Die Ereignisse im Westen.
Der -e Tagesbericht.
WLB. Paris, 28. März. Amtlicher Bericht von gestern! Südlich der Oise erweiterten mir unsere Fortschritte im unteren Wald von Coucy, dessen ganzen nördlichen Teil wir besetz halten. Der Feind wurde über die Linie Barisis-Servais zu- rückgcworfen. Südlich des Waldes eroberten unsere Truppen in glänzender Weise im Laufe eines Nachtangriffs das Vors Loucn-le-Chaiean, das von den Deutschen energisch verteidigt wurde. In der Gegend nördlich von Soissons eroberten wir ein Gehöft in der Gegend nordwestlich von Margival und einen Stützpunkt, der vom Feind festgehalten wurde. — In den Argönnen gelang uns ein Handstreich im Abschnitt Le Four de Paris. Wir ln achten Gefangene ein. In Lothringen scheiterte ein feindlicher Angriffsverfuch Legen unsere kleinen Posten völlig.
Der englische Tagesbericht.
WTB. London, 28. März. Amtlicher Bericht von gestern! Heute vormittag hat unsere Kavallerie den Feind aus den Dörfern Longavesncs, Kieramont und Equanconrt vertrieben. Eine Anzahl Gefangener ist eingebrachkl In der Nacht maclste der Feind einen dritten Angriff auf unsere Posten nördlich von Beaumetz-les-Cambray, der vorübergehenden Erfolg hatte. Heute früh ist dieser Posten von unseren Truppen wieder genommen und unsere Stellung wieder hergestellt worden.
Der Rückzug kein Verzicht.
Paris, 28. März. (Agence Havas.) In der Kammer-Verhandlung über dre Einberufung des Jahrganges 1918 erklärte Kriegsminister Painleve: Frankreich ist Manns genug, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen. Wir treten in den entscheidenden Abschnitt des Krieges ein, aber entscheidend heißt nicht kurz. Zum erstenmal hat die stolze deutsche Armee zugestehen müssen, daß ihre westliche Front nicht unerschütterlich ist, aber so glückverheißend die Anfänge des Frühlingsfeldzuges auch s.ien, es würde kindisch sein,' die Rückwärtsbewegung der Deutschen als einen Verzicht aufzufassen. Die Bewegung beweist mehr als die Stärke de» englischen und französischen Heere und die Klugheit in ihrem Zusammen- wiren, als eine Schwächung Der deutschen,Heere. Dre deutsche Rückwärtsbewegun,q beweist, daß das deutsche Heer es nötig hat, sich für die schwere Schlacht zu sammeln. Deutschland faßt alle Energie im Heere und im Innern zu einer verzweifelten Anstrengung zusammen mittels der Mobilmachung aller Kräfte, von Mann und Weib lind durch die verabscheuungswürdige Härte de"' Drbeitszwauges für Burger der von ihni besetzten Dan- der. Deutschland hat alle feine Söhne, die die Waffen
wu kennen, auf das
w'cki. Durch
euie eiserne Organisation hat Deutschland es trotz "der Leiden und der Verzweiflung feiner Bevölkerung durch- gesetzt, feine Heere so zahlreich und so vorzüglich ausgerüstet zu erhalten. Das ist d-as Kriegswerkzcug, das wir besiegen müssen.
Der Krieg zur See.
Berlin, 28. März. (Amtlich.) Im Mittelmeer wurden versenkt 10 Schiffe mit rund 31000 Tonnen, darunter der englische Dampfer Euterpe (3540 Tonn.), der aus einem Convoy von 12 Fahrzeugen heraus abgeschossen wurde, ein durch Zerstörer gesicherter unbekannter, etwa 8000 Tonnen großer Dampfer, wahrscheinlich mit Oel oder Getreide beladen, der nach dein Torpedotreffer lichterloh brannte, der holländische Dampfer Ares (3783 Tonnen) mit 4800 Tonnen Benzin von Suez nach Frankreich, ein abgeblendeter beladener Dampfer von 6000 Tonnen mit Kurs aus Neapel, der bewaffnete englische Dampfe»- Eptalosos (4434 Tonnen), ein bewaffneter englischer Dampfer von 4000 Tonnen mit 5000 Tonnen Ladung, darunter 1000 Tonnen Baumwolle von Bombay nach Marseille.
London, 28. März. Die Admiralität gibt bekannt: Ein britischer Torpedobootzerstörer stieß kürzlich auf eine Mine und sank. 4 Offiziere und 47 Mann wurden gerettet. Ein anderer Zerstörer stieß heute mit einem Dampfer zusammen und sank. Bei dem Zusammenstoß -verlor ein Mann sein Leben.
