Neues vom Tage.

Dir neus Chef der Reichskanzlei.

Berlin, 21. Nov. Ter Vortragende Rat im. Aus­wärtigen Amt Geh. Legationsrat Wilhelm wvn Nadoivi; ist zum Unterstnatsfckretür in der Reichskanzlei ernann worden.

Wechsel im RcichswirLschaftsaurt.

Berlin, 21. Nov. Der Kaiser hat das Rücklritts- gesuch des Staatssekretärs des Reichswirtschaftsamtes Tr S chw ander unter Verleihung des Kronenordens 2 Klasse mit Stern genehmigt und zu seinem Nachfolger den Unterstaatssekretär für Elsaß-Lothringen Freiherrr von Stein ernannt. »

(Der. Schwander fühlte sich bei seiner angegriffenen Gesundheit der Arbeitslast des Leiters des Neichswirt- schastsamts nicht länger gewachsen.)

Gegen die Trennung von Kirche und Staat.

Köln, 21. Nov. DerKirchliche Anzeiger" für die Diözese Köln veröffentlicht einen von 27 deutschen Bischöfen und Erzbischöfen Unterzeichneten Hirtenbrief, der sich mit einer Reihe von wichtigen Fragen befaßt. Die Bischöfe weisen u. a. ans die großen Verwüstungen hin, die der Krieg ans sittlichem und religiösem Gebiete angerichtet hat, warnen vor den Bestrebungen zur Be­seitigung der konfessionellen Schule nnd fordern, daß bei Einrichtung von konfessionellen mittleren-und höheren Schulen keine Schwierigkeiten gemacht werden. Sie ver­gingen mehr .Freiheit für die katholischen Orden und Kongregationen und wenden sich gegen die Trennung von Kirche und Staat. Ten Bestrebungen, Katholiken nnd Protestanten auf einer gemeinsamen Grundlage zu einer deutschen Nationalkirche zu vereinen, treten dv- Bischöfe mit Nachdruck entgegen.

Berlin, 21. Nov. TieNordd. Allg. Ztg." schreibt: Ta die gesundheitlichen Verhältnisse für die in den afri­kanischen Besitzungen Portugals, insbesondere in Lou- cenco Marques, gefangen gehaltenen Deutschen infolge- des heißen Klimas sehr ungünstig sind, hat die deutsche Negierung bei der portugiesischen Regierung bereits seit längerer Zeit auf Räumung der Internierungslager in Afrika und auf Uebersührnng.der Lagerinsassen nach einem klimatisch einwandfreien Ünterlningungs'rt gedrungen. Tie Bemühungen sind von dein König von Spanien unterstützt worden. So ist es gelungen, von der portu­giesischen Regierung die Zusicherung zu erlangen, daß die sämtlichen deutschen Internierten demnächst von Afrika nach den Azoren verbracht würden, lieber den Zeitpunkt der Ueberführuna, sowie den neuen UnterbringungSort auf den Azoren liegen noch keine Mitteilungen vor.

GraMe:r gegen Terrischlarrd.

Bern, 21. Nov. Nach demTemps-" wird durch ein Dekret der brasilianischen Negierung der Betrieb der deutschen Versicherungsgesellschaften in Brasilien ein­gestellt. Tie Negierung wird Liquidatoren ernennen.

Verhaftung von Deutschen.

Berlin, 21. Nov. In Hoboken (Neuyork) sollen über 2000 Deutsche verhaftet worden sein.

Clemeuesan über den Frieden.

Baris, 2l. Nov. In der Kammer erklärte Minister­präsident Clemenceau auf eine Anfrage: Man hat mir vorgeworsen, daß ich einem Schiedsgericht nicht zustimme. Ich habe bei dem-Casablanca-Zwi'chcnfall ein Schiedsgericht vorgeschlagen', das von Deutschland und Oesterreich abgelchnt wurde. Ich glaube nicht, daß die Gesellschaft der Nationen" der notwendige Abschluß des Krieges ist, weil ich dem Eintritt Deutschlands in die Gesellschaft der Nationen nicht zustimmen würde. Fragen Sie die Belgier, was die Unterschrift Deutschlands wert ist. Tie schreckliche Tatsache ist, daß Deutschland den preußischen Militarismus nicht zerbricht. Wir können uns auf eine Gesellschaft der Nattonen nicht festlcgen. Tie Männer in den Schützengräben schlagen sich für eine:: Frieden, der ihnen ein würdiges Leben geben wird. Sic sragen nach meinen Kriegszielen. Ich antworte: Mein Ziel ist, Sieger zu sein! (Lebhafter Beifall ans allen Bänken, außer ans der äußersten Linken.) Clemen­ceau wandte sich zu den Sozialisten nnd sagte: Es liegt etwas Edles in Ihrer Denkweise, aber die Leute, die fich schlagen, wollen den Frieden nnd während sie sicb schlagen, macht man nun Zusammenkünfte von Sozialisten und Delegierten solcher Parteien und Länder, die sagen, daß man morgen Verhandlungen erhofft und morgen an der Schwelle des Friedens sein wird. Auf eine solche Weise entwaffnet man nur ein Volk. (Anhaltender Beifall, außer ans der äußersten Linken.) Clemenceau gab das Verspreck'en ab, daß es keine Geheimdiplomatie mehr geben soll. ' ,

- Die Natiorralvatsivahiesr irr -er Schweiz.

