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Ur. 14
Donnerstag. den 18. Januar 1917
34. Zabrgang
^ Kriegschronik 1916
19. Januar: Dentsche Flugzeuge griffe» Tarnopol an. ,
— Oestlich von Lzernowitz entbrannte eins neue Schlacht. ^ — Bei der Besetzung von Birpazqr haben die Oesterreicher - 20 Kanonen erbeutet. i
— Zusammenkunft des Kaisers Wilhelm und des Zaren j Ferdinand in Nisch: Zar Ferdinand wird zum deutschen und österreichischen Feldmarscyall ernannt.
Zentralafrika und MiLtelasrika.
Von Dr. Hugo Marqnardsen. „Zentralafrika" ist ein schon seit längerer Zeit gebrauchter geographischer Begriff, während die Bezeichnung „Mittelafrika" erst neuerdings Aufnahme gefunden hat.
Daß „Zentralafrika" nur ein Gebiet im Innern der afrikanischen Landmasse sein kann, ein Gebiet, das nir- ! gendwo an das Meer reicht, unterliegt Wohl keinen Meinungsverschiedenheiten. Ties vorausgesetzt, kann bei näherer Betrachtung kaum ein Zweifel bestehen, ivo das Zenrrum Afrikas zu suchen ist. Der annähernd zwischen 35 Grad A und 35 Grad 3 liegende, Erdteil wird durch den Aeqnator in 0—VV-Richtung halbiert und durch den
20. Grad 0 meridional in annähernd gleiche Hälften geteilt. Im Schnittpunkt des Aeguators mit dem 20. Krad 0 wird also das astronomische Zentrum des Erdteils liegen. Wir befinden uns hier im inneren Kongo- öeclen. Tie Vegetation Jnnerafrikas erreicht an dieser stelle das Höchstmaß der Dichte; sowohl in nördlicher nie in südlicher Richtung folgen dem zentralen Urwald- gebik! nacheinander Savannen-, Steppen-, Wüsten- oder daibwüsten-Gürtel, bis schließlich an beiden Enden des Kontinents meeresnahe, subtropische Gebiete den Abschluß 0'Oden. Auch geologisch nimmt das einstmals abflußlose. zwischen alte Hochflächen eingebettete Sands esubeckeie vcs mittseren Kongo eine besondere Stellung im Kontinent von Afrika ein. Diese Eigenschaften erlauben den Schluß, daß nur das innere Kongobecken — eine schärfere Begrenzung hat natürlich keinen Zweck — mit Berockcki-
Die Pflegemutter.
Erzählung von Melchior Meyer.
Nachdruck verboten.
Marie hatte schon manchen hübschen jungen Herrn gesehen und einer und der andere hatte ihr auch schon Artigkeiten gesagt, was namentlich beim Tanzunterricht so nahe liegt; aber keiner hatte noch einen Eindruck aus sie gemacht, auch nicht einen flüchtigen. Jetzt wär' es vielleicht möglich gewesen. Allein nun chatte sie bereits ein anderes Ideal! Franzi hatte ihr den rechten Bursch im Gebirg so prächtig geschildert, wie er sich ansnahm bei Lustbarkeiten, beim Tanz, beim Streithandel, oder gar auf dem einsamen Fels, wp er, den Stutzen in der Hand, ans eine Gemse lauerte! Wenn's nicht so einer war, so mußte der, welcher ihr gefallen sollte, so einem doch gleichen! — Und nun bestand keiner, mit dem sie zusammenkam, die Probe!
Sie mar eine andere geworden, unsere Marie! Tie gleichmäßige Frische ihres Humors war von ihr gewichen. Tpr kindliche Frohsinn, der ihrem anmutigen Gesicht io wohl stand und mit dem sie nicht nur den Pflegevater, sondern auch andern gewinnend erschienen war, hatte einem nachdenklichen Wesen Platz gemacht, und aus den dunkelbraunen Augen, aus denen so lachende Blicke gegangen waren, kamen jetzt umflorte — schmachtende, wehmütige- Es waren die Blicke einer Seele, der etwas fehlte! Wenn die Fröhlichkeit wieder hervortrat, dann hatte sie etwas Ungestümeres, als man früher bei ihr wahrgenommen. Auch Aenßerungen der Ungeduld konn- leu ihr entschlüpfen.
