Artilleriesener.' Bei einem Patvouillettgesecbt östlich de? Wardar nchmeir wir zwei Engländer gelangen. Um Fuße der Belassen Planina schwaches -lrtil-eriefener. An der Strnmafrant Patrouillenscharmützel. An der Ku, e des Aeaäischen Meeres Ruhe, Rumanr, ch e «zr out: Keine Veränderung, Längs der Donau Ruhe. Z» dev Dobrndscha schlvacbes Artilleriesener und Gewehriclnine. Wir zersprengten zwischen Kusti? Mamut und Etliche durch unser Feuer eine aus drei Bataillonen und zwci Batterien bestehende feindliche Abteilung. Auf der ElmM ließ die Bedienungsmannschaft Geschütze und Mumtw onskisten zurück. An der Küste des schwarzen -Aceies Ruhe.

Der rumänische Tagesbericht.

WTB Bukarest. 18. Okt. Amtlicher Bericht von gestern. Nord - und Nordwestsrvnt: Westlich von D'lghes wur­den scindliche Anqrifse, abgeschlagen. Der K?mpf dauert an. Im Bicap-Tal würden feindliche 'Angriffe gleich chls abgeMa- aen Unsere Truppen halten ihre Stellungen westlich der Ölende.

Im Trituz-Tal wo d-r Feind bsi ^ Agas vorruckte ch der Kamvs im Gauge. Im Lnzul-Tal ist der Feind ubei die Gri.i, zurilckoeschlageu. Unsere Artillerie mähte ein seindliches Bann Ion niederst das geschlossen vorginq. Wir nahmen von diesem Batail­lon 58 Mann gesangen und erbeuteten 1 Maschmengewehr. Im Oituz-Tal sehr lebhafte Kämpfe. Die Grenzsleünnqe.i guigen mehrmals von von einer Hand in die andere über. Der Kamps dauert an. Kleine 'eindliche Abteilungen näherten NM der Grenze zwischen Casin und Zabala, wurden aber zuriickgeschlagcn. Im Buzeu-Tal zwang unsere Artillerie die feindliche Infanterie, ihre Gräben a». ,u >-.ben und sich »ach Norden znriickzn,ziehen. A.ir machten 140 Gefangene. Bei Taliladuzi machten unsere Truppen einen Porstos; bis zur Ama Buzcnlui und Boza Bama, wo sie den Feind angrissea. Bei Bratocea und Predeiuz Gefechte ohne Bedeutung. Bei Predeal Artillerietätigkeit. Ein Anglist ouf unsere linke Flanke wurde zuriickgeschlageu. Iu der Gegend von Rucar halten unsere Truppen, die auf dem Hügel von Maicas zurückaeschlageu worden sind, ihre Stellungen trotz wiederholter feindlicher Angriffe. Westlich Caineni greift der Feind in der Gegend des Bobulberges au. Der Kampf dauert an. Auf der übrigen Frant bis zur Donau und bei Orsova ist die Lage un­verändert. And er Siidsront keine Milderung.

In einem über Paris kommende» Bericht vom 16. Oktober heißt es: General Praporescu ist gefallen. Die Lage hat sich merklich gebessert. Das Vertrauen der öffentlichen Meinung nimmt wieder zu trotz der pessimistischen Nachrichten, die von interessierten Agenten in Umlauf gesetzt werden, denn trotz der Tätigkeit der Polizei arbeitet noch eine gewisse Zahl von Spio­nen, namentlich Frauen, in Rumänien. Man darf nicht ver­gessen, daß man in Bukarest vor dem Kriege uiigerähr 100 000 Oesterreicher und Deutsche zählte, und daß Bukarest das Große Hauvtguartier der deulschcu, von der Gesandtschaft orgav.isierten Spionage war. Das Reinemachen von Bukarest Uiiiimi entspre­chend lange Zeit in Anspruch und macht Schmierig!,, sten. Die Anstrengungen des Feindes dauern in den Engpässen von Oitzu und Predeal, s »wie Brancucnr fort. Er wurde überall zurückge- schlagen. In der Gegend von Predeal wurden gestern früh erbit­terte Angriffe zuriickgeschlageu und dem Feind schwere Verluste zugesügt. Das Vertrauen ist unversehrt.

Der kranke Großfürst.

Petersburg, 18. Okt. Großfürst Nikolaj Nikolajs- witsch, der zum Oberbefehlshaber in der Dobrudsclia er­nannt worden ist, katzm vorläufig den Oberbefehl nicht übernehmen, da er wegen Erkrankung den Kaukasus nicht verlassen kann.

