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Ur. 245
Dienstag, den IV Oktober 1Kl<»
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KriegschroniL 1915
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17. Oktober: Oestlich von Mitau wurden die Russen zn- riickgeirorsen und vor Diinnburg starke russisthe Angriffe abgeschlagen-
— Das Hvhcngelände südlich von Belgrad ist in unserer Hand.
— Di: Bulgaren haben den Uebergang über den unteren Timok erzwungen- In der Richtung Pirot drangen die Bulgaren weiter vor.
— Von der -Heeresgruppe Mackensen wurden bisher 63 serbisch: Geschütze erbeutet.
— Ani Doberdoabschnitt brachen heftige italienische Angriffe zusammen-
Die Abhängigkeit Norwegens.
(Lhristiattia, 16. Okt. Tie nirwegische Regierung verbietet den Tauchbooten einer kriegführenden Macht den Aufenthalt oder die Bewegung im norwegischen Fahrwasser, es sei denn, wenn es geschähe, um Menschenleben zn retteil. Andere Tauchboote dürfen nur bei Hellem Tage und sichtigem Wetter in Obcrwasserstellung einfahren. Für alle Gefahren oder Verwechselungen bleibt das Tauchboot verantwortlich.
lim die norwegische Verordnung zu charakterisieren,
muß man einerseits die Ford..g der Entente in Betracht
ziehen, die bekanntlich von t::i neutralen Staaten verlangt, das Unterseeboot als außerhalb des Völkerrechts zu erklären und ihm die eigenen Gewässer und Häfen schlechthin zu verweigern, andererseits die letzten Vorgänge im Eismeer. Die Forderung der Entente hat bisher eine förmliche Antwort noch von keiner Seite erfahren. Tatsächlich aber hat Amerika es bereits abgelehnt, sowohl den Handelsunterseebooten die Anerkennung ihres friedlichen Charakters zu verweigern, als den Kriegsunterseebooten das Anlaufen seiner Häfen zn verbieten. Schweden und Holland dürften ebenso denken, und Dänemark nicht weniger. Norwegen
war es Vorbehalten, seine vollkommene Unterjochung unter den englischen Oberbefehl dadurch aufs neue darzntnn, daß es sich als Sklave der englischen Forderung fühlt. Das fällt umso schwerer ins Gewicht, als Norwegen eben-, sowenig wie irgendein anderer neutraler Staat darülw^ iin Zweifel gewesen ist, welches unsere Rechtsauffassung ist und daß diese Rechtsauffassnng sich mit dem Völkerrecht deckt. Es ist ein glatter Rechtsbruch, wenn zwischen verschiedenen Typen und Kriegssahrzenaen in der völkerrechtlichen Behandlung differenziert wird. Es ist ein ebenso glatter Rechtsbruch, trenn friedlichen Schiffen eines „befreundeten" Staates Vorschriften gemacht werden darüber, wie sie nach ihrer Eigenart zu fahren haben. Ob ein Handelsschiff über oder unter Wasser fährt, berührt den neutralen Staat nicht. Norwegen weiß, daß es mit seiner Verordnung eine Unfreundlichkeit gegen Deutschland begeht.
Die denlschen Tauchboote werden wohl die Folgerung daraus ziehen, daß sie fortab in norwegischen Gewässern von der Gefahr des unmittelbaren Angriffs bedroht sind, und wenn diese Folgen für die norwegische Schiffahrt unliebsam sein sollten, so dürfen die Norweger sich nicht wundern.
Japanisches Llrteil über Hindenburg.
Nach „Nieuwe >-Courant" vom 4. Oktober äußerte der frühere japanische Militärattachee in Berlin, Major Mcumtto, einem Verbandsgesandten gegenüber seine Bewunderung für Hindenburg. Er gab eine Charakteristik von Hindenburgs strategischem Genie und betonte im besonderen drei Eigenschaften des Feldmarschalls, die er wie folgt beschreibt:
Hindenburg ist immer Herr der Situation und steht über derselben. Für ihn besteht kein Zufall, sondern er zwingt die Verhältnisse, ihm zn dienen. So wie jedem richtigen Feldherr liegt Unterschätzung wie Ueberschätzung des Feindes ihm fern. Er ist ein Mann oer Tat, der niemals große Worte gebraucht, sondern lediglich die Tatsachen reden läßt. Zwar spricht er mit fester lieber-
zengung von seinem Vertrauen auf den Sieg, aber ruhig und sachlich und im Bewußtsein seiner großen Kraft. Hindenburg ist Meister in jeder Art von Strategie, so- , wohl in der Offensive wie in der Defensive. In der Offen- s>,we ist er deswegen so surchtbar, weil es ihm stets gelingt, seinen Gegner an der schwächsten Stelle anzugreifen. Er übereilt sich nie, sondern orientiert sich erst vollkommen. Hat er einmal die richtige Stelle entdeckt, dann stürzt er sich mit furchtbarer Wucht auf den Feind und ruht nicht eher, als bis er sein Ziel erreicht hat. Seine unbarmherzige Verfolgung des geschlagenen Gegners macht ihn zum Meister der Strategie der Vernichtung. Wenn er aus swategischen Rücksichten die Defensive für erwünscht hält, so ist er ebenfalls Herr der Lage. An seinen Linien hat sich bislang noch jeder Angriff gebrochen. Aber wenn Hindenburg zurückgeht, dann holt er-zu gleicher Zeit zu einem neuen Schlage aus! Nur Hindenburg hat bis jetzt gezeigt, daß er mit der größten Ruhe eine fast unglaubliche Schnelligkeit in der Ausführung entwickln kann.
