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Lokale5.

Gustav Toussaint

Heute rot, morgen tot! Im Dienst fürs Vaterland ist der erst 32 Jahre alte Gustav Toussaint, Besitzer des Hotels zur Sonne hier, infolge einer Halsentzündung, im Reserve- lazatett in Stuttgart letzten Samstag verschieden. Die zahl­reiche Begleitung zur letzten Ruhestätte gab ein beredes Zeugnis von der Beliebtheit des so jäh von seiner Familie gerissenen Mannes. Als aufrichtig mit offenem ehrlichen Charakter, betonte Herr Leutnant Schweizer, welcher im Rainen des Landsturmbataillons Stuttgart die letzte Ehre envses, war er bei uns beliebt. Herr Polizeiunteroffizier Winkler von hier, widmete dem verstorbenen Kameraden einen warmempfundenen Nachruf.

. Jubiläumsspende. Die Sammlungen anläß­lich des Regierungsjubiläums des Königs haben einen Reinertrag von 2 525 000 Mk. ergeben.

Zue Beachtung! Das stellv. Generalkommando verbiete!- die Beifügung jeglicher schriftlichen Mitteilungen in Pareten, die an die deutschen Kriegsgefangenen un Ausland abgesandt werden. Wiederholt sind durch solche unerlaubte Mitteilungen für den betr. Kriegsgefangenen schwere Folgen hervorgerufen worden. Es sind aber euch schon Mitteilungen hinausgelangt, die die Interessen des Reichs in höchstem Maße zu schädigen geeignet waren. Tie Pakete werden einer Beaufsichtigung unterworfen und jede Uebertrstung des Verbots wird künftig mit einer Heftstrafe oder mit Geldstrafe bis zu 1500 Mk. geahndet werde..' Sind die Mitteilungen bedenklicher Art, so kann die Verfolgung wegen Beihilfe Mm Landesverrat in Frage kommen.

Vaterländischer Hilfsdienst und die Ein­schränkung des Gerichtsdienstes. Die Mutsche Ju- risten-Zeituna hat eine Umfrage über den vaterländischen Hilfsdienst veranstaltet. Daraufhin hat der württ. Justiz­minister Dr- v. Schmidlin folgende Antwort gegeben: Ter Rais zu freiwilligein vaterländischem Hilfsdienst wird nirgends wirkungslos Verhallen, am allerwenigsten im Hnristcnstand. Eine Betätigung auf anderen Gebieten setzt aber fisi den Juristen die Einschränkung seiner Berufs- auigaben voraus. Für Erreichung dieses Ziels find mehr­fache Wege gangbar. Nicht zuletzt kann die rechtsuchende Bevölkerung selbst dazu beitragen. Auch im Rechtsleben gilt es, hergebrachte Anschauungen und liebgeworvene Gewohnheiten aufzugeben, minderwichtige Einzelinteref'en dem Geist der großen Zeit unterMordnen. Möge jeder, der glaubt, einen Streit um Recht und Ueberzeugung vor dem Richter austragen zu müssen, zuvor gewissenhaft erwägen, ob der Streit wert ist des Aufwands an Ar­beitskräften, deren das Vaterland für noch wichtigere Auf­gaben bedarf. Dringt die Erkenntnis, daß auch der Recht­suchende als solcher Opfer zu bringen hat, mehr und m-.hr durch, so wird dies über Kriegsdauer hinaus wert­volle Früchte für das Gesamtwohl tragen."

spl- Der Kurs zur Einführung in die Be- strcturrueu der Krieuswoblka brtsUrle ne in Wiirt-

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der Württ. Landesversorgungsstelle über den Kntterver- brarrch der Selbstversorger.

Die Reichsstelle für Speisefette hat auf Grund des 8 9 Abs. 3 der Verordnung über Speisefette vom 20. Juli 1916 (N.G.Bl. S. 755) bestimmt, daß die Selbstversorger mit Butter bis auf weiteres nicht mehr als 125 Gramm Butter- wöchentlich auf den Kopf ihrer Wirtschc stsnngehörigen in ihrer eigenen Wirtschaft verbrauchen dürfen.

