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^ Non den Rüssen Hört nÄY nichts,die

Berrnutung dürfte als» wohl zutreffen, daß bedeutendere Umgruppierungen im Gange sind, bei denen die Rumänen. wohl auch etwas abbekommen. Die .Hilferufe aus und für Rumänien werden aber auch immer dringender, da das ganze strategische Gebäude der rumänischen Front in Siebenbürgen stark ins Wanken geraten ist. Die Nord­armee ist in andauerndem Weichen, die zweite ist unter schwersten Verlusten schon bis ans Grenzgebirge zurück- gedrängt, und die erste (südliche) existiert nur noch in ver­einzelten Bruchteilen.

Ter letzte Ausweis des.Kiewer Zentralerkeunungs- dienstes schließt mit einem'Gesamtverlust von insge­samt 1668 970 gefallenen, verwundeten und vermißten Mannschaften seit dem 1. Juni. Tie Zahl der gefal­lenen, verwundeten und vermißten Offiziere stieg auf 80123. Tie Fliegerverluste erhöhten sich auf ia: ge­samt 43. Darunter befinden sich tvieder viele franzö­sische, ein amerikanischer und ein japanischer Flieger.

TerHann. Courier" erhält die nachfolgende Be­rechnung, die sehr augenfällig nachweist, mit welchen unheuren, unverhältnismäßigen Opfern die geringen Er­folge unserer Feinde an der Somme erkauft sind: Tie Evening News" schreibt:Wir haben mehr als 100 Quadratkilometer Gelände gewonnen... dagegen 427 831 Mann durch Tod, Verwundung und Gefangennahme verloren". Setzen wir, um leichter einen Ueberschlag zu machen, rund 100 Quadratkilometer erobertes Ge­biet und rund 500 000 Mann Verluste, so ergibt sich folgendes: 100 Quadratkilometer sind eine Fläche, die lO Klm. lang und breit ist, in Metern ausgedrückt eine Länge von 10 000 Mtr. und eine Breite von 10 000 Mtr. besitzt und 100 000000 Quadratmeter faßt. Will man auf dieses Gebiet die verlorenen 500000 Mann gleich­mäßig verteilen, so muß man jedem Mann 100 ' BO:

500 000 Quadralmtr. zur Verfügung stellen, ck: heißt 1000 : 5 Quadratmtr. -- 200 Quadratmtr., also eine Bodenfläche, die 20 Meter lang und 10 Meter breit ist. Mit andern Worten: Das eroberte Gebiet ist buch­stäblich mit feindlichen Opfern gepflastert.

Bei den letzten Angriffen der Engländer an der Somme wurde die bezeichnende Feststellung gemacht, daß die Truppen vollkommen betrunken waren. Tie Verwundeten rochen nach Schnaps und Alkohol und wa­ren trotz leichter Verwundung kaum transportfähig.

Reichstag.

Berlin, II. Okt.

Abg. Naumann (Fp.): Das deutsch« Volk soll gegen­über dein lLcschrel einer ganzen verbündeten Welt das Bewußtsein haben, daß mir ein friedliches Volk gewesen sind und noch sein werde». Das; es möglich gewesen ist, daß Deutschland nicht wieder der Schauplatz des Krieges wurde, ist eine Tatsache, der gegenüber aller Streit über die Kriegführung klein er­scheint. Wir haben unser Vertrauen zur Leitung nicht vergeblich verschenkt. Unser Vertrauen ist nicht auf dem Versprechen der Neuvrientieruirg begründet. Wir sind Manns genug, dies nachher auszumachen. Dieser Krieg hat das Volk aufgerüttelt, die Frauei. politisiert und es kann nachher nicht alles beim Alten bleibe,. mit der Klassifikation des Volkes. Freie Bahn allen Tüchtigen darf nicht etwa nur für die diplomatische Kar­riere gelten. -