Hindenburg ist überall der Stärkere. Nicht in der Weise, daß er immer über eine große Truppenmacht verfügt, »ein, er weiß es s) einIrrichten, daß er dort, wo er angreift, mit überwältigender Uebermacht auftritt.
TttWr iWshmchl.
Großes Harrptqnartier. de», 16. Oktober
Heeresgruppe des Keneralfeldmmschall Kronprinz Nup- precht non Bayern.
Im Kampfgebiet der Somme hielt die lebbaft beider- seiiige Artillerietätigteit tagsüber au.
Ein engl. Vorstoß, nordöstlich vsn Gueudecourt, drang in geringer Brette in unseren vordersten Graben, der im Gegenangriff völlig zurückgemorfe» wurde.
Die Franzosen griffen morgens und abends die Stellung westlich von Sailly an und wurden abgewiesen, südwestlich des Dorfes durch frischen Gegenstoß.
Front des deutschen Kronprinzen:
In den Argom en und auf beiden Maashöhen lebte dgS Rrii!Ic> iefeuer zeitweilig aui.
(Lecker (Rück noek 5tern.
Von Edmund Hopser.
Nachdruck verboten.
Und es kam in der Tat so. Ein paar Tage lang blieb es freilich nur bei der Tischunterhaltung und gelegentlichen Grüßen: dann aber kämen wir einander näher und näher: sie schlossen sich ohne Zudringlichkeit, aber offen und gewissermaßen herzlich an uns an. In Bezug ans die beiden Frauen wunderte mich das nicht: Frau, v. Frisingcn fühlte sich sichtbar sehr einsam und war- obendrein wirklich leidend, so daß ne wobt sich- seltnen dürfte nach einem teilnahmsvollen Wesen, wie gerade Herminc es war: und nicht minder erklärlich war es, daß auch er sich über diese Verbindung in seiner Weise seelenvergnügt zeigte, die ihm mehr Freiheit ließ und seine gewohnte Lebensart erlaubte. Den» er war ein Mensch der Bewegung, dem die leidende Frau in der Tat zuweilen wie eine Fessel erschienen fein und ihm wirklich etwas tvie ein in seinem Sinn empfindliches Opfer auferlegt haben mochte.
Herr v. Frisingen war, je näher man ihn kennen lernte, wirklich ein gar nicht unebener Mann. Von hoher Begabung, von einem besonders reichen Geist ließ^sich allerdings nichts wahrnehmen, aber er hatte Verstand, er hatte Kenntnisse, er hatte Liebe zu seinem Stand und eine unermüdliche Arbeitslust und Arbeitskraft. Er war nämlich Herr über einen Grundbesitz, der für die bevölkerten Gegenden unserer Heimat ein ganz außerordentlich großer genannt werden mußte, und er widmete sich der Bewirtschaftung desselben mit Neigung, Geschick und Erfolg. Denn er hatte, wie wir wohl einmal erfuhren, nach dem Tode seines Vaters jahrelang auf das Schwerste zu ringen gehabt, um sich überhaupt nur im Besitz zu erhalten, und das ernsteste, sorgenvollste Leben führen müssen. Dann war es jedoch besser und besser geworden; stie Güter waren wirklich wieder sein Eigentum und lohnten reichlich die auf sie gewendete Mühe und Kraft, und er konnte sogar beginnen, nicht nur an ein all- rnäklickes Vergrößern und Arrondieren keines Besitzes.
zu denken, sondern seine dingen auch ans den ganzen Bezirk zn richten.
