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Ar. 23

Montag, de« 29. Janrrar 1917.

34 Jahrgang

Die Operationen des Alpenkorps vom Roten Turm-Paß bis Titu.

(Schluß.)

Die lmke Flügelgruppe setzte ihren Vorstoß nach Sltde« fort und erreichte am Abend des 18. Okt. Gegend Galatrucn und nordöstlich da bereitete ein Wettersturz am M. Ott. dem Vorgehen ein Ende. Die Temperatur sank rasch auf 15 Grad Kälte. Ein rasender Sturm trieb dichte Schnecmassen über die Höhen und bedeckte in wringen Stunden die einzige Nachschubstraße der linken «rut>pe im Mvscovnlpaß mit einer IV» Meter hohen Schneedecke. Der bisher für Tragtiere brauchbare Saum­pfad wurde ungangbar. In Eile »rußten aus Ersatz- .ssrmationen Trägerkolonnen gebildet werden. In müh«- *»lirr Arbeit mußte Munition und Verpflegung durch Gm verschneiten Pah und über den Mt. Fruntu nachge- kAhrt u>erdeu. In dieser kritischen Lage wurde die linke ^ -ügelgruppe zur Verkürzung der gefährdeten rückwärtigen ' rbindungslinie auf den Mt. Fruntu und später, da auch tzrese Stellung nicht mehr zu verpflegen war, auf die. «siM« Lunga zurückgenommen.

In der Front trat inzwischen ein Umschwung der taktischen Lage ein: Der Feind begann unter dem Druck des bisherigen Vorgehens unserer linken Gruppe seim- Stellungen östlich des Alt und am Osthange des Vaduln.-' zu räumen. Unsere Truppen blieben dem stets erneuten und heftigen Widerstand leistenden Gegner hart an der Klinge, während aus dem rechten Flügel die Veverita- chellung wiedergenommen wurde. OeMch. des Passes wurde der Angriff gegen die beherrschende stark aus­gebaute Mormontastellung als Schlüsselpunkt der hinter ihr liegenden befestigten Höhenlinie BumbueftiZanoaga eingeleitet und durchgeführt. Nach wechselvollen heftigen Kümpfen ging am 28. Okt. der Feind mit etwa 10 Kompagnien aus den bewaldeten Schluchten südöstlich des Mormontarückens zum Gegenangriff vor. Dichter begünstigte seinen Vorstoß bis auf etwa 30 Meter st iwsere Stellungen. In dem dann plötzlich einsetzenden Maschinengewehr- und Handgranatenfeuer flutete er in Panik und unter Zurücklassung von 350 Toten zurück. Tin von dem angegriffenen, kaum noch 300 Mann 'Schrien Iäaerbataillon sofort angesetzter Gegenangriff

brachte die ganze feindliche Front zum Wanken. Nach­bargruppen schlossen sich an. In prachtvollem Draus gehen wurde noch am Abend die ganze Linie Zanoaga Mormonta genommen. Mit drei eroberten Maschinen­gewehren fielen 15 Offiziere und über 400 Mann in dV Hand des nur geringe Verluste erleidenden Angreifers.

Der bisherige nur in großen und flüchtigen Umrisser gezeichnete Verlauf der Kämpfe des Alpenkorps zeigt wohl die besonderen Eigenarten dieser Operationen:

In unzusammenhängenden Gruppen leistete auf stari befestigten Bergstellungen der Verteidiger heftigen Wider­stand. Der eigentliche, bis zu 500 Meter breite Paß mii steilen Feldwänden, häufig nur Raum lassend für das Flußbett, während Bahn- und Straßenzug in den Felsen gesprengt ist, wurde ebenfalls erbittert vom Gegner ge halten. Der frontale Angriff in der Talstraße gewann nur langsam und schrittweise Boden. Die Angriffe geger die Höhenstellungen erforderten weit ausholende Um­fassungsbewegungen. Oft konnte eine solche Gruppen­stellung nur nach vorheriger Erstürmung weiter südlich gelegener Stellungen und durch Bedrohung im Rücker wirksam angefaßt werden. Erft die gefährdete Rückzugs­linie veranlaßt« die Verteidigungsgruppe zur Räumung ihrer Bergstellung. So ergaben die Kämpfe gewissermaßen ein schachbrettförmiges Operationsbild, über dessen An­griffsfelder der Vorstoß hier frontal, dort in der Dia­gonale, an anderer Stelle wieder von rückwärts geführt werden mußte. Die Vorbereitung und Durchführung der­artiger Angriffe im winterliche,! Hochgebirge und in An­lehnung an unzureichende, über verschneite Saumpfade geleitete Nachschublinien erfordert naturgemäß erhebliche Zeit. So sehen wir bisher und in der Folge die Gruppe Krafft über einen Monat hindurch in heftigen Einzel­angriffen und im unermüdlichen schrittweisen Vorarbeiten zur Oeffnung der Paßstraße und zur Gewinnung des Ausganges in Richtung Rimnicul-Balcea und der Seiten- verbmdung nach Curtea de Arges.

Die Tage vom 6. bis 8. November brachten heiße Kämpfe, besonders auf dem östlichen Altufer in allge­meiner Linie Mt. SätePerisani und südwestlich. Bis zum letzten Augenblick des Sturmangriffes setzte sich der Gegner hartnäckig zur Wehr. Südöstlich Perisani mußte am 7. Nov. eine rumänische Kompagnie bis auf 2 Mann im Handgemenge niederaemacht werden.Bor her

eurer einzigen Kompagnie wurden 89 Tote gezählt. Hi Einrechnung der blutigen Verluste mögen allein die Einzeh gefechte des 6. Nov. dem Gegner 1606 Mann gekostai haben. An diesem Tage hatte eine Brigade (Bayr. Jnf.- Leib-Regt. und ein Jäg.-Regt.) durch kühnen Flanken- stoß vom Mt. Säte das Becken von Perisani östlich dsk Alt geöffnet. Bei einer Erkundung zur Durchführung des Angriffs gegen die Poiana Spinului durch das bayr. Leib-Jnf.-Regt. starb dessen Führer, Prinz Heinrich von Bayern, in der Nacht vom 7. zum 8. Nov. den Heldentod. Rodlssss odligs" waren die letzten Worte dieses tapferen Führers. In der Morgendämmerung wurde seine Leich« an den angreifenden Bayern vorbei zu Tal getragen. Tote Rumänen auf der erstürmten Poiana Spinului zeugten von der Erbitterung seines Regiments.

Am 9. Nov. wurde mit der Einnahme der Mt. Eozia-Stellung auf dem östlichen Altufer die schlimmste und schwierigste Stelle der Paßstraße überwunden.

Nach Verstärkung der Gruppe Krafft durch eine neue Division wurde auf dem Westufer über den Lotru-Ab- schnitt um den 18. Nov. das Gelände Varsul Planestilor Mt. Sida, aus dem Ostufer die allgemeine Linie: Höhe nordöstlich Calimanesti und das Gelände beiderseits Straße LalimanestiUnghureni sowie die Ghituhöhe (1632) erreicht.

Nach dem erfolglosen Versuch durch Einsatz der rumä­nischen 7. Jnf.-Div. dem vorstoßenden Alpenkorps noch­mals Halt zu gebieten, wich der Gegner am 24. Nov. auf der ganzen Front. Am folgenden Tage nahm der rechte Flügel des Alpenkorps RimniculValcea, wäh­rend die neuherangeführte Division dem Feinde die noch gehaltene Topoliogu-Stellung in kühnem Sturmangriff mit offen auffahrenden Batterien entriß.

Am 27. Nov. war der Gebirgsausgang des Loteu- Lnrmpasses geöffnet. , .