Abg. Graf Westarp (Kons.): Solche Verbrecher, die aus Eigennutz eine Verlängerung des Krieges betreiben, gibt es im deutschen Volke nicht. Das Volk ist einig, daß nur ei» Friede in Betracht kommt, der die Zukunft unseres Landes und Volkes sichert. Die Not des Tages muß um der deutschen Zu­kunft willen ertragen werden. Scharfen Widerspruch er­heben wir dagegen, daß kein französischer oder bel- gischer'Böden behalten werden dürfe. Was mir mit unserem Blute eroberten, halten wir fest. Wir vertrauen der- Führung unseres Kaisers und den Siegern von Tannenbcrg, vom Skagerrak, in der Luft, im Wasser und namentlich unse en herrlichen U-Booten. Alle Aiittel, auch die U-Boote, müssen angewandt werden, um gegen England einen baldigen Sieg zu erringen. An der Neuorientierung nach dem Kriege werden auch wir teilnehmen. Während des Kriegs ist dies nicht möglich. Was die inneren Verhältnisse anlangt, so ist uns Klatsch un- sympatisch. Bei diesen Kümpfen handelt es sich aber um Männer, deren Patriotismus nicht zu bezweifeln, denen Eigennutz nicht vorzuwerfeu ist. Restlos widerlegt ist, daß Großadmiral von Tirpitz falsche Angaben über die Stärke unserer Kampfmittel gemacht habe. Biel ist von einer Kanzlerfronde geredet worden. Aeußerungen Einzelner dürfen aber nicht einer Partei zuge­schoben werden. Eine große Tat war die Kriegsanleihe.

Abg. v. Halem (D. F.): Heißer Dank gebührt unserer Obersten Heeresleitung. Wir verurteilen scharf alle Treibe­reien gegen die Reichsleitung. Solange unsere Feinde uns vernichten wollen, läßt sich nicht von Frieden sprechen.

Abg. Haas: (Soz. Arb.): Die Leiden wachsen ins Un­menschlich: und nirgends zeigt sich ein Hoffnungsschimmer des Friedens. Wir sind Gegner des versclsärsten U-Bootskriegs. Die Weltherrschastsräume haben sich nicht erfüllt und werden es nicht. An die Stelle des Systems der Gewalt tritt das System der Verständigung, das allerdings internationaler Abmachungen bedarf. Niemals hat der Kanzler ausgesprochen, daß er kein feindliches Geriet annektieren will. Das Wort von den realen Garantien macht Schule. Wenn der Friede von der Räumung Belgiens abhängt, so ist jeder Soldat draußen dazu bereit. Auch Serbien muß wieder hergestellt werden. Unsere Parole muß sein: Abrüsic»! Volksrechte werden nicht geschenkt. Sie müssen er­kämpft werden. Wir warnen davor, unter der'FirmaMittel­europa" einen neuen Wirtschaftskrieg nach dem Kriege zu ent­fesseln.

Abg. David (Soz.): Die Erklärung des Reichskanzlers, oaß wir zu Friedensverhandlungen bereit sind, wenn sie mit der Würde und Sicherheit Deutschlands vereinbar sind, ist das klare Bekenntnis zur Friedensbereitschaft. Der Friedensgedanke wird nicht gefördert durch die Darstellung, als ob wir noch weitere Kriegsersolge wollten. Der verschärfte U-Bootskrieg würde uns dem Frieden nicht näher bringen. Englands Schuld liegt darin, daß es nicht nach Petersburg ein gleiches Telegramm schickte, wie von Berlin nach Wien ging, daß mir den Ver­bündeten nicht folgen würden, wenn sie unseren Ratschlägen nicht folgten. Es ist zu hoffen, daß unsere Feinde bald einsehen, daß sie uns nicht nieoerschmettern könne». Ausharren bis dahin ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Jede sonstige Krieg­führung lehnen wir ab. Das Telegramm des Kaisers an den König von England war ein Wort in letzter Stunde, durch las der ganze Krieg vermieden werden konnte. Im französischen Lvlk wurzelt auch heute noch eine Basis für Verständigungs­politik mit Deutschland. Was die Neuorientierung anlangt, so müssen Vorrechte aufhören. Nehmen Sie die Verfassung des ^onarchischenDänemarks zuni Muster.

