der amerikanischen Wertpapiere zurückwandern ließ, so ist der englische Besitz doch immer noch sehr stark. Der Weltkrieg ist trotz aller Redensarten Wilsons und Lloyd Georges der Krieg des Kapitals gegen dqs. Germanentum. -'dzM'

C Der Weltkrieg. "Mi

WTB. Großes Hauptquartier, 19. April. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz: z s Z

Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: ^

" An der flandrischen und Artois-Front war bei Regen und Sturm die Gefechtstätigkeit nur in wenigen Ab^ Schnitten lebhaft. i l

Heeresgruppe deutscher Kronprinz:

Aufgefundene Befehle zeigen, wie weit die Angriffs­ziele den am 16. April in den Kampf geworfenen fran­zösischen Divisionen gesteckt waren. An keiner Stelle sah die französische Führung ihre Hoffnungen erfüllt, an keiner Stelle haben die Truppen auch nur annähernd ihre taktischen, geschweige denn ihre strategischen Ziele erreicht.

In der Nacht vom 17. zum 18. Zlpril gelang den Franzosen ein örtlicher Angriff bei Braye. Im Klause ves Tages c i mehreren Stellen der Höhenfront des Chemin i ' Dames, mit besonderer Erbitterung bei Craonre geführte wiederholte Angriffe des Feindes schlugen unter blutigen Opfern fehl.

Bei La Ville-au-Bois, dessen Waldstellungen für uns ungeeignet geworden waren, richteten lvir uns m einer Hinteren Befestigungslinie ein-

Am Brimont schickte der Gegner die in Frankreich ächtenden Russen zu vergeblichem verlustreichem An­sturm ins Feuer.

In der Champagne entwickelten sich gestern mit­tag nordwestlich von Auberive neue Kämpfe, die auch in )er Nacht andauerten und heute morgen unter weiterem Nräfteeinsatz wieder an Heftigkeit zugenommen haben.

Heeresgruppe Herzog Albrecht:

Keine wichtigen Ereignisse.

Auf dem

Oestlicher Kriegsschauplatz

st nach einigen ziemlich ruhig verlaufenen Tagen dies mssische Feuertätigkeit, besonders zwischen Pripjet und im Tnjestr wieder lebhafter geworden.

Der Erste Generalquartiermeister: Ludendorff.

*

Der Lehrmeister der Strategie, General von Cl-u- sewitz, sagt: Eine Offensive ist als gescheitert zu be­trachten, wenn sie zum Stehen gekommen ist. Tie eng­lische Offensive bei Arras kam nach etwa 6 Tagen, die französi'che von Svissous bis Reims am ersten Tage (16. -April) schon zum Stehen, nur die Kämpfe in der Cham­pagne haben den Franzosen auch am zweiten Tag der dortigen Offensive (18. April) noch räumlichen Gewinn gebracht. Ohne Schönfärberei, die sinnlos wäre, kann man doch jetzt schon feststellen: Tie Feinde werden unsere Front weder im Artois, noch an der Somme, noch an der Aisne, aber auch nicht in der Champagne durchbrechen. Die Ueberrennung der ersten Linien, die nach Hindenburgifchem System leicht und elastisch ange­legt sind und nur den Zweck haben, den Feind kurze Zeit aufzuhalten und ihm im ersten Anlauf möglichst große Verluste beizubringen und seine Artillerie zu beschäftigen, diese Ueberrennung ist nichts, das irgendwie auffallen könnte. Es ist daher keine lieber- treibuna, wenn ein Berichterstatter schreibt: Die Lage im Westen ist ausgezeichnet. Auch der bekannte Schloei- /-w Fachkritiker H. Stegemann begütigt, das; die Offen­sive an keinem Punkt gelungen sei. Ist aber eine Offensive nicht gelungen, dann hat der Angreifer die verloren, umsomehr, wenn feine Verluste die

des Verteidigers um so vieles übersteigen, wie bei Ar­ras und au der Aisne. Wir dürfen also die feste Ueber- zeugung haben, daß der Hindenburgischen Strategie auch in diesen! Abschnitt des Krieges die Siegespalme sicher ist.

Das Sturmwetter des voraugegangeneu Tages war der Fliegertätigkeit nicht günstig. Es kam nur zu seltener Berührung mit den feindlichen Luftstreitkräften. Wie nach­träglich gemeldet wurde, schoß Oberleutnant Berthvls am 16. April seinen zwölften Gegner ab. In dichtem Regen durchgeführte Insanterieslüge brachten Klarheit über den Verlauf der vorderen Linie. An der Aisnefront wurden dabei mehrere Tanks (Panzerautos) gleich hinter der französischen Linie entdeckt.