Die Ereignisse im Westen.

Der französische Tagesbericht.

WTB. Paris, 18. Okt. Amtlicher Bericht von gestern nachmittag: 'Nördlich der vomme eroberten die Franzosen im Dorf Saiily-Saillisie eine neue Häusergruppe. Die Deutsche» unternahmen am Vormittag einen heftigen Gegenangriff, wo­bei es ihnen gelang, in einige Teile der ersten Linie ein­zudringen. Ein sofort cinsctzcnber Gegenangriff warf sie völlig zurück. Die Zahl der gestern von den Franzosen gemachten Geianacnen beträgt SO. Die Franzosen erbeuteten 2 Maschi­nengewehre. Südlich der -Somme scheiterte ein neuer Angriff aus die französischen Stellungen östlich Berny-cn-Santerre im Feuer. Auf dem übrigen Teil der Front anssetzendes Geschntz-

feuer. Flugdienst: Fronzöii'che Flugzeuge lieferten in der Sonimegegend 65 Kümpfe, in deren Zerlauf zwei deutsche Flug­zeuge abgeschvssen wurden und drei andere steil in den deutschen Limen niedergingcn.

O r i e n t a r in e e: Der Artilleriekomps dauert an, beson­ders heftig ans dem rechten Warüarnser. Serbische Truppen schlu­gen heftige Eegemmgrisse an der Bcllonwda und der Eerna -»rück.

Abends: An der ge'ainten Sommefrvnt beiderseitiges heftiges Bombardement. Der Feind nmernohm östlich Belloq-en-Sän- terre zwei neue Anoriste, die ebenso, wie die vorhergehenden, voll­ständig zmückgeschnigen wurden. Er erlitt starke Verluste . Luftkrieg: Deutsche 'Flugzeuge warfen ohne militärisches Ergeb­nis einige Bomben auf Amiens.

Belgischer Bericht: Im Laufe der Nacht Tätigkeit der belgischen Potrvniiien an der gesamten Front in der Gegend von Klosterboeb und des Fährmönnhanses. Im Verlaine von Streifen in Deutsche Gräben wurden etwa 20 Gefangene cm- aebracht. .Heute Artillerie- und Bomdenlmmpf sowohl im Ab­schnitt von Dirmnideu, wie ln der Richtung Boesinghe.

Der englische Tagesbericht.

WTB. London, 18. Okt. Amtlicher Bericht von gestern nachmittag: Wir drangen westlich der Serre in die feindlichen Gräben, ein.

'Abends: Wir beschossen die feindlichen Stellungen in der Nähe von Neuville Samt Tonst »nd Wmscimete nordöstlich von Ppern. Eüdlim der Anrre bei, e:seiiige lebhafte Artiiierietätig- keit. llnsere Flugzeuge bemn.fen o.i antzcrvrdentiich lebhaften Erknndnngsflügen feind.iche Eipnbnhnlinien, Bahnhöfe, Fabri­ken und Magazine . -i feindliche Flugzeuge und 2 Drachenbal- jvns wurden zun: Absturz gebracht.

Der Krieg mit Italien.

HTB. Wie», >8. Olt. Amtlich wird verlautbart vom 1.8. Oktober 1918:

I t a l i e n i s cb e r N r i c. g s s ch au p latz: ' Gestern abend griffen beträchtliche Kräfte des Feindes unsere Steilungen am Monte Tesio. 'Löste Rücken und nördlich des Pasubisugipfels an. Tie tapferen Verteidiger schlugen diesen Vorstoß blutig ab. An einzelnen Stellen der Fleimstal- und Tolomstcusront, sowie ans der Karst- hoclsiläche war die Arlillerieustigkeit zeitweise recht lebhaft.

zur See.

Amsterdam, l8. Okt. Nach einer Llopdsmeldung ist der norwegische DampferKong Alf" am 14. Okt. versenkt worden.'

Ein merkwürdiger Fall.

Genna, 18. Okt.Lavoro" meldet: An Bord des Uebcrseednmpsers ,,Taormina" wurden 30 Pferde­wärter und ein Tierarzt verhaftet. Ter Tampser hatte eine Ladung -amerikanischer Pferde für die italienische Regierung;. Tie Verhaftungen werden damit begrün­det, daß während der llebersahrt der größte Teil der Pferde verendete, vermutlich durch Vergiftung. Ans dem Tampser wurden Gi'tsl-iisE.chen und Snblstwstoastillen beschlagnahmt. Tie Verhafteten sind Franzosen, Eng­länder und Amerikaner.

