arschobene Stücke von Schützengräben zurück und nahmen 6 Offiziere und 202 Mann gefangen. Südlich Tkuero griffen starke feindliche Kräfte unsere Linien am MosarMonte Tonwo an. In der Ebene hinderte die Tapferkeit unserer Truppen den Feind, seine Versuche, den Uebergang über die Piave zu er­zwingen, zu erneuern. Die feindlichen Truppen wurden mehr­mals tagsüber von unseren Fliegern in der Senke van Primolano und nachts trotz heftigen Windes nordwestlich Tust' gana und in Tezze di Livenza mit Brmbrn beworfen.

HW'Neues vom TageWW

Pom Reichstag. ^

' Berlin, 20. Nov. Nach domLvkalanzeiger" wird die polnische Frage im Hauptansschuß des Reichs­tags, der am 28. d. M Zusammentritt, besonders ein­gehend besprochen werdet!. Tie Mehrhcitspartcien werden die Erwartung aussprechen, daß die Regierung keine bin­dende Entscheidung trifft, ohne die Meinung des Reichs­tags gehört zu haben.

Durch die Ernennung des Abg. v. Payer zum Vize­kanzler wird dieser Posten nunmehr bis auf weiteres eine selbständige Stelle. Der Vizekanzler bezieht 50 000 Mk. Einkommen, und zwar ist das eigentliche Gehalt auf 86 000 Alk. festgesetzt, wozu noch 14000 Mk. Anfwands- zelder, sowie freie Wohnung und Geräteausstattnng treten.

i Drews amtsmüde?

's Berlin, 20. Nov. Nach demBerl. Tagebl." gilt die Stellung des preuß. Ministers des Innern Drews als erschüttert.

^ Nach derKöln. Ztg." beabsichtigt auch der Unter­staatssekretär des Reichsernährungsamts Müller (früher am Hamburger Konsumverein) zurückzntreten. . (Von anderer Seite verlautet, daß Dr. Michaelis für die Zei­tung des Ernäh-rungsamts ansersehen sei.)

Das angebliche Friedensangebot.

Berlin, 20. Nov. DerVoss. Ztg." wird' aus Bern berichtet, daß englische Zeitungen genauere Mit­teilungen über das Friedensangebot machen, bas angeb­lich Bethmann Hollweg durch Vermittlung eines bel­gischen Diplomaten dem früheren französischen Minister­präsidenten Briaud unterbreiten ließ. Briand sollte zu dem Zwecke eine Zusammenkunft mit dein Fürsten Bülow haben, schließlich habe sich Bethmann selbst er­boten, in der Schweiz mit Briand zusammenzukommen. Der Minister des Auswärtigen, Ribot, habe den Plan Hintertrieben; auf Verlangen Briands habe Ribot den europäischen Verbandsmächten von dem geheimen Frie­densangebot Kenntnis gegeben, aber in einer solchen Darstellung, daß alle Verbandsrcgierungen das Ange­bot ablehnten. Diese unwahre Darstellung Ribots. von der Briand in der Geheimsitzüng der Kammer Mit­teilung machte, habe den Sturz Ribots herbeigeführt. Und Deutschand habe die Antwort durch Herrn v o n Kühlmanns Reichstagsrede gegeben, daß über Elsaß- Lothringen im Frieden nicht zu sprechen sei. Auch die Offensive in Italien sei ans diese Ursache znrückzujühren.

Asquith und Lloyd George.