Auf der Tagesordnung stehen die Interpellationen der Kow servativen betreffend Arbeitermangel bei der Hackfruchternte, de, Sozialdemokraten betreffend schleunige Zusuhr von Kartoffeln , in die Bedarfsbezirke, der Fortschrittlichen betreffend Versorg»»«' der Bevölkerung mit Speisekartofsel».

Abg. Schiele (Kons.): Die Hackfruchternte verspricht ein befriedigendes Ergebnis, ist aber noch nicht beendigt. Ein große, Teil der Kriegsgefangenen wurde den Landwirten genommen als die Kartoffelernte einsetzte. Die Pferdemusterungen sollte,! erst vorgenvmmen werden, wenn Kartoffel- und Rübencrnte beendigt sind. Der Kontakt zwischen Heeres- und Bolksernährune scheint zu fehlen. Die Landwirte halten die Kartoffeln »ichi 'rück

Abg. Sachse (Soz.): Die Kartoffelknappheit liegt teil­weise an der Leutcnot, zum anderen Teil aber daran, daß die Großstädte zurzeit der hohen Preise, als die Getreide­ernte un Gange war, mit Kartoffeln überschwemmt wurden. Der Präsident des Kriegsernährungsamtcs hat entweder nicht die Kraft oder de» Willen, einzugrcifen. Warum wird nicht mit Strafen vorgegange», wenn die Landräte versagen? Die Ernährung der Industrie-, Berg- und Munitivnsarbeiterschaft ist gefährdet. Vielfach werden die Kartoffeln eingemietct, um höhere Preise im Frühjahr abzuwarten.

Abg. Hoff (F.V.): Die Kartoffelversorgung ist jetzt wegen des großen Bedarfs anders als in Friedenszeiten. Kriegscrnäh- rnngsomt und Reichskartoffelstelle haben nicht die erforderliche Energie bewiesen. Brot und Kartoffeln sind die Grundlage der VolkeVersorgung. Die Getreideversorgnng funktioniert. Auch die Schmie wk.nte» mit den Kartoffeln mils-m übe:wunden werde»! Herr v. Bntoeki muß beweisen, ob er seine Aufgaben erfüllen kann. Der Handel mit Saatkartoffeln und das Spiritusbreiinen müssen zunächst zurückgestellt werden. Der Bauer sieht den Ernst der Lage vollkommen. Herr v. Batocki rufe ich zu: Geben Sie Kartoffeln, Grütze und Graupen!

Abg. Schiffer (Zcntr.): Wir erkennen alle Schwierig­keiten an. In Süddeutschland, namentlich Bayern klappt die Kartoffclvcrsorgung besser, als bei uns. Wenn dem Kriegs- ernährungsamt die Machtmittel zum energischen Eingreifen feh­le», müssen sie ihm gegeben werden. Der Reichstag ist dazu bereit.

Die Ereignisse im Westen.

Der französische Tagesbericht.

WTV. Paris, 12. Okt. Amtlicher Bericht von gestern nachmittag: Südlich der Somme bauten die Franzose» die gestern eroberten Steilungen aus und erweiterten sie an einzelnen Stellen durch Handgranatenkampf. Die Zahl der Ge­fangenen betrügt 1377, darunter 26 Offiziere. Nördlich der Somme keine Ereignisse von Bedeutung. In der Cham­pagne und an der Maas im Abschnitt von Fleury wurde ein kleiner deutscher A-grisf, ehe er die Grüben erreicht hatte, abgeschlagen.. Im Wasgenwald machten die Deutschen nach heftiger Artillerievorbereitung einen Angriff auf dasSchön- holz". Einzelne Abteilungen erreichten die französischen Gräben, wurden jedoch im Handgranatenkampf mit ernstlichen Verlusten wieder vollständig vertrieben. Deutsche Flugzeuge warfen auf Gerardmer und Belfort Bombe». Der Schaden ist unbedeutend. Weittragende Geschütze warfen 3 Granaten erfolglos in der Richtung auf Belfort.

