Bede vorgestoßen und kämpfte mit Teilen etwa 2<si Kilometer südöstlich Slatina. Vor einer ans nordwestlicher Dichtung gegen den unteren Mt vorgehende Gruppe Krafft hatte mit rechtem Flügel den Topologu-Wschnitt südöstlich Rimnien-Balec», Unkem Flügel Curtea de Arges erreicht. Vor den Haupllrästen der mit rechtem Flügel nördlich Eampulung stehenden 9. Armee ließ der feind-, liche Widerstand fühlbar nach.
Das Alpenkorps fetzte die Verfolgung des schrittweise zurnckweichenden Feindes über Gegend hart südlich Pitesti und über den Argesul-Abschnitt Pitesti—Davidesti fort. Die Stadt Pitesti wurde am Vormittag des 29. Nov. durch den Magistrat übergeben. Bedeutende Vorräte an Benzin und Oel sowie 180 Eisenbahnwagen wurden hier erbeutet. Als nächstes Ziel der Verfolgung wurde Linie Ratesti (am Argesul, 23 Kilometer südöstlich Pitesti)— Manesti (38 Kilometer südöstlich Kampulung gm Dambo- vitafluß) angewiesen.. Am 30. Nov. abends war die Alpen- korpsdivision im Waldgelände bei Davidesti zur Ruhe übergegangen: — wie sich später herausstellte, mitten zwischen mehreren rumänischen Regimentern. In der Morgendämmerung wurde der überraschte Feind angegriffen und zersprengt. Er ließ über 800 Gefangene, 14 Geschütze und 100 Munitionswagen, darunter etwa 30 mit 21-Ztm.-Granaten beladene, in der Hand des bayrischen Leib-Jnf.-Regiments.
Vor der ganzen Front der Gruppe Krafft leistete der durch schwere Artillerie unterstützte Feind kräftigen Widerstand. Am 30. Nov. trat die 9. Armee aus dem Verbände der Heeresfront Erzherzog Joseph zur Heeresgruppe Mackensen über. Die Donau-Armee war mit linkem Flügel auf Mihalesti gegen den Argesul vorgestoßen, während das Kavalleriekorps Schmettow in Gegend Baciu kämpfte und der linke Flügel der Gruppe Kühne über die Straße Pitesti—Giurgevo auf Selarn 54 Kilometer südöstlich Pitesti) vorging. Die nördlich Eampulung kämpfende Gruppe der 9. Armee hatte feindliche Nachhuten über Eampulung zurückgedrängt und leitete die weitere Verfolgung gegen Linie Targoviste— Vcilea Lunga (18 Kilometer nordöstlich Targoviste) ein.
Einem am 1. Dez. bis Ratesti durchstoßenden bayrischen Regiment der Gruppe Krafft fielen zwei in einem Kraftwagen heranfahrende Generalftabsoffiziere der 8. rum. Div. in die Hände. Ein diesen Offizieren abgenommener Armeebefehl (Operationsbefehle Nr. 562 und 563 für 1. Dez. 1616) besagte u. a.:
„Die erste Armee hat die Aufgabe, in den Stellungen zu kämpfen, welche sie einnimmt und sie zu halten um jeden Preis. Weiter hat die Armee die Aufgabe, alle Kräfte des Feindes an der Front anfzuhalten und alle Angriffe, die versucht werden, zurückzuweisen. . . . Bon der heutigen Aktion hängt alles ab, das ganze Schicksal unseres Volkes. Ich bitte alle Offiziere und Truppen, auf ihren Posten zu sterben. . ^. Ich rufe allen in Erinnerung, daß es gegen Feiglinge kein Mitleid gibt. Die Kommandanten der Armeekorps, Divisionen und detachierten Abteilungen werden summarisch Vorgehen. Ohne Rücksicht auf den Rang werden alle sofort hingerichtet. Rettet euer schönes Vaterland von den Horden der Barbaren. Offiziere und Truppen der 1. Armee! Gott möge euch gnädig sein. Vorwärts mit Gott, für Land und König. Kommandant der 1. operierenden Armee:
General Stratilescu.
