il .^KM

'"MW

M^KL-WM W</- - "4M.H,j

EMtz^X. ^

LM.

«r^):

U011 Al^LLDLL Uttv LUUl0»6U

Enshler uoln schmgrflvslö > We TlMsMmg öes ÄberanUs ßleuendürg

^ L'rschemNVeMngs

smtlicher

llkMÜ

Telephon jl!r. 4)

NttkMöWngsdlü!! der Ksmgl. jförstäNAt WUödaö, Deisiern eil.

r Srsieitgrbükr >» Sn 5-1 sS! vieitt'.Mri.M.' »s. wenatlich «i- Lfg. ; AnzrZze« mir SU?», «s« «usWätts 14 pf§., dir tleiiispoltige r ! Lei «He» ivZrtiewiilrzilchri: psksukotten «ud Soükolen im 0rts< r Larswadzeile oder Seren Kaum. lieklamen 15 pfg. die p-tiheiir.: r and vachdnrsrt-wcrke!!!- vicekeliützrültz Mk. IF». anßrrhald des« r Sri IVIkderhotiiagea eats-reckeader liabait. SrSkrrr rinstrü-r «ach § seiden Al. > !-i^u Rrstrlls.iS ?n stfg. '////:/ ribereinkuE l'riklirs-^n-K-rrsse: freier Zchwarzwälder < j

Freitag, de« 39. Dezember I9!6

89. Jahrgang

KriegschromL 1915

LD-ScSDEZäZ-Ä

. Dezember: WestcnLe wurde erfolglos durch einen feind­lichen Monitor beflissen.

Nie Franzofen griffen wieder am Hartmannsweilerkopf an und büßten über 2vb Mann Gefangene «in.

Ein stärkerer rufftfcher Vorstoß bei Raggasem scheiterte. An der besssradisaM Front brachen starke- russische An­griffe zusammen-

Feindliche Angriffe in Südrirol wurden abgewiesen.

Der französische Senat genehmigte die Einberufung des Jahrganges 1917.

Oefler-eich beantwortete die zweite amerikanische Ancona- Note und gesteht Schadenersatzpflicht zu.

:L»LA-S.E-:

Die Schlacht an der Somme in den Monaren An ust bis November.

in.

Im Nordabschnitt zwischen Somine und Ancre flammte schon, in den ersten Septemberlagen dir Schlacht zu einem wütenden Brand empor. Dieser ergriff die ganze annähernd 30 Kim. breite Front von B e n u >n v u t nordwestlich Thiepval bis zur Som­me. In immer wiederholten Anstürmen versuchten dis Englän­der, die Front der Schlacht a» ihrer Nordccke zu verbreitern. Aber obwohl wir vorübergehend bei Mvuquet-Fcrme östlich Thiepval Boden verloren,, gelang es uns doch, die alten Stel­lungen zu hasten oder durch Gegenstoß zurückzugewinnen.

Besonders heftig tobte der Kampf nach einer bisher nie erhörien artilleristischen Vorbereitung im Abschnitt von Ginchp bis zur Somme. Mit zähem Ingrimm behaupteten unsere Truppen die völlig eingeebneie erste Steilung und mußten Schritt für Schritt bis in die zweite Verteidigungslinie zurüÄgedrüngt werden, wo sie dem Sioß Halt zu gebieten vermochten. Da­bei sind die Dörser Gniiiemont und Le Forest in der Hand des Feindes geblieben- Am 4. September setzten die Franzosen ihre Angriffe zwischen Le Forest und der Somme fori und entrissen uns am 5. das - heiszmnstr'.tiene Dorf Llery. Auch am 7. September dauerte der Kampf auf der ganzen Front fort, und die Franzosen holte» sich bei Ginchh in immer wiederhvlteck Ansturm blutige Köpfe. Der 8. September brachte ein vorübergehendes Nachlassen, während der 9. durch erfolglose Teilangriffe der Engländer am F v u r e a u x w a l d e ausge­füllt wurde. Am 10. griffe» die Engländer auf 15 Kim. breiter Front bei Thie p v a i und (5 v m b ! e s an, aber wiederum wur­den sie im nnscnliicben -siigennesen. In den fortdauernden Kämp­fen am 11. und 12. fiel das Dorf Ginchh in die Hand des Feindes. ...

Die Wahrsagerin.

Von einem Kriegsteilnehmer.