III.

Die Kämpfe bis Tiiu.

Nos dem Großen Hauptquartier wird uns geschrieben:

Am 27. Nov. war die allgemeine Lage etwa folgende:

Tie Donau-Armee der Heeresgruppe Mackensen hatt» den Veda-Abschnitt nach Nordosten überschritten und ging mit linkem Flügel von Alexandria gegen Traganesti vor. Gin Kavalleriekorvs (Sckbmettow) war über Roiiore de

Die Pflegemutter.

Erzählung von Melchior Meper.

Nachdruck verixMn

Doch die Jugendliche verscheuchte die streitenden Ge­danken. Sie ivvllte das Geschick erwarten, das ihr wer­den sollte, und gab sich ganz der Sorge für das Nächste hin. Zum folgenden Ball war ein neues Kleid fertig geworden, das ihre Gestalt ausnehmend hervorhob und im glücklichen Vorgefühl der Triumphe, die ihrer harrten, fuhr sie mit den Eltern und Guido zum Feste. Der junge Kaufmann hatte sich von ihr zwei Touren ansgebeten. Als er, der an ihrer Seite in den Saal getreten war, die zweite mit ihr tanzte, fiel das ihren Freundinnen auf, und die scharfsichtigen darunter be­griffen di« Sachlage. Wenn sie aber hofften, den blon­den Norddeutschen als Tänzer kennen zu lernen, so täusch­ten sie sich. Marie wollte den Gast ihnen vorstellen: »der er erwiderte lächelnd, das Tanzen an und für sich habe keinen sonderlichen Reiz mehr für ihn wünschte hr viel Vergnügen und zog sich mit Burghofer in «in Speisezimmer zurück. Von Zeit zu Zeit kam er in den Saal, sah sie tanzen und freute sich der gleichmäßig flohen Miene, die ihni verbürgte, daß für sie, im Gegen- Wtz zu ihm, nur das Tanzen an sich Reiz habe. So sah er mit großem Behagen, wie sie bewundert und gefeiert vurde und heute beinahe zur Ballkönigin anfrückte.

Am andern Tag, bei einem Mittagessen, ivie es im >oause Burghofer seit Jahren nicht anfgetragen worden war, hatte es den Anschein, als ob Guido schon ganz pir Familie cgehörte. Er huldigte der Tochter offen und ..ereits mit einer gewissen frohen Sicherheit. Er scherzte und erzählte lustige Geschichten, und namentlich Burg- Hofer antwortete darauf mit lautem Lachen.

Acht Tage gingen hin. In dieser Zeit erstieg der Hast beim Vater den Gipfel der Gunst. Er unterhielt äch wiederholt allein mit ihm und entwickelte Ideen, reiche dem, alten KauMann Len größtes! dlnteil abae-

wannen. Burghofer erkannte vre cruge (eines früheren Horizonts; die Aussichten, die ihm Guido eröffnete, be­geisterten ihn; er begann einzusehen, was setzt alles möglich wäre, wenn einem fähigen Kopf ein gewisses Kapital zur Verfügung stand. Fast schämte er sich der kaufmännischen Praxis, die er selber gepflogen, obwohl sie sich doch auch ganz anständig gerechtfertigt hatte. Wer besser war besser; und es erfüllte ihn jetzt mit tiefer Ge­nugtuung, daß ein junger Mann, der solche Projekt« zu denken vermochte, kein größeres Glück zu kennen schien, als sein Schwiegersohn zu werden.

'Mit wahrer Liebe betrachtete er Marie und freute sich, daß sie seine Tochter geworden!

Bei dieser machte der Bewerber indes nicht dieselben Fortschritte; und das hatte auch seine Gründe.