Generalstabschef: Obstltn. Gavonescu."
Ein Schlaglicht fällt aus diesen Appell an die Tapfer keit durch Nr. 4 des Befehls Nr. 562: „Jeder Truppen- körpcr, der sich in erster Linien befindet, hat Polizeiposten aus der Bataillonsreserve in Stärke von 20 guten Soldaten unter Führung eines Offiziers aufzustellen, damit sie zurückgehende und feige Elemente, die ihre Kameraden während des Kanrpfes verlassen, zurücktreibeu können. . . Gleichzeitig wird den Truppen bekanntgegeben, daß Befehl erlassen wurde, irach welchem die Maschinengewehre lind Kanonen auf Fliehende gerichtet werden."
Aus den Befehlen wurde weiter bestätigt, daß eine neu gebildete Strohgruppe zum Angriff gegen die deutsch- bulbgarische Tonauarmee vorging und daß vor der Front der Gruppe Krasst 4 Divisionen standen. Die neue, durch den erbeuteten Armeebefehl bestätigte operative Lage bedingte neues und schnelles Handeln. General v. Falkenhayn entschloß sich .sofort, nunmehr'gegen beide Armeen Vorzuges". Tie Gruppe wurde in der Mitte auseinandergefaltet . ihr linker Flügel dein vor Gruppe KrcEU
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stehenden Feinde rn den Rücken geführt, während der rechte Flügel gegen den Rücken des die Tonau-Äru.ee angreifcnden Gegners angesetzt wurde.
Aus dieser neuen Lage entwickelte sich vom 1. bis 3. Dez. die Schlacht am Argesul.
Der Weltkrieg.
WTB. Großes Hauptquartier, 27. Jan. (Amtlich.)
, Westlicher Kriegsschasplatz:
Front des Generalfeldniarschalls Herzog Aldrecht von Württemberg:
Südlich von Dixmuiden wurde ein belgischer Posten von 10 Mann ohne eigene Verluste aufgehoben.
Heeresgruppe des Generalseldnrarschalls Kronprinz Rupprecht von Bayern:
Südlich des Kanals von La Bassee scheiterten mehrere durch Feuer vorbereitete Vorstöße englischer Abteilungen.
Südöstlich von Chilly wurden gegen unsere Gräben vordringende Franzosen abgewiesen.
Eigene Erkunder fanden bei Barleux die feindliche erste Linie leer.
Heeresgruppe des deutschen Kronprinzen:
Dem sehlgeschlagenen Nachtangriff der Franzosen gegen die von uns gewonnenen Stellungen auf Höhc i 304 folgte in den Morgenstunden ein weiterer Angriff, I der gleichfalls blutig zusammenbrach.
Bei Manheulles in der Woevre, auf der Combres- Höhe und im Maasbogen westlich von Saint Mihiel drangen Aufklärungsabteilungen in die französischen Gräben ein und holten etwa 20 Gefangene heraus. Dabei zeichnete sich, wie an den Vortagen, Stroßtrupps des i hannoverschen Reserve-Jnfanterie-Regiments Nr. 73 aus. -
Oeftlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern:
Oestlich der Aa konnten auch neue Verstärkungen der Russen das von unseren Truppen erkämpfte Gelände nicht zurückgewinnen.
Fro.* Des Generaloberst Erzherzog Joseph:
Zwischen Casinu- und Putnatal nahmen deutsche und österreichisch-ungarische Streifabteilungen dem Feinde 100 Äefangene ab.
Bei der
Heeresgruppe des Generalscldmarschalls von Mackensen
md an der .... , l
mazedonischen Front P ' ' - --
ereignete sich nichts von Bedeutung. A"-- > "
Ter Erste Generalquartiermeister: Ludendorsts.
WTB. Großes Hauptquartier, 28. Jsn. (AmMh.)
