Dienst der freiwilligen Krankenpflege stehen. ^Tie Prüfung dauert 5—6 Tage; für Teilnehmer, die schon längere Zeit im Heeresdienst stehen, fei ein Urlaub von 3—4 Wochen erwünscht. Für die Prüfung der evangelischen Lehrer ist die Zeit vom 6. bis 22. November, für die der katholischen Lehrer die Zeit vom 20. November bis 2. Dezember in Aussicht genommen. Ten württembergi- fchen Truppenteilen wird anheimgestellt, die Teilnahme an der Prüfung durch Urlaub zu ermöglichen.
— Versteigerung von Fohlen. Am nächsten Mittwoch von vormittags 91/2 Uhr an werden in S t u t t g a r t-Gaisburg im städtischen Schiachtviehhof >)0 aus Frankreich stammende Fohlen (Stuten) meistbietend (ohne Rückerstattung des Uebererlöses) versteigert. Von den Fohlen sind 26 Stück 1 H2 Fahre, 22 Stück 1 Vi Jahre und 2 Stück 1 Jahr alt.
— Verkehr mit Kohlrüben. Nach einer Verfügung des Ministeriums des Innern dürfen Bodeukohl- raben (Kohlrüben) nur durch die Vermittler abgesetzt und gekauft werden, die von der Landesversorgnngs- stelle zu bestellen sind. Ausgenommen sind Verkäufe uud Käufe über Mengen bis zu 3 Zentner, Käufe jedoch nur, soweit die von dem Käufer für das ganze Wirtschaftsjahr gekaufte Menge nicht mehr als 3 Zkr. beträgt. Bodenwhlraben dürfen nur nach deni Gewichte gehandelt werden. >
— Gold fürs Vaterland. Das Rektorat der Universität Tübingen bittet die ehemaligen Studierenden, ! die mit einem Preis ausgezeichnet wurden, die in ihrem Besitz befindlichen goldenen Preismedaillen dem Vaterland zur Verfügung zu stellen und sie gegen bronzene oder eiserne umzutauichen. Tie Medaillen können an das Universitätskassenamt eingesandt werden. Für die große goldene Medaille werden 150 Mk.) für die kleine Medaille etwa 40 Mk. vergütet.
Die tvürttembcrgische Verlustliste Nr. 48V
betrifft: Ers.-Jnf.-Regt. Nr. 51, die Landw.-Jnf.-Regtr. Nr. 119, 120, 121, 122, 123, 124, 125 und 126, Res.-Jns.-Reat. Nr. 120, Füs.-Regt. Nr. 122, Gren- Regt. Nr. 123, die Jnf.-Regtr. Nr. 124 und 125, das 1. Landst.-Jnf.-Batt. Ludwigsburgn, das Gebirgs-Ba- ' taillon und Maschinengewehr-Dcharfschützen-Trupp Nr. 199; ferner Dragoner-Regt. Nr. 25, Ulanen-Regt. Nr. 19, die Res.-Feldart.-Regtr. Nr. 26 und 27, die 4. Feld-Pionier-Komp., die Artilierie-Munitionskol. Nr. 3, Etappen-Munitionskol. dir. 127, Sanitäts-Komp. Nr. 1 und 3, Res.-Sanitäts Komp. Nr. 26 und die Armierungs- Batl. Nr. 59 und 131. Sodann werden Verluste durch Krankheiten und Berichtigungen früherer Verlustlisten mitgeteilt.
— Aubiläumsspende. Die Jubiläums-Stiftung ausschließlich der Ständischen Landesspende ist bereits auf 21/z Millionen Mark angewachsen. Die endgültige Feststellung wird nicht vor Anfang November stattfinden können.