An einem trüben Februarmorgen des Jahres 1915 ward ich, da meine Kopfwunde ziemlich geheilt war, aus dem Mainzer Lazarett entlassen und begab mich niu militärischem Urlaub in meine Heimat Berlin, um meinen noch angegriffenen Körper mütterlicher Pflege anznvertrauen und neue Kräfte zu sammeln, ehe ich zum Regiments nach Frankreich zurückkehrte. Der Haus­arzt verordnete mir vor allen Dingen Ruhe und gestattete nur täglich nur eine Stunde auszugehen. Das behagte mir in den ersten Tagen ganz Wohl; dann aber begann »n.ck; die Langeweile zu Plagen, zumal die meisten meiner Bekannten jenseits des Rheins waren, und also fast jeder Frenndesbesuch, der mir die Zeit hätte kürzen können, miSblieb. Mißmutig lag ich eines Vormittags auf dem Cosa und studierte gähnend die endlosen Beilagen der ..Bofnschen Zeitung": erst die Familienanzeigen, in de­nen sachgemäß auch die Verlobungen, die Vermählun- stcn, dann die Geburtsanzeigen und schließlich, weil nichts mehr übrig bleibt, die Todesfälle folgen; hieran schlossen stch die Ankündigungen öffentlicher Vergnügungen, daran Notizen über verlorene und gefundene Gegenstände, und w hatte ich mich schließlich zu denPersonen, die eine Beschäftigung suchen" durchgearbeitet. Diese interessier­ten mich eigentlich am wenigsten, obwohl ich, genau ge­nommen, selbst zu ihnen gehörte, als mein gleichgültiger Blick durch die folgende Annonce gefesselt ward:Ein» ^iverlässige Wahrsagerin, die aus der Hand und ans Karteu prophezeit, und deren Vorherverkündungen stets "''stressen, wohnt Nosenstraße Nr. 52 zwei Treppen hoch '->-d ist täglich von morgens nenn bis nachmittags fünf Uhr in Geschäftsangelegenheiten zu sprechen." Hinter­bein folgten noch drei oder vier Inserate ähnlichen In­halts. Lachend las ich dieselben meiner Mutter

So halte diese erste protze Septeiuberschlacht den Fein­den Fortschritte auch im..dcwichnitl gebracht. Am 12. Sep­tember erübiiinntc der Kamps aufs neue zwischen Combles und der Somme- Nach dem FaU von Elery waren die Vertei­diger in die sogenannte Merrle.es-Stel ung zurückgegangen. Diese 'wurde nach stärkster Ar.illertevorte.citunz am 12. September von den Franco en übcrrannt. Der Feind stieß dis Boucha- vesnes Lurch, unhin das Dorf :n raschem Anlauf bis zum Ost­rand und iried so einen Keil in die deutschen Steilungen nach Osten hinein. Diesen Keil verbreiterte er am 14. durch die Erstürmung des Gehöftes Le Priez westlich vvn Ran- rouri.

So war d as Städtchen Loinbics von Süden her bereits säst vollständig umfchio'stn. Auch nördlich des Ortes ge- wanuen die Engländer in den Kämpfen der nächsten Tagen Buden. Nach höchster Feuersteigerung griffen sic im Abschnitt von der Ancre bis östlich Combles an und waren die Verteidiger durch die Dörfer Conrce leite, Martinpuich und Flers zurück, so datz nunmehr die Höhcnsteiiung, welche die Engländer als Angriffsziel s U r d e n erste n Tag dcr Offensive vorgesehen halten, nach zwei und einem halben Monat endlich erreicht ivar. Combles init den benachbarten Gräben war mm von ailcn Seiten umschlossen. Dennoch konnte die Stadt noch einige Tage gehalten werden, allerdings unter schweren Opfern der tapferen Verteidiger, welche ihren Stützpunkt in den verpesteten Katakomben gefunden hatten, die sich unter dem Orie hinzichen. Drei rheinijche Regimenter boten hier in hel- denmüiigem ^Widerstand den Angreifern Trotz, obwohl das kon­zentrische Feuer der schwersten feindlichen Kaliber sie Tag und Nacht mit einem Stahlorkan überschüttete. Ohne ein Graben­stück zu verlieren, hielten sic die Stellung bis zu ihrer Ablösung am 20. September fest in der Hand.