Luftkrieg: Am gestrigen Tage führten die Franzosen außer zahlreichen Ueberwachungs-, Beobachtungs- und Feuer- leitungsslügen 15 Kämpfe in der Gegend von Verdun, 14 südlich der Somme und 40 nördlicb von Vielem <^luk aus. Biwaks , und

Lagerstätten in der Umgevung von Peronne, der Bahnyof uni die Flu zengschuppen von Tergnier, die Bahnhöfe von Sain Quentin und Guisecard und der Wald von Porquericourt wurde, ernsthaft beschossen. Ein fahrender Zug wurde zwischen Anno> und Ham mit Bombenwürfen und Maschinengewehren ange griffen. In der Nacht von, 10. auf den II. Oktober wurde, Anlagen in Lörrach (Baden), der Flugplatz in Colmar und de Bahnhof Müllheim mit Bomben belegt.

Abends: In der Gegend der Somme beiderseitige A, llerietüligkeit auf beinahe 'der ganzen Front MorwalLhaul »es. Der Feind machte zwei heftige Angriffe auf unsere neue, Stellungen im Walde von Chaulnes. Sie wurden nach leb hasten Nahkämpsen zurückgeworfc». Handgranatenangriffe an Rande des Waldes von Saint Pierre Baast wurden gleichfall: abgewiescn. Die Gesamtsumme der in den gestrigen Kämpfe, südlich der Somme gemachten Gefangene» beläuft sich auf ,7" darunter 2 -Bataillonskommandeure und 23 andere Offiziere

Orient armee: Auf dem rechten Flügel überschritte, englische Etreitkrüstc die Eisenbahn und besetzten Proscnik. In Zentrum nahmen wir die erste feindliche Linie auf den Hoher westlich von Gewgheli. Auf dem linken Flügel hat die bub garische Armee Verstärkung erhalten und leistet verzweifelte, Widerstand. Die serbischen Truppen machten vom I. bis 10 Oktober 2013 Gefangene.

Der englische Tagesbericht.

WTB. London, 12. Okt. Amtlicher Bericht von gestern nachmittag: Erfolgreiche kleinere Unternehmungen gegen feind­liche Laufgräben südlich von Hulluch.

Saloniki: Während des Tages besetzten mir Topa- lvva und Prozinik. Eine feindliche Kavallerieabteilung wurde von einer berittenen Brigade südlich vom Serres zerstreut.

Der Krieg zur See.

Ter Tauchbootkrieg an der amerikan. Küste ^ Long Brauch )New-Jersetz), 9. Okt. In o) - der Tätigkeit deutscher Unterseeboote an der ameri.a: ischeu Küste hat Präsident Wilson die folgende Mitteilung bekannt gegeben:Tie Regierung wird sich selbstverständ­lich zunächst Gewißheit über alle Tatsachen verschaffen, damit über diese kein Zweifel oder Fehler unterlaufe. Tas Land kann versichert sein, daß die deutsche Ne­gierung zur Erfüllung ihrer, der Regierung der Ver­einigten Staaten gegebenen Versprechen angehalten wer­den wird. Ich habe kein Recht, ihre Bereitwillig zu deren Erfüllung jetzt in Zweifel zu ziehen." Gras Bern­storf hat Ausfragern gegenüber geäußert:Deutsch!"^ hat versprochen, seinen Unterseebootskrieg in Ueberein- stiinmung mit den Regeln des Kreuzerkrieges zu füh­ren und Deutschland hält seine Versprechungen stets."

Neuyork, 12. Okt. Die britischen Kriegsschiffe sind « ' Wünscht der Regierung von der amerika­nischen ntszone (3 Seemeilen vom Land) etwas etwas zurückgezogen werden.

Paris, 12. Okt. Zn der Versenkung des fran­zösischen TransportdampsersGallia" meldet der Temps"^ daß die Zahl der Opfer dadurch vermehrt wurde, daß das Torpedo in den Vorratskammern im Heck explodierte. Nach einer Meldung des Kriegs­ministeriums befanden sich an Bord das 35. Infan­terieregiment, ferner die Landwehrregimenter Nr. 55, 59, 1l3 und die 5. Trainschwadron; außerdem 13 französische Militärs verschiedener Einheiten und eine serbische Truppenabteilung.

