KriegsleÄeriiägel. Der verheiratete Kaufmann Eduard Radeschinsky in Ravensburg machte Mitte Juni viel Reklame mit einem sogenannten KriegsnagelTri umph", den er als Sohlenschoner für 1,30 Mk. das Paket verkaufte, während er dieses Paket nachweisbar vom Fabrikanten für 65 Pfg. erstanden hatte. Die über­mäßige Preistreiberei kam zur Anzeige. Von Sachver­ständigen wurde nachgewiesen, daß diese Kriegsledernägel aus geringwertigem Abfallleder hergcstellt seien. Das Gericht verurteilte Radeschinsky zur Geldstrafe von 200 Mk. bzw. 20 Tagen Gefängnis.

Tie vierte Klasse. Vor 10 Jahren, am 1. Oktober 1906, wurde im württembergischen Eisenbahn­wesen die vierte Wagenklasse mit dem Kilometertarif von 2 Pfg. eingesührt. Nach einem Jahre schon fuhren 69,19 Prozent aller beförderten Reisenden in der vier­ten Wagenklassc. Trotz der Erhöhung des Tarifs auf 2,3 Pfg. am 1. Dezember 1909 ist die Benützung ge­stiegen und heute benützen etwa 80 Prozent der Reisen­den die vierte Klasse, dne wegen der Billigkeit der För­derung des Nahverkehrs außerordentlich dienlich ivar. Gegenwärtig wird auch in Bayern die Einführung der vierten Wagenklassc erwogen, so daß nur noch die ba­dische Bahnvrrwaltnng anssteht. Es dürfte aber nicht mehr lange dauern, bis die 4. Klasse auf allen deut­schen Staatsbahnen geführt wird.

Das Gold der Kaiserin. Auf Veranlassung der Kaiserin sind alle aus dem Krouschch entbehrlichen oder ersetzbaren Ge­ichmeide, Fassungen, Edelmetallgesähe und Behältnisse, die nicht geschichtlichen odir künstlerischen Wert besitzen, der Goldsamm- lung überlassen wurden. Auch aus dem persönlichen Besitz der Mitglied«;. des kaiserlichen Hauses herrührende Goldsachen haben ihren Weg zur Goldabgabe genommen. Hoffentlich ivird kein MitzbrarR damit getrieben. '

Schiebungen. In Barmen ist der Möbelfabrikant Main­zer wegen umsangreicher Durchstechereien verhaftet worden. Die von ihm gezahlten Schmiergelder sollHii allein weit über 50 000 Mark betragen.

Baden.

(-) Karlsruhe, 4. Okt. Beim Verbringen eines Weinfasses in einen Keller, kam der 32 Jahre alte Küfer Ludwig Schmitt zu Fall. Das Faß rollte über ihn hinweg und fügte Schmitt so schwere Kopfverletzungen zu, daß er kurze Zeit nach dem Unfall starb.

(-) Karlsruhe, 4. Okt. Am 10. und 11. Oktober findet hier im Rathaussaal eine badische katholische Frauentagnng statt, deren Programm aus den Gedanken an eine vertiefte Auffassung deH Mutter- und Haus- jrauenberuss gestellt ist.

(-) Mannheim, 4. Okt. Ter Scheckdieb Karl Sant- :er ist, wie in Ergänzung unserer letzten Mitteilung be­richtet wird, mit der Kellnerin Else Lippert aus Frank- Rrt a. M. in Schliersee verhaftet worden, wo das Paar in einem einfachen Wirtshause wohnte. Sautter hatte noch 7000 Mk. von dem unterschlagenen Gelde in Be­litz, dessen allergrößter Teil noch anderweitig beigebracht werden konnte.

Mannheim, 4. Okt. Ter 30jährige verhei­ratete Fräser Karl Becker geriet im Stahlwerk Mann­heim in eine Fräsmaschine und erlitt so schwere Ver­letzungen, daß er starb.

(-) Mannheim, 4. Okt. Eine deutsche Tabak- Handelsgesellschaft von 1916 m. b. H. wurde hier mit einem Stammkapital von 1 Million Mark errichtet. Tie neue Gesellschaft ist eine Tochtergesellschaft der gleich­namigen Firma in Bremen.