Neues vom Tage.

Berlin, 18. Okt. Ans die 5. Kriegsanleihe sind bis zum 1-l. Oktober 7 334 Millionen Mk. gleich 88,9 Prozent des bisher bekanntgewvrdenen Zeichnnngsergeb- nisses von lO 651000 000 eingczahlt worden. Tie Dar­lehenskassen hatten bis znm 7. Oktober Darlehen für die Zwecke der 5. Kriegsanleihe im Betrage von 38,3 Millionen Mk. gleich insgesamt 0,61 Prozent des ge­zeichnete» Auleihebcrrages und bis zum 15. Oktober Kriegsanleihe-Darlehen.in .Höhe von 56,6 Millionen Mk. gleich 0,77 Prozent des gezeichneten AB , b lrags ge­währt. Tie Jnai'.spruamahine der Darlehenskassen für die Zwecke der fünften Kriegsanleihe war also bisher sehr gerinafüz'g.

Zürich, >8. Okt. Tic schweizerische Heeresleitung

VVecier 6Iüek noek 8tern.

Von Edmund Hopser.

Nachdruck verboten.

Das ist's eben!" unterbrach er sie von neuem in jener zioeibelhaften Weise,diese unendliche Liebe beun­ruhigt mich, sage ich! Im Leben waren er und deine Schwärmerei sehr unschuldig, er der reine Ordensritter von den drei Gelübden, und du ich muß gerecht sei., und gestehen, daß diese deine Liebesschwärmerei gleich­falls etwas von einer Klosternonne hat, die dem Erden­leben abgestorben ist! Nun, aber, nach seinem Tode, und zwar nach einem solchen Tode, ist das Ding viel gefährlicher. Tn bist aus Trauer um ihn krank gewor­den, und wirst aus Trauer um ihn nicht gesund. Und das soll mich nicht beunruhigen und mich ihm nicht Frieden wünschen lassen in seinem Grabe?"'fügte er mit einem Lachen hinzu, das mau unter anderen Umständen uist an einem anderen Menschen beinah hätte ein grimmi­ges heißen mögen, während bei ihm vermutlich nichts sonst darin lag, als eine ernstliche Zufriedenheit mit dem Scherz, den er in seinem Sinne eben gemacht haben wollte. Daß ihm derselbe in unserem Gefühl nicht ge­lungen, war, wie er einmal geartet, am Ende nicht seine Schuld.

Auch Agnes, die sonst zu schweigen oder wohl auch einmal durch eine leichte Wendung den versuchten Scherz zu einem wirklichen zu machen pflegte, schien diesmal ernstlich verletzt zu sein.Ja, schütteln Sie nur den Kopf," sagte sie, da sie mich eine solche Bewegung machen sah,Frisingen ist nicht bloß grausam, sondern auch un­vorsichtig. Was müßten Sie von mir und Wenzel denken, wenn Sie, wenigstens Ihre Hermine, nicht eben so gut wie mein Mann wüßten, wie es mit dieser Liebe stand, daß sie begann, da er mich auf den Armen trug, und gerade am innigsten wurde, als er mir, da ich kaum er­wachsen war, zuerst von seiner Liebe zu seiner späteren Frau und all' den Hindernissen und Bedrängnissen er­zählte, mit denen er zu känipfen hatte. Wundern Sie ach nicht über diese Verteidigung," fuhr sie, leicht gegen mich gewendet, mit schwermütigem Lächeln fort.Ich bin sie ihm und mir schuldig. Ich weiß nicht sah und liebte ich in ihm mehr den Vater, mehr den Bruder, »der mar es beide-- Es war das Beste, das Reinste

st» Höchste, was ich je empfunden habe, und daran dar - .an nicht rühren." -

Pardon, Pardon!" rief er wiederum mit jenem so. genannten launigen Lachen,ich bescheide mich und ge- ' horche! Gegen den Lebenden sag' ich auch kein Wort - er hat uns nicht.- zu Leide getan. Ter Tote aber soll uns zufrieden lassen und selbst -i 'wen sein." j

Spotte nicht, Ealirt!" sagte si- ; ;,aft, und dies- ! mal war es ein wirkliches Zürnen, da. aus ihrem Augc ( zu ihm hinüberblitzte.