Beim, 21. Nov. In den Nativnalrat sind ge­wählt: 102 freisinnige Demokraten (bisher 109), 42 Katholisch-Konservative (31H 18 Sozialdemokraten (17), 12 Protestantisch-Konservative (14), 6 Wilde (8), 4 so­zialpolitische Gruppe ( 1 Nütlianer (0). Zwei Wahlen stehen noch ans.

Bclagevrmgsznstarr- irr Zürich.

Basel, 21. Nov. Ans schweizui'chen Blättern geht hervor, daß über Zürich der Belagerungszustand verhängt ist. ,

Zum 159. Geburtstage Andreas Hofers ^ Weitere Kreuz-Mter 3. Kl.

am 22. November. ^

- gescknmickt: G uftavHa IN m e r, Sohn der Frau

Die Lage irr

Stockholm, 21. Nov. Ter Moskauer , 'tro Rosfisi- schreibt, die Ansprüche Japans auf die von Rußland besetzte Nord-Mandschurei und das Ussnrigebiet nerven immer offener. Wichtige politische Ereignisse scheinen beranzureifen.

» Pariser Blätter berichten ans Petersburg, daß während der Unruhen aus dem Winterpalast für 5 Mil­lionen Rubel Bilder, alte Möbel und Wertgegenstände gestohlen wurden. - ...

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^Fanny Hammer von hier, sowie Gefreiter Alb. Theurer, Inh. der silb. Verdcnstmcdaille, Sohn

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Theurer von Calmbach.

Wir gratulieren.

er heldenmütige Führer des Tiroler Aufstandes

durch die siegreichen Tressen bei Innsorn.l,. Hall und

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In Lstl-dbad zu haben bei Ettxvtt Kchruü.

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Sport im Felde. Am SO. November fand in Sedan unter der Leiti»m des Vi/osetdwcbtts d. L. E. Kißling aus Stuttgart (früher Bovsthender des Deutschen Reichsvcrbands für dithletik) eine Spor-Übung statt, an der 75 Mannschaft/ Eiappeni'stpektion 3 teilnähmcn. Von den Offizieren wäre,, ächtige Ehrengaben gestiftet worden. Die österreichische Heeresverwaltung hm 'angeordnet, daß auf dem Uebungspiatz eines jede-' Ersatzbataillons ein Fußballplatz angelegt wird. Die Soldaten haben Fußball als militärische Ucbungen zu betreiben.

- IHL MKÄtt-st -tt E/H-ßAttdrt. Mit der neuen Kreditfordernna von Es Milliardrn, die dem Reichs­tag am 29. November zugehm ward, wächst die Summe der zehn Kriegskredite in Teurschland ans 109 Milliarden Mark, nnd zwar verletzten sie sich folgendermaßen: An­glist nnd Dezember 1914 je 5, März, August und Dezem­ber 1915 je 10, Juni und Oktober 1910 je 12, Februar, Juli und November 1917 je 15 Milliarden Mark.

Dev Tonemt-rgszttschO g ans Glühlampen beträgt, wie die A. E. G. m'tteilt, nicht 45, -sondern 75, Prozent. (!)

Vorsicht bet Briefen nach der Schweiz.

Bei Briefen nach der Schweiz ist größte Zurückhaltung für alle Schreiben geboten, da der dortige Nachrichten­dienst großes Interesse an den Vorgängen in Deutsch­land hat nnd deshalb alles zu erfahren sucht. Er scheint Mittel nnd Wege gesunden zu haben. Einsicht in viele ans Deutschland kommenden Briese zu nehmen, bevor sie dem Empfänger übermittelt werden.

Höchstpreise für Kaffee-Ersatzmittel. Das Kriegsernährnngsamt hat Höchstpreise für jede Art von ' Kaffee-Ersatzmittel festgesetzt. Darnach beträgt der Klein­handelspreis für Getreidekasfee (Malz-, Gerstenkaffee, Kaf- seemalz, Gerste usw.) für das Pfund loser Ware 52 Pfg., bei gepackter Ware 56 Pfg., für die übrigen Kaffee-Ersatz­mittel bei loser Ware 80 Pfg., bei gepackter Ware 84 Pfg. für das Pfund. Zugleich ist Vorsorge getroffen, daß die Bevölkerung von Januar ab erheblich besser als bisher -mit Kaffee-Ersatzmitieln wird versorgt werden kön­nen. Die Verordnung tritt am 23. November in Kraft, die Kommunalverbände und Gemeinden können bis 31, Dezember Ausnahmen zulassen.