Die Admiralität gibt bekannt: Das britische Hospitalschiff Asturias, das mir allen Schiffahrtslichtern und mit allen besonderen Abzeichen des Roten Kleuzes, die hell erleuchtet waren, fuhr, ist in der Nacht vom 20. zum 21. März ohne Warnung torpediert worden. Dabei sind folgende Verluste eingetreten: Bon Militär-Personen 11 tot, 3, darunter eine Stabskrankenschwester, vermißt, l7 verwundet, von der Mannschaft 20 tot, 9 vermißt, darunter eine Stewardes; 22 sind verwundet- Wie in ocm deutschen Funkspruch von gestern berichtet tvird, steht die Torpedierung dieses Hospitalschiffes mit auf der Liste der von den Unterseebooten berichteten Taten. (Geeen über der Behauptung, daß die Versenkung der Asturias ohne Warnung erfolgt sei, wird auf die am 31. Januar erlassene Erklärung der deutschen Regierung hingewiesen, in der es ausdrücklich hieß, daß feindliche Lazarettschiffe in dem näher bezeichnten Sperrgebiet als Kriegsschiffe angesehen und ohne weiteres angegriffen werden würden. Hiernach gehört ein Frevelmut sondergleichen dazu, Verwundete, Kranke und Pflegepersonal in dem erÜärten Spcrrgcbiet der Gefahr des Unterganges anszusetzen. Es wäre übrigens ein merkwürdiger Zufall, wenn die Engländer nicht bei der Asturias von ihrer Gepflogenheit, Lazarettschiffe zum Transport von Truppen und Munition zu benutzen, abgewichen sein sollten.)
Neues vom Tage.
Freies Geleite.
London, 28. März. Wie Reuter erfährt, ist den Deutschen diplomatischen und konsularischen Beamten- in ulhina sicheres Geleit zugcsagt worden.
Budapest, 28. März. Ministerpräsident Graf Tis- Za ist seit gestern unpaß sich. Infolge Temperatursteigerung ist er gezwungen, voraussichtlich einige Tage das Zimmer zu hüten.
Das Einfuhrverbot und seine Ausnahmen.
Paris, 28. März. (Agence Havas.) Der Ausschuß für Ausnahmen von den Einfuhrverboten ist gestern vormittag zusammengetreten. "Er soll eine sofort Lu veröffentlichte Liste derjenigen Maren vorberciteu.
die ohne besondere Ausnahmebewilligung eingeführt wev den dürfen. ' ' <'
Die Amwälzung in Rußland.
Paris, 28. März. Hier verlautet, die Revolutions- regiernna in Petersburg habe die Generale Ewerth und Gurkow verhaften lassen. — Ein Teil der Presse wagt jetzt zu sagen, es werde sich zeigen müssen, ok England mit dem Anstiften der Revolution nicht einen Fehler gemacht hwe, der die zwei Fehler: Dardanellen und Gallipoli noch übertresfe. — Die provisorische Regierung rechnet mit ein. m weiteren Zuschuß von 10 bis 15 Milliarden Rubel von der Entente, wenn sie der Krieg wettersühren soll. — Die Versorgung von Petersburg mit Lebensmitteln bereitet große Besorgnis; in dieser Beziehung scheint die provisorische Regierung vieles versäumt zu haben.
General Alexejew hat angeordnet, daß alle Regimenter oder anderen Truppeuvcrbände aus Offizieren und Mannschaften zusammengesetzte Ausschüsse haben müssen, die bei Uneinigkeiten innerer Art als Versöhnungsrat austreten sollen.
Stockholm, 28. Mürz. Die Duma soll von Petersburg nach Moskau verlegt werden, das somit der neue Mittelpunkt des Reiches würde. Man befürchtet, daß Petersburg, wo derzeit die Mcissen fast unuin- schränkt herrschen und alle Ordnung verschwunden ist, sich gegen zu erwartenden Einfall der Deutschen nicht werde halten können. Tie Ausschüsse der Arbeiter und der zügellos gewordenen Soldaten bedrohen die Regierung und die Duma. Der Arbeiterführer Skobe- kew erklärte in einer großen Versammlung von Arbeitern urco Soldaten, gewisse Diplomaten, besonders der englische Bo tsch a ft er, mißbrauchen unter der Maske der Freundschaft das Vertrauen des Volkes.
Reichstag.
Berlin, 28. März.
Steuer einbezieht.
