Der türkische Krieg.
Korrstantinopel, 17. Okt. Das halbamtliche arabische Blatt „Alschark", das in Tanraskus erscheint, meldet: Der mächtige westarabische Scheich Abdul Aziz Mn Sond Jmir Nedsche erklärte den, ehemaligen Emir Hussein, nachdem er von dessen Abjall Kunde erhalten hatte, den Krieg, stellte seine kriegerischen Stämme auf Kriegsfuß und sandte einen Abgesandten nach Damaskus, um erneut die Versicherung seiner Treue zum Kalifat abzugeben.
Neues vom Tage.
Berlin, 17. Okt. Im großen Sitzungssaal des preußischen Abgeordnetenhauses fand gestern eine von 100 Personen besuchte Beratung des „Unabhängigen Ausschusses für den Frieden" unter dem Vorsitz des Reichs- mgsabgeordneten Fuhrmann statt, die von vormit- :ags 10 Uhr bis zum Abend dauerte. Prof. Dr. Schäler und Prof. Dr. Stahlberg sowie Gras Revent- iotv sprachen über die politische Lage. In der Versammlung wurde die Politik des Reichskanzlers und »es Staatssekretärs Tr. Helfferich scharf angegriffen.
Berlin, 17. Okt. Gegenüber einem Artikel der ,Post" schreibt die „Nordd. Allg. Ztg.": Tie vom Neichskanzler in Aussicht gestellte Aenderung in der Handhabung der Zensur ist tatsächlich erfolgt. Bereits im 1. August sind die Zensurbehörden dahin ange- viesen worden, daß die Erörterungen über politische Fra- ,en keiner Beschränkung unterliegen, daß aber gehässige Her die Gesinnung anderer Parteien und Erwerbsstände ierabwürdigende Auseinandersetzungen zu vermeiden sind
Leipzig, 17. Okt. Der deutsche Patriotenbund hielr >n Sonntag eine machtvolle Gedenkfeier der Völkerschlacht (18. Oktober) am Nationaldenkmal. Pfarrer Mühlhausen hielt die Festrede, in der er die Mahnung an das deutsche Volk richtete, eisenhart und willensstärk zu sein. Ein Volk, das bettle, sei wert, daß es an den Bettelstab kommt.
Einberufung -er Delegationen.
Wien, 17. Okt. Die Mitglieder des Herren- und Abgeordnetenhauses einigten sich in Besprechungen, für die Wiederaufnahme der parlamentarischen Tätigkeit einzutreten, so daß der Einberufung der Delegationen nichts mehr im Wege stünde.
Schweizerische Mnnitionsliefernngen.
Bern, 17. Okt. Die Schweiz bezieht ihren Be- oarf von Kohlen und Eisen aus Deutschland. Bisher aber haben trotzdem die Fabriken Munition in großen Mengen an Frankreich, England und Italien geliefert und dazu die aus Deutschland bezogenen Rohstoffe verwendet. Das neue Abkommen mit der Schweiz sieht nun vor, daß an die Feinde Deutschlands keine Munition mehr geliefert werden darf, die aus deutschem. Material hergeste.lt ist. Tie Bundesregierung hat die Munitionsfabriken davon in Kenntnis gesetzt.
Paris, 17. Okt. Tie russische Regierung hat Frankreich 2 Millionen Tonnep Getreide zur Verfügung gestellt. (So viel brauchte wohl Frankreich. Aber Rußland kann es wohl schwerlich entbehren; wie sollte das Getreide auch nach Frankreich gelangen!)
Die allen BersicherungSsätze.
London,, 17. Okt. Tie infolge der Torpedierungen des Tauchboots „11 53" gestiegenen Versichernngs- fütze bei Lloyds für die Schiffahrt zwischen Großbritannien und den Vereinigten Staaten sind auf den früheren Stand zurückgegaugen. (Sollte das ein Verdienst Wilsons sein?)
Kaffeewncher.
Petersburg, 17. Okt. Ja Odessa wurden die Geschäftsanlagen eines Grofchämlers plötzlich umstellt and 600 Perfonen verhaftet. Es handelt sich um große Durchstechereien und Wucher mit Kanee.
