gleichmäßig unter die trocken eingelegten Früchte gedracht
E^Die Haltbarkeit der Früchte in Behältern, die nur zu gebunden werden, ist eine unsichere. Zu ihrer Erhöhung dient ein Zusatz von ben-oeiaurein Natron. Aus l Kilo Früchte genügen 1—IV- Gramm. Das Ei'nmachen ko»'- kann mit und ohne Zucker geschehen. <
Die Herstellung von Obst mus als Brotaufstri ch- mittel verdient ganz besondere Beachtung. Die vollreisen Früchte werden nach dein Eiusteinen zerkocht und eingedickt,- bis die Mache st, Klumpen vom RLtzrlöfse! absallt. Das fertige Mus komint heiß in Töpfe. Nach dem Erkalten werden diese so ausgestellt, daß von oben her Wärme cinwiike» kann. Hierdurch bildet sich aus dem Mus eine Kruste, die die Haltbarkeit erhöht. Der Berschlun der Töpfe vollzieht sich in der bekannten Weise durch Bedecken und Zubinden mit Peraamentpapier. Zur Aufbewahrung dient ein luftiger, trockener und kühler Raum. 2n ähnlicher Weite kann bei allen süßen Fnich.en vorgegangcn werden. Nur das Kernobst kommt mit wenig Wasser' zu Feuer. Dirnen geben ein etwas körniges Mus und werden deshalb zur Hälfte mit Aepfeln gemischt. Bei einigen Obstarten ist das Durchslrcichen des Muses durch ein Sieb nicht zu umgehen. Durch Zuckerzusat; entsteht ein feineres Mus, weil eine kürzere Kochzeit genügt. Saure Früchte müssen gezuckert werden. Die Menge richtet sich nach dem Geschmack, dem Reifegrad und dem Säuregehalt der Früchte. Durch Kostproben sind sie leicht sestzuitcllen.
Das Eindicken des Muses nimmt längere Zeit in Anspruch. Das Beeren- und Steinobst wird ohne, das Kernobst mit tunlichst wenig Wasser zerkocht und — wenn erforderlich — durch ein Sieb gestrichen. Nach Bedarf wird gezuckert. Dieses Kami aber auch vor dem Gebrauch geschehen. Das Mus wird dann etwas eingedickt, so ^ daß es streichbar ist und nicht vom Brot hcrunterläust. Hierauf erfolgt die Beigabe der schon genannten Menge bcnzoesaures Natron (1—tp? Gramm aus 1 Kilo) und das Einfällen in die Ausbewahrungsbehälter. Die Weste-behanbiung ist die gleiche, wie oben angegeben.
Es ist nicht nötig, daß das Mus nur aus einer Qbstart besteht. Eine Mischung mehrerer Obstarten ist statthaft. Gleich- zeitig findet aber auch ein Ausgleich der Säure statt, so daß an Zucker gespart werden kann.
Zur Streckung des Muses dienen Karotten, Möhren und Kürb is. Sie werden zerkocht und unter de» Obstbrei gemischt. Dieses ist besMders dann empfehlenswert, wenn saure Früchte (Bcerenobsts zur Verfügung stehen, die dann nur wenig Zucker beiiöiigca. Bei sachgemäßem Arbeite!! tust der Geiaüsc- geschmack keineswegs unangenehm hervor. Hiesür auch Boren- Lohlraben zu nehmen, halte ich nicht sür gut; das Mus wird nicht fein.
Durch Beigabe von Zuckerrüben läßt sich Zucker ersparen. Entweder wird wie bei der Sulzbereituwz der Saft der Rüben gewonnen und — eingedickt — dem Obst zugesetzt, oder sie werden in Würfel geschnitten und mit wenig Wasser zu Brei zerkocht. Die Rüben sind zunächst zu putzen und von dem aus dem Boden herausstehenden Teil, der etwas bitter zu sein pflegt, zu befreie».
Die Herstellung von Sulz (Gelee) wird unterbleiben müssen, da sie einen hohen Zuckerzusatz beansprucht. Die sonst hiesür so gern benutzten Falläpfel verarbeite man zu Mus.