Er ließ noch- immer nicht nach.Spotten?" rief er, den Knau c auch, mir ist's bitter ernst! Ter Tote belästigt uns mehr als der Lebende, und bei den bedenklichen Um­ständen, welche seinen Tod - "

Genug," unterbrach sie ihn mit bemerkbarer Er­regung, und.ihr Auge ruhte dunkel auf ihm.Dies: Anspielungen lnn mir weh und sind für die Freunde entweder zu viel oder zu wenig. Das soll nicht sein, Sw sollen selber hören und urteilen. Ich rede sonst nicht davon, e-s ist mir allzu heilig. Aber es muß eben sein, und Sie Sie werden mich nicht mißverstehsn." Sie lehnte sich leicht in den Stuhl zurück und legte die Wange in -die .Hand, als wolle sie ihre Erinnerungen sammeln oder als wolle sie Fassung gewinnen für ihre Mitteilung.

Ich sah vorsichtig zu ihm hinüber der Schein des Windlichts, der ans sein Gesicht fiel, .zeigte mir, daß sein Auge mit seltsamem Ausdruck ans ihr ruhte be­stimmen konnte ich ihn nicht. Ich sah nur, eigentlich zum ersten Mal, daß dies Auge nicht immer müde blickte, son­dern gelegentlich auch von einem und zwar ganz anderen Leben zeugte, als das war, welches man hinter dieser kalten und starren Außenseite zu -finden gewohnt war. j Da aber war «ul) meine Beobachtung schon vorbei- i Sie erhob den Kopf und ihr Auge war voll Schwer­mut und ihr Ton, Da sie nun redete, so sanft und me- wdisch wie je. Tie Aufregung war besiegt.

Ich muß ein wenig weit ausholen," fing sie an, aber Sie dürfen nicht erschrecken, ich werde sehr schnell zu der Hauptsache kommen. Als meine Eltern gestorben waren und meine Tante mich bei sich aufnahm, war Vetter -Wenzel schon Offizier, das heißt, gute fünfzehn bis sech»- zehn Jahre älter als ich. Er war aber von Anfang an und so oft er auf Urlaub kam, gegen mich nicht wie andere . Leute dieses Standes und Alters, welche Kinder üöcbÄens

hat die Einführung des Stahlhelms bei dem schwei­zerischen Heer beschlossen.

Immer wieder Polen.

London, 18. Okt. (Reuter. Präsident Wilson teilte mit, daß sein persönliches Ansuchen an die europäischen Herrscher, bei der Nahrungsmitteloersorgung der dem; Hungertod preiSgegebenen Polen" znsammenzuwirken, -sehlgcschlaaen sei. Antworten seien eingegangen von Groß­britannien, Frankreich, Oesterreich-Ungarn und Deutsch­land, aberwesentliche MNimngsverschiedenheiten" ver­hinderten ein Uebereinkommen.

Pein schwedischer Vrnfuhrtrust?

Kopenhagen, 18. Okt.Nalioiialtidende" meldet ans Stockholm: Tie neuen Verhandlungen mit Eng­land über ein Handelsabkommen sind ans unbekannter Ursache plötzlich verschoben worden. Auch die schwedischen Unterhändler, die morgen nach England abreisen sollten, schoben ihre Reise um eine Woche ans. Dev Korrespondent des Blattes bezweifelt die Richtigkeit der Meldung von der geplanten. Gründung eines schwedischen Einfuhrtrustes unter der Leitung eüker privaten Stockholmer Bank.

(Lhristiarria, 18. Okt. Norwegens Bank hat ihren Diskont vom 18. Oktober ab ans 5 Prozent erhöht.

Ausfuhrverbot.

Kopenhagen, 18. Okt. Tie Regierung hat von heute ab die Ausfuhr von rohen Pferdehäuten in jedem Zustand, ferner von Haaren von Pferdeschweifen und Pferdemähnen, sowie, von Kiihschwänzcn, und endlich von Seegras in gesponnenem Zustand für Korbmachergebranch verboten.

Massenkundgebung für König Konstantin.

Athen, 18. Okt. Lins dem Marsfeld hielt König Konstantin eine Schau ab über die Mannschaften der Schiffe, die von den Alliierten genominen worden sind. Ter König hielt eine Ansprache. Eine ungeheure Men­schenmenge brachte dem König begeisterte .Huldigungen dar. Am Umzug beteiligten sich Soldaten, Matrosen und vor allem Reservisten, die von Anhängern des früheren Ministers Gnnaris geführt wurden. Die meisten trugen Bilder des Königs. Der französische Admiral Fournet wurde au-Zgepsissien, vor der englischen Gesandtschaft wurde ebenfalls gepfiffen. Bor der amerikanischen Gesandtschaft machte die 'Monge Halt und protestierte gegen die Lan­dung deS Detachements der Alliierten, sowie gegen ihre? Anwesenheit in Athen und bat um Schutz. Der ameri­kanische Gesandte.war abernicht anwesend".

