Ob der Knabe das Opfer eines Verbrechens geworden ist, oder ob ein Unfall vorliegt, mutz die Untersuchung ergeben. Im Stadtteil Friedenheim wurde die 19jäh- rige Kontoristin Jbel, als sie aus einem Straßenbahn­wagen ausstieg, von einem Lokalzug erfaßt und so schwer verletzt, daß sie kurze Zeit darauf starb. Me Straf­kammer Zweibrücken verurteilte den Milchhändler Fricker wegen fortgesetzter Milchfälschung zu 500 Mark Geld-' strafe und 2 Monaten Gefängnis.

(-) Heidelberg, 5. März. Die Strafkammer ver­urteilte den vielfach vorbestraften Schlosser Heinrich Jlg aus Mannheim wegen mehrfacher Betrügereien, wobei sich Jlg als Kriegsinvalide ausgab und das Eisernekreus- band trug, zu 3 Jahren Zuchthaus und 400 Mark Geldstrafe.

(-) Stockach, 5. März. Der Bürgerausschntz hat eine Erhöhung der Gaspreise gutgeheißen. Der Preis für Leuchtgas wird von 20 auf 22', der für Kochgas von 16 auf 18 Pfg, pro Kubikmeter erhöht. Der Betriebs- gasprcis, der bisher im Sommerhalbjahr 14 und im Winetrhalbjahr 16 Pfennig betrug, wird nun für das ganze Jahr aus 16 Pfg. festgesetzt.

(-) BiUiugen, 5. März. Durch Feuer wurde das Wohnhaus des Bauunternehmers Kistenfeger im Inneren völlig zerstört. Auch die Nachbärgebäude haben durch gas Feuer Schaden erlitten.

'Heilbrorm, 4. März. (Bekämpfu ng dei Schnaken.) Zur Bekämpfung der Schnakenplage Hw der Gemeinderat für das nächste Jahr allgemeine Be- , kämpfungsmaßregeln angeordnet. Für das lausende Fahi hat das Tiefbauamt die Einrichtungen für das Abflam­men der Keller, was für die Hausbesitzer völlig kosten­los geschieht, getroffen.

(-) Kirchheim ». T., 5. März. (Beerdigung.) Gestern nachmittag wurde der im besten Mannesalter nach kurzer .Krankheit mitten aus seiner besonders auch in der Kriegszeit so wirksamen Tätigkeit entrissene Redak­teur und Buchdruckereibesitzer August Gottlieb zur letzten Ruhe bestattet. Nach dem Gesang des Bürger­gesangvereins und einem Choral der Bataillonsmusik des Reserve-Inf.-Regts. Nr. 248 vor dem Trauerhaus be­wegte sich der überaus große Trauerzug, in dem die Bezirks-- und städtischen Behörden sowie verschiedene Ge­meindebehörden vertreten waren, unter den Klängen der Musik zum Friedhof, wo Dekan Pezold dem Andenken des Verstorbenen herzliche und für die Angehörigen trost­reiche Worte widmete. Hierauf wurde eine Reihe von Kränzen mit entsprechenden Ansprachen niedergelegt: namens der Arbeiter der Firma, des Brieftaubenklubs and der Geflügel- und Vogelschutzfreunde. Mit einem Lhoral des Äürgergesangvereins und der Musik fand die' wnste Feier ihren Abschluß.

(-) Langeuhart bei Meßkirch, 5. März. Durch ne großen Einnahmen aus ihrem Waldbesitz (st unsere Gemeinde in der Lage, eine ganz beträchtliche Ermäßi­gung der Gemeindeumlage eintreten zu lassen und zwar vird diese von 21 auf 12 Pfennig herabgesetzt. Die Ge- i'aintausgaben der Gemeinde berechnet der Voranschlag mf 12 765 Mk.; davon werden 11879 Mk. durch Ein­nahmen gedeckt.

Württemberg.

r. Stuttgart, 5. März. (Personalien.) Ter Vorstand der Bauabteilung der Generaldirektion der Staatseisenbahnen, Direft von Neuffer, tritt in den Ruhestand. Sein Nachfolger ist Oberbaurat Lupser.