Tie Art der Unterhaltung, welche dem Sohne des Fabrikherrn eigen war, erschöpfte sich. Marie konnte sich der Ueberzeugung nicht verschließen, daß die Laune, womit er das Gespräch zu Würzen strebte, nur angenom­men war und nicht aus einem Quell stammte, der immer zu sprudeln verhieß. Kopf, wie ihr Vater sagte, mochte er haben; mit seinem Herzen war's aber nicht eben so gut bestellt. Er hatte Gefallen an ihr, das sah sie wohl, und sein Vorhaben wurde nur immer deutlicher; aber den Blick und Ton wahrer Liebe hatte sie an ihm noch nicht bemerken können! Denjenigen, der um ihre Hand warb, hatte sie sich denn doch anders vorgestellt! Sollte sie die Frau eines Mannes werden, den sie im Grunde nicht liebte und der im rechten Ernst auch sie nicht liebte?

Eines Tages klang ein übertriebenes Kompliment, das er ihr machte, so frostig, daß sie geradezu verlegen wurde. Guido erklärte sich die Miene aus dem Zuviel de» Schmeichelhaften, das in seiner Bemerkung lag, und wendete sich arglos zu Burghofer. Plötzlich ging eine Röte über ihre Wangen. Sie hatte sich des glücklichen Tages im tztebirg erinnert und der Art, wie ihr damali- . gcr Tänzer sie zu unterhalten wußte. Wahrlich, er konnte ^ giin Herzen sprechen und sie wäre ganz ungerecht, wenn ' sie ihm das jetzt nicht zugestehen Wollte!Tor gute

Toni!" sagte sie zu sich.Ich Hab' unterdessen seine Herren kennen gelernt, aber wenn ich eins in's andere rechne, hält er mit ihnen den Vergleich aus."

Am selben Tag noch sagte die Mutter zu ihr: Kommt's mir mir so >'?r. oder bist du wirklich gegen unfern Gast kühler, zurückhaltetrder geworden?"

Marie schwieg einen Moment. Tann mit ein«» Ton des Bedauerns erwiderte sie:Ich weiß nicht, iS kann-kein rechtes Vertrauen zu ihm fassen."

Tie Züge der Mutter würden ernsthaft.Höre Kind solche Reden sind jetzt nicht mehr am Platz. Guido ver- ment dein ganzes Vertrauen! Ich glaube nicht, daß ick gewachsen, deiner Tochter? Hat sie den Mut, das Gluck nr erst noch sagen muß. warum er hier ist. Nun horck ans mich denn es ist Zeit, daß ich ernstlich mit dir- spreche. Ich bin nicht so leidenschaftlich für den junge« Mann angenommen, wie dein Vater: aber ich Hab' ih« beobachtet und mich überzeugt, daß du gerade mit ihm so glücklich und so geachtet durch's Leben gehen wirst, wie ich mit deinem Vater!"

Täs Mädchen schüttelte unwillkürlich den Kopf. Mir kommt's vor," erwiderte sie,als ob er mich eigent­lich nicht liebe!"

Tie Mutter fuhr aus: aber sie faßte sich wieder und entgegnete:O ihr Kinder! Wer's ehrlich meint, der liebt euch nicht! Nur der liebt euch, der euch verleitet, gegen den Willen eurer Eltern zu handeln und euch in'« Unglück zu stürzen."

Tie Tochter war durch den Nachdruck, womit die Mntwr dres gesprochen hatte, betroffen. Sie schwieg.

^ betrachtete sie.Hängt dein Herz an einem andern?" fuhr sie fort.

Marie mit einem Ernst, der zugleich einen Vorwurf ausdrückte. entgeanete:Nein!"

Diurch den Klang der Wahrheit in dieser Antwort mhltc sich die Mutter wieder beruhigt und besänftigt. Nit einem Blick der Güte schaute sie aus das Kind, nahm >s bei den Händen und sagte: ,Dn bist noch jung, Narie: aber ich Hab' gesehen, daß du Verstand genug jast. wenn du ibn nur aebraucben willst. Est"':al in