Aehnlich liegen die Dinge bet der S a ft b e r e i t u n g. Sie ist wegen Mangels an Pfropfen schwierig durchzuflihec». Das Trocknen von Obst ist während des Krieges mit Recht Brauch geworden. Das getrocknete Obst zeichnet sich durch eine« hohen Nährwert aus.
Der Welt rieg.
WTB. Großes Hauptquartier, 2, Juli. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:
Nur in tvenigen Abschnitten zwischen Meer und Somme steigerte sich der Urtilleriekampf.
Während Erknndungövorstöße der Engländer östlich von Nieuport, bei Gavrelle und nordwestlich von Saint Quentin scheiterten, gelang es einigen unserer Stoßtrupps, in der Dserniederung nördlich von Tirmniden durch Uebersall dem Feind erhebliche Verluste zuz: f"gen und eine größere Anzahl Belgier als Gefangene pinzu- bringen.
Frühmorgens und von neuem am Nachmittag griffen die Engländer westlich von Lens an. Sie drangen an einigen Punkten in unsere Linie, s iw j doch durch oberschlesische Regimenter in Nah'ämPfen, b.i deinen über 175 Gefangene und 17 Maschinengew Hre von Wts einbehalten wurden, überall wilder geworfen worden.
I ^ UeeresgruMe deutscher Kronprinz:
j . Nach starker Feuervorbereitung s.tzten die Kranzo sen am Chemin-des-Tames neue Angriffe ge- ^en die von ihnen südlich des Gehöftes La Bovrelle verlorenen Gräben an. In Kämpfen, die am Osthang der Hochfläche besonders erbittert waren, sind sämtliche Mmläuse des Feindes aeg. su lagen worden.
Heeresgruppe Herzog Aldrecht:
j Keine Ereignisse von Belang. W
- Oestlicher Krie?ss-5<mplatz:'
Front des Generalfeldmarschalls ! MF/z Prinz Leopold von Bayern:
Ä- Die russischen Angriffe am 1. Juli zwischen.der oberen-Strypa und dem Ostufer der Narajvwta führten zu schweren Kämpfen.
. r'Der Druck der Russen richtete sich vornehmlich gegen venMbschnitt von Konjnchy und die Linien östlich und südlich von Brzeczany. Ztveitügige stäriste Artillenevorve reitung hatte, unsere Stellungen zum Trichterfelde ge- mMt, gegen das die feindlichen Regimenter den ganzen Dag Lber anstürmten. Das Dorf Kon juch 1 ging verloren; in. vorbereiteter Riegelstellung wnrd, der russische Mas sen stoß aufgefangen, mn ' Angriff gegen sie zckin Scheitern gebracht.
Beiderseits von Brzeczany wurde besonders erbitte: gekämpft- In immer neuen Wellet: stürmte!: dort 11 russische Divisionen gegen unsere Linien, die nach wecyselvollem Ringen von sächsischen, rheinnchen und os- manischen Divisionen in tapferster Geg nw hr völlig behauptet oder im Gegenstoß zurü lgewonn n wurden.
Die russischen Verluste übersteigen jedes bish.-r gekannte Maß; einzelne Verbände sind ausgerieben.
Längs des Stochods und' des Dnjesiers hielt di< lebhafte Feuertätigkeit der Russen an. Nördlich der Bahr Kowel—Luck brach ein Angriff des Gegners vor de: Front einer österreichisch-ungarischen Division zusammen
Bei den übrigen Armeen keine besonderen Ereignisse.
' Mazedonische Front:
Die Lage ist unverändert. ' ' e ' ' 'W
Der Erste Generalquartiermeister: Ludendorfs.
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Der unseren Stoßtrupps in der Pser n: ederung gelungene Uebersall der dort liegenden Belgier, bei dem eine größere Zahl gefangen wurde, und die neulichen Erfolge bei Cerny ans der Bovrellehochsläche, sown diejenigen ans dem rechten Maasufer möchtet: o'fen- bar der von der feindlichen Presse ausgesprochenen Ansicht rechtgeben, die der Meinung ist, daß es bei unseren Fortschritten auf der Westfront uns hauptsächlich darum zu tun sei, der französischen Heeresleitung eine enischeidendk Veränderung ihres Sommerfeldzuges abzunötigen. Wenn die deutsche Oberste Heeresleitung mit diesen Teilvorstößen zweifellos auch noch andere sehr naheliegende Absichten verfolgt, so hat si das sicher erreicht, daß wir mit Ruhe sagen -können, die diesjährige Sommeroffensive der Franzosen hat ihr Ziel verfehlt.
