja/ entgegnete sie leise und errötete noch tiefe;;.
„Na, dann sag's gleich einmal," sagte er munter. Sie chgerte.
„Fällt's dir denn gar so schwer?" fragte er gekränkt.
„Gustcl," sagte ste rasch, und tapfer sah sie ihn da- »ei an.
„Und das andere?" drängte er. Sie schlug die Angen lieber.
„Gusterl," flüsterte sie kaum hörbar. Er erfaßte ihre dände und kükte ste.
ex. Zur Förderung der Diakonie. Auf Anregung des Deutschen Ev. KirchenauSschusses soll iu allen, deutschen evangelischen Landeskirchen am Sonntag, 27. Januar, dem Gebnrtsscst des Kaisers, ein Kircheuopser zu Gunsten der evangelischen Diakonie, die sich in ihren beiden Zweigen, dem Diakonissen- rnrd Aakonenwerk namentlich während des Krieges als unentbehrlich erwiesen 'hat, veranstaltet und das Erträgnis dem Kaiser zu näherer Verfügung überreicht werden.
Wildbad, den 17. Jan. 1918.
jtitt KsSllKttll ülWISt.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe unvergeßliche treubesorgie Frau, Tochter, - Schwester, Schwägerin u. Tante
Wsris ZiMchs,
geh. König,
nach längerem Leiden, wohlvorbereitet, jedoch unerwartet rasch, im Alter von 5> Jahren zu sich zu nehmen.
Im Kamen dev HmterkUedeuen: dev tieftraurrude Gatte:
8»rz Weckst. 3>Mm.
Beerdigung Samstag nachmittag 2 Uhr.
s-ve,
Am Freitag, den 18. Jannar, nachm, von 2 Uhr ab kormncn in der Wohnung der verst. Satt We. (Nat- hausgasse) Nachstehende Gegenstände gegen Barzahlung zum
^Küsisn, Kommode. Waschkommode, Sofa, Tische. Stühle, SeMadrn mit Seit und Kost »«d storrstiger
ging von Karl Rath bis zum Ludwig Kappelmann. Der redliche Finder wird gebeten, denselben abzugeben bei
Gärtner Schraft.
MMWM,
»on Mk. S.70 <m.
von Mk. 19 an, noch gute Stoffe, bei
Chr. Schmid u.Sohn.
WMrL'o^en
ging vorgestern; ,
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in der König-Karlstraste Abzugebcn gegen Belohnung bei Kaufmann Treiber.
wird zu kaufen gesucht.
Pt-ikckdrik Midi.
«AM
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wäscht Wäsche wunderbar.
Zn haben in Paketchen « 25 Psg. bei
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