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Krregschronik 1 S 16

7. Marz: Veröffentlichung des Gesetzentwurfs über die Er­höhung der Post- und Frachtgebühren.

-- SLieton Daher zum amerikanis^n Staatssek.! für den Krieg ernannt.

Rückeroberung unserer Stellung östlich von Maisons de die der Feind am H. Februar besetzt hatte. Erstürmung des Dorfes Fresnes in der Woevre. 300 Ge­fangene ekngebracht.

König Konstantin empfing Benizelo und Pasltsch «« Audienz.

Die Antwort Oefterreich-Anaarns

Wien, 6. März. Der Minister des Aeußern Hai dem Botschafter der Vereinigten Staaten, Penfield, eine Denkschrift überreicht, in der zunächst darauf hingewiestm wird, wie England eine Regel des Völkerrechts um die andere umgestoßen habe. Die unter dem Namen Blockade verhängte Sperre über die Küsten der Nord- sec stehe im schroffsten Widerspruch zu den Bestimmungen des Völkerrechts. Italien habe sich dem Vorgehen Eng­lands angeschlossen; aber erst nach 2 Jahren haben sich die Mittelmächte entschlossen. Gleiches mit Gleicbem zu. vergelten. Die Erklärung Deutschlands vom 31. 'Januar diene der Wiederherstellung des Rechts ans das freie Meer. Bezüglich der Versorgung der Schisse Anconia" undPeria" halte die Regierung an ihrer früheren Erklärung fest.

Die Sicherheit der Personen an Bord feind­licher Schiffe könne nur durch vorhergehende Warnung des Schiffes oder durch eine allgemeine für alle in Betracht kommenden feindlichen Schiffe bestimmte War­nung erzielt werden. Warnungslose Vernichtung sei zu­lässig, wenn das Schiff flieht oder Widerstand leistet, oder wenn es im Dienst der Kriegführung steht oder selbst bewaffnet ist. Die österreichisch-ungarischen Tauch­boote haben aber nicht ein einziges feinliches Handels­schiff ohne vorherige, wenn auch allgemeine Warnung versenkt. Die k. u. k. Regierung sei nicht der Meinung, daß neutrale Reisende das Recht hätten, auf feindlichen Schiffen unbehelligt zu bleiben. Der Grundsatz der M ee- resfreiheit gelte nur für neutrale Schiffe, nicht für neutrale Personen an Bord feindlicher Schiffe. Die Neutralen haben nur darauf Anspruch, daß der Kriegführende ihnen das an den Feind gerichtete Verbot rechtzeitig bekannt gibt, damit sie es vermeiden können, ihre Personen und ihr Eigentum feindlichen Schif­fen anzuvertrauen. Eine Bestreitung der Richtigkeit dieser Ausführung würde darauf hinauslaufen, daß Neutrale- /ich in die militärischen Operationen der- kriegführenden einmengen und sich sogar zum Richter darüber aufwerfen könnten, welche Kriegsmittel gegen den Feind in Anwendung gebracht werden dürfen-

Zwei Berner Patrizier.

Historische Erzählung von E. Senaro. ' '

3) ' (Nachdruckverboten.)

Fortsetzung.

Gertrud, böse auf sich selbst, daß ' sie einen Moment ihre Fassung verloren, böse auf das Pferd, daß es sich gerade in Gegenwart des Mannes, mit d mr sich Me Gedanken schon so oft beschäftigt, unfolgsam erwies, zog die Zügel straff an und gab ihm endlich, da das edle Tier auch jetzt noch nicht vorwärts wollte, einen Hieb mit der Reitgerte; jetzt aber bäumte sich das Pferd zum großen Entsetzen der Begleiter Eertrud's. Totenbleich und still, aber aufrecht, während die Zofe einen Schreckens'chrei ausstieß, die Zügel fest in "den kleinen Händen, scG Gertrud im Sattel; noch war es zweifelhaft, ob sie des Pferdes Meister, oder ob es ste abwerfen werde; aber Steiger ließ es nicht soweit kommen, rasch ritt er auf sie zu, mit starker Hand riß er das Pferd herunter, und dieses in ihm d n Beberlegsnen erkennend, blieb zwar mit schäumendem Gebiß und zitternd, doch rnh'g stehen.

Jh^ seid erschreckt, edles Fräulein, und ich war Ge unglückliche Ursache der Unart Eures Pferdes. Darf ich Euch nach teuer Bank unter der Linde geleiten? dort

Mittwoch, den7. Mär; 1917.

Deutsche Männer,

deutsche Zrauen.

