eine Der Hauptaufgaben wurde die Beschaffung geeigneter Bücke und die Errichtung von Bockstationen btAichnet. Bei den besseren Herden sei es gut möglich, ohne englisches oder französisches Wut auszukommen: man müsse bemüht sein, in der Schafzucht ebenso wie in der Rindvieh- und Schweinezucht für die Zukunft vom Auslandfick; ganz frei zu machen.
— Schilfrohr als Futter. Der Kriegsausschuß für Ersatzfutter (Berlin W. 62) gibt bekannt: Schilfrohr (pbrnFmitss communis) in grünem Zustande vor der Reise geerntet und an der Lnft getrocknet, hat bedeutenden Futterwert. Es kann mit guten Erfolgen als Häcksel an ist erde und Wiederkäuer, in Mehlform an Schweine in.o Kleinvieh verfüttert werden. Nach der Blüte, mit Beginn der Verholzung, schwindet der Futterwert; trockenes Schilf, sogenanntes Ried, ist für diesen Zweck wertlos. Das grüne Rohr wird, nachdem es geschnitten und wie Getreide gebündelt und in Stiegen oder Hocken gestellt, lufttrocken gemacht ist, unter Dach oder in Diemen, Schnittflächen nach außen, aufbewahrt. Erst kurz vor der Verfütterung darf gehäckselt werden; nicht künstlich getrockneter Häcksel wird leicht warm und verdirbt. Während Schilfhäcksel überall hergestellt werden kann, sind für die Anfertigung von Schilfmehl außer Häckselmaschinen noch Troänungsanlagen und schwere Mühlen erforderlich. Wir sind bereit, aus dem ganzen Deutschen Reiche und dem besetzten Gebiet alle nicht für Eigenfütterung notwendigen Schilfrohrmengen gegen angemessene Entschädigung aufzunehmen, zu Futter zu verarbeiten und der Allgemeinheit zuzuführen.
— Die Beschlagnahme des Heus. Durch eine Anordnung des stellt). Generalkommanods des 13. (württ.) Armeekorps ist das gesamte Erträgnis der diesjährigen Heuernte in Württemberg für den betr. Kommunalverband beschlagnahmt worden. Heu, das erst später geerntet wird, unterliegt mit der Trennung vom Boden der Beschlagnahme für den Kommunalverband. Unter die Beschlagnahme entfallen alle in Württemberg vor- kommenden Heuarten: Wiesenheu, Oehmd, Kleeheu, Lu« zerne usw. Die Kommunalverbände haben den gesamten Ertrag der diesjährigen Heuernte in ihren Bezirken zu erheben und das Ergebnis, der Landesfuttermittelstelle mzuzeigen, tvelche sowohl den Bedarf der Heeresverwaltung, ' '
Ueberschußbezirken
Württembergs
Landwirtschaftskammer.
(-) Stuttgart, 28. Juni. In der Sitzung des Gesamtkolle« ziums d.> Landivirtschastskammer am 25. Juni wurde ein Antrag des Beirats Oekonvinierat Vogt: das Gesamtkollegium zibt der Erwartung Ausdruck, daß bei Abnahme von früh gedroschenem Getreide die Erzeuger ohne Rücksicht auf )ie Betriebsgröße berücksichtigt werden, einstimmig angenom- ne». Der Antrag des Oberregierungsrats Hüssner, daß die Drusch Prämien für Lieferungen, die nach dem 16. Au- ;ust, 1. September, bzw. I. Oktober erfolgen, auf Antrag rock bezahlt werden sollen, wenn die Ablieferung oder Verödung des reapzeitig ansgcdroschenen Getreides aus Grün-
den, die der Lieftrungspflichtige nicht zu vertreten hat' Und die außerhalb seines Betriebes liegen, bis zu den bezeich- neten Zeitpunkten nicht hat erfolgen können; der Antrag muß innerhalb eines Monats, von dem betr. Stichtag an gerechnet, bei der Reichsgetreidcstelle oder den von dieser be- zeichneten Stellen angebracht werden, wurde ebenfalls cinstim- r^'ig angenommen. e'.chen ein Antrag des Regierungsrm-,
Ganger, daß behufs Erreichung einer fachgemäßen Bekämpfung des S t e i n b r a n d s beim Dinkel und Weizen den Landwirten das Beizen des Saatguts über die Dauer des Kriegs zur Pflicht gemacht und die Gemeinden verpflichtet werden, Einrichtungen zum gemeinsamen Beizen des Saatguts zu treffen. lieber den Punkt Trockenanlagen für landw. Zwecke ga> D e tor Dr. W a r ni b o l d-Hohenheim eingehende Ausführungen. Es ist Einleitung dahin getroffen, daß an der K. landw. Anstalt in Hohenheim eine Versuchstrockenanlage für alle in Betracht kommenden Zwecke erstellt und den Landwirten des Landes dadurch Gelegenheit gegeben wird, die Vorteile. welche die Trocknung landw. Erzeugnisse mit sich bringt, an Ort und Stelle anznsehen und Nutzanwendung zu ziehen. Endlich sprach sich das Kollegium dahin aus, daß den Hopfenerzeugern die zur notwendigen künstlichen Trocknung des Hopfens erforderlichen Kohlenmengen zur Verfügung gestellt werden möchten.
