Väden.

(-) Karlsruhe, 27. Dez. In der neuesten Numme: des Gesetz- und Verordnungsblattes wird bekanntgegeben daß Theater, Lichtspielhäuser Und Räume, in denen Schau stellungen stattfinden sowie sonstige öffentliche Verguü anngsstätten aller Art auch in den Städten über lO OOl Einwohner um 10 Uhr zu schließen hoben.

(-) Karlsruhe, 27. Dez. Dem neugearündeter Giroverband badischer Gemeindesparkassen wird Körrer schaftsrechte verliehen werden.

(-) Mannherur, 27. Dez. Die Firma Benz und Cie. hat dem Kriegshilsverein Baden für den Kreis Memej den Betrüb von 100 000 Mark überwiesen.

(-) Königshofen a. T., 27. Dez. Im Alter vor 70 Jahren ist hier Oberlehrer a. T. Stefan Frau' gestorben. Von seinem 19. Lebensjahr an hat er iu Lichulkceis Taubcrbischofsheim gewirkt.

(-) Mosbach, 27. Dez. Die Strafkammer verurteil den Korbmacher Peter Drell von Heinzheim wegen Silt lichkeitsvelchrechens zu zwei Jahren Zuchthaus.

(-) Bruchsal, 27. Dez. Der beim Ueberschreitei der Gleise am hiesigen Bahnhof überfahrene Postanshelfei Heinrich Wolf ans Heidelsheim, ist seinen Berietzuiigei erlegen.

(-) Eppelheim bei Heidelberg, 27. Dez. Die 8( Jahre alte Witwe Eva Wiegand hatte sich durch einer rostigen Nagel eine Verwundung am linken Unterarm -zn- aezogen, durch welche Blutvergiftung eintrat, die deu Tod der Fron Herbeiführte.

(---) Trrberg, 26. Dez. Nach einer amtlichen Mel­dung ist infolge Felssturzes zwischen den Stationen Nie­derwasser und TriLerg am letzten Freitag abend der Schnellzug 176 mit beiden Lokomotiven entgleist. Beide Gleise waren vorübergehend gesperrt. Der Personenver­kehr wurde dnreü Umstcigen aufrecht erhalten. Verletz! wurde niemand. Am Samstag mittag war die Störung gehoben. Wie hierzu noch weiter berichtet wird, waren die Steinmasien bei der Ansfahrt aus dem letzten Tunnel vor der Station Triberg auf den Bahnkörper gestürzt, augenscheinlich infolge des rasch eingetretenen 'Tauwetters. Da daß zweite Gleise wegen Umbaus nicht befahren werden konnte, mußten alle Reifenden nmsteigen. Auch der Post­verkehr erlüt eine empfindliche Störung.

Nebrrlirrgerr, 27. Dez. Der leitende Arzt des Sanatoriums Schloß Spetzgart hier, Dr. Wilhelm Seitz, hat dem Mannheimer BoltSschulrektvrat das Anerbieten gemacht, n-ahr-nd der Weihnachtsferien 12 bedürftige Kinder aus Äröeiterkreifen vollständig unentgeltlich auf­zunehmen und auch die Reisekosten zu tragen. Auf die­ses Anerbieten hin sind 12 Mannheimer Mädchen mit einer Kinderpslegerin in dem Sanatorium eingetroffen.

Mutmaßliches Wetter.

Tie Auflösung des Luftwirbels geht nur langsam vor sich. Für Freitag und Samstag ist noch zeitweilig bedecktes, auch mit Schneefällen verbundenes, in der Haupt sache aber trockenes Wetter zu erwarten.

Württemberg.

(-) Stuttgart, 27. Dez. (Versuchter Landes­verrat.! Wie derSchwab, Tagwacht" aus Leipzig berichtet wird, hat das Reichsgericht den sozialdemokrati­schen Gemeinderat Wilhelm Schwab von hier wegen ver­suchten Landesverrats, begangen durch Verbreitung eines Flugblatts zu Gunsten Liebknechts, zu 2 Jahren Zucht­haus und 5 Jahren Ehrverlust verurteilt. Die Mit­angeklagten Hugo Rödel und Gottiieb Schlumberger wur­den freigesvrochen. Bleibt es bei der Aberkennung der Ehrenreckrte, die das Erlöschen des Gemeinderats zur Folge hüi, so will die Ironie des Schicksals, daß Westmeyer sich an? den Platz deZ Geopferten setzt.