Athen, l-R Okt. Tie ganze Nacht hindurch herrschte zlvis . en Athen und Tatoi ein äußerst starker Verekhr. Alle ofbeamten sind in den Palast berufen worden.

Eine große Volksmenge mit griechischen und ameri­kanischen Fahnen durchzog bis in die Pacht die Straßen und rief: Nieder mit dem Vierverband! Bor dem Hause des Venizelos würben Drohungen laut.

Bukarest, 18. Okt. Brätianu hlat Take Aones- cii und MarghÜoman anfgefordert, in das Ministerium eiuzntreten. lJmescn ist bekanntlich Russenfreund und ein Miturheber deS Kriegs, Marghiloman, ein Führer der Konservativen, ist Deutschfreund und war bis zum letzten bemüht, den Krieg zu verhüten. Bratianu scheint den Boden unter den Füßen wanken zu fühlen.und er möchte sich die nötige Deckung verschaffen. Ob Marghi­loman in das Kabinett der käuflichen Kriegshetzer ein- treten wird, ist aber sehr unwahrscheinlich. Die Herren sollen die Verantwortung selber tragen. D. Sehr.)

Bukarest, 18. Okt. Eine französische Generalstabs­mission, General Berthclot, 8 Obersten und 8 Majore,

nur gelegentlich einmal necken mögen, sondern stets voll

Herzlichkeit, voll Teilnahme und liebevollein Verständnis, wie es ich muß meine Worte von vorhin wiederholen - nur ein Vater oder älterer Bruder sein kann. Und diese Zuneigung nahm, da er und ich älter wurden, nicht ab, sondern steigerte sich und wurde nach und nach zu dem besten, treuesten und reinsten Gefühl, das ihn und mich erfüllt hat. Er hatte, als ich alt genug war, ihn zu verstehen, kein Geheimnis vor mir; seine Leiden und i Freuden, sein ganzes Innenleben trug er zu mir; von seiner Liede erfuhr ich zuerst und ich mußte, als er sich endlich wirtlich verlobte, seine Mutter davon unterrichten ! und ihren Widerstand besiegen, die Braut war Prote- > stantin.

!Gleich darauf kam er zu uns, und so glücklich habe ich ihn nie gesehen, so glücklich waren auch die Mutter nnd ich noch niemals gewesen. Es herrschte sogar einmal ein gewisser Uebersluß in unserem armen kleinen Hause," fügte sie weich lächelnd hinzu.Wenzel hatte einen bril­lanten Pferdehandel gemacht und teilte den Gewinst red­lich mit seiner Mutter. Wir brauchten uns nicht zu ängsti­gen noch zu schämen, als er eines Tages einen Kanteraden mirbrachte, den er auf der Post getroffen und nicht im Gasthof wohnen lassen wollte. Es war ein Herr v. Gebern, damals Oberleutnant in einem Jägerbataillon, Wenzels Jugendfreund und Kamerad, noch von der Militäraka­demie her. Seit ihrer Anstellung in der Armee hatten sie sich nicht wieder gesehen, und fanden sich-, da sie-einander so nnvcrmntct trafen, beide als Verlobte wieder, denn auch Gebern kam von einen: Besuch bei seiner Braut zurück.

Ich brauche Ihnen wohl nichts von der Stimmung zu sagen, welche, die beiden Männer in diesen glücklichen Tagen beherrschte, und auch uns, wenigstens mich, mit fortriß. Tenn Wenzel tat's nicht anders, ich mußte, wie eine wirtliche Schwester, stets die dritte mit ihnen sein und war es, als ich die erste Scheu überwunden und Eichern besser tennen gelernt hatte, in voller Glück­seligkeit. Beide waren sehr ähnliche, ernste und tiefe Naturen, für alles Hohe begeistert, nur verschieden darin, ch durch Geberns ganzes Wesen, durch seine An- pyauu.ig der Welt und des Lebens jener Zug ging, den j wir mit dem. Ausdruck Schwärmerei zu bezeichnen und i zugleich leider häufig zu verdammen pflegen, während ! sich in Wenzel gerade hier eine ruhigere und stillere - j ich darf sagen: nüchterne Aufsasinng ausgebildet hatte: ilnn war im Leben von jeher härter gebettet gewesen,, als