In den folgenden Tagen flaute die Nordschlacht sichtlich ab, ohne datz die örtNhen Tei-Kämpfe deshalb an Erbitterung verloren hätten. Der Gegner holte zu einem Haupt schlage ans. Nach dauernder Steigerung des Artillerie- feners griffen am 22. September die Engländer bei Cource- lette an, während die Franzosen gegen die Linie Combles- Rancouri verstießen. An diesem und dem folgenden Tage mißlangen a'le feindlichen Anläufe. Am 25. September abcr trat die cnaistch-stanzösische Infanterie nach - furchtbarer zwei­tägiger Artillerie ck'.acht zu einem Einheitlichen Angriff allergrößten Stils an. Dieser schlug fehl, im Nordwcstabschnitt von der Ancre bis zu dem Klvstcr Eauconrt-L'Abbane und ebenso süd­lich zivlscheu Bvuchavtsncs und der Somme, und zwar unter schwersten feindlichen Verlusten. Im Zentrum des Massenangriffs aber von Eancourt L'Abbaye bis nördlich Boucha- vesncs hatte der Feind Erfolg. Er stieß bis zur Linie Kueutecouri Na..muri vor und gewann diese beiden Dörfer, das ganze Zwsschengelifnde mit Lesboeufs und Morval und das endlich vollkommen unhaltbar gewordene Städtchen Tomdlc s. Dieses irisiere war 24 Stunden lang unter Gas­feuer gelegt worden. Die Verteidiger haben sich zum größten ' Teil zu den deutsche» Truppen durchschlagen können. s

Dieser 25. September bedeutet in der Ge- j Schichte der S o in m e l ck l a cb t einen Wendepunkt. '

Liebessocken strickend am Fenster saß. Aber sie verriet keine Verwunderung, da ihr die Sache längst nicht mehr neu war. Sie belehrte mich vielmehr, daß seit dem Be­ginn d?s Krieges, der ia immer den Aberglauben beför­dere, dieses Geschäft blühe, zumal gerade die besseren odcr^vielmehr die wohlhabenderen Stande demselben ihre Gunst zngewandt hätten. Einzelne dieser Wahrsagerin­nen erfreuten sich, versicherte meine Mutter, solchen Zu­spruchs, das; oft gleichzeitig mehrere Wagen vor ihren Häusern hielten.

Tie Neugier reizte mich, und ich äußerte die Absicht, eine jener Damen zu besuchen, um mir die Zeit zu vertreiben.

Tu brauchst nicht wlstt zu gehen," erwiderte meine Mutter,wenige Häuser von uns entfernt wohnt eine der angesehensten ihres Faches; biege um die'nächste Straßen­ecke links und steige im dritten Hause zwei Treppen hoch, da findest du die neue Pythia."

Ich kleidete mich an und ging hin. Es war ein sogenanntesherrschaftliches" Haus, das mir der Por­tier ans einen Zug mit der Hausglocke öffnete. Flur und Treppen waren mit Teppichen belegt, das Gelän­der der letzteren von Mahagoniholz; auf den Simsen der buntfarbigen Fenster standen hohe, srischgrünende Blattpflanzen. Als ich zwei Treppen hinaufgestiegen, zog ich die Glocke vor einem Zimmer, das durch eine Glas­wand vom Flur abgeschlossen war. Ich bemerkte nichts Auftälliges, als daß auf dem Porzellanschilde unter dem Glockenzuge kein Name geschrieben stand. Eine ältliche Dienerin, deren Gesicht mir merkwürdigerweise bekannt erschien, ohne daß ich mich doch besinnen konnte, wo ich es gesehen, öffnete und führte mich, als ich mein Begehren ausgesprochen, in ein mäßig großes, elegau' ausgestattetes Zimmer, dessen innere Einrichtung von dem gewählten Geschmack der Besitzerin zeugte. Ich hatte kaum Zeit gehabt, mich genauer umzuschauen, als icki eine Seitentür ö"

Brachte er auf der einen Seite dem Feinde bei einem Hvchstein- satze von Munition und rücksichtsiofer Opferung seines Menschen» Materials einen in dieser Stärke seit dem Beginn der Offensive »ich: mein dagewessnen Erfolg, so strahlte doch schon an diesem Tage die erstarkte Widerstandskraft unserer Truppen in hellstem Lichte Der Feind, der sich am Abend dieses großen Sieges- tagcs sicherlich dem Glauben hinoab, der Durchbruch sei nun so gut wie gelungen, erfuhr in den nächsten Tagen eineschwere Enttäuschung.

