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Mittmach, de« 12 De;rmver 191^.

31. Katzegaug

Ueber den Verlauf der Verhandlungen über die Waffenruhe an der Ostfront meldet das WTB.:

Zn Beginn der Verhandlungen mit der am Standort -es Hauptquartiers des Oberbefehlshabers-Ost erschienenen russischen Delegation stellte sich beim Austausch der Voll­machten heraus, dast diese auf beiden Seiten lediglich >azu ermächtigten, über einen Waffenstillstand zu ver­handeln, nicht aber über den Frieden. Tie russische Dele- zation sch'ng vor, einen allgemeinen Waffenstillstand für Ule Heere und auf allen Fronten zu vereinbaren. Hier- ms konnte unsererseits nicht eingegangen werden, da die Bundesgenossen Rußlands weder vertreten waren, noch >en russischen Delegierten Vollmachten erteilt hatten, in ihrem Namen zu sprechen.

Wir kamen daher überein, die Verhandlungen aus »ens Abschluß eines Waffenstillstandes zwischen den Ar- , rieen der Verbündeten und dem russischen Heer zu be­schränken. Von russischer Seite ist hierbei ausdrücklich fervorgehoben worden, dast der abzuschließcnde Waffen- lillstand den unmittelbaren Eintritt in Friedensverhand- iungen zum Zweck haben soll, und zwar über einen all­gemeinen Frieden zwischen allen Kriegführenden. Hier­um haben die Bevollmächtigten der Verbündeten mit 6-friedigung Kenntnis genommen. Sogleich in die Er- irteruug von Friedensfragen einzutreten, war schon bes­orgen nicht möglich, da die beiderseitigen Vollmachten sterzn nicht nnsreichten.

Am zweiten Sitzungstag teilten die russischen Dele­gierten uns ihre Vorschläge für den Waffenstillstand mit. Liese Bedingungen gingen für ihre militärische Lage »im Teil ganz erstaunlich weit. Tie Russen verlangten ceispielsweise die Räumung der Inseln im Rigaischen Neerbusen, ohne ihrerseits die Zurückziehung ihrer Trust­en an irgend einer Stelle der Front anzubieten. Ferner vollten sie uns vorschreiben, für die ganze Dauer eines hrerseits aus 6 Monate vorgesehenen Waffenstillstandes msere Truppen in den Schützengräben der Ostfront zu '«lassen. Nicht einmal deren Zurückverleauna in Rübe-

Irrücft!

quartiere sollte gestattet sein. Ans solche Bedingungen konnten wir uns natürlich! nicht einlassen.

Bei Besprechung der einzelnen Punkte stellte sich dann aber heraus, daß in allen außer in einer Frage eine Einigung leicht zu erzielen war. Ter einzige Punkt, für den wir keine Lösung fanden, war die Frage de>- Inseln im Rigaischen Meerbusen, deren Räumung nalur lieh außerhalb jeder Diskussion steht.

Wie leicht an sich eine Einigung zu erzielen war, zeigte sich in dem Augenblick, als die russischen Delegierten erklärten, weitere Jnstruklionen aus Petersburg einholen zu müssen, denn wir hauen daraufhin in kürzester Zeit und ohne aus ernstliche Schwierigkeiten zu stoßen, eine Einigung über die Bedingungen der jetzt eingetretenen zehntägigen Waffenruhe erzielt. Zn dieser kurzfristigen Abmachung dürsten wir ein gutes Vorzeichen für die Zukunft erblicken.

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Zn den Entschädigungsansprüche«, die an Rust­land zu stellen sind m- c der eigentlichen Kriegsent­schädigung ganz abgeseh... i 'mal der Aufwand

auf die Kriegsgefanzu rechnen. Jahre und Monate hindurch sind in Deutschland etwa Ihe Mil­lionen, in Oesterreich-Ungarn nahezu 1 Million Russen verpflegt worden. Tie Ziffern auf der Gegenseite sind 'ehr viel niedriger, es ergibt sich also ans unserer Seite .ine starke Mehrforderung, insgesamt jedenfalls weit über eine Milliarde. Weiterhin wird über die in Ostpreußen, tlalizien, Bukowina und Siebenbürgen verübten Greuel and Verwüstungen zu verhandeln sein. Auch dieser Posten vird ziemlich hoch Werdens die Greueltaten in Ostpreußen allein, die in keiner Weise mit Kriegsnvtwendigkeiten m begründeil sind, werden mit einer Milliarde zu he­uerten sein. Dazu kommen die großen Schädigungen deut-- chen Besitzes in Rußland, dessen Ermittlung schwieriger ck, aber jedenfalls einen sehr großen Umfang erreicht.