Athen, 17. Okt. (Agence Havas.) Der Proses- ör für Strafrecht an der Universität, Timoleon Jlio- mlos, wird das Amt des Justizministers übernehmen.
Preisfrage.
Reuyork, 17. Okt. Ter Präsidentschaftskandidat Hughes erklärte in einer Wahlversammlung, er hätte,
tvenn er Präsident gewesen wäre, Deutschland M der Versenkung der „Lusitania" zur Rechenschaft gezogen und Amerika den Respekt der Welt verschafft. (Wilson hat, wie er selbst sagte, Deutschland „niedergeboxt", Hughes will' es „zur Rechenschaft ziehen". Wer ist nun der bessere Freund?)
Japan nnv -er Vatikan.
'.Rom, 17. Skt. Dem „Secolo" zufolge ist ein außerordentlicher Abgesandter des Mikado in besonderer Sendung beim Papst in Rom eingetroffen. (Es ist bekannt, daß die japanische Regierung eine gewisse Neigung zum römischen Katholizismus hat, wie denn die Jesuiten eine vielbesuchte Hochschule in Japan unterhalten. Die leitenden Kreise in Japan verschließen sich der Tatzsache nicht, daß das Christentum im eigenen Lande ständig an Boden gewinnt; und da Deutschland als protestantische Vormacht — im japanischen Urteil — mit der politischen Niederwerfung auch die geistige Führung verlieren wird, so scheint die japanische Regierung, den Verhältnissen des Landes Rechnung tragend, beizeiten Maßnahmen treffen zu wollen, indem sie mit einer Hauptorganisation der christlichen Religion sich auseinander-- setzt und dadurch der Verbreitung des griechischen Katholizismus Rußlands, der ihr aus politischen Gründen be- oenklich sein müßte, vorbeugt. Die Entsendung des Son- verbenuflragtcn des Kaisers von Japan an den Papst! verdient daher alle Beachtung.)
Württemberg.
r. Stuttgart, 17. Okt. (Lebensmittelver« sorgung.) Vom städt. Lebensdmittelamt wurde i» einer Besprechung mit Vertretern der Presse darauf hin« gewiesen, daß es durchaus ungerechtfertigt sei, sich dar« über auszuhalten, wenn aus Württemberg Eigenerzeug« nisse au Lebensmitteln nach anderen Bundesstaaten, besonders nach Norddeutschland ausgesührt werden. Dafür liefert uns Norddeulschland große Mengen an Kartoffeln, Roggen, Gries, Graupen, Fischen, und vor allem Kohlen und Eisen. Alan kann Preußen nicht zumuten, alle die Dausende von Arbeitern mit ihren Familien ganz allein von sich aus zu ernähren, die nötig sind, um den täglichen Bedarf von Kohlen und Eisen in Württemberg, Baden oder Bayern zu versorgen. Diese „Kleinigkeiten" werden gewöhnlich ganz übersehen.
(-) Eßlingen, 17. Okt. Tie Evang- Arbeitervereine vom mittleren Neckar hielten hier ihre Herbstgau- versammlung ab. Den Hauptvortrag, dem eine einleitende, religiöse Ansprache von Stadtpfarver F inckh- Eßlingen voransging, hielt Stadtpfarrer Lic. Esen- wein-Stuttgart über das Thema „Im dritten Kricgs- jahr". In der lebhaften Besprechung kam zum Ausdruck, daß die Evaug. Arbeitervereine in ihren: Teil an der Lösung der Gegenworts- und Zykunstsaufgaben ! tätigen Anteil nehmen und namentlich allen auf Hebung ! der Volksbildung gerichteten Bestrebrmgen das ßjebhas- teste Interesse entgcgenbringen. Anstelle des bisherigen verdienten Gauoorsitzenden, Reallehrer Beyerlein- Eßlingen, der dieses Amt aus..Gesundheitsrücksichten niederlegte, wurde der Vorsitzende des evang. Arbeitervereins Stuttgart-West, Klavierstimmer A. Hahn, gewählt. Ter neue Gauvorsitzende ist namentlich durch seine Schrift „Vom geistigen Kriegsziel, Gedanken eines deutschen Arbeiters" in weiteren Kreisen bekannt geworden.