l-i Eßlingen, 27. Dez. (Ausstellung.) Im Saas der hiesigen Müdchenrealschule wurde am Weih­nachtsfest eine reichhaltig Ausstellung von alten Trachten, altem Schmuck, Stickereien n. a. m. aus der/ Privat- sammlung von Frau Dosrat -Obrist-Jänicke eröffnet. Tie Fülle der Farben und Formen, die dem Beschauer vor die Angen treten, sowie der künstlerische Geschmack und die außerordentliche Handfertigkeit in den ansgestellrcn Gegenständen ist erstaunlich. Besonders treten Volks­trachten ans vielen deutschen Gauen in die Augen, die hohen Kunst- und Sachwert besitzen. Im Anblick der prächtigen Trachten kommt einem wieder der tiefe Kunst­sinn unseres Volkes zum Bewußtsein und der Verlust, den wir mit dem Aussterben dieser Volkstrachten zu be­klagen haben. Der Ertrag der Ausstellung ist. für die Kriegshilfe bestimmt. __

(O Oetisheim OA. Maulbronn, 27. Dez. (Mor d.) Am Sonntag nachmittag 4 Uhr wurde der Mschamker- lehrling Gotisier. Wahl von hier in der Nähe des Schönen­berger Waldes erschossen aufgefunden. Der Tote ist erst nach dein Mord an die Fundstelle geschafft worden. Bon dem Täter fehlt jede Spur.

(-) Geislingen a. St., 27. Dez. Ein hiesiger Bürger hat jedem Kinde eines Gefallenen, der bei seinem Einzug zum Militär in Geislingen oder Altenstädt wohnte, ein Sparkassenbuch mit einer Einlage von je 50 Mk. als Weihnachtsgabe geschenkt. Im ganzen kommen 69 Kinder in Betracht und die hochherzige Stiftung beläuft sic» auf 3450 Mk.

(-) Hei-eitheim, 27. Dez. (Fabrikjubiläum.) Tie bekannte Maschinenfabrik I. M. Vvith hier begeht am 1. Januar die Feier ihres 50jährigen Bestehens. Im Jahre 1913 ist der Begründer der Fabrik, Geheimer Kommerzienrat T-r. ing. Friedrich von Boith gestorben. Er hat die sogenannte Schleifmühle, eine kleine mecha­nische Werkstätte, von seinem Vater übernommen und sie zu solcher Höhe geführt, daß sie heute, auch im Kriege, annähernd 2000 Arbeiter un§ 300 Beamte beschäftigt.

(-> Tettnang, 27. Dez. (Verblutet.) Die Frau ->es als Nachtarbeiter in Friedrichshofen beschäftigten Tag- öhners Drehe» sprang, als sie ein warmes Fußbad nahm, ine Krampfader. Als die Hausleute auf . das Weinen >er Kinder nach der Frau sahen, fanden sie diese in den etzte.l Zügen. Sie ist an Verblutung gestorben.

reißt Herr russische» Handel an sich.

Petersburg, 26. Dez. In den russischen mwi-amm me- ren sich die Aiagen, Err.'iu.id dcu oeliüt'.e nur

das Wirt',Gastliche Lebe» Rußlands ganz im» sich addän'oia u machen und den Handel an sich -u reift D:- 5 ": >d-iwi von englischem Geld nehme erschreckend zu und der rus­sische Flacysh anbei gehe mehr und mehr i» die Hw.de ecm- »lcher Kapitalisten über, die uverall im Reich Filialen errichten Die russifche ZeitschriftIndustrie und Hände.' s.h.efte, der st ris­st,! che Kaufmann sei dem Engländer nichc gen.ii.hsr>, und ,...nde '

Bekämpfung des deutschen m Handel und Industrie" stellt fest, daß die Gewissenhaftigkeit der Deutschen den russischen Kaufleuten fehle.

Kri^gsteuerungszulagerr.

Berlin, 26. Dez. Zwischen den Finanzverwaltungen des Rerches und Preußens ist vereinbart worden, daß für die Beamten mit einem Diensteinkommen bis zu 4500 Mk. einschließlich zu Anfang Januar 1917 die Erhöhung der im Dezember 1916 gewährten einmaligen Kriegsteuernngszulage und zum 1. Februar 1917 eine Erhöhung der laufenden Kriegsbeihilsen erfolgen soll.