Unter den privaten Forderungen an Rußland stehen ne Ansprüche der Anleihegläubiger obenan und zwar 'ommen zunächst russische Staatspapiere und staatlich Mantierte Eisenbahnschuldverschreibnngen in Betracht. Die Schätzungen schwanken für Deutschland zwischen 1,2 nid l,5 Milliarden Mk., wozu noch etwa 250 Mil- ioneu rückständiger Zinsen seit 3Vs Jahren kämen. Bis

zum Dezember 1017 hat Rußland seine Zinsverpflich-i tungen gegen die Neutralen und die Verbandsländes mit Hilfe der Vorschüsse des Verbands erfüllt; eS. ist nicht einzusehen, warum die deutschen Gläubiger, di>^. ihren Besitz an russischen Papieren seither versteuern mußten, schlechter gestellt werden sollten. Bei den Frie« densunterhandlungen würden also durch diese Forde« ruuaen zu berücksichtigen sein. Vor allem wird dafür zu sorgen sein, daß die kleinen deutschen Besitzer, die durch die Anpreisungen der Anleihen seinerzeit sich be­wegen ließen, ihre Ersparnisse in Russenwerten anzu« legen, nicht zu Schaden kommen.

Auch im günstigsten Fall wird es freilich ohne Ver« lust nicht abgehen, schon wegen des Nubelkurses, dessen katastrophale Entwertung nur langsam sich bessern wird. Sind doch derzeit von meist ganz unkontrollierbaren Staatsbanknoten 22 Milliarden Rubel (8. März ds. Js. noch 9,79 Milliarden) im Umlauf, während beispielsweise die französische Revolution 40 Milliarden (gleich 15 Mil­liarden Rubel) ausgegeben hatte und der Umlauf der deutschen Noten nur 10,6 Milliarden Mark beträgt. Ter StaaLSbankrott ist also tatsächlich wohl nicht zu ver­meiden, wenn es auch noch nicht zutrifft, dast die russische Regierung ihn förmlich angeordnet habe, wie aus. Lou-» von gemeldet wurde. Wahrscheinlich wollte Lenin einett Schreckschuß aus die chemaliaen Verbündeten abaeben, und daun auch einmal sehen, welche Wirkung der auge­kündigteStaatsbankrotl" ans die Welt der russischen Gläubiger habe. In Deutschland braucht man sich de'r 'yalb nicht ins Bockshorn jagen zu lassen. Tank Hunden-! bürg besitzen wir genügend Faustpfänder, um auch die Interessen der deutschen Besitzer von Rnssenwerten best­möglich zu wahren. Jedenfalls werden sie gegenüber den Neutralen nsw. nin nichts verkürzt werden. Den Schaden sollen diejenigen tragen, bemerkt dieFranks. Ztg." st h: richtig, die die Mitschuldigen Rustlands sind und dir ihm die Kriegskrcdite gegeben haben. Nach dem Pa­riserFigaro" beziffern sich die Gesamlguthaben der Alliierten in Rußland (einschließlich der nach Japan gegangenen Garantien für die russischen Munilionsaust. Gäge in den Jahren 1914 und 1915) auf über 50 Mil- narben Franken ohne die Beteiligung des Kapitals an Priva Unternehmungen; aus Frankreich sollen davon 35 Milliarden kommen.

Rnman von Leonere Pauy.

Auf den Zehenspitzen hin und her huschend, brachte ße langsam und vorsichtig, um nur ja kein Geräusch zu machen, die verschiedenen Gegenstände an ihren gehöri­gen Platz, nicht ohne alle Augenblicke mit der mitleidig geflüsterten Frage:Wie geht's?" nach dem Ruhenden hinzuwenden.

Danke besser/ erwiderte Redwitz, dem der kühle Um­schlag auf den brennenden Schläfen ersichtlich wohl tat.

Legen Sie gefälligst die Decke über mein Bett da« Weiße belästigt meine Augen und dann werde ich vorläufig Ihre Güte nicht weiter in Anspruch nehmen Ich glaube, ich könnte jetzt ein wenig schlafen."

Gehorsam tat die Frau, wie ihr geheißen worden, und wollte eben mit einem leisenAngenehme Ruhe" das Gemach verlassen, als an die Tür geklopft wurde

Herein!" ries Nedwitz, der sicher war, daß außer -sein Briefträger niemand in seine Wohnung kam, und ven der Gedanke, einen Brief von Herta oder seiner Fa­milie zu erhallen, förmlich elektrisierte. Wie groß aber Nar sein Erstaunen, als anstatt des ersehnten Liebesbo- »«u Don Braganca über die Schwelle trat.

, Mus den letzteren mußte der Anblick, der sich seinen Augen bot, unbeschreiblich komisch wirken. Nedwitz, starr vor Erstaunen über den nichts weniger als erwarteten Besuch, hatte sich halb ausgerichtet und sah mit der we" ßen Binde, welche noch seine Stirn verhüllte, täuscheno einem verwundeten Krieger ähnlich, der plötzlich in sei­nen Fieberphantasien den Feind erblickt. Das Lächeln -welches bei diesem stummen Empfang um Don BragancaS Lippen zuckte, brachte ihn endlich zur Besinnung. Er riß Pen feuchten Verband ab und schleuderte ihn der mit of­fenem Munde dastehenden Frau zu, worauf diese, er­schrocken über ihre Indiskretion, eilig hinausrannte. Donn­erst wandte er sich dem jungen Offizier zu, indem er den Merklich machte, die 8übe auk den Boden ru stellen, kraute

er so freundlich, als seine Migräne und' der ungünstige Moment zuließen:Was verschafft mir die Ehre?"