Am 8. März wird der ordentliche Professor an der Technischen Hochschule, Staatsrat Dr.-Jng. Karl v. Bach 70 Jahre alt. Ec ist in Stollberg i. S. geboren, machte den Feldzug 1870/71 mit und wirkt ein Men­schenalter als Lehrer des Maschineningenieurweseas und Vorstand des Jngenieurlaboratoriums und, der Material- prüfungsanstalt in Stuttgart. Bach vertritt die Tech­nische Hochschule in de. Er en Kammer.

(-) Stuttgart, 5. März. (Handelskammer.) Die letzte nichtöffentliche Sitzung der .Handelskammer Stuttgart befaßte sich in erster Linie mit der Vornahme von Wahlen. Der langjährige Vorsitzende der Kammer, Geh. Kommerzienrat Schiedmayer, wurde durch Zuruf wiedergewählt, als sein Stellvertreter Kommerzienrat § Krais und als zweiter Stellvertreter Kommerzienrat Kauffmann. Bei den Znwachlen wurde Exz. Dr. von Jobst wiedergemähll, sodann folgen die Herren: Kom­merzienrat Berge-Untertürkhcim, Kommerzienrat Dr. von Dörtenbach-Stmtgart, Franz Kübel-Cannstatt, Dr. Theu­rer-Stuttgart, Oskar Walcker-Ludwigsburg. Ist den Bei­rat der Kgl. Zentralstelle für Gewerbe und Handel wurden Geh. Kommerzienrat Schiedmayer und Kommerzienrat Krais delegiert. Bei den Wahlen zum Deutschen Handels- ^>g wurde als Vertreter in den Ausschuß Geheimrat Schiedmayer wiedergewählt. Syndikus Dr. Klien be­richtete sodann über Binnenschiff-ahrtOsragen und er­stattete einen Bericht über die erschwerte Einfuhr während des Krieges und die Erschwerung des -Zahlungsverkehrs worauf ein Beschluß über eine Bessergestaltung dieses Verkehrs gefaßt wurde. Zu den m'men lKriegssteuern wurd' ebenfalls Stellung genommen. : _ __

Mutmaßliches Wetter.

Die Störungen nehmen zu, da sich aber gleichzeitig buch der Hochdruck im Osten verstärkt, ist auch für Mitt- ooch und Donnerstag zwar vielfach bedecktes, doch fort­gesetzt rauhes Wetter zu erwarten.

Handel und Verkehr.

(-) Stuttgart, 3. März. (Obst- und Ge m ü se m a r kt/ Die Zentralvermittlungsstelle für Obstvermcrtung in Sinttgari schreibt: Der Ob stifterkehr ist in der letzten Woche völlig ausgeartet. Auf jeden Zentner noch verfügbarer Aepfel stiirzi sich ein Händler, desgleichen das Publikum auf jeden im Kleinhandel angeborenen Korb. Der Bauer weiß schon gar nicht mehr, was er verlangen soll. Bezahlt wird draußen jeder Preis, wenn nicht vom Kleinhändler, dann vom Kuchenbäcker, von Pri­vaten oder voni fremden Händler, der um einen Aussuhrschem nicht verlegen ist. Die Kontrolle kämpft einen Kampf gegen Windmühlen. Schon i» Fencrbach werden die hiesigen Richt­preise um 25 Prozent überschritten: an anderen Orten scheint mnn Richtpreise überhaupt nicht zu kennen. Die maßgebenden Londes- stette» bewahren den vorgeschlageuen Maßregeln gegenüber eme eiserne Ruhe. Ersreuiiä erweist vielen einzelne Obstgeschäsle, die mit guten Züchtern in dauernder Verbindung stehen, sehr schone Aepfel zu angemessenen Preisen an; sie sind leider dünn gesät. Dec Gemüse markt hat sich recht gut erholt: die Zufuhr genügt zwar der Nachfrage nicht, ist aber doch, der Jahreszeit ent­sprechend , befriedigend. Eine willkommene Ergänzung bietet die auswärtige Zufuhr von Weiß- rmd Rotkraut, wenn auch die Breise mit 28 bezw. 35 Pfennig Nr das Pfund sehr hoch er­scheinen.