Warum riecht die Zeitung? Mißbilligend rümpft jetzt oft der Leser die Nase, wenn er das Vlati in die Hand nimmt. Wie riecht nur wieder mal die Zeitung? Wir müssen den. Lesern zur Antwort geben: das rührt daher, daß auch unsere Farbe ein Farber- satz ist. Früher bestand die Farbe aus Leinöl, Firme und Ruß. Jetzt besteht sie in ihren Hauptbestandteilen aus Absallölen, Erdöl u. auch Asphalt. Da ist es also kein Wunder, daß ihr Geruch anhastet. Wir können das leidei nicht ändern und müssen den Vorwurf die Anrüchigkei. halt hinnchmen. ' i

Eryoyte Ankaufspreise für getrageue Klei»

düng. Die Reichsbekleidungsstekle hat die Preise sowohl: nir abgegebene alte Kleidungsstücke, Wäsche und Schuhs- arc-n, als auch für getragene Uniformen wesentlich r r höht, sodaß die Vergütung, die jetzt für die abgelieferten getragenen Stücke gezahlt wird, den Teuerungsverhält nilien der Krieaszeit entivricbt. . - Zi

Lv. -staarslottsrte,- s. Klaffe, v.'üno'ü) Zie- hnngstag. Auf Württemberg gefallene Gewinne: 8. Zie- hnngstag: 5000 Mk. auf Nr. 30 919, 188 491; 3000 Ml. ans Nr. 56 724, 177 382, 188193; 1000 Mk. -auf Nr. 186 963, 221606; 500 Mk. auf 30 929, 34 789 174 518, 175 441, 176 504, 187 301, 225 484 Außer- l 19 Gewinne zu 240 Mk. - '

9. Ziehnngstag. 3000 Mk. auf Nr. 188 695; 1000 Mk. ans Nr. 178 417, 184 331, 187 952, 200 750; 500 Mk. ans Nr. 30 695, 30860, 176 029, 176193, 176 941, 177 233, 179851, 183501, 186 396, 187 498, 189576,

! 89 947, 225505. Außerdem 123 Gewinne zu 240 Mk. Ohne Gewähr.)

Der deutsche M-clel. Aus Vaihingen a. E. wird u -s gcghrietcu: Wir sehr wanchen Leulea Immer mich das

Sterzing das nördliche und inittlere Tiro! von den Va crn und Franzosen, vertrieb durch die Siege am 25. und 29. Mai die wieder eingedrnngenen Feinde und zwang Lefebvrc am Jsel (13. August! zur Räumung des Landes. Als nach dem Wiener Frieden Tirol an Bayern sie!, unterwarf sich Hofer, ries aber im November von neuem zum Aufstand, erlag der Uebermacht, wurde verraten und am 20. Februar 1810 in Mantua erschossen. Das bekannte Volkslied, das Hofers Vaterlandsliebe und rüh­rende Treue verherrlicht, hat aus Anlaß der Kämpfe dcr Tiroler gegen das verräterische Italien folgende Ergänzung erfahren: > . '

Ihr mackem Eukelsöhne. ".ttch-i-tt-tt-

Vo» Acht;e./nhundert»eun,'

Die Tat der fromme» Väter,

- Ihr werdet sie crveu'u, i-.'A-

. V Zu Innsbruck aus der kacken Gruft Steh! Andre Hofer auf und ruft:

.-'.'H'-' - Trefft. Schützen von Tirol! HED.M-

r an/o e r rorbei, die auch Tabak haben wollten. Und siehe

Pfg. erhielt, sch

Wachmann

-Mer einen Zivilisten hinein, der für das gleiche Päckchen

l Mk. bezahlen mußte.

Baden«

(-) Karlsruhe, 21. Nov. In einer neuen Verfügung hat das Unterricht-Ministerium bestimmt: Von der Ab­legung der Aufnahmeprüfung in den untersten Kurs einer- Lehrerbildungsanstalt sind diejenigen befreit, welche nach dem Enttaisungszeugnis aus der Volksschule in allen Unier-richtsgegenständen gute K-mntnisse besitzen mH überdies durch eine Bescheinigung des Schulleiters een Nachweis erbringt! daß sie nicht nur nach KennlniS- ckand und Veranlagung, sondern nach ihrer ganzen Persön­lichkeit sich zum Lehrerberus eignen und insbesondere inch die dazu erwr-derüchen nuisua'i'chen Anlagen besitzen.

(--) Karlsruhe, 21. Nov. Die nächste erste juri­stische Prüfung wird Mitte März 1918 abgehaltcn werden. Tie Anmeldungen zu dieser Prüfung sind im Laufe des Monats Februar 1918 beim Justizministerium einzn- reichen.

(-) Heidelberg, 2t. Nov. Bei dem Milchhändler Crcnlich in Knpprichhansen, der die Milch aus diesem Orte zu sammeln nnd nach Heidelberg zu liefern hatte, wurden bei einer Haussuchung 25 Liter Rahm vorge- fnnden, die von der abzuliefernden Milch stammten. Tie MiliL aiim obne Nalnn nach Heidelberg.