' (-) Kirchheim u. T., 17. Okt. (Brand.) In
Swen ist das alleinstehende Wohn- und Oekonomiegebände oes Maurers Kerner am Sonntag abend aus bis jetzt unbekannter Ursache bis ans den Grund niedergebrännt. Auch die Erntevorräte sind mitverbrannt. Der Gebäude - schaden beträgt ungefähr 8000 Mk. . ...st
(-) Mm, 17. Okt. (Städtische Sparkas- s c.) Tie städtische Sparkasse, vor einem Jahrzehnt ins Leben gerufen, hatte im Jahr 1915 einen Kassenumsatz von 17 903141 Mk. Tie Einnahmen betrugen 8 967 508 Mk., die Ausgaben 8 935 632 Mk. Neu eingelegt wurden im Berichtsjahr in 21 408 Postenl Mill. 212 095 Mk, zurückgenommen in 10 587 Posten 3 Mill, 623 407 ML Die ' Einlageguthaben, die auf 3t. De zember 1915 im ganzen 6 270 775 Mk. betrugen, hoben ich um 816 593 Mk. vermehrt.
(-) O-ern-orf, 17. Okt. (Fliegeropfer.) Außer Liiieui kriegsgesangenen Franzosen und Russen, die bei Hauarbeiten beschäftigt waren, sind bei dem Flieaerüber-
daß die Lage der geliebten Alten durch Frisingen völlig gesichert wurde und bis an ihren ein paar Jahre später erfolgten Tod eine durchaus befriedigende blieb.
Das war, wie gesagt, die äußere Geschichte dieser Verbindung. Ob dieselbe aber auch noch eine innere, weniger einfache und friedliche hatte, blieb für uns, zum mindesten fürs erste, ein Geheimnis. Daß Agnes Frisingen nicht aus Liebe gefolgt war, konnte man wohl annehmen, obgleich hier ebensogut Zweifel übrig blieben, wie über das Gefühl, welches sie gegenwärtig ihm verband. Wie offen die schöne Frau sich uns auch hingab, in ihrem Herzen zu lesen wurde uns dennoch^ nicht vergönnt. Frisingen sagte wohl einmal, daß dieses Herz kalt sei, und hieß dies den einzigen Mangel, der ihr anklebe aottlob, wie er in seiner sarkastischen Weise hittznfügen nmnte, da sie ja sonst ganz Engel und. reif für das Himmelreich sein würde. Aber ich glaubte pnuem Urteil nicht, und noch weniger seinem Spott. Wenn das Merz seiner Gattin «— nicht kalt war, denn das war es sicher nicht! — sondern noch unberührt durch das Leben schlniniiierte, wie wir es für möglich hielten, so wnnte uui> empfand er bestimmt gut genug» daß er es eben nicht zu erwecken verstanden hatte. Ich sagte schon einmal, daß er seiner Frau im Innern nicht ganz so kalt und gleichgültig gegenüberstand, wie es meistens den 'Anschein hotte. ^
Einen Einblick eigener Art in diese beiden Menschen, und eine überraschende Bestätigung meines eben geäußerten Urteils über ihn, erhielten wir eines abends, wo wir, wie jetzt fast immer, in einer stillen Laube (des Gartens zur Nacht gespeist hatten und die Damen bei ibrem Tee. und LoMnaen und ick bei umerem Wein
fvrtplauderten. Wir hätten bereits erfahren, daß die Trauer, welche sie trug, jenem Vetter galt, dessen ich eben gedachte, ja daß die Nachricht von seinem Tode ihre schwere Krankheit, wo nicht veranlaßt, so doch zu einer so ernsten und langwierigen gemacht habe, baß sie auch heut noch nicht alle Folgen überwunden hatte. Frisingen war auf diese Krankheit gar nicht gut zu sprechen, und hatte auch wohl der Veranlassung und des Veranlassers einmal in seiner gewöhnlichen halb herben, halb spottenden Weise gedacht.