Die Schlacht an der Somme m der, Monaten August bis November,

Aus dem Große» Hauptquartier wird uns geschrieben:

Nach erheblichen Anfangserfolgen an Geiändegewinn und Beute mar die große Somme-Offensive der Caqlünd.r und Frau zosen um die Mitte des Juli zum Stehen gebracht worden uni hatte während des letzten Drittels dieses Monats keine nennens werten Fortschritte mehr erzielen können. Auch der gewaltige Ansturm auf unsre ganze Front, welclM am 30. Juli einst setzt hatte, und dessen Nachweisen sich noch bis zru» i August bemerkbar machten, hatte den Feinden keine andern Ergebnisse als die am 25. den Engländern geglückte Eroberung d.c Trümmerstätte des Dorfes Pozieres gebracht.

Der weitere Verlauf der Sommeschlncht seit Anfang Augm bietet den Anblick eines ununterbrochenen, ungeheure» Ringc»,.. Während dieser gesamten Zeit hat die Kampftütigkeit bis End. November nicht einen Augenblick nachgelassen. Ganz demlich heben sich indessen aus dem geschlossenen GesamibUde solche Grupp»» von Kämpfen hervor, die sich als besondere Kraf au streugungen unsrer Gegner kennzeichnen, und aus ihrer Mioe treten einzelne Tage noch besonders alsGroßkampftag.-" per vor. Unter diesen größeren Anstrengungen unsrer Feinde lais.-n sich solche unterscheide», die den Gesamtangrisf aus der ganzen Front oder auf sehr großen Frontabschnitten bringen, und solche, in denen der Feind seine ganze Kraft auf die Eroberung ein­zelnen ihm wichtig erscheinender Gelündeabschmtte oder Stütz- puuk.e, wie Dörfer oder Waldstücke, znsainmenrafst.

I.

Betrachten wir die Lage, wie sie zu Anfang August bestand, so ist daran zu erinnern, daß es dem Feinde während des ersten Monats seiner Anstrengungen gelungen war, in dem Abschnitt zwischen Ancre und Somme einen Geländegeivinn zu erkämpfen, welcher an der uns Angewandten Seite eine stumpf­winklige Einbuchtung darstellt, deren Spitze bei Delvüie-Waid liegt. Im Abschnitt südlich der Somme stellte der feindliche Geiändegewinn ei» unregelmäßiges Viereck dar, dessen Flächen­inhalt ungefähr der doppelte de; Norda'oschnittes war.

Den Inhalt des August nun bilden dauernde heftige An­griffe unsrer Feinde von der Gesamtheit der bislang erkäinpsten Fronten aus. Zu großen einheitlichen Angriffe» schwoll diese Kainpftätiakeit vor alle» Dinge» in der Woche des 13. bis 18. August an, ferner in den Tage» nach dein 24. August und endlich am 31. August. Das Ergebnis dieser größtenteils mit un­geheurer Erbitterung und beständig hin lind her schwankeiiüeni Glück geführten Kämpfe ist gering. Am 2. August verloren wir die Monacu-Ferme, am !2. ein Waldstück bei H.-m, am 17. und 18. einzelne Grabenstücke in dc.n Abschnitt von Martinpuich bis Maurepas, und im letzten Drittel des Monats gingen noch weiterhin einige Gräben an den Hauptmchrisfsstcllen bei Mau­repas und Mac-inpuich verloren. Im ganzen aber kann »ia>i sagen, daß der Mongt August die feindlich« Offensive vollständig ins Stocken gebracht hat, trotz beständiger, abwechselnd auf der Gesamtfront lind an einzelnen Frontabschnitten mit größter Wild­heit sv.t.i nie:de: Kämpfe. 2m August halten die Herren Lloyd George und Churchill sehr gedämpfte Reden, iudnn sie davor warne», einenleichten" Sieg zu erwarten. Diese Rede» fin­den in Frankreich ein noch viel ernsteres Echo. Um die gleiche Zeit warnen auch französische und englische Kriegsberichterstatter und Mt.i K'.d >t --r ihre Landsleute vor iE --trieben«« Stec.es- hosfiiungen. Und endlich stellt Herr Lloyd George in seiner erwähnten Red" am 22. August ausdrücklich fest, daß ein Durch­bruch ;,gar nicht vernünftig" wäre!