Die Kämpfe an der russischen Front erweisen sich als sehr schiver, aber sie haben der Welt den Beweis erbracht, daß die deutsche Front im Osten keineswegs zugunsten der Westfront geschwächt!wurde und nach wie vor unverletzba ist. Um uns über das Angriffsziel zu täuschen, machten die Russen zunächst an verschiedenen Teilen der Front Demonstrationen, die aber als solch? durchschaut wurden. Der Raum von Brzeczany sollte die Dnrchbrnchsstelle werden. Hier schwoll das A.til eri fener ständig an; große Massen M'onders gut ausge- -^ildeter, moralisch hochwertiger Truppen, so Garde , sibirische und transamnrische Divisionen wäret: bereitgestellt, ebenso zahlreiche Minentüerfer, sowie Geschütze aller Kaliber, darunter ein Eisenbahngeschütz voir größtem Kalib.r, das der Volltreffer eines unserer Mörser aber bald
äußer Gefecht setzte. .MeHuiter unseren Kampfstellungen gelegenen Räume wurden stark vergast. Unsere Artillerie blieb dem Gegner nichts schuldig. Sie bekämvfte aufs wirkungsvollste die feindlichen Batterim und nahm, sobald Auffüllungen in den russischen Gräben beobachtet wurden, diese unter so kräftiges V.ruichtungsseu r, daß die gegnerische Infanterie sich fast zu keiner Angrisfs- aktion aufrafste!.
So läßt sich' auch die Feststellung im heutigen Tagesbericht erklären, daß die russischen Verluste jedes bisher gekannte Maß übersteigen, so daß einige Truppenverbünde qls ansgerieben gelten. Diese ungeheuren Opfer an Menschenleben sind ja im Interesse des russischen Volkes zu bedauern, sie werde:: aber vielleicht dazu beitragen, den Russen zu zeigen, daß sie nur für die Pläne des Briten kämpfen, der sich kaltlächelnd von ihnen abwendek, wenn sie ihr Letztes gegeben haben.
Die Ereignisse im Westen,
Der französische Tagesbericht. ^
WTB. Paris, 2. Juli- Amtlicher Bericht von gestern nachmittag: Oestlich von Cerny werden trotz verstärkter Beschießung örtliche Kämpfe im Abschnitt Cerny gemeldet, die durch Hmidgranateymerser abgewiesen wurden. In der Gegend östlich von Reims wurden unsere ersten Linien während der ersten Hälfte d er Nacht heftig beschossen. S.arkc deutsche Handstreiche östlich Chopelle (?) und nördlich und nordöstlich Prunaq kosteten den Angreifer ernste Verluste, ohne irgend ein Ergebnis zu erzielen. Auf dem linken Maosnfer hielt der heftige Artillerickampf in der Gegend von Avveourt, bei der Höhe öl>4 und am Toten Mann an. Ein feindlicher Angriff gegen die Schanze von Avocourt brach in unserem Fener zusammen. Westlich des Toten Mannes fand ein heftiger Kampf um einen vorgeschobenen Posten statt, der fünfmal verloren und genommen und schließlich von beiden Parteien geräumt wurde, da die Stellung durch die Beschießung völlig' vernichtet war.
Ab'en ds: Nördlich von Samt Quentin wurde ein feindlicher Handstreich auf unsere kleinen Posten in der Gegend Zriocourt leicht obgewiescn. Auf dem linken Maasufer blieb die beiderseitige Artitlerietätigkeit zwischen dein Gehölz von Avocourt und dem Toten Monn sehr stark. Auf dem Westhange des Toten Mannes versuchte der Feind mehrmals, seine Vorteile zu erwciler». Alle Versuche, aus den Teilen der ersten Linie die er vergangene Nacht besetzt hat, vorzubrcchen, wurden durch anser Feuer gebrochen oder durch unsere Gegenangriffe ab- zewiesen. Wir machten weitere Gefangene, darunter drei Offiziere. Von der übrigen Front nichts zu melden. K
Dev englische Tagesbericht. . dihHAz
WTB. London, 2. Fuii. Amtlicher Bericht von gestern 1 ach mit tag: Nach ihre» gestrige» Erfolgen griffen unsere Luippen letzte Nacht auf dem Norduser des Souchcz-Flusses ms einer Front von etwa einer halben Meile unmittelbar üdivcstlich und westlich von Lens an. Wir machten einen :rfolgrclchen Vorstoß nordöstlich von Epehy.