(-) Stuttgart, 28. Juni. (Kirschenmarkt.) Infolge der neuen Maßnahmen der LandesversvrgungS- stelle haben sich die Verähltnisse auf dem hiesigen Kir- schenmarlt wesentlich gebessert. Dem letzten Großmarkt waren mehrere 100 Körbe zugeführt und der Grvßmarkt wird nun wieder jeden Wochentag abgehalten.
(-) Ulm, 28. Juni. (In den Ruhestand.) Der 1. evang. Ttadtpfarrer Salzmann an der Dreifaltigkeitskirche ist in den Ruhestand getreten. Dabei wurde ihm das Ritterkreuz 1. Klasse des Friedrichsordens verliehen. M
(-) Waldfee, 28. Juni. (Treibriemendiebstahl.) In der Nacht sind dem Gutsbesitzer Lott in Sieincnberg für ca. 500 Mk. Mnschinentreibriemen gestohlen worden.
(--) Baienfurt, OA. Ravensburg, 28. Juni. (Unverschämtheit.) Hier wird zur Zeit eine Kanalisation hergestellt. Dieser Tage kamen nun zwei Italiener und fragten um Arbeit nach. Man bot ihnen den gleichen Lohn an, den die deutschen Arbeiter erhalten, worauf sie erwiderten, daß sie dafür nicht arbeiten würden. Hier wäre es, so schreibt die „Oberschw. Bolksztg.", wohl angebracht, wenn solche Elemente, die doch froh sein können, daß sie noch frei herumlausen dürfen, zur Zwangsarbeit herangezogen würden.
LandLaa.
MK
Stuttgart, 28. Juni.
182. Sitzung der Zweiten Kammer Die Ab'/ordoctev Pflüger (Soz.s, Andre (Ztr.) und Laub (Ztr.) brachten Klagen über schlechte Beköstigung, mangelhafte Bezahlung und allzu g.roße Arbeitslust des 'Pflege-Personals in den Irrenanstalten vor. Minister des Innern v. Klei sch hau er bemerkte demgegenüber, daß die Beschwerden der Irrenwärter in ihrem' erheblichen Teil unbegründet seien. Wenn bas Pflegepersonal Mangel an genügender Beköstigung leide, io teile es dieses Schicksal mit dem der
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geimmen deutschen Bevölkerung. Die Unterbriiigüng von Irrtn- pflegliiigen in Liindnrmeuanstalten sti gut und sachgemäß durchge- fuhrt und lasse sich nicht vergleichen mit der Unterbringung
örtliche Armencmstalten. In Weissenau werden auf Kosten der Militärverwaituiig zwei Baracken für nervenkranke Soldaten erstellt, die nach dem Krieg in das Eigentum der Milltürv-"'- '"altung übergehen.
Die Abgeordneten Körner (B. K.), Hornung (SV.) und Schaible (B. K.j betonten die Notwendigkeit der Verbesserung und Forderung der Schafzucht. Die Abgeordneten (D.K.), Hornung (S V.) und H a n se r, (Ztr.) gefaßten sich mit W c i n b n u fr a g en; letzterer riet entschieden davon ab, Weinhöchstpreise seftzusetzen.