Als Selbstversorger sind einmal diejenigen Milcherzeuger zu betrachten, die an eine Mosterei Milch liefern und von ihr Butter zurückerhatten, sondern diejenigen Milcherzeuger, die selbst Butter Herstellen und solche in ihrer eigenen Wirt­schaft verbrauchen. Es dürfen also insbesondere die Milch­verarbeitern ihren Milchlieferern nicht mehr als die genannte Buttermenge wöchentlich zurück!iefern. Zu den Selbstver­sorgern gehören auch die Haushaltungsmrgehörigen der Milch­erzeuger, außer den Familienangehörigen also auch die im Haushalte beköstigten Dienstboten und sonstige Personen, deren Beköstigung dem Hanshaltungsvorstande obliegt. Nicht zu den Haushaltungsangehörigen gehören dagegen insbe­sondere Kriegsgefangene, auswärtige Saisonarbeiter und Personen, die nicht im Haushalte beköstigt werden.

Die Bestimmung ist alsbald in Kraft getreten.

Ferner wird darauf hiugewiesen, daß nach einer Anord­nung der Landesversorgungsstelle vom Heutigen,

1) an Milchlieserer, die mit der Milchlieserung an die Molkerei zeitweise aussetzen oder ganz aufhören, bis zur Wiederaufnahme der Milchlieferung keine Butter abgegeben werden darf (vcrgl. auch ß 9 der Verordnung des Bundcs- rats über Speisefette vom 20. 7. 16 R.G.Bl. S. 755),

2) wenn, wie es zum Teil geschieht, die Milchlieferung seitens der Kuhhalter an die Molkerei von unzulässig hoher Butterrückgabe abhängig gemacht wird, von der Molkerei (Vorstand, Rechner, Molker usw.) alsbald bei der Landes­versorgungsstelle Anzeige zu erstatten ist. damit gegen die betreffenden Milchlieferer vorgegangen werden kann.

Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmungen werden mit Gefängnis bis zu 1 Jahr und mit Geldstrafe bis zu zehntausend Mark oder mit einer dieser Strafen bestraft.

Die Herren Ortsvorsteher wollen für genügende Bekanntgabe des Vorstehenden, insbesondere auch an die Molkereien, sorgen.

Stuttgart, 18. Dezember 1916. Schüle.

Vorstehendes wird zur Nachachtung bekanntgegeben.

Wtldbad, den 4. Januar 1917.

Stadtschultheißenamt: Bätzner.

Düngerkcr k

Bestellungen auf Düngerkalk zum Preise von 8090 Pfg. pro Zentner ohne Sack werden auf dem Rathaus (Meldeamt) entgegengenommen.

Wildbad, den 9. Januar 1917.

Stadtschultheißenamt: Bätzner.

ttttWeM, den der Evaug. Prestverband in Gemeinschaft mit -Bein Hauptaüsschuß für Kriegssürsorge veranstaltet, nahm am 8. im Bortragssaal des Landesgew.-Museuws in Stuttgart in Anwesenheit von Vertretern staatlicher, militärischer und kirchlicher Behörden und unter starker Beteiligung von in der Kriegsfürsorge tätigen Persönlich­keiten aus allen Kreisen des Landes seinen Anfang. Er wurde eröffnet von Rechtsanwalt Dr. Sick-Stuttgart, der die Teilnehmer begrüßte, lieber Aufgaben und Ziele der Kriegsbeschädigtenftirsorge sprach sodann Pfarrer Sehe.irer-Tübingen, der aus praktischer Erfahrung heraus auf ernste Schwierigkeiten aber auch aus schöne Erfolge Hinweisen konnte. Die ärztliche Kriegsbeschädig­tenfürsorge, insbesondere Amputiertensürsorge behandelte der auf diesem Gebiet sehr erfolgreich tätige Dr. Sip- pel-Stuttgart unter Vorzeigung von Ersatzgliedern n>: - Vorführung einer Anzahl in seiner Behandlung stehender Kriegsbeschädigter. Von der Leitung des Kurses wurde ein Führer durch die Bestrebungen der Kriegswohlfahrts- pslegc in Württemberg herausgegeben, der in übersicht­licher Weise alles Wissenswerte enthält.

Flottentrrg. Ter vom Deutschen Flottenverem veranstaltete Opfertag hat namhafte Mittel zusammen gebracht, deren Verwendung dem Großadmiral von Köster übertragen wurden. Von den gesammelten Sum- ! men wurden von Großadmiral von Köster 750000 Mk. ( in Deutscher Reichsanleihe der Reichsmarinestiftung ,über- mhen mit der Bestimmung, daß das Kapital als Spende XD -putschen Flottenvereins für die Hinterbliebenen der nu Krieg gefallenen Kämpfer der Kaiser!. Marine ver-- vRu.l und daraus Unterstützungen gewährt werden.