Weltkrieg drängt zur Entscheidung. Unsere Feinde ^ haben ihre Absichten enthüllt. Wir sind ihnen dankbar, daß sie die letzte Maske fallen ließen, daß wir- heute mehr denn je wissen, daß wir für den Bestand unseres Vater­landes kämpfen, für das Sein oder Nichtsein von Haus und Herd, von Weib und Kind.

Jetzt gilt es alle Kräfte für dies Ziel einzusetzen und nichts zu unterlassen, was unsere Kraft in dem Völkerringen zu steigern und zu stärken vermag.

Der Ankauf von Goldsachen durch die Reichsbank und der Verkauf von Juwelen ins neutrale Ausland durch die Diamanteüregie gilt diesem Ziel.

Er stärkt den Goldschatz des Reiches. Er steigert unsere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Er wird dazu beitragen, uns einen ehrenvollen Frieden und den Wiederaufbau der Friedenswirtschaft zu" sichern.

Das Opfer d^r Gold- und Juwelenabgabe, zu welcher die Reichsbank auffordert, zählt und das sei hier den mancherlei herumschleichenden Anzweifelungen gegenüber aus­drücklich festgestelll

z» Seit mtllienilW WmOMen,

mit denen wir gewillt sind, unseren Feinden entgegenzutreteu und unseren Fahnen den Endsiea zu wahren.

Das Gefühl der Notwendigkeit dieses Opfers erfüllt noch nicht alle Kreise unseres Volkes. Noch können wir zwar da­von absehen, Goldschmuck und -gerät aufzurufen, dem ein hoher Kunstwerk oder wie alten durch Generationen aus­bewahrten Familienstücken und den Trauringen der Leben­den ein besonderer kulturhistorischer oder ethischer Wert innewohnt, aber für alles übrige muß auch hier rückh ltlose Opferfreudigkeit sich in des Vaterlandes Dienst stellen. Wie jeder deutsche Mann und jede deutsche Frau sich heute, wo c-s den Kampf um des Deutschen Volkes Dasein gilt, draußen wie drinnen selbstlos und selbstverständlich in die Reihe rer Kämpfer stellt und längst von dem Wahn geheilt ist, ans den Einzelnen komme es nicht an, so ist es auch hier not, daß jedes Goldstück, jedes Schmuckstück und Gerät, von dem sich weitherzigste Opferwilligkeit zu trennen vermag, dev Kampf für das Vaterland mitkämpft. Wir brauchen heiße Herzen und offene Hände.

Frauen und Männer Deutschlands! Zeigt eure Opscr- bereitschaft. Laßt euch in dem gesunden Bewußtsein, daß des Deutschen Volkes schwerste Zeit von euch verlangt, auch an dieser Stelle eure Hilfe zu spenden, nicht wankend machen durch Jene, denen das geforderte Opfer zu hoch erscheint.

Wir brauchen euer Opfer!

Berlin, im Februar 1917.

Havenstein.

Präsident der Reichsbank.

könnt Ihr Euch besser von Eurem Schrecken erholen?" fragte er.

. Sie nickte schweigend und ließ sich, von ihm aus dem Sattel heben; ebenso schweigend, wie unter dem Bann seines Blickes stehend, nahm sie den Arm, den er ihr bot.

Staunend blickten die Zofe und der Knecht, d'e bei den Pferden zurnckblieben, dem schönen Paare nach.

Das ist eine hübsche Geschichte," sagte der K echt leise,seh mir einer unser Fräulein mit dem Schult­heiß Steiger! Wenn unser Herr das wüßte, was würde er sagen?"

Pah!" erwiederte die Dienerin,unser Fräulein wird doch auch ein paar Worte mit einem Herrn spre­chen dürfen, der ihr eben vielleicht das Leben ge­rettet. Ich zittere jetzt noch an allen Gliedern, wenn ich daran denke, wie sie hätte vom Pferde stützen können, und dann ist Schultheiß Steiger ein schöner, ein sehr schöner Mann und ich könnte dem Fräulein nicht böse werden, wenn er ihr schon gefiele."

Ja," sagte der Knecht,so seid Ihr Alle; wenn einer nur ein schönes Gesicht hat und gar noch ein Fe- dechni darauf sitzt, so seid Ihr weg, Fräulein und Die­nerin, s'ist all eins. S'ist übrigens nur schade, Jungfer, daß Ihr nicht auch eine Baretli Tochter*) seid, da hättet Ihr vielleicht eher Aussicht, ihn dem Fräulein crb-