Ntinisler v. Fleischhauer bemerkte, daß die Schafe, sonst Stiefkinder unserer Landwirtschaft, sich seit Beginn des Krieges einer allgemeine» Wertschätzung erfreuen. Die Regierung wende der Schafzucht nile Aufmerksamkeit zu. Ein hervorragender wurttembergischer Sachverständiger auf diesem Gebiete ,oll nach Berlin berufen werden. Versuche, die Amerikaner-Rebe zu veredeln, werden im ganzen Lande fortgesetzt.
.. Die Abgcordiicteu Kurz (Soz.), Bräuchte (B.), N tt b- lina (B.K.) und Locher (Ztr.) baten um eine Besserstellung der Gcha'i.re.hä t.Usse der Gestütswarte. Minister von Fleischhauer cntgcgnete, daß die Gestütswartc, deren Bezüge freilich nicht sehr hoch seien, außer den sonstigen Belohnungen auch an den allgemein.:! ,,e> .-uugszuiagen während des - Kriegs teiluchmeii. Die Abgeordneten Sommer (Ztr.), Locher (Ztr.), Andre (Zir.) beschwerten sich über die ungleichmäßige bzw. u,ige,lügende Taxation der Kriegspferde bei den Pserd.niuslerungen seitens der Militärbehörde. Minister v. Fleischhauer bemerkte demgegenüber, daß die Abgeordneten ihre Wünsche bei der Militärverwaltung geltend machen müßten. Der Minister entgcgnetc auf eine Anfrage des Berichterstatters Graf (Ztr.), daß' sich die Regierung schon seit längerer Zeit mit der Frage befasse, wie eine Verdeutschung der Bezeichnungen der staatlichen Behörden stattfinden könne.
Abg. Feuerstein (Soz.) hielt eine Zusammenlegung der in Württemberg bestehenden acht Handelskammern zu einer einzigen für zweckmäßig. Das Gleiche treffe auch auf die vier tzaiidirerlickaiumerii zu. Er sei sogar der Meinung, daß eine Berschnicizung der Handels- und Handwerkskammern mit dem Namen Wiitschastsknmmer das Gegebene und Sachgemäße wäre, die dann ihre Spitze in einem Reichswirtschaftsanit fände.
Adg. Kenngvtt (Soz.) verlangte, daß die Betriebe, die der Kriegsindustrie dienen, einer vermehrten Revision unterzogen iveweii.
Ava. Andre (Ztr.) trat den Aiisstihrungeii des Abg. Jene,stein entgegen; die bestehenden Organ,,Mionen hätten sich .-vilig bewährt;' die Handwerker würben sich für ein solches Geschenk bedanken. Der Mittelstand, das Handwerk, beide anter d.m Krieg nußerordentUch. Der Minister möge sein Augenmerk au; die Kiiegsbeni.be richten, die ungeheure Divlden- Nagcstelileii re.wen:ein
den verteilen, ih-.ii ruagezuiagen g'.attw.-g
aber die notwendigen Leuc- Für die jugendlichen Ar
beiter sollte de: Spar zwang ciniiestihrt werden. Nach einem auch von den andere» bürgerlichen Parteien Unterzeichneten bin trag soll die Regieuing dagi.: wirken, daß nach dem Beigang des OberkvmiUlindvs j» oen Marken der Sparzwang stir I,rgeiil>'.KHr in Württemberg eingesilhrt werde. >r Die Bnaiung wird ans morgen halb 4 lihr vertagt. ,tz
Mtttr:r::pi'ches Wetter.
Die Weiterlaste hat sich in den letzten 2-1 Stunden licht wesentlich geändert. Am Samstag und Sonntag st bei sonn marinen, und trockenem Weiler zunehmende MmiUerneianust zn ermanen. . .
Druck u. Verlag der B. Hofmann'schen Buchdruckerei Wildbad. Verantwortlich: E. Reinhardt daselbst.
Wildbad, den 28. Juni 19 l 7.
Danksagung.
Für die vielen Beweise herzlicher Liebe und Teilnahme an dein schweren Verluste meines lieben Mannes, unseres guten Sohnes Schwiegersohnes, Bruders, Schwagers und Onkels
Ernst Schutzmann,
sowie für den schönen Nachruf der verehrlichen Papierfabrik Wildbad sagen ihren herzl. Dank
Sic tmmdc« Windlickimi.
l. Artheckr.
Keule erbend
Lik gk!Wk«e Fr««
Operette in 3 Akten
von Viktor Leon.
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