London, 20. Nov. (Unterhaus.) Vor überfülltem Hanse wurde gestern die Besprechung über den neuen Obersten Rat" und die Rede Lloyd Georges in Paris von Asquith mit dem förmlichen An­trag auf Vertagung eröffnet. Asquith sagte, es sei notwendig, daß die Regierung die äußerste Verantwortung für das übernehme, was getan oder nicht getan fei. Jede Organisation sei abzulehnen, die der Verantwor­tungspflicht der Generalstäbe vor ihren Negierungen zu- widerlaufe oder das Ansehen und die Verantwortlichkeit jeder Regierung des Verbandes vor dem eigenen Volk schmälere. Es sei zweifelhaft, ob ein Rat in Versailles im letzten März (wo die russische Revolution ausbrach) die Lage in Rußland beeinflußt hätte. Bis zum Vorabend des deutschen Angriffs habe Cadorna darauf vertraut, daß er siegen werde. In seiner Pariser Rede habe Lloyd George zu verstehen gegeben, daß britische Tapferkeit und britisches Blut verschwendet worden seien, während sie in strategischer Hinsicht anderswo besser hätten verwendet werden können. Er zweifle, vb irgend ein Rat der Ver­bündeten sich in eine der beiden großen Offensiven im Westen eingemischt haben wurde.

LloydGeorge erklärte, daß die Sache der Alliier­ten an Mangel am Zusammenwirken leide. Seine Aus­stellungen an dem, was geschehen sei, haben sich nicht gegen irgend einen Generalstab oder Höchstkommandieren­den der englischen öder anderen Armeen gerichtet. Er habe nur eine gewisse Beleuchtung dein Umstand geben wollen, daß der Mangel an Zusammenarbeit bei den Alliierten ein Unglück zur Folge gehabt habe. Der Plan betr. die gemeinsame Leitung sei geschaffen bei der Ta­gung der Generalstabschefs, wobei England, Frank­reich und Italien vertreten gewesen seien. Der Ernennung eines Generalissimus widersetze er sich aufs Aeu- ßerste. Dieser würde keinen Nutzen schaffen, vielmehr Reibungen bewirken. England sei für die italienische Front nicht verantwortlich. Die englische Regierung habe man­cherlei gewußt und geglaubt oder vermutet. Die ita­lienische Regierung wußte einiges davon, aber Robert­son konnte die Angelegenheiten der italienischen Front als englischer General nicht mit Nachdruck betreiben. Die italienische Front ist von Wichtigkeit für unsere Front. Wir müssen eine ständige Körperschaft haben, die an­dauernd aufpaßt, Anregungen gibt und an die Negierung berichtet. Die Möglichkeit von Reibungen mußte ans­geschaltet werden. Asquith sagte, die endgültige. Ent­scheidung müsse der Regierung verbleiben. Das ist bis 'etzt der Fall gewesen und wird sich' auch' nicht ändern, .oenil diese Einrichtung getroffen wird. Ich habe mich entschlossen, in Paris eine unangenehme Rede zu halten. lBeifall.) Das mußte alle Welt zwingen, von diesen Mzu sprechen. Das Ergebnis meines Schrittes ist, daß Amerika, Italien, Frankreich und England eingeweiht sind. Daß die öffentliche Meinung eingeweiht ist, das .^t von äußerster Wichtigkeit. (Beifall. ) All das Gerede über Ostler und Westler ist bloßes Gewäsch. Unser Schlachtfeld ist im Norden und Süden, Osten und Westen.

Wir brauchen alle Erfahrungen und alle Hilfe, die wir bekommen können. Unsere Alliierten brauchen sie auch and ihr Bedarf danach ist gegenwärtig größer als der , Unsrige. Wir wünschen den Sieg, aber ich wünsche nicht,

^ saß die ganze Last dafür ans England falle. Frankreich wünscht nichts als die Befreiung von der täglichen Be­drohung, die 50 Jahre lang auf ihn: gelastet hat. Ich , sehe Besorgnisse am Horizont, die ich niemals verheim­licht habe, aber ich sehe keine Besorgnisse, die meine Ueberzeugung wandeln könnten. Es gibt nur zwei Dinge, die uns eine Niederlage hätten beibringen können. Das eine war der Unterseebootkrieg. Wenn er uns die Freiheit der Meere genommen hätte, dann wäre in der Tat unsere Hoffnungen erschüttert worden. Aber jetzt habe ich keine Furcht mehr vor den Tauchbooten. Und das andere Ding, das ist der Mangel an Einigkeit. Ich unterstütze jeden Plan, der uns auf dem Wege zum Siege weiter hilft, zu einem wirklichen Siege, einem überwältigenden Siege, einem Siege, der der Welt den Frieden und Wohlfahrt bringen wird.