Die Ereignisse im Westen. "

- Der französische Tagesbericht.

h WTB. Par-s, 19. April. Amtlicher Berich! von gestern pqchzuittaa: In der Gegend südlich von St. Quentin mar.

die Nacht durch eine sehr starke Tätigkeit der beiderseitige» Artillerien und zahlreiche Pairouiilengefechte gekennzeichnet, eben, /o südlich der Oise im Abschnitt östlich des unteren Wald-'s -^on Cour cp. Zwischen Svissons und Auberive führte,- unsere Truppen während der Nacht an verschiedenen Punkte» unserer Front einzelne Unternehmungen aus, die uns erheb liche Vorteile brachten. Im Westen ermöglichte uns ein glän zend durchgeführtes Vorgehen das Dorf Charon ne zu neh men und die Eroberung von Chivy zu vollenden. Nördlicl dicser Ortschaft nahmen wir das ganze Gelände bis zu de»

Nachbarschaft von Braiie-en-Laonnois, in das unsere Patrouil­le» cindrangen. Ungefähr SSO Gefangene blieben in unsere» Hand. Im Abschnitt von Ville-au-Bois eroberten wii mehrere befestigte Werke, sowie dasgesamte Wäldchen öst­lich dicser Ortschaft, die ebenfalls in unserem Besitz ist. Wir machte» 400 Gefangene. In der Champagne wurden drei auf unsere neuen Stellungen auf beiden Seiten des Cornillet- Berges gerichtete seindlicbe Gegenangriffe durch unser Feuer zum Halte» gebracht- Außer blutigen Verlusten hatte» sie kein anderes Ergebnis für den Feind. Die Tätigkeit der Ar- tiliene war aus einem großen Teile der Kampffront heftig. Das auf dein Gelände gefundene oder durch Kampf gewon­nene Material umfaßt eine beträchtliche Zahl von Maschi-

nengcwchrcn und zahlreiche Grnbeniverkzeuge. Der Feind hatte seine schwere Artillerie und die Feldartilleric hltnter seine

zweite Stellung zurückgezogen. Wir haben nichtsdestoweniger 12

Geschütze erbeutet, darunter^ 3 schwere, die ineisten an der Front der Champagne Die Zahl der unvermundeten Gefangenen, die seit dem l6. Avril gemacht wurde, übersteigt gegenwärtig 1-lOOO. Auf der übrigen Front zeitweise unterbrochenes Ar- ? llciiefcuer.

Abends: Süd! SK von Saint Quentin griffen die Deut­schen nach sehr lebhafter Beschießung unsere Stellungen öst­lich von Gauchp an Dem erste» durch unser Feuer glatt angehaltenen Versuch folgte ein zweiter, heftigerer, in dessen Verlauf es feindlichen -Abteilungen gelang, in vorgeschobene Grabenstücke einzudringen. Durch einen sofort einsetzcnden Ge­genangriff »müde die ganze Besatzung getötet oder gefangen genommen. Unsere Linie ist vollkommen wieder hergestellt. Zwischen Solssons und Auberive setzten »vir trotz an­haltenden schlechten Weiters unsere Unternehmungen an ver- ichiedenen Steven kräftig fort. Im Westen der Angriffsfront erzielten die Opecaiionen einen glänzenden Erfolg. Nördlich von Chnvonne haben unsere Truppen das Dorf Ostel ge­nommen und den Feind einen Kilometer nordwärts zurückgewor- fen. Braie-en-Lo.vnnvis wurde ebenfalls erobert, sowie das ganze G lünüc östlich bis in die Nachbarschaft von Cour- teron. Unter dem kräftigen Druck der Infanterie und mör­derischem Gcschützseuer zog sich der Feind in Unordnung zurück, gab beträchiiiches Kiiegsgerät aus und lieh Lebensmittellager in unserer Hand zurück. Ein einziges unserer Regimenter machte 300 Ge'a -die Heben verschiedenen Regimentern angchürten. Wir erbeuteten 19 Gc'ckütze, darunter 5 schwere. Südlich von Lnsfanx gelang cs unseren durch die Kavallerie einer Divi­sion gedcckten Truppen, den Feind über den Haufen zu wer­fen und sich des Ortes Nanteuii zu bemächtige». Schließlich brachte ei» auf dem Südufer der Aisne lebhaft geführter An­griff uns in den Besitz des vom Feind eingerichteten Brücken­kopfs zwischen Conüe und Vailly, sowie der ganzen letzten Ortschaft. 2m Walde von Ville-sur-Bois mußte eine von uns elngekreiste beträchtliche Kampfeinheit die Waffen strecken. 1300 Gefangene wurden geinacht, 18 0 Maschinengewehre, die zur Berstärkung des Waldes dienten, erbeutet. Um halb 5 Uhr nachmittags rüsteten die Deutschen einen sehr kräftigen Ge- genangrisf in Stärke von 2 Divisionen gegen unsere Ste>- /-'ngen zwischen Zuvincourt und der Aisne. Sperrfeuer . -