Die Frisingen waren, wie ich nicht nur jetzt von ihm selber erfuhr, sondern später auch sonst bestätigt fand, eine jener alten Adclsfamilien, die niemals ans dem Kreise ihres einsamen und einfachen, genügsamen und dennoch stolzen Heimatlebens herausgetreten waren. Frei und selbständig bis zur Zeit des großen Länder- und Mcnschenschachers zu Anfang des vorigen Jahrhunderts, hatten sie sich niemals zu irgend einem größeren Hofe gezogen gefühlt, waren niemals in irgend einen Dienst getreten, mit Ausnahme von einigen jüngeren Söhnen, welche gelegentlich in dieser oder jenen Armee sich mit ihrem Degen eine Stellung zu erwerben suchten. Darin hatte sich auch neuerdings nichts verändert. Die Sprossen des alten Stammes, welche in ihrer Jugend die grösst Umwandlung von freien Angehörigen des Reichs zn Untertanen eines Fürsten durchzumachen hatten, ließen sich in der alten, angeerbten Weise nicht stören, und verlangten vom Staate keinen Vorzug und keine Be- 'günstignng. Sie sorgten für sich selbst, und der Letzte, der von ihnen allen übrig geblieben, unser Nachbar und Bekannter, war, wie schon angeführt, von der alten Regel gleichfalls nicht abgewichen.
Die Stellung, in der er sich fand, die Pflichten, die er sich anferlegt glaubte, und das Leben, das ihm wurde, hatten ihn dann wohl notwendig zu dein Manne machen müssen, deir wir nunmehr vor nnS sahen. Ans die Keime, welche die Natur in ihn gelegt, ja auf alles, was es überhaupt in ihm gab, kam es für ihn von jeher verzweifelt wenig an, und von einer Ausbildung desselben war nur dann und da die Rede, wo es sich ins Praktische wandte und für sein Leben und seinen Besitz nutzbar wurde. „Praktisch" war alles an ihm und war er selbst, gleichviel, ob von Natur aus schon gewesen, oder durchs Leben erst allmählich geworden. Er Nwllte überall Bewegung und Tätigkeit und bedurfte für sich selber derselben; er ließ nie ans den Augen, was er sich als Aufgabe fürs Leben gestellt hatte, die Abrundung und Hebung seines Besitzes, und alles, was er daneben für seinen Bezirk tat, aefchab al ler Wa hrscheinlichkeit nach
im Grunde wieder nur in Rücksicht auf den eigenen Vorteil und Nutzen. Genug, es war ein Mensch, in dem der Egoismus und Eigennutz ans das Entschiedenste vorherrschte, ja, es gab etwas in ihm, das man beinahe als Habsucht bezeichnen konnte. Er wollte besitzen und sein eigen nennen, weil er besser und in weiterem Umfange zu verwerten verstand, als andere. Nur von dem Geiz, der sich hier so leicht anschließt, war keine Spur in ihm. Für die Fortschritte und Verbesserungen, die er mit seinem durchdringenden Verstände als solche erkannte, trat er mit all' seinen Mitteln ein und lebte, wenn auch in vernünftigen Grenzen, selber als vornehmer Mann und Reprä'-mtant eines alten, edlen Hauses.
V ^ genannten höheren und geistigen Interessen und eu.er gerechten Würdigung derselben an anderen ließ sich an ihm wenig oder nichts entdecken. Solche Anlagen hatte er weder Zeit noch Gelegenheit gefunden, in sich auszubilden, da in seinem Lebens- und Umgangs- krcise aller Wahrscheinlichkeit nach niemals von dergleichen die Rede gewesen war. Auch hier war alles an und in ihm praktisch geworden. Auf ein tiefes und warmes Empfinden war es für ihn, wie er einmal leben und sterben mußte, stets weniger an gekommen, als auf scharfes Auffassen und entschiedenes Wollen; ans ein mildes und schonendes Berühren weniger, als auf ein derbes,'rasches, unwiderstehliches Zngreisen und Durchsetzen. Sein Leben war im Grunde niemals ein leichtes gewesen und ihn: von keiner Seite erleichtert worden — von ihm selber freilich am wenigsten. Was Wunder daher, daß er nicht nUr kalt und egoistisch, sondern auch hart und schroff geworden war, daß sein Scherz leicht als Spott herauSkain, und daß das Gute und Milde, das Schöne und Edle, das es denn doch auch in diesem Menschen gab, nur selten und soursagen unter schweren Wehen einmal hervor brach und zur .Herrschaft gelangte!
Ich kann es meinen Lesern nicht verdenken, wenn nach dieser Schilderung ihr Urteil über den Mann kein . freundliches ist, sie ihn vielmehr für einen Menschen erklären, mit dem sie nichts zu tun haben möchten und zn dem man niemals etwas wie Liebe fassen könnte. Dies letz tere trifft leider zu. Ich glaube, nicht, daß Frjs