Die Wirren in Nußland.

Petersburg, 20. Nov. (Reuter.) Der frühere Minister des Aeußern Neratow wurde von den Maxi- malisten verhaftet. (Neratow haZe Gcheimverträge der früheren vorläufigen Regierung mit den Verbandsmächten beseitigt bzw. an Kercnski ausgeliesert. Er hielt sich seitdem verborgen.)

Kopenhagen, 20. Nov. Aus einer Reihe Tele­gramme aus Haparanda geht hervor, daß der Maxima- listenrat das Recht der verschiedenen Nationalitäten, sich von Rußland zu trennen und ihre Unabhängigkeit zu er­klären, anerkannt habe. Die Ukraine erklärte sich bereits unabhängig.

Stockholm, 20. Nob Der Kosakengeneral Kale- din sucht, die Petersburger Herrschait der Bolschewik! zunächst dadurch zu brechen, daß er die Zufuhr von Kohlen und Getreide aus der Ukraine verhindert.

HMW'chH

Vermischtes.

'".mo

Der Pcrhandluagsführer stellt aus den Akten fest, daß / Henry Colsaet geständig ist. Zeuge Provlantamtsdirektor Fuchs i von Augsburg gab an, daß mehrfach Sabotagen, wie ' Zerstörung des W-rlneuges, Zertrümmerung von Flaschen, Be- * schädiaungen von Einrichrungsgegenstänin-n und dergleichen vor- gckommen sind. Die Gesa-q-nen hätten keine Lust zur Arbeit gezeigt. Magazinaufseher Wild gab an, daß der Brand nach seinen Wahrnehmungen an mehreren Stellen gleichzeitig zum Ausbruch gekommen ist. In P-H, Minuicn stand alles tn Flamme». Der Zeuge erzählt r.och, daß auch eine Licht­

leitung offenbar von den Kriegsgefangenen zerstört wurde.

Hauptmann Burdy von der Gesangenen-Inspektion, der die ersten Erbebungen in der Angelegenheit gemacht hat, bezeichnet die Tat des Angeklagten als einen der schwersten Sabowgcanschläge, deren stt'' Kriegsgefangene in Deutschland schuldig gemacht haben. Durch Aussagen von Kriegsgefangenen wurde festgcstellt, daß bei den Franzosen die Bemerkuna fiel: ,.In zehn Minuten brennts!"

Ein zum stellv. Gencralstab in Berlin kommandierter Hauptmann gibt als Sachverständiger eingehenden Aufschluß über die Organisation der Sabotage. In Paris bestehe eine große Sabotagezentrale: daß diese eine Gründung des fran­zösischen Kriegsministenums sei. könne nicht glatt bewiesen werden, doch sprächen viele Indizien dafür. Festgestellt sei. daß an die französischen Fronttruppen Befehle ergangen sind, im Falle der Gefangennahme Sabotage zu verüben. In den einzelnen Lagern werden Unterorgainsationen geschaffen. Den Gefangenen, die Sabotage verüben, werden Ordensaus­zeichnungen und Ge'dbe'ohnungen tn Aussicht gestellt. Es bestehe kein Zweifel, daß der Angeklagte als Werkzeug gehandelt hat, als ausfüh'endcs Organ einer ttnterorganttation in Kriegshaber. An der Spitze einer solchen Unterorganisation stehe meistens ein Adjutant (Feldmcbelleutnant), der' vier bis acht oder zehn Vertraute habe. ' ' s >

Das Kriegsgericht verurteilte Cnlsa-t wegen erschwerten Ls»- desvcrrats und Brandstiftung zum Tode. os

42 090 Muk im Sofa versteckt. In Bitterfeld (Prov. Sachsen) wurde in der Familie eines dortigen Kaufmanns in einem alten Sofa, das lange in einer Bodenkammer stand und nun angesichts der Knappheit an Brennmaterial zerhackt werden sollte, ein Briefumsihlag gefunden, der 42 000 Mark in Wertpapieren enthielt. Es war das Vermögen der längst verstorbenen Großmutter, von dem oft die Rede gewesen war, das aber niemand hatte ausfinden können.