So ging es auch heute abend. Ohne daß ich noch wüßte, wre das Gespräch uns dahin geführt, und in wie fern des Verwandten bisher gedacht worden, sagte Frisingen plötzlich mit jenem Ausdruck, der es stets zweifelhaft ließ, ob der hervortretende Verdruß ein wirklicher und tieferer war, oder eben nur im Ausdruck lag: „nun ja, diesem lieben Vetter Wenzel muß man schon drei Kreuze nachschlagen, daß er in seinen: himnckischen Frieden bleibt und uns in Ruhe läßt. Wenn's nur helfen wollte!"
„Versündige dich nicht, Calixt," sprach Agnes, indem sie mit dunklem, fast zürnendem Blick zu ihm aufsah. ,,Dii weißt, wie Iveh mir solche Bemerkungen tun, und >n hast sicherlich kein Recht zu ihnen. Ich habe Wenzel o unendlich lieb aeüabt —" ">
fall ums Leben gekommen: der Landsturmmann Lohmer aus Lauterbach, Vater von sieben Kindern, der Familienvater Kronenwirt Brodbeck von Trichtingen OA. Sulz und der 23 Jahre alte Kriegsinvalide Friedrich Eberhard aus Wittendors SA. Freudenstndt. Am letzten Sonntag 'wurde der Franzose und der Russe unter großer Teilnahme der Bevölkerung beerdigt. Ein Franzose und ein Russe sowie die Baufirma, bei der diese beiden beschäftigt waren, legten Kränze nieder. Im Leichenzug befanden sich die Kameraden der Getöteten sowie zwei deutsche »Offiziere und Mannschaften der Landsturmabteilung. Vikar Blank von der katholischen Stadtpfarrei nahm die Einsegnung vor.
(-) Mergentheim, 17. Skt. (Brand.) In Jgers- heim sind gestern nacht die Scheunen des Phil. Kaiser und der Justine Ehrler, die beide mit Frucht - und Futter- Vorräten angefüllt waren, vollständig niedergebrannt. Man vermutet Brandstiftung. ^ .. >
(-) Storkheim SA. Bracke,rheim, 16. Okt. (Weinherbst.) Am Samstaa wurden verschiedene Käufe des bekannten Stockheimers zu 500 Mk. pro Eimer abge- schlossen-. Die Qualität ist gut, alles ist verstellt._
Lokales.
Die württembcrgische Verlustliste Nr. 482
betrifft die Ers.-Jnf.-Regtr. Nr. 51, die Res.-J»f.-Regtr. Nr. 121 und 248, Füs.-Regt. Nr. 122, die Juf.-Regtr. Nr. 124, 125 und 126, Lands:. Jns.-Bat. Calw, das 1. Laudst.-Jnf.-Bat. Stuttgart, Landst.-Jnf.-Bat. Ellwan- geu und Biberach, das Gebirgs-Bat., Maschinengewehr- Ergänzungszug Nr. 785 und Maschinengew.hr. Scharfschützen-Trupp Nr. 198; ferner das Trag.-Regt. Nr. 25, Res.-Kav.-Abt. Nr. 54, Landw.-Feldart.-Regt- Nr. 2, die Res.-Feldart.-Regtr. Nr. 26 nnd 64, Feldart.-Regt. Nr. 65 und Ers.-Feldart.-Regt. 'Nr. 65, die 3. Res.- Pionier-KomP., die 4. Feld Pionier-Komp., die 2., 3., 4. und 5. Lnndw.-Piouier Komp., Pionier-Regt. Nr. 35, 3. (Württ.) Komp., Militär Eisenbahn-Werkßäcke-Abt. Nr. 7, Etapp.n-Fuhip.uk ol. Nr. 2, Fahrparkk l. Nr. Maggzun-Fuhrparkkol. Nr. 9, Pferdedepot Nr. 1, Pferde lazarett Nr. 1, SanitätS Komp. Nr. 1 und Felolazareti Nr. 12. Sodann werden Berichtigungen früherer Verlustlisten mitgeteilt.