Der Krieg zur See?
Berlin, 2. Juli. Amtlich. Durch die T'stlg^est untrer Uuterseeboote wurden im nördlichen Eismeer und den Sperrgebieten um Eng end wiederum 24 200 Z r u t t 0 r e g i st er t 0 n n e n versenkt. Unter den vw- 'Mlkten Schiffen befinden sich die bewaffneter: englischen Dampfer „Mafrioneth" (3185 Tonnen), m't K,hl n nach Rußland, „Perla" (5355 T.), mit einer großen Anzahl Automobile und Kohlen nach Rußland, der bewaffnete russische Dampfer „Algol" (2223 T.), mit Kohlen und großen Maschinen nach Rußland und ein unbekannter tiefbeladener, bewaffneter Dampfer. Zwei weitere Dampfer wurden zusammen aus ein in G.lcitzug heran?- geschossen- Zwei der versenkten Segler hatten Holz gefaben. Ein Geschütz wurde erbeutet. -
Der Chef des Admiralstabs der Marine.
Madrid, 2. Juli. (Reuter.) Der König hat ein Dekret unterzeichnet, durch das den U-Booten der krieg- führenden Mächte die Fahrt in den spanischen Gewässern und das Anlaufen spanischer Häfen verboten wird. Solche U-Boote werden für die Dauer des Krieges interniert werden.
Berlin, 2. Juli. Wie dem „Lokalanzeiger" aus Ziens berichtet wird, gibt das französische Marineamt
Der Hslzgraf.
Eine o>.bayerische Geschichte von 5zer mann Schmid.
U> Foryeyung. Rachdrurl verboten.
.Was soll ich sagen?" erwiderte das Mädchen. .? i"e Antwort kennst du lang'! — Tü kannst und sollst nU simen, daß ich ungehorsam bin ... ich Hab' dir den Will ',':an und bab' seit den: letzten Abend in Anttner- aan mit dem Domini kein Wort mehr gered't — ich Hab' ihn mit keinem Ang' mehr gesehn, als wenn ich's nit Hab' vermeiden können, daß er mir in den Weg 'kommen ist
— so will ich's auch für die Zukunft machen, ich will nicht verlangen, daß di: mir den Domini geben sollst
— aber das muß dir auch genug sein, Vater, und du mußt nit von mir verlangen, daß ich ihn vergessen und mein Wort brechen sollt' . . ."
„So?" sagte der Bauer, vor innerer Erregung behend. „Tn willst also den Dnrnerhof gar nicht? Und was soll ich denn damit anfangey, meinst?"
„Ich mein' du sollst ihn behalten, Vater, und sollst wirtschaften wie bis jetzt, und sollst lieber den leidigen Holzhandel anfaeben! — Wenn du aber bardu (partout) U: die Stadt willst, so wirst di: Wohl einen 'ordentlichen Käufer finden — ich mein' es ist doch kein rechter Segen mehr ans dem Dnrnerhof!"
„Wo soll der Segen Herkommen, wenn man mit solche" Kindern geschlagen ist!"
O Vater, du solltest das nit sagen — von mir ist eü' nit die Red' — aber du solltest es um den Martin nit sage::, der noch kaum eingesegnet ist in seinem Grab Was willst dem: noch, Vater? Du hast den Martin verstoßen wie den verlorenen Sohn. . . Tü hast mir die Herzblätter aus'bvochen aus mein' jungen Leben, daß die Freud' und die Lust dahin ist für alle Zeit — Vater, was willst denn noch?"
Ter Bauer saß unbeweglich, er war totenbleich bis in die Lippen hinein. „Ich Hab' den Burschen verstoßen?"
würgte er heraus. „Hat er nit Die Hand aufgehoben gegen seine,: Vater?"