Newyovk, 13. Okt. Von den DampfernCame- roni" undFrederik VIII." sind drahtlose Berichte ein- gelausen, daß sie sich auf dem Wege nach Newyork befinden, aber weit außerhalb der normalen Schiffs­linie fahren.

Die Lage im Osten.

Der rumänische Tagesbericht.

Bukarest, 11. Okt. Amtlicher Bericht: An der Nord« und rn o r b> e st f r o n t haben wir bei Tatrang einen feind- liehen Angriff mühelos abgeschlagen. Bei Osanez im Temes. Tale hasten unsere Truppen ihre Stellungen. Nördlich von Predeal haben wir bei Moccinn (nordöstlich von Giavala) einen feindlichen Anglist blutig zurückgeschlagc». Bei Caineni und auf den Höhen östlich und westlich des Iiu-Tal haben wir einen seindüchen Angriff in der Richtung des -Bagu-Feldes unge­halten. An der Front bei Orsova Artilleriekampf. Süd­front: Unsere Artillerie beschoß Biddin und rief schwere Brände hervor. An der übrigen Donaufront Artilleriekampf. In der Dobrudscha nichts Pienes. Luftkrieg: Feindliche , nze warfen Bomben auf Konstanza und' auf Stüöre an der Donau.

Der Krieg mit Italien.

WTB. Wien, 12. Okt. Amtlich wird verkautbart vom 12. Oktober 1916:

Italienischer Kriegsschauplatz: Auch am gestrigen dritten Tage der grossen Jnfanterickämpfe am Südflügel der küstcnlänoischen Front haben sich unsere Truppen gegen den Ansturm des Feindes behauptet. Nörd­lich der Wippach und südlich dieses Flusses bis in die Gegend von Lokvica wurden alle Angriffe der Italiener abgewiesen. Oeftlich und südlich von Opp-acchiasella ge­wann der Gegner Raum. Novafast siel in seine Hand. Weiter südlich bis zum Meere drang er wiederholt in einzelne Frontstücke ein, wurde aber immer wieder hinaus- geworfen. Alpenläiidische Truppen haben sich im Kampfe neuerdings hervorgetan. Die Zahl der gefangenen Ita­liener hat sich auf 2700 erhöht. An einzelnen Stellen der Kärntner und Tiroler Front betätigen sich schwächere feindliche Abteilungen in erfolglosen Ängriffsversuchen. Am Pasubio, wo unsere Stellung seit vorgestern vom Cosmagon ans den Boite-Rücken zurückgenommen wurde, verlies Tag und Nacht ruhiger.

Der italienische Tagesbericht.

WTB. Nom, 12. Okt. Amtlicher Bericht von gestern: Auf den, Pnsübio fand gestern ein sehr lebhafter Kamps statt, der mit einem glänzenden Erfolg für uns endete. Nachdem wir während der Nacht heftige feindliche Gegenangriffe abgewiesen hatten, begannen mir in der Frühe trotz ungünstiger Witte­rungsverhältnisse wieder eine starke und Wrkfame Beschießung der feiikdlichen Linie mit Kanonen und Bümbenwerfern. Dc«:auf bemächtigte sich unsere Infanterie in wütenden Stürmen des ganzen dichten Netzes der feindlichen Schützengräben im Ab­schnitt des Cosmagnon und dehnte die Besetzung auf den ganzen Abhang des Menerle und auf den ersten südlichen Abhang des Boite aus. Bisher zählten wir 350 Gefangene, darunter -'0 Offiziere. Wir erbeuteten außerdem eine große Menge Waffen und Munition. Im Travignolo-Tal gelang es dem Gegner am Abend des 9. Oktober durch einen niit starken Kräften unversehensiitcrnoimnenei, Angriffs, an einigen Punkte,/ i» unsere vorgeschobenen Gräben einzudringen. Er wurde jedoch durch einen Gegenangriff sofort wieder hinausgcworfen. An der Front der Iuliicben Aloen berrlckie auch. LeN-»->> starke Ar- titterietätigkeit, die vormittags durch Neve, veyinoerc wuroe. Am Nachmittag drang unsere Infanterie mit einem entschlossenen Angriff im Gebiet östlich von Vertoibizza in einen Abschnitt der starken feindlichen Linie zwischen Sober und Bcrtoiba ein-' Wir machten 861 Gefangene, darunter 25 Offiziere, und nähme ^ Maschinengewehre. Auf dem Karst ging unsere Infanterie nachdem die Netze der feindlichen Verteidigungslinie durch dar heftige Feuer der Artillerie und Bombe»,verfen zerstört waren, zuin Sturm über und eroberte fast die ganze Linie der zahl­reiche,, feindlichengraben. Die im Abschnitt der Front