Abg. Schiele (Kons.): Wir stimmen angesichts der Notlage des Reiches der Besteuerung des Personen- und Güterverkehrs zu. Wie svl! es möglich sein, die für das Reich notwendigen etwa 6 Milliarden Mark durch direkte Steuern aufzubringen? Das würde eine Konfiskation des Unternehmer» geminnes bedeuten. Darunter würde natürlich in erster Linie die Arliülerschast leiten. Die Berkehrssteuer wird in Friedenszeiten umzugestalten sein. Die norddeutschen Provinzen werden mehr unter der Berkehrsstcuer leiden, als die süddeutschen Staaten. Besonders belastet werden die schon jetzt schlecht rentierenden Kleinbahnen werden, denen künftig das Lastauto empfindliche Konkurrenz mochen wird. Bei der zu erwartenden Abwanderung in die 4. Wagcnklasse ist deren Besteuerung durchaus gerecht. Eine künftige Tarifreform muß die Siedelungs- und 'Wohnungspolitrk im Interesse der Dezentralisation der Großstädte berücksichtigen.
Abg. Müller-Fulda (Z.) bittet um Annahme der Vor- läge in der Kommissionsfassung.
Abg. List-Eßlingen (Natl.): Wir stimmen nicht leichten Herzens der Berkehrssteuer zu. Die Finanznot des Reiches zwingi uns zu indirekten Steuern. Die Leistungsfähigkeit des den!scheli P.ükes, auch des letzten Arbeiters, hat sich in den ietzien Jahrzehnten wesentlich gebessert. Aus die Besteuerung des Nahvernehrs können wir nicht verzichten. Die Freilassung der Fnyrkarien bis zu einer gewissen Grenze von der Sleucr bringt immer Härten für die nächste Zone. Voll einer Befristung des Gesetzes muß Abstand genommen werden.
Abg. D. Mumm (D. Fl) befürwortet einen Antrag, Fahrkarte» bis zum Preise von 35 Pfg. von der Steuer frei zu lassen.
— Aufhebung der Einschränkung des Eisenbahnbetriebs. Wie wir erfahren, wird es möglich sein, noch in der Woche vor Ostern einen Teil der Verkehrsbeschränkungen auf den württ. Staatsdbahnen wieder ausznheben, die Ende Februar ds. Js. ein geführt werden mußten. Der weitaus größte Teil der damals eingestellten Züge wird dann wieder regelmäßig verkehren. Jetzt schon ist für einzelne Wochentage eine Vermehrung der Personenzugleistungen eingetreten. Die zur Ersparung von Zugkräften angevrdnete Beschränkung der Wagenklassen in einzelnen Zügen und aus ganzen Streiken wird, von wenigen Ausnahmen abgesehen, zunächst beibehalten werden müssen. Sie ermöglichten u. a., daß in den betreffenden Zügen im Interesse des allgeminen Verkehrs und der Heeresversorgung Güter nach Bedarf mitgeführt werden, "ohne daß hierfür besondere Zugkräfte zur Verfügung gehalten iverden müßten, was nicht nur unwirtschaftlich, sondern nach den heutigen Betricbsver- hältnissen undurchführbar wäre. Die sonst übliche außerordentliche Vermehrung der Zugleistungen für den Oster- verkehr muß unterbleiben. Es darf angenommen werd. n, daß die Bevölkerung in Erkenntnis der Lage eine zu starke Beanspruchung der Bahn in dieser Zeit selbst oec- meideil wird. chz »n .ck..),
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Mutmaßliches Wetter. U
Die Störung zieht wieder ab, Ueberbleibsel werden aber zunächst den Einfluß eines neuen Hochdrucks cib-- schwüchen. Für Freitag und Samstag ist noch vielfach gedecktes und ziemlich rauhes Wetter zu erwarten.
Kurzer Getrcidewoche,»beröcht Ser PreisvcrichtW stelle Ses Deutschen Landwirtschaftsrats, r
vom 20. bis 26. März 1917.