Wenn wir in diesem Zusammenhänge uns, daran erinnec.,, oaß die große russische Offensive, die sogenannte Brnssilvm- Ojfcnsivc, welche im Beginn des Juni eingesetzt hatte, ebenfalls nach kurzem, allerdings beträchtlichen! Erfolge im Laufe der Mo­nate Juli und August sich völlig festgerannt hatte, wenn wir ferner erwägen, daß am 27. August Rumänien veranlaßt morden ist, in den 'Krieg einzutreten, so können wir nicht umhin, eine» Zusammenhang sestzustellen zwischen dem Austauchen eines neu n Kämpfers in den Reihen der Entente und einer Erscheinung, welche der September brachte, nämlich dem Wiederauf­flammen der Somme-Offensive.

II.

Betrachten wir die Gestaltung der feindlichen Front im Eomme-Ab'chniit zu Beginn des September, so laßt sich scsl- stellen, daß diese im Südabschnftt keine nennc-nswerte Verschie­bung erfahren haite. Aber auch im Nordabschnitt stößt die Frontlinie noch immer im wesentlichen in der Form eines stumpfen Dreiecks in unsere S.ellnng hinein. Während bisher di.- feind- liehen Anstrengungen ohne eck.-nnbarcn sccacegischrn Grundgedan­ken dem etwas plumpen Versuch ,,c- tc, , . alle», durch das Ueber- gewichl der Zahl und des Materials unsere Fronten allmählich zu zer m ürben , lassen die. nun beginnende» Kcimpse ganz deut­lich einen bestimmten E. . c- ' k, i erkennen: an Stelle d's A b n u tz n ng s k a m p f e s wieder den strategi­schen Durchbruch treten zu lassen.

Bei Beginn der Sorameschli-chc schwebten den beiden gegen -uns kämpfenden Heeren als nächstes Ziel ihres Durchbruchs wohl die zwei wirtschaftlichen Mittelpunkte des Hinterlandes un­serer Ausgangsstellung, die Städte B a p a u in e und Peroiw ne, vor ersteres als Ziel der Engländer, letzteres als das der Franzosen Obwohl die Franzosen an ihr Ziel Peronne bereits im Juli bis auf weniger denn eine» Kilometer hcrangekommcn waren, war es ihnen doch während des -Augusts nicht gelungen, sich der Stadt noch weiter zu nähern. Aus dem Gesamtverlauf der Kämpfe des Monats September nun ergibt sich mit Deut­lichkeit, daß die Franzosen die H a up t r i ch t u n g ihres An­griffes und sein erstes Ziel verändert haben. Ein fran­zösischer Befehl verzeichnet als französisches Angriffsziel für den September das Dorf Bertincourt, während die Anstrengnn gen der Engländer vor wie nach auf Bapaume zielen. Mit einem Worte: auch die Franzosen verlegen im Monat Sep­tember den Schwerpunkt ihrer A n st r e n g u n g c n in den N o r d a b s ch n i t t. Sie wählen sich eine Richtung, die mit der­jenigen der Engländer im wesentlichen zusnnimensällt, so daß die Scknittpnnkte der Angriffslinien in der Verlängerung der ur­sprünglichen Dreicckspitze liege». 0

Indem aber gleichzeitig auch die Kämpfe im Süda li­sch» itt mit unverminderter Heftigkeit foctdauern, entstehen zwei im wesentlichen getrennte Schlachten.

In dem nunmehr zu betrachtenden Zeitabschnitt scheint die Eroberung der Stadt Peronne nicht mehr im Mittelpunkte der iiaen der Sran»oien »u stellen.. Die AnariHe im Bezirk

NE SikdMä'chi wenden ihre -HcüipMüchk aus dM" AvfMitt von Peronne nach Südosten. Die Römcrstraße, welche wie mit dem Lineal gezogen die französische Landkarte von Amiens bis Ver­wand durchquert, bildet die Nordgrenze der nunmehr sich sin Ab­schnitt der Südsch'.acht enlspinnenden Kämpfe. Während bis zum 1. September die Franzosen südlich der Römerstraße kaum nen­nenswert über ihre Ausgangsstellung hinausgekommen waren, be­ginnen sie nun mit Macht auf unsere Front südlich der Römer­straße zu drücken, mit dem offenbaren strategischen Ziel, die Kampffront der Sommeschlacht nach Süden zu erivei- lern. An dieser Stelle dehnt sich nun die Schlacht, welche bis dahin bei Vermanbovillers ihren Südpunkt erreicht hatte, van dort bis südlich Lhilln aus und erhält in dem Städtchen Lhaul- «es ein neues örtliches Angriffsziel.