Znckerdielstütz e. In den Lagerräumen der Dampfschiffreederer von Riesen in Elbing (Wcstpreußen) sind große Zucker- diebstähle sestgestellt morden. Mit dem Zucker wurde wucheri­scher Kettenhandel getrieben. Bis jetzt sind acht Hehler und Stehler verhaftet. , i i g l..i

)

Bevorstehende Erhöhung d:r ärztsichen Gebührenordnung, i Der Ausschuß der Preußischen Aerztekammer wird sich demnächst mit der Frage einer Erhöhung der ärztlichen Gebührenordnung während des Krieges beschäftigen. DieBerliner Acrztekorre- ipondenz" empfiehlt eine Erhöhung um mindestens 100 Prozent.

Teurer Wein. In einer Versteigerung am Rhein wurde 1915er Gewächs zum Preis von 110 Mk. das Liter verkauft.

! Eise'bahndiebstäitte. Auf dem Schlesischen Güterbahnhof in Berlin wurden seil längerer Zeit Diebstähle an Paketsendungen festgestellt. Nun ist es der Eisenbahndircktion gelungen, durch ' Durchsuchung zunächst 13 Schuldige, Lokomotivführer, Heizer.

Rangierer, Gepäckträger und -Trägerinnen der Tat zu überführen.

, In deren Wohnungen wurde weiteres gestohlenes Gut zutage ge­fördert. Mehrere hatten einen einträglichen Handel getrie­ben. Die Diebstähle waren in den meisten Fällen mit großer - Dreistigkeit ausgeführt worden. So waren einige Beamte auf dem Rangierbahnhof mit der Lokomotive an dort stehende Güter­wagen herangefahren, halten aus diesen ihnen geeignet erschei­nende Güter zu sich auf dke Lokomotive genommen und die Beute dann zunächst versteckt, um sie' bei Gelegenheit herauszu- ' schmuggeln.

Prophe.e inigen des Generals Brussilow. In einemPro- pheiensplegel der Ententepresse" veröffentlicht dieGazette des Ardennes" die folgenden Auslassungen Brussiloivs, die dieser ei­nem Vertreter der ..Times" gegenüber machte, und die das Pariser Journal" am 11. November 1016 den Franzosen vorsetzle. Brussi- low erklärte damals:Rußland hat den Höhepunkt seiner Macht noch nicht erreicht, es wird ihm erst im nächsten Jahre nahe­kommen. Dann wird seine Armee am stärksten, dann wird sie besser sein als je vorher seit Beginn des Krieges. Neunzig Prozent des russischen Volkes verlangen die Fortsetzung des Krieges bis zum endgültigen Sieg, koste es, was es wolle. Hinter Rumänien steht ganz Rußland und vom Z?ren bis zum einfachen Soldaten herrscht nur eine Meinung: Rumänien muß mit allen Mitteln gestützt und gehalten werden. Ich glaube, daß alle Völker der Entente in dm Winter hineingehen können voll Vertrauen ans die Erfolge des Sommers, die entscheidend siir den Ailöga:g'---es Krieger sind, während umgekehrt unsere un­glücklichen Feinde einsehen müssen, daß ihnen das Gespenst des vollständigen Ruins näher und näher kommt." Diese Prophe­zeiungen find gerade in diesen Tagen besondersaktuell", wenn auch in anderem Sinne als Herr Brussilow und seine gläubigen Leser es sich träumen ließen!