Sobald es geht in Ehren Nach Friedensschlüsse auf der Steil' Nach Danzig heimzudehrenl

Und sollte jemand Fwcifel noch An meiner Treue hegen,

So sagen Sie ihm, dlile, doch

Recht deutlich mcinerwegen Der Feidmarschall in Bukarest Ist Danziger geblieben,

Gehört zu uns, in Lrein sest: Er har mips selbst geschrieben."

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Vermischtes.

Gute Prise. Ln Bosbrunn in Unterfranken wurde ein Frankfurter Automobil aufgehalten und ihm folgende Ladung ab­genommen: 1 geschlachtetes, zerlegtes Schwein von 116 Pfund, 1 eingcpökclres Schwein, geräucherten Schinken und geräucherte

Falsche Gerüchte über Sie Oslsaaten. Wie das Geuosseuschaftsblatt der badischen landwirtschaftlichen Vereinigungen schreibt, geht seit einiger Zeit das Gerücht, daß die für den Kriegsnusschuß für Oele und Fette aus- germiften und in den Mannheimer Großlagerhäusern ein- gelagerten Rapsbestände dort verdorben seien und daß Msclgedesfen große Mengen verdorbener Ware hätte in den Rhein geworfen werden müssen. Diese Gerüchte ent­behrten jeder Grundlage. Es sei wohl richtig, daß infolge der feuchten Ernte viel geringer, schimmliger und teils auch erhitzter Raps geliefert werde, von dem Verderben der Ware könne aber keine Rede sein.

Mackensen als Dichter. Der humoristische Plauderer eines Danziger Blattes, Rentier Pognttke, hatte gelegentlich des letzten Geburtstages des Generalfelvnuicschalls v. Mackensen in seiner Wochcnplaudercl die Frage aufgeworfen, ob der Feldmarschall der allen Stadt Danzig auch weiter treu bleiben werde. Daraus hat Mackcn-en mit nachstehenden Versen geantwortet:

Der Herr Pvguttkc fragt mich an,

Ob ich tat treu verbleiben

Dem alten Danzig. An den Mann

,Muß ich den» doch mal schreiben:

La, ahnen Sic nicht, Herr Rentier.

Wofür ich rastlos reite,

Wofür in!:e, Regen, Schnee

Lcr unentwegt hier streite V

Dock nur aUein. um inö.g.chst fcynell

Mehl, eine Rehgertz von 36 Pfund und 1 Sack mit Erbsen.

Preistreibereien mit ausländischem Schinken. Ein schwerer Fall von Knegswuchec und Kettenhandel, bei dem ausländischer Schinken in kurzer Frist von 2,50 auf 8 Mk. für das Pfund stieg, führte einen Berliner Geschästsnvmir vor das Gericht. Der Siaatsmimalk beantragte die Strafe von 3 Monaten Ge­fängnis und 10 000 Mk.' G-ldstrche, Dm Gerichtshof beinah aber das Urteil auf 2000 Mk. Geldstrafe.

Lin Berel» zur Unterstützung englischer Drückeberger in Amerika. Unter dem schönen Titel:Freundschaftlicher Verein iritischer Auswanderer" wurde, wie dieNewpork Tribüne" ocrichtet, in Newportr ein Verein für britifcke Untertanen ge- gründet, die als Drückeberger heimlich England verlassen haben. Sie werden von seiten des Vereins in jeder Weise, auch finanziell, unterstützt.

Der Friedensbörssnskandal in Washington. Großes Auf­sehen erregt die Entdeckung, daß die Fricdensnote Wilsons zu einer großartigen Börsenspekulation ausgenützt worden ist. Der Abgeordnete Wood veraniaßte eine Untersuchung des Kongres- sirs darüber, daß Ncuporker Spekulanten vorzeitig von der- Nvte Wilsons Kenntnis bekommen und sie zu Spekulationen in Staats- und anderen Papieren zu verwenden wußten, wo­bei sie viele Millionen Dollars als Geivinn einstreichen konnten. Es ist, wie dieFranks. Ztg." verspätet meidet, nachgewiesen, daß der Schwager des Präsidenten Wilson und sein Priuat- sckrc är in die Snandalassaire verwickelt sind. Unter den alück- liche» Spekulanten werden die Bankiers Baruch, Kahn (Teil­haber der Dank Kahn, Löb u. Co.), sowie eine Reihe anderer Nenyo.ker Firmen, genannt, die sämtlich die Wahl Wilsons mit namhaften Geldmittel» unterstützt hatten. Infolge der Note Wilsons und namentlich der Erklärung Lansings, daß Amerika ge- nöiust sei» werde, am Kriege sich zu beteiligen, sind, wie sei­nerzeit gemeldet wurde, sofort alle Börsenkurse und die Wei­zen- und BaumwoUpreife stark gesunken. Das war, wir jetzt deutlich wird, ein Ivshlvorbereitctes Börsenmanöver. Alan wird wohl noch manche derartigen Ueöerraschungen von diesseits und jenseits des großen Wassers erwarten dürfen.