Therese war eine erfahrene, in ihrer Weise denkende Frau. Sic sah die Aenderung im Humor der Tochter — sie konnte sie sich erkläre». Nach und nach fiel ihr aber doch eine Erregtheit und ein Ernst auf, der ihr zu weit zu gehen schien. Das war nicht gewöhnlich, und es mußte'damit eine eigene Bewandtnis haben! — Eines Diges, als sie beide allein waren, sagte sie: „Wie
gnng als das geographische Zentrum Afrikas angesehen werden kann.
Tic Begriffsbestimmung für „Mittelafrita ' muß von pnz anderen Voraussetzungen ausgehen. „Nord"- uud .Südafrika" sind jedem geläufige Bezeichnungen, „Mittel-
Orika" soll eine zusammenfassende Benennung für den r.-ch namenlosen Rest des.Kontinents abgebcn. Wie bei ü'.ird- und Südafrika, so sollen auch die Grenzen Mitlel- ifrikas ein breites, vom Atlantischen Ozean bis zum Jn- nichen Ozean oder Roten Meer durchgehendes Band ms dem Erdteil Herausschneiden. Tie von Mitlelasrika angenommene Flüche wird sich von selbst ergeben, wenn »an sich über die Grenzen von Nord- und Südafrika -reinigt hat.
Wir lassen die Landgrenze von Nordafrika mit der ßüdgrenze der Sahara zusammenfallen, da geologische, wschichtliche und völkische Verhältnisse die Sahara eng .n die afrikanischen Mittelmeertänder anschließen. Tie
Trefslinie von Nord- und Mittelafrika wird also dich! nördlich des unteren Senegal beginnen und sich übei Ms große Knie des Niger an der Nordgrenze vor .Zgerien entlang zum Tschadsee und von dort über Nordarenze von Wadai nach Tar-^ur erstrecken. Vo. hier könnte man die Linie etwa nach Port Sudan an Roten Meer ziehen, in welchem Falle sich das norolrcht Mittelafrikq völlig, mit dem Begriffe des Sudan deaer würde. Es ist aber unzweckmäßig, die eng zueinander gehörenden Nilländer zu trennen, und daher vorzuzrehen. die Grenze Mittelafrikas über dre Wasserschelde N,l- Koncp etwa bis an den Wbertsee heranznsuhren und sie dann nördlich um die Landschaft Uganda zum Tana- flnß zu leiten, dem sie schließlich brs zum indischen Ozean folgt. Dem Einwand, daß man den englrsch- äcmptischen Sudan, Abessinien,-Eriträa und dre «omalr- Halbinsel nicht gut zu Nordafrika rechnen könne, latzr srch am besten dadurch begegnen, daß man aus dreien Lärmern zusammen mit Aegypten einen weiteren Hauptabschnitt
„Nordostafrika" bildet. .. , .
Wie wir die Sahara zu Nordafrrka rechnen, werden >viü ihr südlickws Gegenstück, die Halbwüste Kalahari, Südafrika zuteilen, so daß letzteres an der Sambesi— Kunene-Linie abschnerdet. Tas entspricht ganz der land- läusigen Auffassung: daß Betschuanenland »M LuDryo- desien demnächst an die Südafrikanische Union fal'eu müssen, ist für jeden britischen Südafrikaner eine an - gemachte Sache.
In dieser Abgrenzung gegen Nord- und Südafrika nimmt Mittelafrika ein Gebiet ein, das sich etwa mit dem volkstümlichen Begriff des „tropischen Afrikas" deckt, d. h. mit demjenigen Teil des Kontinents, in dem unser« Hauptbezugsquellen für die tropischen Produkte liegen. Während „Zentralafrika" ein im Innern des Kontinents befindliches, räumlich beschränktes Gebiet ist und ei« Begriff von lediglich wissenschaftlichem Wert, wird di« wohlverstandene Bezeichnung „Mittelafrika" nicht nur bei wissenschaftlichen, sondern auch bei praktischen und politischen Fragen zweckmäßige Anwendung finden können.
kommt du mir mir seit einiger Zeit vor, Marie? Als ob dir etwas fehlte!"