Ein Soldalenrat im Altertum. Nach einer Notiz von Rai­mund Ochler in derWochensch ist für klassische Philologie" ist in den Kämpfen der ausgehenden römischen Republik einSol- datcnrat", der über die wichtigsten politischen Tagesfragcn sich die Entscheidung zufchrieb .festzüstelten. Die Veteranen der rö­mischen Legionen hatten sich nachCassius Dio XOVIII. 12" zu Schiedsrichtern über die Streitpunkte zwischen Oclavinu? Caesar und Anlonius aufgeworfen ,sie faßten ihre Beschlüsse wie ein oder wie der römische Senat, ließen sie a ufzelchnen und gaben ihre Beschlüsse wie wichtige Senatsbcschllisse den Bestalinnen zur Auf­bewahrung. Die Antonius-Lente, die von dieser Anmaßung der Bcieranen, über ihn und Octavius richten zu wollen, sehr wenig '-erbaut waren, nannten den Rat spöttischbitte kaiiga", zu deutsch: Soldalenstiesel-" o^er, wie wir sagen würdenKommißstiefelrat" ^erKvmmtßstiefe'lsenat".

HHWMi-Dp SaSotage-MerbreKe.it" 'LHHHH eines französischen Kriegsgefangenen.

Der Brand im Prov.'auim.igazin in Augsburg.

Im Laufe des letzten Jahres wurde wiederholt auf die Gefahren hingeiviestn, die uns aus der 'Sorglosigkeit gegen­über Kriegsgefangenen erwachsen. Man hat in Liebesgaben, die für Kriegsgefangene in Deutschland bestimmt waren, An­weisungen und Materialien zur Zerstörung kriegswichtiger Be­triebe, zur Vernichtung der deutschen Ernte, zur Unbrauchbar­machung von landwirtschaftlichen und industriellen Maschinen gesunden.Ihr müßt," hieß es in einem Aufruf au fran­zösische Kriegsgefangene, der in Frankreich entstanden ist und in Geheimschrift nach Deutschland geschmuggelt wurde,soweit kommen, daß m allen Kommandos die Hisse in Flammen auf- gehcn und das Vieh durch Feuer getötet wird. Lasset nichts unversucht. Das soll und wird den Feind wie eine Geißel treffen, die aus das deutsche Volk ruedersaust. Fleht euch, wenn möglich, treue Freunde hinzu. Ihr arbeitet so groß­artig für Sieg und Vaterland."

Ein besonders schwerer Fall beschäftigte am 17. Nov. nach de»M. N. N." das Kriegsgericht der 1. baycr. Divi­sion. Wegen Landesverrat war der französische Kriegsge­fangene Henry Colsaet angeklagt. Am 12. Mai v. Is. ist im Proviantamt Augsburg ein Brand ausgcbrochen, der ein Mehllagergebäude und drei Heulager ergriff. Der Schaden belief sich auf 860000 Mk. Man schöpfte sofort Verdacht, daß der Brand von Kriegsgefangenen gelegt wurde: erst nack einem Jahre gelang es, Colsaet als der Brandstiftung verdächtig zu überführen.^ Colsaet. ei» Typograph, stammt aus Aloerien. -,> -.-1 - ---«, > . . - .. . m ^ ,-.,

V i"

Handel und Verkehr.

^ ' vom 13. bis 19. November 1917. r

Der Bundesrat hat nunmehr nach einer Verordnung vom s 13. November die Mengen festgestellt, die den Landwirten s zur Ernährung und zur Fütterung freigegeben sind. , Danach dürfen sie vom 15. November 1917 bis 15. August - bis 15. August 1918 einschließlich verwenden: zur Ernährung j der Selbstversorger auf den Kopf und Monat an Gerste und Hafer insgesamt 2 Kg., an Hiilsenfrüchten insgesamt 1 Kg., wobei Gemenge, in denen sich Hülsenfrüchte befinden, als Hülscnfrüchte gelten; zur Fütterung dcs eigenen Viehes: a« Hafer einschließlich Gemenge aus Hafer und Gerste für Pferds und Maultiere je 6 Ztr., für zur Zucht verwendete Zucht­bullen mit Genehmigung des Kommunalverbandes je 2 Ztr. Feiner an Hafer, an Gemenge aus Hafer und Gerste oder an Gerste mit Cenehm- uig des Kommunalverbandes für Zucht­sauen bis zu 45 Pfund bei jedem Wurf und für Eber, die zum Sprunge benutzt werden, je ein halbes Pfuvd für den Tag.