Schuster bleib bei deinem Leisten". Wir lesen in der Korr. Wolter": Abermals werden M a s s e n a bs ch l a ch t u n - ge» von Schweinen von S a.sttikecn und ihren Anhängern empfohlen. Schon hat. die A ,h Rüstung von Ferkeln begon­nen, als ob der Magemnard : ou Schweinen 1915 nicht genü­gend Unheil angerich.el hätte, Vi chts ist gefährlicher als die Rat­schläge von Theoretikern, die alles vom grünen Tisch aus lenken wollen, mit Acnderungen aller Art schnell bei der Hand sind, Unsicherheil, M-sstrauen und Unlust bei allen Beteiligten Hervorrufen und schließlich die gesamic Erzeugung ungünstig be­einflussen. H-er kann nur Stetigkeit Helsen und der Ruf: Schuster bleib bei deinen Leisten!" Offenbar spielt aber auch jetzt wieder, wie" vor einem Fahre, die gewinnsüchtige Spe­kulation bcrein.

K.. Fsrstamt Mldbad.

StüUkll-, Wk» M VchHck'Ml!«?.

Am Samstag, den 13. Zannar 1912', vorm. 9 Nhr in*Wildbad im Gasthaus zum Hirsch in Wildbad im Gasth. zum Hirsch aus Staatsivald I Abt. 4 Wildbaderteich, 12 Rot­tannenbusch, 15 Eiselsklinge, 21 Paulinenhöhe, 70 Wasser­falle, 86 mittl. Langerwald, 87 Hint. Langerwald. Nadel­holz-Stange» : i98Bst. I n, 186 I b, 104 II. Kl., 28 IV. Kl. Hagst. 17 I. KI., 93 II. Kl., 62 III. Kl., Hopfenst. 134 I. Kl., 66 II. KI. Rm.: Papier­holz: 8 Roller I. Kl. Aus­schuß: 3 Buchen, Ankruch: Buchen u. Birk. 316 Rm.; Nadelh.-Anbr. 321 Nm., sowie 20 Rm. Reisprügel. Losver­zeichnisse von der K. Forst­direktion, Geschäststellelfür Holz­verkauf, Stuttgart.

K. Forstamt Mldbad.

ZtmOIBkckus

im schriftliche« Aufstreich.

Am Montag, den 15. Januar, vorm. 9 Uhr in Wildbad, Gasthaus zum Jäger- häusle aus Staatsmald I 4 Wildbaderteich, 12 Nottanen- busch, 21 Paulinenhöhe, 70 Wasserfalle, 86 Mittl. Langer­wald, 87 Hint. Langerwald: sowie Scheidholz der Ob. Ei- berg- u. Rollwasserhut; Lang­holz Tannen: ',980 Stück mit Fstm.: 685 I., 410 II,, 236 III., 88 IV., 88 IV., 81 V., 7 VI. Kl. Abschnitte, Säg­holz: 244 Stück mit Fstm.: 162 II, 84 II., 20 III. Kl. Näheres ia den Losverzeich­nissen und Angebotsvordrucken, welche die K. Forsldirektion, Geschäftstelle für Holzverkauf in Stuttgart versendet.

Gv. Gottesdienst. Heute abend 8 Uhr Kriegsbet­stunde: Stadtvikar Remppis.

FZ'Wildbad, denh8. Januars 1917."

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empfiehlt C. M. Kott.

Danksagung.

Für die vielen Beweise herzlicher Liebe und Teilnahme, welche wir anläßlich des so ruschen Hinscheidens meines lieben Gatten, unseres g. Vaters, Bruders und Neffen

Gustav Toussaint

von allen Seiten erfahren durfte, sagt tiefge­fühlten Donk.

Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:

dir Gattin:

Luise Toussamt,

geb. Weber, mit ihren 3 Kindern.

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Bei der heutigen Setfenknapphelt helfen sich Damen am besten mit

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