— Anmeldung vou Leim. Nach der BundeS- ratsverordnung über den Verkehr mit Leim vom 14. Sept. 1916 haben die Besitzer und Verbraucher von Lein,, (Lederleiin, Haseuleim, Knochenleim, Mischleim) ihren Bestand und Bedarf anznmclden. Die Meldungen ind auf den vom KMeasausschuß für Ersatzfutter Berich, ausgegebene:: Vordrucken zu erstatten, die bei den Handelskammern nnd .Handwerkskammern sowie be: den Fachvereinen zu beziehen nnd ausgefüllt an sie zurückzu- zeben sind. Tie Meldeoslichligen, die-ihre Meldung noch nicht erstattet haben, werden hiermit nochmals auf ihre Wicht ausmer.iom gemacht. Besonders wird darauf hin- M'icchn, daß auch diejenigen zur Meldung verpflichtet ind, die ihren Bedarf auf längere Zeit gedeckt haben, ltnterlaüung der Meldung wird bestraft.
— Förderung der Schweinezucht. Die Land Wirtschaftskammer ist zurzeit wiederum bereit mit Gemeinden, Genossenschaften und anderen Bereinigungen, auch Anstalten und einzelnen Landwirten, wenn sie sich zur Mästung von 30 Schweinen verpflichten. Verträae- auf Lieferung von entsprechendem Kraftfutter, abzuschlm- ßen. Die Gelegenheit zur Mast ist zurzeit besonders günstig, weil die Ferkel (zurzeit) verhältnismäßig billig sind und ausgezeichnetes Kraftfutter (Gerstenschrot) zur Verfügung steht. Da dem Großherzogtum Baden nur eine beschränkte Menge von solchem Kraftfutter ange- boten ist, daß, falls es nicht zur Verwendung in Baden baldigst abgenommen wird, an andere Bundesstaaten fließt, empfiehlt die Landwirtschaftskammer oen Land wirten dringlichst, in möglichst großem Umfange jetzt Mut- Zer zu beziehen und Verträge abzuschließen, indem später »voraussichtlich keine Gelegenheit hierzu sein wird. Die Bedingungen der Mästungsverträge abzuschließen, indem später voraussichtlich keine Gelegenheit hierzu sein wird. Die Bedingungen der Mästnngsverträge sinö so gestellt, daß sie leicht erfüllt werden können. Namentlich ist auch wichtig, daß die Mästungsfrist bis 1917 ausgedehnt ist, sodaß in jeder Gemeinde leicht die erforderliche Mim öcstzahl an abzuliefernden Tieren erreicht werden kann.
— Warnung. Die Franzosen haben im September eine Flugschrift aus getreu nachgebildeten Briefen aus Deutschland hergestellt und durch Flieger in großen Mengen an und hinter der deutschen Front abwerf lassen. In der Flugschrift sind 26 Briefe an deutsche Kriegsgefangene in einem einzigen französischen Lager abgedruckt. Absender sind Angehörige, zumeist Ehefrauen der Gefangenen. Die Briefe enthalten bewegliche Klagen über den Mangel an Lebensmitteln in Deutschland, über Hunger und Elend in den Familien. In anderen Briefen wird über Kriegswucher und Ungerechtigkeiten bei oer Lebensmittelverteilung geschimpft. Wenn die Briefschrei- berinnen wüßten, wie ihre Klagen dem Feinde Vergnügen bereiten und von ihm als Kampfmittel gegen die deutschen Soldaten verwandt werden, dann würden sic doch wohl lieber von solchen Dingen schweigen. Sie müssen einsehen, daß solche Jammcrbriefe geradezu kricg- verlängernd wirken, ganz abgesehen davon, daß sie den 'LMännern, die in der Gefangenschaft ih'en Familien doch nicht helfen können, das Herz nur unnötig schwer machen. Möchten sich doch alle Angehörigen von Gefangenen diesen Zusammenhang genau überlegen,!
<avbn.
(-) Karlsruhe, 17. Okt. Im letzten Drittel deH Monats September konme Prälat D. Schnütthenner WrM das freundliche Entgegenkommen des stellv. Generalkommandos des. 14, A. K- Mtd der Mt,ündigM Oberbe-