Auf dem Weltmärkte ist eine starke Preis st eige- gccu n g auf den amerikanischen Märkten zu verzeichnen, die besonders auf ungünstige Nachrichten aus Argentinien zmüchgeführt wird. Es verlautet, daß in Argentinien ein Ausfuhrverbot von Weizen bevorstehe. Jedenfalls haben die Weizcnpreisc in Neuyark und Chicago in der letzten Woche einen so hohen Stand erreicht wie nie zuvor. Gegenüber der Vorwoche ist der Weizen in Neuyork und der Fuütermin in Chicago um 12 Mk. für die Tonne gestiegen. 2n London haben die Bäcker die Erhöhung des Brotprefles auf 1 Schilling für 4 englische Pfund beschlossen, das sind 28 Pfg. für dadeutsche Pfund. In Berlin beträgt dagegen der Brotpreis Pfg. für das Pfund, in der Schweiz 25(4 Pfg-, für Be- dürftige l8 Pfg., in Stockholm 36 Pfg. für Roggenbrot und 40 Pfa. für Weizeubro.t. W ZLpzmhageu iiue 12 Dia- für. das
-Roggenbrot und I« Psg. sur -eveizenorur. wer niedrige Prrr: für Roggenbrot in Dänemark wird durch staatliche Zuschüsse ermöglicht.
Das Kuratorium der Rcichsgetreidestellc hat mit Wirkung vom 15. April ab die Herabsetzung der tägliche » Mehl- ration von 200 auf 170 Gramm beschlossen, ferner die Herabsetzung der von Selbstversorgern zu verbrauchenden Getreide- menge von 9 Kg. auf 6(4 Kg. monatlich, ferner die Kürzung der den Kommunalverbänden für Schwer- und Schwerstarbeiter- zulageu zugewieseuen Mehlmcngc um 25 Prozent und ferner Streichung der Iugendlichenzulagcn.
Durch Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 26. Oktober v. 3. ist die Verarbeitung von Kartoffeln aus Branntwein in Kleinbrennereien verboten. Durch eine neuc Verordnung vom 22. März ist dieses Verbot auf alle Brenne- reien ausgedehnt.
Durch Bekanntmachung vom 20. März ist der Uebernahme- preis für gedarrte Zichorienwurze ln aus der Ernte des Jahres 1917 auf 38 Mb. für den Doppelzentner festgesetzt,
während der Preis bisher 32 Mk. betrug. Gedarrte Zichorien- wurzeln dürfen nur durch den Kriegsausschuß für Kaffee, Tee und deren Ersatzmittel in Berlin abgesetzt werden.
Die Kriegsgesellschaft für Teichwirtschaft hat vom Hcrbsi 1917 ab den Preis für S p e t se k a r p fe n auf 160 Mk. (statt
bisher 125 Mk.) und für Speiseschleie auf 185 Mk. (statt
bisher 150 Mk.) für den Zentner frei Eisenbahnwagen der
Abgangsstation in Aussicht gestellt.
Petroleum darf zu Lcuchtzwecken an Wiederverkäufe»' vom 1. April ab und an Verbraucher vom 1. Mai ab nicht mehr abgff-tzt werden. Das Verbot gilt bis zum 31. August.
Da Saatgut von Hülsenfrüchten mißbräuchlich zu Spcisezwecken gehandelt worden ist, ist dasselbe den strengere» Kcntrollvoffchristen der Saalgutverordnung vom 6. Januar ds Js. unterstellt. Danach dürfen tzülsenfrüchte, auch zu Gemüse- anbauzmeckcn nur abgesetzt werden, wenn sie von der Reichs- hüiscufruch,'stelle förmlich freigegeben sind. Nur wenn es fick um Meng:» von bis 125 Gramm handelt, kann das Gemüsesaat- out,s.!>»e Saaikarte ausaebändiat werden.
In Bayern ist eine Landcsstelle für K o rb w e id e n b a! in Lichtenfels errichtet. In Württemberg beträgt de Höchstpreis beim Verkauf lebender Kitzchen (Zicklein) durs den Erzeuger zur Schlachtung 1 Mk. für das Pfund Lebend gewicht, beim Verkauf geschlachteter Kitzchen im Fell durch de! Erzeuger 1,20 Mk., beim Weiterverkauf von Kitzchen-(Zicklein- fleisch einschließlich der eingew: chßiien Knochen durch den Händler Aufkäufer, Metzger und dergl. an Verbraucher und Verarbeite (z' B. Wirte) 1,60 Mk. für das Pfund.
Der Oberpräsidcnt der Provinz Posen hat durch eine Verfügung vom 6. März den Höchstpreis von Milch beim Verbau durch den Erzeuger für Vollmilch auf 24-Pfg. und für Mager milch aus 12 Pfg. für dcks Liter frei Bahnwagen oder Schis der Verladestelle festgesetzt. Für Vollmilch, die vor der Liefe rung molkcueimäßig behandelt worden ist, kann ein Zuschlai von 2 Pfg. für das Liter gefordert werden. Der Höchstpreis für Buttermilch beim Verkauf durch den Erzeuger beträgt 14 Pfg
Reichstag.