' . .. . > , . . ' ' '

Bierveriiigrmg. Nach einer Verfügung des Ministeriums des Innern darf untergäriges Bier, dessen Stammwürze weniger als fünf vom Hundert an Extrakt­ivsten enthält, nicht hergestellt werden. Beim Verkauf mrch den Hersteller darf der Preis für untergäriges Vier in Fässern 29 Mk. für 100 Liter nicht übersteigen. Der Höchstpreis gilt nicht bei Abgabe von Bier im ugenen Ausschank des Herstellers. Verträge über Lie- ernng von untergärigem Bier durch den Hersteller, die w einem höheren Preise abgeschlossen find, gelten mit Inkrafttreten dieser Verordnung als zum Höchstpreise ab- jeschlossen, soweit die Lieferung zu diesem Zeitpunkt noch licht erfolgt ist. Die Oberämter, in Stuttgart das Stadt- cftulthcißenamt, können für den Weiterverkauf von Bie^, vwie für den Verkauf von Bier in Flaschen Höchst- weise festscheu. Die Inhaber von Gast- und Schankwirt- chaften, sowie von solchen Betrieben, die Bier offen

Jutlorrüben-'WerkclNf.

Heute vormittag von V-10 Uhr an werden auf dem Bahnhof Futterrüben, der Zentner zu 3 Mk. 50 Pf. verkauft.

Metalsammelstelle.

Die Abgabe ''von beschlagnahmten Bierglas- und Bier­krugdeckel aus Zinn, per Kilo 8 Mark, sowie die freiwillige Abgabe von Tellern, Schüsseln, Kannen, Bettflaschen aus Zinn, per Kilo 6 Mark, findet Mittwoch', den V. Mär; von 15 Uhr nachmitags im Gaswerk statt.

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Es können im allgemeinen für 1 Gramm Gold bezahlt werden: !

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Die Stärkung des Koldschahes der Weichs- bcmll ist von tiefernster Msdentung für unser Wirt schaftskeben.

Säume daher niemand, sein Kold zur An- Kairfs-Kilfsstelle zu bringen.

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oder in Flaschen oder anderen Gefäßen im Kleinverkcms abgeben, haben durch deutlich sichtbaren Anschlag in den Wirtschaftsräumen und Verkaufsstellen die Verkaufspreise für Bier in den zum Ausschank oder Verkauf kommenden Masten bekannt zu geben. Die angekündigten Preise dür­fen nicht überschritten werden.

Erster Wnrtt. Kriegsblindentag. Die Mit­glieder des Bezirks Württemberg vomBund erblindeter Krieger" hielten am letzten Sonntag im Hotel Wörner in Stuttgart ihre erste Jahresversammlung. Der Bezirks­leiter Bauwerkmeister Fr. M u n z--Stuttgart sprach den Wunsch aus, dem Bund möge das entgegengebrachte In­teresse auch fernerhin bewahrt werden. Der Jahresbericht zeigte, welch schwere Arbeit im ersten Jahr zu leisten war. An die Erledigung der Tagesordnung schloß sich eine kleine Feier des Geburtstags des Königs. An den König wurde ein Glückwunschtelegramm gesandt, für das ans dem Kgl. Kabinett herzliche Dankesworte kamen. Freunde der Blindensache hatten für gute Bewirtung Sorge getragen.

Erhöhung des Zuckerpreises, In der letz­ten Bimdesratssitznng wurde beschlossen, den Zuckerrüben- preis um 50 Pfennig auf 2,50 Mark den Zentner zu erhöhen und dementsprechend den Rohzuckerpreis aus 22 Mark für den Zentner herauszusetzen.

Vermischtes.