Dcäschinevgcwchrseuer brachen den Angrisf und fügte dem Feinde blutige Verluste zu, der an keiner Stelle an unsere Linien hsranlwmmen konnte. Oestiich von Lourcy hat eine russische Lr-ode Aren Eriola veroollständigt, indem sie sich Lines i»e-

OLetkeim von Vuckenbsrg.

Schwarzwälder Torsgeschichte von Berthold Auerbach.

. 42) (Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.)

Neunzehntes Kapitel.

Tiethelm hatte dem jungen Kübler gesagt, er möge den Vetter Waldhornwirt nach der Stadt entbieten, damit er die Pferde hole. Das konnte offenbar nichts als ein versteckter Anstrag sein, der eigentlich hieß: mach, daß ich den Vetter so bald als möglich hier habe und spreche. Mit fröhlicher Eilfertigkeit denn es liegt im Hilfe­bringen für einen Leidenden aft eine Fröhlichkeit mite der junge Kühler selbst nach Büchenberg, und unter­wegs lächelte er oft vor sich hin, indem er überdachte, ime klug er doch sei, daß er solche vermummte Gedan­ken erkenne, und wie ihn Tiethelm darob loben müsse. Natürlich vergast er dabei auch nicht, wie vielen Tank ihm Tiethelm dadurch schuldig werde, und das war ein Kapital, das gute Zinsen trägt. Zu Büchenberg war schon alles zur Ruhe gegangen: nur bei der Brand­stätte, von der noch immer ein zum Ersticken übelriecheu- ver Rauch ausstiea, wandelten einige Wachthabende hin und her. Ter Vetter Waidhornwirt mußte aus dem Schlaf geweckt werden, und unter Verwünschungen machte er sich endlich bereit, mit Kübler nach der Stadt zu fahren. Erst draußen vor dem Torfe hänglen sie dem Pferde das Rollengeschirr um und fuhren daun mühselig und verdrossen nach der Sladc, wo sie erst gegen Morgen ankamen. Ter junge Kübler zog seinem Vater die Ge- küngnisichlü'sel unter dem Kopfkissen weg, rührte deir Waldhornwirt die Treppe hinaus, öffnete die Zelle Tiet- ' Uns,,ch fbtzt standen beide vor dem grimmig Fluchen- - oii, der sie nicht alsbald erkannte. Als sie sich zu er­kennen gaben und Kübler triumphierend berichtete, xdaß er nach den Andeutungen Diethelms deir Vetter geholt habe, rieb sich Tiethelm mehrmals die Stirn und fuhr Hann zornig auf:

Verfluchtes, blitzdummes Getue! Kübler, was habt Ihr gemacht? Ihr bringt mich nur in neue Angelegenheit. Ich bin freigesprochen, alles liegt sonnenklar am Tag, und Mt, wenn's herauskommt, und es kommt gewiß heraus, daß Ihr meinen Vetter zu mir gebracht habt, wird das wieder einen Verdacht ans mich werfen, und cs geh» ne!-: ans Protokollieren, und ich kann noch Tage und Wachen da hocken müssen, und Euer Vater kauu seinen Tieust verlieren. Aber mich geht's nichts an, und wcutts darauf- aukomutt, ich kann's nicht anders machen, ich kann's beschwören, und ich tu's, daß ich Euch das nicht angelernt und uichls davon gewollt Hab'."

Ter junge Kübler stand wie vom Blitz getroffen, er hatce mit Klugheit Taut und Lohn zu erwerben geglaubt und muß:? sich uuu ausschelteu lassen und fast noch bitten, daß man ihn nicht verrate.