— VolkserttähritUg. Zu einer Besprechung von Fragen der Volksernährung und Lebensmittelversorgung hatte am Samstag mittag der Vorstand der württ. Landesversorgungsstelle, Reg.-Rat Schüle, die Presse ins Landesgewerbemuseum zur Mitteilung eingeladen. Zunächst kam die O b st b e s ch l a g n a hm e zur Sprache, die in unserem Lande so viel böses Blut gemacht hat. Nach den Angaben von Reg.-Rat Schüle sah sich die württem- bergische Regierung eines Tages ahne vorherige Ankündigung im Besitz der Beschlagnahmeverfügung. Diese hatte den Zweck, Obst in genügendem Umfang für die Marmeladebereitung bereitzustellen. Tie württem- bergische Regierung erhob sofort Einsprache und erreichte, daß die Veröffentlichung der Verfügung zurückgehalten wurde. Bei einem persönlichen Besuch in Berlin ließ Reg.-Rat Schule keinen Zweifel darüber, daß die Beschlagnahme eine sehr unglückliche Maßregel sei- Denn der Most, zu dessen Herstellung das Obst in Württemberg in weitestem Umfang herangezogen wurde, sei hier nicht Genußmittel, sondern ein Bedarfsgegenstand für weiteste Kreise, besonders in Gewerbe und Landwirtschaft. Da« Obst, das zur Marineladebereitung aus Württemberg hinausgehe, käme nur in ganz verschwindendem Umfang wieder dem Lande zugute, da die fabrikmäßig hergestellte Marmelade hier nur wenig Abnehmer habe. Schließlich wurde in Berlin erreicht, daß man dort zwar natürlich nicht auf die allgemein angeordnete Beschlagnahme verzichtete, aber doch in folgenden Punkten Entgegenkommen ezigte: ein größerer Teil des beschlagnahmten Obstes soll, ebenso wie ein Teil aus dem Ausland einav-
führten Obstes, dem Land wieder zur Mostbereitung zur Verfügung gestellt werden, Württember sollObst nur für Heereszwecke liefern, ferner sollen in Württemberg nur die von den württ. Organisationen zugelassenen Aufkäufer tätig sein, und außerdem sollte die württ. Industrie besondere Berücksichtigung finden. Es wurde so für Württemberg erreicht, was zu erreichen war. Eine Aushebung der Beschlagnahme wäre zu erlangen gewesen unter der Bedingung, daß man sich verpflichtet hätte, das Württemberg treffende Kontingent restlos aufzubringen. Diese Bedingung aber war unmöglich zu erfüllen. So blieb die Beschlagnahme des Mostobstes bestehen, auch als die des Tafelobstes aufgehoben wurde.
Die Bedenken gegen die Beschlagnahme haben sich alle als zutreffend erwiesen. Es wird gegenwärtig trotz, allem sehr viel Obst „für den .Hausbedarf" verrusstet, und die Leute hoffen, den Most später zu guten Preisen absetzen zu können. Vielleicht täuschen sie sich; denn man wird untersuchen müssen, warum sie von dem „Hausbedarf" auch noch verkaufen können; es wird also nicht ungefährlich fern. Die Verteilung des. Mostobstes ist eine unbefriedigende Sache. Das Gerede von der Begünstigung gewisser Kreise auf dem Lande ist durchaus unzutreffend. Ausnahmen werden nur gemacht bei Gefahr des Verderbens der Obstvorräte. Immerhin muß sich auch die Bevölkerung sagen, daß in den ernsten Zeiten, in denen wir leben, schließlich das weniger dringende Bedürfnis, wie es die Mostbeschaffnng schließlich doch ist, gegenüber dringender Notwendigkeiten zürücktreten.
Dann wurden noch einige Mitteilungen über andere Nahrungsmittel gemacht. Die Regelung der Ei er Versorgung ist jetzt fast im ganzen Reich annähernd nach württcmbergischem Muster durchgeführt. Trotzdem wird man in den nächsten Monaten mit einem sehr starken Mangelan Eiern zu rechnen haben. Auch beim Zucker werden die Hoffnungen, daß das neue Wirtschaftsjahr größere Mengen als bisher zur Verteilung zugelassen werde, nicht in Erfüllung gehen. Knapp wird es in den , nächsten Monaten auch mit Fleisch, Fett und Käse stehen. Dagegen sollte man mehr von unserer guten Ernte in Filderkraut und Bvdenkohlraben Gebrauch machen. Insbesondere sollten sich die Fabriken mit Nachtbetrieb dazu entschließen, statt wie bisher Brot und Käse ihren Arbeitern Sauerkraut und Kartoffeln zur Verfügung zu stellen. Die Milchregelung, die neuerdings fürs ganze Reich angeordnet wurde, begegnet, wie der Redner durchblicken ließ, bei der württ. Regierung schweren Bedenken.