(-) Weinheim, 4. Okt. Tie Rentabilität der Main- Neckarbahn ist im Gegensatz zur badischen Staatsbahn stark znrückgegangen. Ter badische Anteil am Rein­ertrag der Main-Neckarbahn, der im Jahre 1911 noch 894 517 Mark betrug, hat sich im Jahre 1913 auf 910583 Mk. gehoben, befindet sich aber von da ab in ständigem Rückgang. Im Jahre 19l4 belief er sich noch auf 385513 Mk. und im Jahre 1915 nur noch auf 368 000 Mk. Tie Verzinsung des Anlagekapitals ist somit von 6,96 Prozent im Jahre 1913 auf 2,95 Prozönt im folgenden Jahr und auf 2,65 Prozent im Jahre 1915 znrückgegangen.

(-) Ndeisheim, 4. Okt. In der Scheune der Bicr- Fauerei von Rudolf Willig brach Feuer aus, das rasch am sich griff. In kurzer Zeit ging es auf das ange­raute Branercigcbüude über und legte dieses in Asche.

(-) Pforzheim, 4. Okt. In Illingen bei Maul­bronn wurde dem 9 jährigen Sohn des Postboten Schrenk von dem l l jährigen Wilhelm Gayer mit einer Kinder- linte ins Auge geschossen, sodaß dieses Wohl verloren >'cin dürfte.

(-) Freivnrg, 4. Okl. Am vergangenen Sonntag wurde hier das 50jährige Jubiläum' des evangelischen Kindcrgottesdienstes begangen. Als Vertreter des eaang. Oberkirchenrats war hierzu Prälat D. Schmilthenner erschienen.

Württemberg.

(-) Stuttgart, 4. Okt. (Zur Feier des Re­gierungsjubiläums.) Zu den Feierlichkeiten des Regierurlgsjubilättms des Königs sind Herzog Albrecbt. mit seinen drei Söhnen, Herzog Ulrich, Herzog vow Urach mit seinem ältesten Sohn, Fürst zu Wied mit dem Erbprinzen von Wied, letzterer zurzeit Leutnant bei den 3. Gardenlanen, ans dem Felde eingetroffen, außer­dem Fürstin voll Wied, Prinzessin Hermine von Würt­temberg (Regensburg), Prinzessin Max von Schanmburg- Lippe. Morgen Donnerstag nehmen die Majestäten im Residenzschloß die Glückwünsche entgegen: im Namen der Mitglieder des Königlichen Hauses wird Herzog Phi­lipp die Glückwünsche darbringen uns zugleich eine Spende überreichen, die von der königlichen Familie znsammen- gestellt ist. Dann werden ihre Glückwünsche aussprechen die am königlichen Hof beglaubigten Gesandten, namens st.es Ministeriums Ministerpräsident Dr. v. Weizsäcker, ferner Stadtdirektor Hon Nickel, und namens der Stad* Stuttgart Oberbürgermeister Lautenschlager und Bürgen, ausschußobmann Dr. Wok. Am Samstaa, den 7. Ok­

Anläßlich des

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wird die Einwohnerschaft gebeten, am JubUimmstag, -eu 6. Oktober b. I.

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Mittags 12 Uhr werden aus Anlaß des Festes die Kirchenglocken geläutet werden.

Wildbad, den 4. Oktober 1916.

Stadtschulthcißenamt -. Bätzner.

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Wübschnitzet-Werkauf.

, Samstag, V. Oktober 1S16

fnachmittags von 25 Uhr in der Realschule gegen Barzahlung.

Preis per Zentner 14 Mk. 60 Pfg.

Säcke sind mitzubringen, ohne welche Futtermittel künftig nicht mehr abgegeben werde».

Die Abgabe erfolgt immer an die in der Bestellliste ein­getragenen Personen: nach Ablauf der obigen Zeit wird über oen etwaigen Rest anderweitig verfügt werden. Wildbad, den 5. Oktober 19 6.

S Udl. Jut'er ttritt^lstrbgabestell'e.

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Carl Rometsch, zur AM.

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finden bei hohem Lohn, sowie

zu leichter Arbeit, dauernde Beschäftigung.

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Militär-Kuranstalt.

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ist eingetroffen und kann von den Bestellers bei Hrn. Karl Kometsch z. Linde abgeholt werden. Die Säcke sind mit- ubringen.