Tlcihelm rieb sich vergnügt die Hände, er war stolz auf sich, mitten aus dem Schlaf geweckt, hatte er seine Besinnung behalten und gegen zwei Manschen, de­ren er bedurfre, sich so gestelli, Daß sie ihm dienen mußtta, ohne ihn dafür irgendwie in der Hand zu ha­ben. Cs durste niemand geben, der nicht au seine Un­schuld glaubte, oder gar Grund und Beweis gegen ihn habe: dürfre das sein, so wäre ja alles mit Mh-vard um- sonst . . . Cinleul'end reichte er uuu dem Vetter die .Hand und sagte:

Tut mir leid, daß du dir so viel unnötigen Brast machst, und Ihr habt's auch gut gemeint, Kübler, das weiß ich wohl, und ich bin auch erkenntlich dafür, wenn ich's auch nicht brauch'. Ich mein' Vetter, es war' am besten, lvir reden gar nichts, ich hao' dir ja nichts zu sagen nnd du kannst ruhig vor Gericht auslegeu, was du weißt."

Ter junge Kübler beteuerte wiederholt seine Wohl- meinenheit, und der Vetter sagte:

Ja, ich kann mich mit Teufels Gewalt aber nicht / mehr besinnen, was Ihr zu dem Buben gesagt habt." " '

fcstiiaen Werkes bemächtigte unv C-CciNgrüe mucgce. om raup der llniernehinungen eröeuleien wir in dieser Gegend 24 schwere e>l,d Feldgeschütze, sowie drei unbeschädigte 15-Ctm.-Geschütz» v>e»en jedes mit 1000 Schuß versehen war, die von unsere» Arlilleiie gegen den Feind verwendet wurden. In der

Ehcnr.pagne bezwangen wir vereinzelten Widerstand und nahmen feindlich' Stützpunkte. 20 Geschütze, darunter 8 schwere, und 500 neue Gefangene fielen in umere Gewalt. Die Zahl der mm»! mundeten, seil Beginn der Schlacht von uns zurückgeführ- ien Gefangenen übersteigt jetzt 17OM. (?) 75 Geschütze sind

bisher gezählt.

Der englische Tagesbericht.

WTB. London, 19. April. Amtlicher Bericht vom 18. April. In der Nacht rückten »vir südöstlich und östlich von Epehy weiter vor. An» Morgen nahmen wir das Dorf Billers^

gU'Llttl.

Fortschritte in der Nacht auf dem linken Ufer der Scarpe und östlich von Fampoux. Heute morgen eroberten wir einen wcileren Teil der vorderen feindlichen Linien südöstlich von Leos. Brllische Flugzeuge bewarfen in der Nacht einen feind­lichen Zug, Autotransporte und einen Fuhrpark.

Der Krieg zur See.

Berlin, 19. April. (Amtlich.) Nach den Meldungen von Tauchbooten, die in der Zeit vom 13. bis 18. April znrüclgerehrt sind, wurden neuerdings im Kanal, im Atlantischen Weltmeer und in der Nordsee feindliche und neutrale Handelsschiffe mit insgesamt 93 Bru i toreg i.steetonnen versenkt.

Kann mir'ü dealen," lachte Diethelm,wenn d, von deinem Uhlbacher ferndigen trinkst, vergißt da leicht, daß du Frau und Kinder daheim hast, geschweige was andres, und dann hast'noch Kirschengeist daraus gesetzt, das tut nie gut, Laß mir aber von deinem Uhl- bacher noch was übrig, bis ich heimkomm', und da de, Kübler muß iu Büchenberg Hochzeit machen, ich zahl' alles, mich da trinken wir das Faß voll aus. Ja, was Hab' ich sagen wollen? Ich hab's ganz vergessen."

Von wegen dem Buben," bedeutete der Vetter.

Richtig", nahm -Tiethelm unbefangen auf,besinn dich nur, du mußt noch wissen, daß ich! dem Buben deutlich gesagt Hab', der alt Schäserle soll zu seinem Medard 'nausgchen, er muss' daheim bleiben, und leide an seinen! Beinbruch."

Vom Beinbruch, ja, da erinner' ich mich, das Hab' uh deutlich gehört, guck, das fällt mir jetzt ein, das ist daS Wahrzeichen," frohlockte der Vetter und rieb sich immer die linke Seite der Stirne, als weckte er ein Organ der Erinnerung.

Tiethelm lächelte in sich hinein, daß der Vetter ge­rade. dessen sich erinnerte, was er erst vor Gericht zu seinem eigenen Schrecken noch hinzugesetzt, er fuhr aber leichthin fort:

Tann wirst dich auch an alles andere erinnern und daß ich meine Fränz Hab' holen wollen, damit mein' Frau nicht so allein ist, wenn ihre Stieftochter stirbt; aber ich brauch' dir ja nichts sagen, du weißt alles allein und sag' du's nur frei."

So fuhr Tiethelm fort und wußte nach und nach in der harmlosesten Weise dem Trompeter sein Stücklein ans Noten zu setzen, daß es eine Art hatte.

lvlßt.)