— Ausstellung. Die zu Ehren des Regierungsjubiläums im K. Kunstgebäude in'Stuttgart statt- findcnde Ausstellung: Württ. Knust 1891—1916 wird im Lauf dieser Woche eröffnet werden.
- Die landwirtschaftlichen Winterschulcn wer
den, falls genügend Anmeldungen einlaufen, voraussichtlich- eröffnet werden können in lllm am 8. November, in Ravensburg am 15. November, in Reutlingen und Gmünd am 16. November und in .Heilbronn am 21. November. Ter Unterricht dauert 4ftZ bis 5 Mo nate.
— Weinlese. Da im württembergischen Unterland die Weinlese einen ziemlich geringen Ertrag gibt, so haben die weinbantreibenden Orte beschlossen, von einem gemeinsamen Ausschreiben abzusehen. Die Lese beginnt in Heilbronn, Neckarsulm, Sontheim und Erlenbach am Montag mit dem Frühgewächs. Die allgenieine Lcse schließt sich dann sofort an. " -
— Kriegswein. Ein Heilbronner Weingärtner soll für einen Eimer 1916er 505 Mk. erlöst haben. — Bäckermeister Jakob Schelling " von Waiblingen hat dieser Tage in Bissingen a. E. einen Eimer neuen Wein sogar um 510 Mk. gekauft.
— Die Abgabe von Fleisch in Wirtschaften. In Wirtschaften darf die Abgabe von Fleisch nur gegen Fleischmarken erfolgen. Dabei haben die. Gäste den Wirten für jede Fleischspeise soviel Fleischmarken abzngeben, als ' dem Gewicht des verabfolgten Fleisches, bei zubereiteten Fleischspeisen dem Gewicht des verabreichten rohen Fleisches entspricht. Die Wirte sollen auf den Speisekarten vermerken, wie viel Fleischmarken für die einzelnen Speisen abzugeben sind. Ausgenommen vom Fleisch.,rarken- zwang sind nur vom Fleisch losgelöste Knochen: Euter ^ Füße mit Ausnahme der Schweinepfoten, Flacke, Lungere Kutteln (Gekröse), Gehirn, Wildaufbruch einschließlich Herz mnd Leber, sowie Wildköpsc. Hienach müssen insbesondere für Herz und Nieren non Rindvieh, Schafen und Schwei
nen Fleischmarken verlangt und abgegeben werden. Hasen, Gänse und Enten sind vom Fleischmarkenzwang ausgenommen.
— Für Vegetarier. Das Hamburgische Kriegs- ernährnngsamt hat sich bereit erklärt, für Vegetarier die Fleischkarten gegen Bezugskarten auf andere Lebensmittel umzutauschen.
Haferpreis. Der derzeitige Höchstpreis für Hafer von 280 Mark für die Tonne wird vor Ende November nicht geändert werden, da der Heeresbedarf noch nicht ganz gedeckt ist.
— Sammelt Bucheckern! Der Kriegsausschuß für Oele und Fette, Berlin NW. 7, Unter den Linden 683, zahlt allen Waldbesitzern, welche selbst eine Sammelstelle eröffnen, und den Sammlern 0,50 Mk. für das Kilo frischer Bucheckern und außerdem 0,10 Mk. für 1 Kilo dafür, daß sie ihre Waldungen für die Sammlung zur Verfügung stellen. — Tie Abnahme erfolgt durch die vom Kriegsausschuß bestellten Kommissionäre. Die Sammler dürfen iZ der von ihnen znsammengebrachten Menge bis zu 25 Kilogramm für jeden Haushalt zur Oeler- zeugung behalten und gewinnen auf diese Weise ein schmackhaftes billiges Oel. Die Waldeigentümer sowie ihre bei der Sammlung beteiligten Leute dürfen ebenfalls bis zu 25 Kilogramm für den einzelnen Haushalt in Anspruch nehmen. — Wer Bucheckern abliefert, hilft zur Beseitigung der Fettnot.
— Wttcheramt. Witz Preußen und Bayern, hat nun auch Sachsen ein Landesamt zur Unterdrückung des Kriegswuchers eingerichtet.