64. Jahrgang

Neutrale Staatsangehörige haben allen Schaden selbst zu tragen, wenn sie zu Land ein Gebiet betreten, wo kriegerische Operationen stattfinden und es lieg! rein Grund vor, für den Seekrieg andere Auffassungen gelten zu lassen. Die k. u. k. Regierung würde es begrüßen, wenn das Washingtoner Kabinett sie in ihrem von wärmster Menschenfreundlichkeit getragenen Bestreben, amerikanische Bürger vor der Gefährdung auf See zu bewahren, durch Warnung seiner Schutzbefohlenen unterstützen würde. Die Bewaffnung von H a n d e ls fn h rz cu g e n auch nur zur Verteidigung sei im Völkerrecht nicht be­gründet. Im übrigen operieren die k. k. Tauchboote nur in der Adria und im Mittelmeer, so daß also durch sie eine Beeinträchtigung amerikanischer Interessen kaum zu besorgen sei. Die Seesperre vom 3l. Januar oll die Feinde einem Frieden gefügiger machen, der die Gewähr der Dauer in sich schließt.

Drei Fe nde.

Unsere Truppen brauchen Leder, Mäntel, Wagen, Oel, Kohlen. Das kostet Geld. Unsere Truppen brauchen Essen und Trinken, Pferde und Eisenbahnen, die es ihnen bringen. Das kostet-Geld. Unsere Truppen brau mm Gewehre, Handgranaten, Minen, Kanonen, Torpedos. DaS kostet Geld. Also wollen wir es schafMr und ihnen freudig geben und dankbar, ja wahrhaftig dankbar!

Quatsch", sagt da einer,den Beutel zu! dann hat der Krieg morgen sein Ende und' alle Kosten sind erspart."Quatsch", antwortete auch ich,so sagtest du schon bei der letzten Kriegsanleihe. Einstweilen hat der französische Arbeiter, der russische Bauer und der englische Händler anstandslos bezahlt, was seine Regierungen ver­langten. Auch der Blinde sieht, daß wir mit Geldver­weigern nie zu Ende kommen. Wer den Krieg nicht ge­winnt, verliert ihn, und dann kommt erst die graue Not; denn er verliert dazu alles, was er heute besitzt und morgen verdient." Nein, mit solchen Gegnern streite ich mich gar nicht herum.

Aber häßliche Gegner wühlen insgeheim. Der erste heißt:Ich darf nicht."Wenn die Leute im .Haus hören, daß ich Kriegsanleihe zeichne, die würden mich schön anschen." Ich bitte um die Erlaubnis, eine Frage zu stellen:Hast du dich um die verschiedenen Parteien im Haus gekümmert, als du auf dem Land Butter und Speck einkaufen gingst? Das glaube, wer will! Da hast du auf deinen Kops und für deinen Magen gehandelt, ganz allein verantwortlich. So handle auch jetzt du allein und kümmere dich nicht ums Geschwätz." Aber du sagst: Ich darf um meiner Kinder willen nicht. Der Staat behält nachher doch mein Geld und wir sitzen aus dem Trockenen." In Rußland kann so etwas Vorkommen', Ba behält der Staatsbeamte manchmal etwas für sicp. In Deutschland, weißt du ebenso wie ich, daß alles, was der Staat erhält, für alle ausgegeben wird ans Heller und Pfennig. Aber du befürchtest am Ende, der Staat würde später dein Geld nicht mehr verzinsen und es vescblaanabmen. Reaiernna und Volksvertretuna haben

lrtinmg zu machen, denn unser Herr wird schwerlick einen Steiger zum Schwiegersohn wollen."

Schweig Du mit Deinen Dummheiten," entgeg: ecc ste;es stünde Dir besser an, Gott zu danken, das Schultheiß Steiger mehr Mut hatte, das störrige Roß zr bändigen, als Du. Was meinst Du, wenn das Fräu­lein verunglückt wäre, wir hätten's wohl böse gehabt, wieder vor dem alten Schultheiß zu erscheinen? und daß es Dir schlechter ergangen wäre,' als mir, das weiß ich."

Brummend wandte sich der Knecht zu dm Pf d > und machte sich mit ihnen zu schaffen, die Zofe aber blickte mit Spannung aus ihre Herrin.

Diese hatte sich indessen von dem Zauber e h Kt in der sie besangen gewesen; denn als ste sich aus steinernen Bank unter der Linde, den Schultbstß eh erbietig, mit unbedecktem Haupt an ihrer Seite sah da erwachte sie zum vollen Bewußtsein ihrer k ltkamen Lage. Sie, die Tochter des Schultheißen-eli, hier allein mit dem Gegner ihres Vaters: was kannte er denken, daß sie ihm so leicht gefolgt war? Angst und jungfräuliche Scham stürmten aut s'e ein und sie­gelten sich auf ihrem Antlitz. Jlfte Erregung war Stei­ger nicht entgangen, und er wist'te sie zu deuten.

Fürchtet Jh-r Euch vor mir, ed'es Fräulein?" fragte, er mit weicher, gedämpfter Stimme.

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