Westlicher Kriegsschauplatz:
Heeresgruppe des Generalfeldmarschakl» Kronprinz Nupprecht von Bayern:
Nach starken: Feuer gelang es englischen Abteilungen, sich in einem kleinen Teil unserer vordersten Linien südwestlich von Le Transloy (nördlich der Somme) ein- zuniften.
Bei den übrigen Armeen herrschte, abgesehen von zeitweiliger Steigerung des Feuers in begrenzten Abschnitten und vereinzelten Vorfeldgefechte», Ruhe.
Oe st sicher Kriegsschauplatz: > -
Fröret des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern:
An der Aa war der Artilleriekampf stark. Auf beiden Flußufern geführte Angriffe der Russen scheiterten l »streich.
Front -es Generaloberst Erzherzog Joseph:
Im.Mestecanesci-Abschnitt an der Goldenen Bistritz mußte infolge überlegen-'» russischen Drucks die Verteidigung näher an das östliche Flußufer gelegt werden.
Heeresgruppe des Generalseldnrarschalls
von Mackensen: -s
Keine Ereignisse von Belang. ' ,K K
Mazedonische Front:
^ Bei Gefechten von Erkundungsabteikungeu in b« Smlinaniederung errangen die Bulgaren Vorteile.
Der Erste Geueralquarriermeister: L ud endorff.
* * *
An der Somme regen sich die Engländer wieder. Bei Le Transloy, östlich von Gueudecourt, führten sie nach heftigem Geschützfeuer eineu Angriff gegen unsere Vorstellungen aus und sie eroberten einige Gräben von geringer Ausdehnung, wo sie sich „einnisteten", wie der Tagesbericht sich ausdrückt. Gemeint ist Wohl, daß den fremden Vögeln der Aufenthalt in dem Neste bald entleibet werden wird. — Im Kampfabschnitt um Riga ist es immer noch recht lebhaft; nicht nur die beiderseitige Artillerie entwickelt eine sich fortwährend steigernde Tätigkeit, auch die Fußtruppen messen sich fast täglich in ausgedehnten Kämpfen. Trotz ihrer sehr großen Verluste gingen die Russen am Samstag wieder beiderseits der Aa zum Angriff vor; die verlow wn Stellungen sollten um jeden Preis wiedergewonueu werden. .Aber
deinem Leben hat dein Äug' und deine Phantasie dich irregeführt: laß dieses erste Mal auch das letzte Mal sein! Jetzt — wo es sich um dein Schicksal auf Erde"- ^andelt, du weißt gar nicht, wie sehr! — jetzt laß die Vernunft entscheiden und den Charakter! Düs Leben ist kein Kinderspiel und die Ehe auch nicht. Wer nur glücklich fein will, der wird gerade unglücklich. Wir sollen gute Frauen fein und unsere Pflicht tun, und nur so viel Vergnügen haben wollen, als sich damit w ragt. Was verlangen wir denn aber von dir? Dieser Guido hat alle Eigenschaften, um ein vortrefflicher Ehemann zu werden: — er ist gesund, wo hlgebildet, weltgewandt, aus einer angesehenen Familie und ein vorzüglicher Geschäftsmann. Tein Vater versteht sich darauf; er schwört nicht höher und ist ganz glückselig, einen solchen Schwiegersohn zu bekommen. Kind, Kind, du weißt nicht, was du tust, wenn du daran denkst, ihm zu widerstreben. Dü würdest dein Schicksal herausfordern, und ich, mit dem besten Willen, ich könnte dich- nicht retten. — Erspare mir diesen Schmerz, Marie!" fuhr sie mit bewegter Stimme fort. „Nimm cm, was man dir bietet! Es ist das wahre Glück deines Lebens, das müß-ich wissen. Folg' mir, Kind : Segen über Segen wird dein Lohn sein!"