Woh! gelang ihm. am 26. September ein weiterer heißbe- aehrier und sei! langem mit allen Mitteln angcstrebter Erfolg. Die Ecke bei Thievval hatte bisher dank dem ausgezeichneten Ausbau, welchen eine w ü r t t e m b e r a i s ch e Reservedivision der dort! .en Stellung bat!« angedcihen lassen, und dank dem hart­näckigen Widerstand der tapferen Schwaden gehalten werden kön­nen, einer Iteberflntung mit feindlichen Geschossen und den immer wieder erfolgenden Anstürmen zum Trotz. Am 26. September ging sie verloren, und auch östlich anschließend machten die Eng­länder Fortschritte bei Courcelette. Jur übrigen aber gelang es, die heftigen Angriffe, melclze der Feind auf der ganzen Front des gestrigen Ansturms zwischen Lesboeufs und Bouchavesnes vor« trug, zu blutigem Scheitern zu bringen. Auch in den beiden nächsten Tagen rannte der Feind sich in vergeblchcm Ansturm arge» die von uns bezogenen rückwärtigen Stellungen »oder den Schädel ein. und auck die stärkeren Angriffe, welche nach einein vorübergehenden Abflauen nom 28. September in den letzten Sci'tembcrtagen angesetzt wurden. und wiederum teils auf das Zentrum der Nordschlacht zielten, konnten entweder in Nahknmpf abgeschlagen werden oder aber sie erstickten bereits.in unserem Sperrfeuer. '"

- -

Der

WTB. Großes .Hauptquartier, 28 . Dez.. (Amtlich.)

Westlicher Kriegsschauplatz:

Einzelne Abschnitte der flandrischen Front und des Sononebogens lagen zeitweilig unter starkem Feuer.

Tie Tätigkeit der Luftstreitkräfte war sehr rege. Uer Gegner verlor im Luftkampf und durch Ab.vehrfMr 8 Flugzeuge.

Deutlicher Kriegsschauplatz: 'MM Front des Geueralfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern: HW

An mehreren Stellen der Front wies unsere Grast bcnl'isatzung Vorstöße russischer Streifabteilungen

Front des (D reralobersten Erzherzog JoseM:

_Kn her Ludova in den.Waldkarpathen vertri ebe n

etwa dreißig Jahren in einfachem, aber modischem, seide­nem Kleide hereintrat. Ich sah sie einen Augenblick an und stand sprachlos vor Erstaunen. Kannte ich doch diese majestätische Gestalt, dieses feine, aristokratische Ant­litz, diese großen dunklen Augen, deren seelenvollen Blick niemand, der ihn einmal im Leben geschaut, vergessen konnte.

Sie sind" stammelte ich.

Leopoldine von Krey." erwiderte die Dame, über deren blasses Angesicht eine Helle Röte flog, während um den fcingeschnittenen Mund der Ausdruck bitteren Schmer­zes zuckte. Sie warf sich in einen Fauteuil und bedeckte ihr Gesicht mit den zarten, weißen Händen, während sie tief ausatmete und schluchzte. Aber fast ebenso schnell, als dieser Ausbruch inneren' Leidens über sie gekommen war, ermannte sie sich, richtete sich auf und sagte, wäh­rend sie sich mit dem Arche ihre Augen trocknete:

Entschuldigen Sie, Herr Assessor, die Heftigkeit mei­ner Bewegung, die durch ihr plötzliches und unerwartete» Ersckcinen hervorgerufen ward bitte, nehmen Sie Platz!"

Ich setzte mich ihr gegenüber; ehe ich aber noch fra­gen konnte, begann sie gefaßt folgendermaßen:

Ja, ich bin Leopoldine von Krey, jene so glücklich gepriesene und hochgefeierte Tochter des Kommerzienrates Pohl, bin die einst vielbeneidete Gemahlimves ÄeraratS von Krey, bin die Wahrsagerin, die Sie suchen! Kaum zwei Winter sind verflossen, seit Sie in Köln in meinen Salons die fashionable Welt zu Konzerten und Bällen versammelt sahen; Hunderte umdrängtcn mich und trach­teten nach einem freundlichen Lächeln von mir, und ietzt

Aber," warf ich, mit Mühe nach Worten ringend, ein,wie war diese Umwandlung Ihres Schicksals mög­lich? Ihr Gatte war in einträglichem Amte, wohlhabend, angesehen; Sie selb st befaßen ein beträchtli ches Vermö­

gt. .