Die Reichsstelle für Gemüse und Obst hat für Saat- und Sie ck z w i e b e l u folgende Höchstpreise festgesetzt: für Saatzwiebcln 18 Mk., für Steckzwiebeln je 60120 M». für den Ztr., je nach der Größe, dem Durchmesser und nach der Form, ob längliche und ovale, oder plattrunde (süddeutsche).

Baden.

F) Karlsruhe, 20. Nov. Die steigenden Kohlen preise sowie die große Kolstenknappheit haben die Genera! direktion der'Staatsbahnen veranlaßt, die betr. Stelle darauf hinzuweisen, daß gerade in der jetzigen Zeit di brennbaren Koksreste ans den Lokomotivkohlenschlackcn an das sorgfältigste anZzusuchen sind. Wenn es nötig können zu diesem Ausmchen besondere Aushilfskraft (Frauen) eingestellt werden.

(-) Pforzheim» 20. Nov. Die hiesige Gewerbebanl welche früher den NamenVorschuß-Verein Pforzheim führte, konnte dieser Tage auf ein 50jähriges Bestehe, inrückblicken.

(-) Lffeubm-g, 20. Nov. (Tagung des Zentral komitecs der Bad. Zentrumspartci.) Unter dem Vorsij des Reichs- und Landtagsabg. Landgerichtspräsidenten Tr Zehnter fand hier in der vergangenen Woche eim Beratung des Zenirettl.-Mit es der Bad. Zentrnmspartei. die aus dem ganzen Land von über 120 Mitgliedern des Zentralkomitees beiuchr war. Ter Parteivorfitzcndc Geifil. Rat Wacker konnte wegen seiner noch immn gefebwächten Gesundheit nicht an den Beratungen teil nehmen. In einem Telegramm gab die Vcrsammluiij dem Wunsche auf baldige völlige Wiederherstellung de, ' Gesundheit des Parteiführers Ausdruck. Wacker dankt, telegraphisch für die Wünsche. Nach Erstattung des Be- i richts über den Stand der Parteiorganisation, spracl Landtagsabg. Kopf über die gegenwärtige Lage unter be-' soliderer Berücksichtigung der Tätigkeit der Zcntrums- fraktion im bad'. Landtag. Ncichstagsabg. Fehrenback behandelte sodann die derzeitige Lage im Reich und die Stellung der Zentrnmspartei zu den hinter uns lie- sendcii Ereignissen. An die beiden Borträge schloß sich sine Aussprache, in welcher die Haltung der Zentrums- . Partei im Reichstag, wie im letzten Landtag volle Zu­stimmung fand'. s

(-) Freiburg, 20. Nov. Der Bürgerausschuß hat )er Neugestaltung der Kriegszulagen und KriegsteilcrungS- öeihilferr an Arbeiter, Beamte und Lehrer zugestiimirt. Durch die erhöhten Zulagen erwächst der Stadt ein jähr- icher Aufwand von nahezu einer halben Mill. Mk.

(-) Fweiburg, 20. Nov. llniversitätsprofessor Tr.

8. Hoberg feierte in den letzten Tagen seinen 60. Ge- mrtstag. Seit 1889 wirkt der Gelehrte, der zuerst die firiesterlallfbahii eingcschlagcn hatte und sich dann dem liblischen Studium und dein der oricntalrchen Sprachen vidmete, an der hiesigen Universität. Lange Jahre war w Herausgeber der bei Herder erscheinendenLiterari- icken Rundsckiau". ... -- " . .