Marie war bestürzt; — bestürzt und eingeschüchtert! So hatte die Mutter noch nicht zu. ihr gesprochen! — Wenn sie so sprach, dann mußte sie Recht haben, und das Widerstreben in ihrem Herzen mußte unrecht sein. Sie erwiderte: „Ich null alles itmii, Mütter — alles, was ick kann!" . ^ _ . .
Therese betrachtete sie mit einem Lächeln. „Sonderbares Kind! Sagt sie das nicht, als ob wir ihr das größte Opfer zumnteten? Denk' dach nach! Jede andere würde fick glücklich Preisen, einen solchen Antrag zu erhalten! Ich gestehe dir aufrichtig: Guido muß dich von ganzem Herzen lieben, daß er hierher kam, um dich zu gewinnen. Tenn er, in feinen Verhältnissen, konnte vornehmere, reichere, und am Ende auch schönere haben!"
Weitere acht Tage verflossen. Guido war in Geschäften verreist. Als Burghoier die Tochter einige Tage nachher mit einem ungewöhnlichen Ernst und in ihre Gedanken verloren bei einer Arbeit fitzen sah, wollte er sic mit ihm necken und stellte ihr tröstend feine baldige Rückkehr in Aussicht. Sie wurde rot über und über und kam in große Verwirrung. Der Alte lachte; er hatte es getroffen und sie in Verlegenheit gesetzt! — Therese sah bekümmert auf den Tisch. Sie wußte es besser.
Während der Abwesenheit GnidV's hatte Marie einen Ball besucht, zu welchem eine geschlossene Gesellschaft die Familie geladen hatte: und ans diesem war etwas geschehen, worin die Mutter eine große Gefahr erblicke^ mußte. Ein junger Forstmann, der ihr wohl bekaunr -war und von dem sie mehr wußte, als er ahnen mochte, hatte mit Marie wiederholt getanzt; und beim zweiten Mal hatte sie gesehen, daß die jungen Leute ein Herz und eine Seele waren. Sie geriet in eine Aufregung, die sie kaum bemeistern konnte. Gegen Hermann Roth- fels wäre an und für sich nichts einzuwenden gewesen. Sein Vater, aus einer.Jäaerfamilie im Gebirg stammend.
§ war Mrftmeister m der Hauptstadt, und der Sohn hatte alle Aussicht, mit der Zeit in dieselbe Stellung vorzu- rücken. Er war einer der schönsten jungen Männer, -- nach einem zweijährigen, dienstlichen Aufenthalt im Gebirg mit aller Jngendkraft in die Stadt zurückgekehrt, um hier feine Karriere weiter fortzusetzen. Aber er war ein sittenloser Mensch, ein Verführer! Wenn nur die Hälfte von dein, was man sich von ihm erzählte, geschehen war, so hatte er sehr schlimme Tinge auf dem Gewissen! Auch vor Marie war schon so von ihm geredet worden, und sie hatte ihren Unwillen gegen diese Art von Männern offen ausgesprochen. Welche Zauberkünste hatte er i!N angewendet, um nicht nur ihre Zuneigung zu ge- - innen, sondern ihr Vertrauen? Tenn beides drückten >,re Mienen aus! Sie hing an ihm — und beinahe eierlich glänzte ihr Gesicht in Freude und Hingebung. Ms er die Tänzerin auf ihren Sitz zurückführte, War die Mütter gegen den Höflichen höflich; und der Tochter verbarg sie ihre Gedankc-7.. Sie wollte sehen! Auch auf de« Heimweg hielt sie es noch für geratener, das Geschehene nicht Lu b erühre n.
— Neue Ausfuhrverbote. In jüngster Zeit sind in Deutschland und Oesterreich-Ungarn weitgehende Einfuhrverbote erlassen worden. Es empfiehlt sich, daß diejenigen Firmen, welche Waren nach Deutschland ein- ,Mhren oder nach Lesterreich-Ungarn aussühren wolle«, sicher sich über die einschlägigen Bestimmungen genau unterrichten. Anfragen hierüber können an die einzelnen Handelskammern gerichtet werden.