Zunächst stürmten die Franzosen am 5. September auf der 20 Klm. breiten Front von Barleur bis Lhilly an und gewannen das in unserer Ausgangsstellung liegende Dorf Chitly und im weiteren Verlause ihrer Angriffs am 7. September das Dorf B e r nc a ii d o v i l I e r s. Am 17. September eroberten sie im Verlauf eines gewaltigen Gesamtangriffes die Dörfer Berny und D e n i e c o u r t. In der Fv'gezeit nahmen die Kämpfe der Südschlncht eine mildnc Form an, bis zu ihrem Wiederauf­leben am 10. Oktober. An diesem Tage machten die Franzosen nach mehrtägiger Artillerievorbereitung wiederum einen Fortschritt, weicher die Höfe Gcnermont und Bovent umfaßte. Im Ab­schnitt zwischen Genermont und Chaulnes tobten seitdem heftige Kämpfe, deren Mittelpunkt das Dorf Ablaincourt und die benachbarten Waldstücke bilden. Zur Zeit befindet sich das letztgenannte Dorf im Besitze der Franzosen. Das feindliche Vor­dringen hat in Richtung auf das Städtchen Chaulnes Fortschritte gemacht.

Wehrend die Gefechtshandlungen der Südschlacht sich bis zum 10. Oktober nur in ihrem Südabschnitt südlich der Römer­straße abspielten, hat im letzten Drft.el des Oktobers eine Gruppe von Kämpfen stattgefmiden, deren Mittelpunkt die bereits seit 16. Juli im Besitze der Franzosen befitidliche M a I s v n net t e > Ferme und die sie mit Biaches verbindenden Gräben bildeten. Am 18. Oktober nahmen die Franzosen einen Teil unserer Stei­lungen zwischen Maisonne-,tc und Biaches. Am 21. wurde ein Gegenstoß angesetzt, der einen Teil der verlorenen Grüben zurück- gewann. Am 29. Okiobcr brachte ein neuer Angriff uns nicht mir den Nest der verlorenen Siellungen, sondern darüber hinaus die Wiedererorerung der Moisonette-Ferme.

Der November brachte die Südschlacht zu nahezu vollstän­digem Stillstand. Einzig Aue Gruppe örtlicher Kumpfe ist her- vvrznheben, dis sich um den Besitz des Dorfes Pressoire und de» südlich davon gelegenen Waides drehten. Beides ging am 7. No­vember an den Feind vcrcvrcn, wir »ersuchten in hin und her wogenden Kümpfen vergebens, Dorf und Wald wieder in un­seren Besitz zu bringen. In- übrigen beschränkte sich die Gefechts­tätigkeit im Südabschniti wübrcnd des ganzen Monats November auf Actilleriegefechte mit wechselnder Stärke und auf Patrouillen- kämpf«.

Wertere Kreuz-Ritter 1. und 2. Kl.

Mit dem Eisern n Kreuz 1. Kl. wurde ferner geschmückt: Leutnant u. Koinpagnieführer Eisen- hard, Untcrlehrer hier, sowie 2. Kl. Wilh. /WM S ch w c r d t l e, Sehn des ck Wilh. Schweidtle, von hier. Wir gratulieren.

Vermischtes.

Kokdhft.mster. In Schlellstadt im Elsaß st>»rb

i » rin Mann, in dessen Nachlaß 25 000 Mark in >0- und 20-Markilüaen gefu-iden wurden.

Lattnucu. A,.s Bozen (Tirol) wird gemeldet: T,-p Tor? Raben/"in 1" von Lawinenstürzen heim- gcsuchl worden. 11 Personen, 9 Wohnhäuser und viel Bich fielen dem Ereignis zui.i Opfer. Ter Schaden wird auf 200 000 Mk. gei cätzt.