. „Vater," entgegnete Vesi, indem sie ihr: fest anblickte, „ich bin damals noch ein kleines halbgewachsenes Mädel gewesen, aber ich weiß noch alles, als wenn's heut gewesen wäre! Du hast ihn einen Dieb geheißen, Vater, weil er dem abgebrannten Niedergütler ein Scheffel Korn gegeben hat ohne dein Wissen... da — es ist wahr — da hat er getan, als wenn er die Hand auf- heben wollt' gegen dich; aber er hat's nit vollsnhrt — er hat die Han^ wieder sinken lassen im Augenblick und ist fort — und ist seit der Stund mit keinen: Fuß mehr in sein Elternhaus gekommen!"
„O Korbh, Korby," jammerte die Bäuerin, „gibt's denn gar kein Mittel, dein hartes Herz Weich zu machen?"
„Nein, Mutter, nein," rief Vesi, „ich hab's heut gesehn, wie der Vater nit einmal heut hinein ist in die Kirch' — wer sein Herz nit einmal vlor unfern: lieben Herrgott demütige:: will, der kam: auch mit keinen: Menschen Erbarmnis haben!"
Ter Bauer bebte vor Wut. „So was unterstehst du dich, deinem Vater zu sagen?" keuchte er mühsam.
„Ja, Vater," erwiderte Vesi, indem sie ruhig anf- stand und sich sortzugehen anschickte. „Ich will geh'::, denn auf die Weis' kommen wir nit in's Reine — aber ich untersteh' mich doch, dir das zu sagen — von deinem Kind, das dich gern hat, wenn dn's aucki nicht glaubst, kann's dich am wenigsten kränken... Ich sag's noch einmal, ich bilt' dich, Vater — bet'! Zwing dich, daß du beten kannst, und wenn's nur ein einzig Vaterunser ist . . . dann wollen wir weiter reden!"
„Beten soll ich?" brüllte der Bauer losbrechend. „Bet' du selber dein Stoßgebet. Rabenkind von einer Tochter. . . das ist dein Letztes!"
Außer sich vor Zorn fuhr er mit dem Gewehre empor und spannte den Hahn. Der Wachtmeister, welcher ruhig seitwärts gestanden und längst einen solchen Ausbruch befürchtet haben mochte, siel ihm in den Arm. Von
der andern Seite bängte sich die Bäuerin an ihn, welch schon mehr einer Toten als einer Lebenden glich. *
^ „Ilm Gotteswillen, Korby, was willst du tunA kreischte sie voll Entsetzen. „Willst du zum Mörder Werder an deinem eigenen Kind?"
Der Bauer war anznsehen wie ein gefangenes Raubtier, das sich wutschnaubend seiner Feinde zu entledige: sucht; der Schaum trat ihm vor den Mund. Vesi allein erwartete ruhig und festen Blicks, was kommen werde.
„Denk' an den Andreastag!" rief die Bäuerin wieder und ängstlicher als zuvor.
„Soll ich mich mein Lebtag von Euch meistern lassen, wie ein Schulbub?" tobte der Bauer. In der nächsten Sekunde hatte er mit einem riesenkräftigen Ruck das Weib von sich geschleudert und den Wachtmeister von sich gedrängt . . . und der Schuß dröhnte durch das stille Haus. —-
Ein Schrei folgte ihm; dann war tiefes Schweigen.
Vesi stand aufrecht nnd unverletzt: im entscheidenden Moment, hatte der Wachtmeister den Gewehrlauf in die Höhe acsckW-'-.-. Rmüi der Schuß in die Decke fuhr.
Tie Bäuerin laa am Boden hingestreckt, einige Blutstropfen auf den bläulichen Lipven — die ungeheure Aufregung hatte das zerstörte schwache Leben entwurzelt, Sie war tot.
Vesi sah es zuerst; mit einen: wilden Schrei stürzte sie neben der Leiche auf die Knie, warf sich mit Küssen nnd zärtlichen Worten darüber hin, nnd die Tränen, die ihr schon sz lanae in den heißen, trockenen Augen gebrannt hatten, strömten unaufhaltsam hervor.
Der Wachtmeister trat hinzu nnd befühlte Hände nnd Brust der Frau. „Da ist nicht mehr zu retten nnd zn helfen," iac-te er, „die arme Frai: hat's nberstanden . . < aber kommt, Vesi, Euch kann noch geholfen werdet:! c
L! (Fortsetzung folgt.) HZ.iÄÄÄ LM
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