zwischen der Wippach und der Höhe 208 Novavilla gelegenen, sehr stark befestigten 'Höhen ringsum die Höhe 208 wurden von uns nach erbittertem Kampfe besetzt. Bisher zählten wir 5034 Gefangene, darunter 164 Offiziere. Wir machten reiche Beute an Waffen und Munition. Albanische Front: Eine unserer Abteilungen, die von Argyrokastro abmarschierl war, besetzte am 9. Oktober Premeti an der Bojussa südöstlich von Klisura und' stellte schnell die Verbindung mit diesem Platze her.

Neues vom Tage.

Leipzig, 12. Okt. In einer Versammlung, die gestern im Zoologischen Garten hier stattsand, sprach Pros, Tr. Wach gegen die Bittschrift an den sächsischen Landtag, worin die rücksichtslose Durchführung des Taucy- boolkriegs verlangt worden war. Die Versammlung stimmte einer Entschließung zu,, die dem Reichskanzler das Vertrauen ausspricht. ' ! - >'

Lörrach, 12. Okt. Bei dem Fliegerüberfall in der Nacht vom 10. auf 11. Oktober (Vo12 Uhr) wurden Meti- zinalrat Tr. Grether, der Hausknecht des Gasthofszum Hirschen" und ein Mädchen getötet. Der französische Flieger nahm seinen Rückweg über Basel.

Kviegscrniihrungsamt.

Wie«, 12. Okt. Im Ministerium des Innern ist ein Ernährungsamt errichtet worden, zu dessen Präsi­denten der Sektionsches Ritter von Keller ernannt wurde. Tie wichtigsten Ausgaben des Ernährungsamtes werden die Heranschafsuna und Verteilung, sowie die Uebcr- wachung der Preisgestaltung der zur menschlichen Nah­rung geeigneten Mittel sein.

Christiairia, 12. Okt. (Ritzau Bureau.) Die Re­gierung hat ein Ausfuhrverbot für Zement erlassen, das heute in Kraft tritt.

Lloyd George nimmt nichts zurück.

London, 12. Okt. (Reuter.) Im Unterhaus führte Lloyd George in Beantwortung einer von Holt (Liberal) an seiner bekannten Unterredung mit einem amerikanischen, Pressevertreter geübten Kritik ans, er habe nur wiederholt, was bereits häufig von Asqnith erklärt worden sei. .Eine Intervention im jetzigen Au­genblick würde der Triumph Deutschlands und das Ver­derben für England sein. Er nehme jetzt nicht eine einzige Silbe zurück. (Beifall.) Es sei nicht mir der Ansdruck seiner eigenen Meinung gewesen, sondern die Meinung des Kabinetts, des Kriegsausschusses, der mili­tärischen Berater und sämtlicher Alliierten. (Beifall.) Es sei von wesentlicher Bedeutung, die Erklärung abzu­geben, die er gemacht habe. (Beifall.) Nach kurzer Diskussion, in der lebhafte Zustimmung zu Asquiths Rede und Lloyd Georges Unterredung zum Ausdruck kam, nahm das Haus einstimmig die Kreditvorlage an.