Banerulege». Ans Schleswig-Holstein berichte» Zeitungen, daß dasBauernlegen", d. h. das Aufkäufen von Bauerngütern durch Geschäftsleute, die durch HeereS- licscrungen und Kriegsspekulationen viel Geld verdient haben, in auffallendem Maße sich mehre.

Tn- Preisprüfungsstelle in Berlin ist gegen di« Bin Preiserhöhung in Berlin eingeschrittcn. Sie erachtet den für 1915/16 festgesetzten Höchstpreis von.33 Mk. für den Hektoliter im Großverkauf immer noch für aus. reichend, zumal das Bier in der letzten Zeit von den Brauereien recht erheblich gestreckt worden sei. Der Preis für l Liter ini Ausschank dürfe 57 Pfg. nicht übersteigen.

Ei- c Gans teurer als ein Kalb. Zwei bemev- kciiswrrlc Verkäufe wurden, nach derElb. Ztg.", in B r o m berg (Posen) abgeschlossen: Ein Kalb im Gewicht von 88 Pfund erzielte bei einem Höchstpreise Von 60 Mk. inc den Zentner Lebendgelvicht den Betrag von 52,30 MO: eine Gans von 15 Pfund dagegen erbrachte bei einem Kriegspreise von 4,50 Mk. für das Pfund und diese'' Preis ist jetzt noch nicht einmal Höchstpreis ihrem Verkäufer 67,50 Mk. ein. Das Kalb war als» 1.5 M! billiger als die Gans bei 88 zu 15 Pfund.

Al erlei Un'aubeccs. In Berlin wurde ein Händler ver- yoftet, der auf dem Lande geringes Obst in großen Mengen ausknufcn ließ, das er in Berlin um 75 Mark den Zentner weilerverkaiiste. Der Wuchererarbeitete" mit einem Gewinn von 350 Prozent. Das Knegseriüihrnligsanit hatte auf die Le­bensmitteln ncherer in Berlin während der Weihnachtszeit ein wachsames Auge und cs gelang ihm, drei Lisenbahnwägen Gänse im Wert von 180-i 00 Mark und für 500 000 Mark Aepfel recht- zeitig zu bcschiägnabi.-.en. ehe sic im Schleichhandelverwertet" werden konnten. Dabei kam man einer Wuchergesellschast von Großhändlern auf die Spur, die am Alexanderplatz eine förmliche Börse für Wuchergeschäfte in Lebensmitteln unterhielt. Gs wurden verschiedene Berhajunigen vorgcnommen. ^

ItO VVÜ-Mcuk Spei de des Kronprinzen von Bayern. Kron­prinz Rupprecht von B.uiern hat dem Kciecismlilisterium für Kiicgssiiuorge 80 000 Mark, dem 2. Infanterie-Regiment 15 000 Ma.k, dem Insanceric-Leibregiment und dem I. Feldartillerle- Recsimeitt je 2500 Maik gestiftet. Der Kommandeur des Alpen» kor: s, G.nei alleiNnani Krasft von Deilmenfingen, stiftete au» Mitteln des Korps für die Kriegsfnrsorge der Angehörigen des Korps 70 000 Mark.

Ga Hofer ve.urteilt. Der Münchner Schriftsteller Ludwig Ganghvser wurde zu 5t)0 Mark Geldstrafe verurteilt, mril er auf einem Bahnhof in Tirol im August d. 2. den Berliner Rechts- aittinü Wftheim Kor» ohne jede Veranlassung schwer beleidig,!. '"Nie.

Allerlei Unfaubc cs. Das bayerische Kriegswuchcramt hat die Lageibestaune einer Anzahl von Münchener Gcflügelhündlern in den Kühlanlagen der großm Markthalle wegen des Verdacht, der Zurückhaltung vor. Waren und der Preistreiberei, im ganzen rund 20/0 Stück Gänse und etwa 4000 Stück Hühner, Fasanen und Kleiugcflügcft mi, tt e chlag belegt. Ferner wurde am Haupt- bahnhos eine Sendung von 24 Zentnern Gänse, die heimlich.nach, Berlin weilergcleitet werden sollte, beschlagnahmt.

Allerlei Unsauberes. Die Bankbeamten Eßmann, Dürr und Eamlowski in Köln a. Rh. wurden zu 1p, bis 5 Jahren Ge­fängnis vc-rniteill, weil sie im Schaafshausenschcn Bankverein 8