— Viehzählung. Die Bestandserhebung vom 1. September d. I. hat im ganzen Reiche eine sehr erhebliche Zunahme seststeUen lassen. Der Bestand an Rindvieh ist gegenüber dem 15. April 1916 von 19 Mill. 921 183 aus'20 338 950, also um 461767 Stück oder 2,1 v. H. gestiegen. Tie Vermehrung des Schweiuebe- stands ist noch viel beträchtlicher; er hat sich von 13 337 202 auf 17 261 108, mithin um 3923906 Stück oder 29,4 v. H. gehoben.
Handel und Verkehr.
( 0 Stuttgart, 14. Okt. (Obst- und G e IN ü s e g r 0 ß. markt.) Nach de» M '.rangen der Zentrelvennittlunqsstelte für Obstverwertung in Stuttgart war der heutige Obstgroßmarkt mit Aepfeln sehr gut befahren; es wurde alles schlank abgesetzt. In Birnen ist Mangel. Quitten fehlen vollständig, italienische sollen noch ein Wagen eintresfen. Zwetschgen waren einige Körbe vorhanden, aber im Umsehen vergriffen. Im große» Ganzen hat der Markt sich nach Aushebung der Tafelobstbeschlagnahme sehr gut erholt. Ab und zu wird noch versucht, Mostobst als Tafelobst anzubringen, verschärfte Kontrolle in den Läden und aus den Verkaufsstünden hat bereits eingesetzt, — Der Gemüsemarkt hatte wieder reichliche Zufuhr; der Nachfrage, die wegen Fettknappheit nicht so lebhaft ist, konnte vollauf genügt werden.
Schwäbische Helden.
Bizefeldwebel Otto Amb Uhler vom Res.-Inf.-Reg. Nr. 248, ein Helo aus.Mettingen.
(Kr. M.) Schon zu ' -'ballen Malen legte Vtzescld- wcbcl Ainlühl.. Zeugnis seiner mit großer Kühnheit und Umsicht ausgesührten Patrouillen ab. Hiefür wurde ihm früher das Eiserne Kreuz 2. Klasse verstehen. An einem. Sommer- morgen dieses Jahres mußte mit^einem feindlichen Angriff gerechnet werden. Die eigenen Drahthindernisse hatten durch Artiltcnc- und Miüeiistuer der vorhergehenden Tage stark gelitten. Um c, weitere Beseitigung der Hindernisse durch den Feind zu verhindern, übernahm Ambühler freiwillig die Führung der Drahthindernis.Patrouille. Während der zwei Stunden die er draußen war, gelang es ihm, einige feindliche Patrouillen, die sich den Hindernissen zu nähern versuchten, zu vertreiben, doch hiebei wurde er verwundet. Dessen ungeachtet übernimmt er in Erwartung des feindlichen Ansturms die Füh- sciner Leute. Er betätigt sich mit Ruhe und Kaltblütigkeit bei der Abwehr der Gegner, bis er wegen einer zweiten schweren Verwundung, die er im Nahkampse erleidet, weggetragen werden muß. Für seinen Mut und entschlossene Tapferkeit wurde dem Mettingcr Helden von seinem Könige die Goldene Militär- Verdienstmedaille verliehen.
Mutmaßliches Wetter.
Wiederum kündigt sich Unruhe in der Luftdruck- verieilung an. Für Mittwoch und Donnerstag ist vielfach bedecktes und strichweise auch mit Niederschlägen verbundenes Wetter zu erwarten.
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Wildbad, den 16. Oktbr. 1916.
Godes-Anzeige.
In tiefem Schmerz, teilen wir Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht mit, daß unser lieber Sohn, Bruder und Neffe
Hermann,
Monier «ttd Minenrverfe»-, Inhaber des Eisernen Krenzes S. Kl.
den 10. Oktober auf Beobachtungspvsten, durch eine feindliche Geivehrgranate, im Alter von 20'F Jahren, sein junges Leben lassen mußte. Um stille Teilnahme bitten
die tranernden Eitern:
Robert Krantz und Fra«
Die Brüder: Robert n. Karl, z. Z. i. Feld.