(Schluß.) Berlin. 27. März.
Abg. St re sein ann (Nätl.): Die Kriegsgewinnsteuer Hai ihren ursprünglichen Charakter vollständig verloren. Sie trifft jetzt alle Vermögen, die durch den Krieg hindurch gerettet wordcr sind. Sie ist auch weiter verschärft worden. Man mutz doch auü die einzelstaatlichen und die kommunalen Steuern berücksichtigen die erheblich gestiegen sind. Der Stichtag des 31. Dezember-, für die Berechnung des Permögensbestandes kann zu großen Ungerechtigkeiten führen, da die Bermögensverhältnisse sich nach diesem Termin völlig ändern können.
Abg. Merting (D. F.) Eine gewisse Abstufung-sei nötig Die freien Gewerbe und die Aerzte müßten keine Ersparnisse machen können, um ihre Kinder erziehen zu lassen. Es miisß euch ein Unterschied zwischen normalem und ungewöhnlichem 2. ünögenszuwachs gemacht werden.
Abg. Henke (Soz.Arb.): Wir sind gegen die in der Bor- age vorgeschlagenen Steuern und verlangen baldige Vorlegung i»es guten Steuergesetzes. An eine Kriegsentschädigung glauben wir nicht. Auch in den Einzelstaaten werden den Armen immer neue Lasten auferlegt.
Darauf wird die Resolution auf Ausarbeitung einer Denkschrift unter Zuziehung einer Fachkommission über die Vereinheitlichung der deutsche» Eisenbahnen angenommen.
Abg. Keil (Soz.): Sollte sich am Ende des Krieges au! Grund gegenseitiger Perständigung eine finanzielle Entschädigung erlangen lassen, so würde sie niemand von uns ablehnen. Es muß leicht sein, dem Reiche zu geben, was es braucht, ohne die breiten Massen mit der Kohlen- und Berkehrssteuer zu belasten.
8 1 des Gesetzes wird unverändert angenommen.
Ebenso werden die Ztz 2 bis 7 n angenommen.
Das Gesetz wird in der Komiiiissionssassung angenommen.
Ohne Aussprache wird der Gesetzentwurf über Sicherung der Kriegssteuer angenommen.
Es folgt die zweite Beratung des E - >urss über die Besteuerung des Personen- und Güterverkehrs.
Abg. Müller-Reichenbach (Soz.): Dieses Gesetz trisjt den Verkehr empfindlich. Auch die 4. Wagenklasse soll besteuert werden, deren Reisende ohnehin schon am meisten untcr den gegenwärtigen Verhältnissen leiden.
Abg. Lie sching (F. V>): Wer die Kredite bewilligt hat, muß auch für die Steuern aufkommcn. Wir können nicht alles bis zur Uebergangszeit aufschieben. Mit direkten Steuern allein können mir die 6 bis 7 Milliarden nicht decken. In der Kouiinission wurde die Pe.Kehrssteuer so verbessert, daß keine B.-einlrächtigung der Koiihurrciizfähigk.it der Einzelstaaten erfolgt.
*
Der Hauplausschuß des Reichstages hat bei der fortgesetzten Beratung der S ch u tz h a ft f r a g e i> folgende Entschließung einstimmig angenommen: Der Reichslag wolle folgende Erklärung beschließen: »Rach de» Auffassung des Reichstags, die mit der vom Kriegsministcr im Hauplausschuß abgegebenen Erklärung übercinstimmt, sollen die in Elsaß-Lothringen gegen deutsche Staatsangehörige ungeordneten, aus Gründen, die in der Person des Betroffenen liegen, erfolgten, nicht lediglich vorübergehenden Ausweisungen, ebenso die Persagungen der Rückkehr nach Elsaß-Lothringen in solchen Fällen unter die Aufenthaltsbeschränkungen, für die der in dem Rcrchsgrsetz vom 4. Dezember 1916 geregelte Rechtsschutz gilt. ^
GvanK. Gottesdienst. Freitag, 30. MärzH vorm. '»11 Uhr Vorbercitungspicdigt zum Abendmahl am^Palm- sonntag und Beichte: Stadtvikar Remppis. Nach derWeichte Anmeldung.
Me 6. Kriegscrn < be.
Flammen lohen um das Haus,
Haben es umzogen;
Heulend kommt mit Sturmgebrans Heiße Glut geflogen.
Wehe wenn in's Erntefach Ihre Funken fallen!
Wehe, wenn sich übersin Dach Feuerwolken ballen!