Bitte, bleiben Sie ruhig liegen," unterbrach Don Braganca.Sie sind krank, wie ich sehe, und es tut mir leid, Sie gerade jetzt belästigen zu müssen. Doch werde ich Sie nicht lange aushalten. So wie Sie aber Ihre bequeme Stellung verändern, gehe ich sofort wieder."

Nedwitz wäre eigentlich nichts lieber gewesen,, als daß dieser seinen Vorsatz ausgesührt hätte und gegan­gen wäre, aber die Höflichkeit zwang ihn, seinen Besu­cher festzuhalten.Ja, ich leide sehr oft an Migräne," sagte er, indem er den Kopf wieder auf die Kissen sinken ließ daß es die Folge des gestrigen Abends war, hätte er um keinen Preis eingestehen mögenund diesmal ist das Nebel besonders hastig. Darf ich Sie bitten einen Stuhl zu nehmen?"

Don Bragance folgte der Aufforderung und liebkoste dann eine Weile schweigend seinen dunklen, seidenweichen Schnurrbart. Redwitz betrachtete ihn unter den halb geschlossenen Lidern mit neugieriger Spannung und war­tete ungeduldig, bis er sprechen würde. Ueber den Zweck des Besuches war er sich so ziemlich klar, und da er sich von jeglicher Schuld frei fühlte, machte ihm die Sache eigentlich mehr Spaß als Aerger. Endlich Men Don Braganca eine passende Einleitung gefunden zu haben.

Ich bin gekommen, um von Ihnen eine Erklärung zu fordern," begann er, sich dabei des.reinstzm Franzö­sisch bedienend, wie um jedes Mißverständnis von vorn­herein auszuschließen.

Aha, jetzt kommt's," dachte, und laut sagte er:Es wird mir ein Vergnügen sein, Ihnen Bescheid zn geben."

Von Vergnügen zu sprechen, finde ich ein wenig vor­eilig," meinte der Offizier gedehnt.Doch wenn ich an- nchmen darf, daß Sie den Grund meines Kommens noch nicht erraten haben, so möchte ich Ihnen denselben so kurz als möglich auseinandersetzen."

Bitte, sprechen Sie."

Wie Sie vielleicht schon bemerkt haben, ist Donncv.

Juez

Ihre Braut, jawohl."

Gm. iaaen wirBraut". Ein wotzlaestMscS

) Lächeln spielte, als er das Wort aussprach, um Don Vra,. l gancas Mund.Ueber kurz oder lang hoffe ist sie s^

- nennen zu dürfen, aus jeden Fall aber stehe ich schon jetzig in einem derartigen Verhältnis zu ihr, daß ich wohl das: Recht zu haben glaube, über eine gewisse Angelegenheit^ von Ihnen Auskunft zu verlangen. Das Zusammensein welches Sie gestern so absichtlich in Donna Jnez Salon herbeizusühren wußten, hatte jedenfalls einen bestimmten Zweck?"

Allerdings. Wenn ich mich recht erinnere, hat di» Sennora Ihnen vor mir Aufklärung darüber gegeben."

Trotzdem die eigentliche Ursache ihres Zusammen«, seins höchst unschuldig gewesen, durfte Redwitz dieselbe,' wollte er Donna Jnez nicht der Lüge zeihen, dennoch, nicht angcben. Er blieb daher bei dem von ihr angedeute-1 ten Vorwand und bemühte sich, die Wahrheit desselben^ durch die trotzige Art, in der er davon sprach, zu bestätigen.'

Ja, die Sennora zeigte Ihnen das Bildnis ihrer verstorbenen Mutter," nickte Don Braganca,an und für sich eine harmlose Sache, aber Sie müssen dabei in eine, etwas zu nahe Berührung mit ihr ich will nicht sagen Umarmung, denn das hätte Donna Jnez Wohl zu ver­hindern gewußt gekommen sein. Ihre Verwirrung, mehr aber noch das Stückchen Spitze, welches ich bei mei­nem Eintritt ins Zimmer deutlich an Ihrem Knopfe sah und welches Sie daun so schnell hcrabrissen, sprach dafür."

Die Uuversorcntzeit, mit welcher Ton Braganca ihn einer Taktlosigkeit beschuldigte, trieb Nedwitz die Zornes- röte in die Wanaen. Er hätte sich sicherlich von seinem Aerger fortreißen lassen, wenn nicht das erneute heftig« Dämmern in seinen Schläfen ihn rechtzeitig daran er- ' liniert hätte, daß sein kranker Kopf der Ruhe bedürfe.

' 0 beherrschte er sich und entgcgncte kurz:

Sie haben richtig gesehen, aber falsch beurteilt. Nichts tag mir ferner als das Alleinsein mit Donna Jnez zu wm unlauteren Zweck zu benutzen, welchen Sie mir so. bereitwillig unterschieben. Die einfache Tatsache ist die: Die Sennora streckte plötzlich den Arm aus, um mich auf etwas aufmMsam zn machen, und blieb mit dem Aermel an meinc-u Rc-cttnopj hängen. Tie Situation war für