Nun!" ermutigte die Frau.
Das Mädchen, nach'einem leichten Erröten, sah die Mutter lächelnd an und erwiderte: „Was sollte mir fehlen?"
,Das mußt du wissen!" entgegnete jene. Und nach
.licht gut ist, dann werd' ich dir ihn ausreden!
Der Mund der Tochter verzog sich ein wenig. Sie sah aus wie eine, die bereit ist, ein Geständnis zu machen.
Marie sagte: „Ich hätte wohl einen Wunsch; und ich glaub' auch nicht, daß es etwas Unrechtes ist." Und mit einem bittenden, schmeichelnden Tone fuhr sie fort: .Ich möchte mit euch einen Ausflug in's Gebirg machen! ßch. Hab' so viel davon gehört, es ist mir so schön be chnebcn worden — ich möcht's nun auch einmal sehen!"
Die Mutter sagte: „Das ist nichts Unrechtes: iber —"
Sie schwieg und dachte nach.
Tie Sache war diese: sie hatte in der letzten Zeit elber ihrem Manne wiederholt den Vorschlag gemacht, Marie in's Gebirg zu führen; aber er hatte immer an- klere Ausflüge, mehr in der Nähe oder nach Norden, ge mußt! Ten Grund, auf den der Hausarzt, der die eigen tümliche Besorgnis des Rentiers kannte, wohl gekommei wäre, hatte sie nicht erraten; aber sie sah, er wollte nicht, wenigstens jetzt nicht, und sie fügte sich.
Das Mädchen sah ihr in's Gesicht. „Tu hast dock, etwas dagegen?"
„Nein," erwiderte jene. „Aber vor allem muß der Pater damit einverstanden sein! — Wenn er hcimkommt, will ich mit ihm reden."
VI.
Als Bnrghofer, eine halbe Stunde früher denn gewöhnlich, nach Hause kam. Leigte er der Frau ein Ge
sicht, welches ihr sehr auffällig erschien. Er war erreg.
— und offenbar durch etwas Unangenehmes, das er er- i fahre?! hatte, in Aerger versetzt. Hätte er noch sein Geschäft betrieben, so würde die Gattin auf eine nicht geglückte Spekulation geraten haben; so wußte sie sich sein Aussehen und Benehmen nicht zu erklären. Und er. der ihr sonst alles mitznteilen Pflegte, was ihn drückte schwieg!. Und als sie eine anspielendc Frage tat, wick er ans.
Freilich war ihm etwas begegnet, was ihn in diest Stimmung versetzen konnte.
Aus seiner heutigen Wanderung ins Weinhaus traf er zufällig mit dem Doktor zusammen und begleitete ihn eine Strecke. In der Nähe der Getreidehalle stand dieser plötzlich still und hielt seine Augen starr auf einen Punk! gerichtet. Er faßte den Rentier an der Schulter. „Sehen Sie den Bauer dort," sagte er z» i'm, „links von der zweiten Säule, der just einen Sack znbindet? — Betrachten Sie ihn genau, das ist der Vater der Marie!"
— Burghofer fuhr auf. „Ter?" entgegnete er. — „Der!" erwiderte der Doktor. „Ich zwei'le nicht mehr an seiner Vaterschaft; denn jetzt, wo die Züge des Mädchens ausgcbildet sind, springt die Achnlichkeit zwischen beiden in die Augen!"
Der Rentier hatte ein peinliches Gefühl. Er kam sich wie abgesetzt vor. Zu diesem Menschen sollte seine Tochter eine nähere Beziehung haben, als zu ihm? T-er wllte sagen können, das ist mein Kind?
Er suchte sich zu fassen. Nachdem er wieder hingesehen hatte, sagte er: „Ter Mann sieht nicht aus wie ein Knecht!" — „Er mnß in bessere Umstände gekommen sein," versetzte der Doktor, „sein Gewand und seine Mienen sprechen dafür. Offen zu reden, ich bin neugierig und hätte gute Lnst —" Burghofer hielt ihn zu j rück. „Lassen wir ihn!" sagte er. „Er wird die G. i schichte vergessen haben — und wir haben nicht nöüi,
' ihn daran zu erinnern!" Der Arzt begriff den Freund. ,Es ist wahr," verlebte er.