Eine Luther-Denknüi::,',-. Eine Vierjahrhundert-Feier ver­deutschen Reformaüvn, die im Oktober dieses Jahres begangen werden soll, hat das Thüringer Museum in Eisenach eine Luther- Münze herausgegeben. Die in Eisen gegossene, etwa 72 Milli­meter im Durchmesser große Münze, ein Werk des Münchener Bildhauers Prof. Georg Römer, zeigt auf der Vorderseite in breitem, den Spruch:Gottes Wort bleibet in Ewigkeit" tragenden Rahmen das stark herausgearbeitete Brustbild des Re- formnlors. Bon Luther sind eigentlich nur vier wirklich be- gläubigte Bilder von der Hand des älteren Lrannch erhalten. Alle weiteren Bildnisse, auch das berühmteste auf dem Altar- gemülde in der Stadikirch« zu Weimar voll Lukas Cranäch dem Jüngeren, sind spätere Schöpfungen, mit etwas verschwommenen Zügen. Römer hat bei dem Entwurf des Lutbcr-Reliefs auf diese späiercn, wenig kraftvollen Vorbilder verzichtet und einen Luther iin blühenden Mannesalter von etwa 35 Fahren geschaf­fen, wie ihn das Hochzeitsbild des Reformators, ein neuerdings von dein Schloßhnuptiironn Cranach in Eisenach entdecktes Früh­bild und die bekannte Plakette aus dem Jahre 152t zeigen. Den Mittelpunkt der Rückseite bildet die Wartburg von Süden in einem Perienkranz. Darum gruppieren sich die Wappen von Eisleben, Eisenach, Erfurt, Wittenberg, Worms und Koburg nach Entwürfen des Berliner Heraldikers A. M. Hildebrand. Zwischen diesen Schilden ist sechsmal das Luther-Wappen die Rösc mit Herz und Kreuz angebracht. Die Stellung der Wappen gegen den Perlkranz ist so gewählt, daß alle sechs Schilde zusammen nit dem Wartburg-Reues wiederum eine heral­dische Rose darstcllcn.

Da- große Los. Der Kausmann Rcinhold in Königs­berg i. Pr. war der glückliche Gewinner des im November 1916 tzezogenen großen Loses der 8. preußisch-süddeutschen Klasten- latterie im Betrag von 500 003 Mark. Das Los war von dem Konsu! Ehlers in Piilau (Ostpreußen) bezogen. Dec Gewin­ner ließ nun durch Ehlers eine ganze Menge von Lebensmitteln aufkaufei! und an die Ortsarmen und die Kriegersrauen mit mindestens drei Kindern in Piilau verteilen. Ueber 800 Personen wurden mir Geschenken reichlich bedacht. Außerdem stiftete Rein­hold eine neue Nathausnhr im Werte von 2500 Mark.

E städtische Schuhfabrik hat die Stadt Ofsenba ch a. M eingerichtet.

Gegen die Damcnsporthcrstn. Das katholische Pfarramt in KrumMhübcl in Schlesien gibt bekannt, daß weiblichen Personen inMaiincrhcscn" der Eintritt in das Gotteshaus verboten ist, weil die Teilnahme solcher weiblichen Personen am Gottes- bienst wiederholt Aergernis bei den anderen Kirchgänger» erregt '>at.

Millicnc-nerbschvft. Der Kaufmann Hepke hat der Stadt Dresden ein Vermögen von 3 Y7 Millionen Mark hinter- lasicn. das zu dreiviertel zur Förderung des körperlichen und geistigen Wohles der Dresdener Jugend dienen, mährend das letzte B ertel für gcme'»»Ltzig- Zwecke verwendet werden sott.

Druck u. Verlag der B. Hofmann'schen Buchdruckerei Will'dad Verantwortlich : E. Reinhardt daselbst

Wildbad, den 6. März 1917.

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Tiefbetrübt teilen wir Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerzliche Nachricht mit, daß meine liebe Frau, unsere liebe treubesorgte Mutter, Schwester, Schwägerin und Tante

Iran Marie Bott,

geb. Knüller,

nach einer schweren Operation im Krankenhaus in Pforzheim Montag früh V-^ Uhr im Alter von nahezu 47 Jahren sanft verschieden ist.

Um stille Teilnahme bitten

die trauernden Hinterbliebenen:

dev) Gatte:

Christian Bott,

mit seinen 3 Kindern,

. Frieda, Christian n. Friedrich.

Beerdigung Mittwoch nachm. 4 Uhr.

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