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Ouümunn u. Lo, DudwigZlioien 3 . Meckerverkäkr. u 'Vertreter kür noeb freie Bezirke ' gesucht!

tober wird im Ncsideinschloß der Ständische Ausschuß empfangen: Hiebei'wird Fürst Hohenlohe von Barten­stein, der Präsident der Ersten Kammer eine Anrede halten, worauf der König in einer Adresse erwidert. Eine aus 1" Personen bestehende Deputation mit Graf Zeppelin an der Spitze wird die Jubilänmsspende über­reichen: Graf Zeppelin hält eine Ansprache, worauf wie­derum der König in einer kurzen Rede seinen Dank ans­spricht. Wie 'wir hören, hat die Jubilänmsspende bis gestern abend die Höhe von 1750 000 Mk. erreicht; da noch verschiedene Bezirke mit ihren Sammlungen aus­stehen. rechnet man mit einem Gesamtergebnis von 2 Millionen Mk., die das Schwabenvolk dem König zu seinem Ehrentage widmen wird.

(-1 Stuttgart, 4. Okt. Verschiedene hiesige Banken, Bankfirmen und Vcrsicherungsinstitute halten aus Anlaß des Regierungsjubilämns am Freitag ihre Geschäfte von 121/2 Uhr ab geschlossen.

(-) Stuttgart, 4. Okt. (Schwerer Verlust.) Am lebten Sonntag verlor eine Dame auf dem Weg von der Rclenbcrgstraßc nach dem Katharinenhospital und von da auf die Doggenburg ein sehr wertvolles Perlenhalsband aus weißen Perlen mit brillantbesetztem Schloß. Der Polizeibericht warnt vor dem Ankauf.

(-) Stuttgart, 4. Okt. (Flüchtig.) Der Kauf­mann Alfons Schmid, geboren am 3. Februar 1881 in Wiesensteig OA-. Geislingen, zurzeit Pionier im Ers.- Bataillon Pionier-Regiments Nr. 36, der als Fahnen­flüchtiger im Juli ds.' Js. in Berlin unter dem Namen Arno Kremser Betrügereien mittels gefälschter Dnbli- katfra'chtbriefe in Höhe von zirka 62 000 Mk. verübte und am 22. August 1916 in Stuttgart durch die Krimi­nalpolizei ermittelt und festgenommen wurde, ist am 2. Oktober 1916 in Berlin aus einem Militärlazarett ent­wichen und flüchtig gegangen. Die Fluchtrichtung ist unbekannt. Von dem erschwindelten Geld sind 50000 Mk. noch nicht beigebracht.

(-) Balingen, 4. Okt. Die bekannte Heuberg-Mol- kerei in Tieringen hat wegen mangelnder Milchzufuhr ihren Betrieb eingestellt. Die Bauern, die früher oft mehr Milch in die Molkereien abgaben, als ' für ihre Haushaltungen gut war, behalten jetzt davon größere Mengen für den eigenen Bedarf zurück. Was sie er­übrigen, können sie zu gutem Preis unmittelbar in der Zladt absetzen.

(--) Friedrichshofen, 4, Okt. (Lotterieziehung.) BeD )er heute vormittag auf dem hiesigen Rathaus stattge- ündenen Ziehung der 2. Friedrichshafener Geldlotterie icl der 1. Hauptgewinn mit 30000 Mk. auf die Nr. 8213, :in Hauptgewinn mit 6000 Mk. auf die Nr. 9119, ein Hauptgeivinn mit 2000 Mk. auf die Nr. 5956, zwei Ge­rinne mit je 1000 Mk. auf die Nr. 23 708 und 38598, lier Gewinne mit je 500 Mk. auf die Nrn. 48 929 16688, 58 508 und 12 870. (Ohne Gewähr.) ;

Druck u. Verlag der B. Hofmann'schen Vuchdruckerei in Will dad Verantwortlich : E. Reinhardt daselbst.

Wildbad, den 3. Oktober. 1916.

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Danksagung.

^ Für die vielen Beweise herzlicher Liebe und Twlnah.-ne, welche wir während der Krankheit und nach dem .Hinscheiden meiner lieben Frau, uiiseler guten Mmter, Schwester, Schwägerin nnd Tante

Milheünine Aof,

geb. Volz,

von allen Seiten erfahren durften, für die zahl­reiche Begleitung zur letzten Ruhestätte, für die vielen Bluinenspenden, für die trostreichen Worte des Hrn. Geistlichen, für den schönen Gesang der Herum Lehrer, sowie den Herrn Trägern sagen herpt Dank.

M Namen der trauernden Hinterbliebenen:

Süu.Uic; Hof.

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