genüber der Mißachtung amerikanischer' Rechte seitens England und den beständig Zunehmenden Eingriffen unter­richtet. Die Botschaft habe dem Londoner Auswärtiger Amt die Sache so dargestellt, als ob keine Mißstimmung in den Vereinigten Staaten gegen England wegen der Ein­griffe in amerikanische Rechte bestehe und als ob die öffentliche Stellungnahme in'den Vereinigten Staaten gegen das englische Vorgehen lediglich das Ergebnis deut­scher Propaganda sei.

Petersburg, 4. Okt. Aus Mukden wird ge­meldet, daß unter den Mongolen der Südmandschürei angeblich ein Aufstand gegen die Japaner ausgebrochen sei. Jedenfalls wurde die Sache von Japan benützt, eine Truppenabteilung nach Mukden zu legen und die Bahnlinien zu besetzen. Die chinesischen Truppen wur­den entfernt.

Russische Stimmungen.

Einzelne Schwalben innchen keinen Sommer, aber es ist nicht uninteressant, wie viele Gebildete in Rußland über den Krieg und besonders über das Verhältnis Rußlands zu Rumänien und England urteilen. Ein hochaejlcilter Russe äußerte sich folgendermaßen:Die schlechteste ünd verworfenste Nation Eu­ropas ist die rumänische. Rumäniens Beteiligung am Kriege ist eine Erpressung gegcnnoer Rußland und eine meuchlerische Feig­heit gegen Oesterreich-Ungarn. Während zweier Jahre haben wir gekämpft und geblutet, nun zwingt man uns im Falle eines Sieges den so blutig erkämpften Preis an ein Volk abzutrcten. das sich während aller dieser Zeit ungeheuer be­reichert hat und jeßk zu den Waffen greift, um uns die Früchte eines Sieges, den wir erwarten, zu entreißen. Ein Groß- Rumänien an der untern Donau ist für Rußland viel gefähr­licher als uns die österreichisch-ungarische Nachbarschaft je wer­den kann, es würde seine begehrlichen Blicke nur allzubald bis nach Odessa und möglicherweise weiter richten. Dieses schmäh­liche Bündnis hat uns England aufgezwungen, welches hofft, daß wir ihm Kvnstantinvpel erobern, heuchlerisch gab es vor, es für uns erkämpfen zu wollen. Wir vergaßen, daß England der natürliche und unversöhnliche Feind Rußlands ist. Nie wur­den wir von einem Volke mehr bedrückt und ausgebeutet wie in diesem unglücklichsten aller Kriege von England. Bleibt Rumänien mir unserer Hilfe siegreich, so müssen mir, nicht Eng­land, dafür einen unerhört hohen Wucherpreis zahlen; wird es geschlagen, so wird sich unsere strategische Lage schlechter und gefahrvoll., gestalten, als sie es je zuvor war. Der Selbslerhaltungstrieo England gegenüber zwang uns zu dem neuen, einer Unterwerfung gleichkommenden Abkommen mit Ja­pan, aber auch dieser traurige Vertrag vermag uns noch nicht von ^:»i englischen Drucke zu befreien, der uns dem wuche­rischen Rumänien auslieferte. 2n Rußlanö ist der Haß gegen Japan keineswegs erstorben und ebensowenig die Hoffnung auf Vergeltung und Wieöererlan .ung eines behenschenden Einflusses /n Ostasien Aber alle diese Gefühle und Hoffnungen treten zurück gegcnäoer der voran szufeh.nden und unabwendbaren Ab­rechnung mir England. An einen Sonderfrieden deshalb den­ken wähl die geöildeten Rufs?:', mindestens heute, noch nicht, aber sie hofsen auf den Tag, an dem sich alle Staaten von England abwenden werden."

Petersburg, 4. Okt. DiePet. Tel.-Ag." meldet: Das Erträgnis der direkte.« Steuern wird nach dem Voranschlag für 1917. auf 8 817 520 Rubel geschätzt und weist gegenüber 1946 ein Mehrerträgnis von 241 464180 Rubel auf. Das jährliche Mehrerträgnis der indirekten Steuern gegen das Ergebnis für 1913 wird auf 6522 Mill. Rubel geschätzt., sobaß der Fehlbetrag der Budgetein­künfte infolge der Aushebung der Branntweinsteuer ge­deckt sei und sich sogar ein Tleberschnß ergeben werde.

CH isticmia, 4/ Lkt. In der Nähe von Archangelsk ist ein großes russisches .Holzsägewerk mit Holzlagern im Werte von mehreren Millionen Mk. niedergebrannt.

Gegen Beuizclos.

Athen, 4. Okt. Tie Anhänger der Gunarispartei, sowie Angehörige der Refervistenverbände verdoppeln ih e Tätigkeit in der Hauptstadt und in der Provinz. Sie zeigen sich auch im Riräus. wo sie Kundgebungen gegen die nach. Saloniki in Leo gehenden Freiwilligen veranstalten.

Athen, 4. Okt. Das Kabinett hat mit Ausnahme des Ministerpräsidenten und des Ministers des Aeußern seine Entlassung nachgesucht. Man erwartet, daß Kalo- geropulos das neue Kabinett bilden werde. Eine italienische Abteilung hat Argbrocastro in Albanien be­setzt. Eine andere' italienische Abteilung wurde von britischen Schiffen in Santi Ouaranta gelandet und be­setzte Delvino. Tie griechischen Truppen wurden in beiden Flecken zurückgezogen.

Die Deutsch-Amerikaner und Hughes.

Washington, 3. Okt. Tic Deutsch-Amerikaner wer­den allmählich ungeduldig über die Schweigsamkeit, wel­che Hughes in der Frage seines Verhaltens gegenüber England zeigt. Er erhält aus dem ganzen Lande An­fragen, welches denn eigentlich seine Stellung sei. Eine Zeitung in St. Louis sagt, man könne nicht erwarten, daß die deutschen Stimmen für einen Mann abgegeben würden, der nicht den Mut habe, der Wahrheit die Ehre zu geben. Tie Parole der DeutschMmerikaner wird wahrscheinlich sein: Enthaltet Euch der Wahl.

Wilson der Teutschfciud.

Newyork, 3. Okt. Ter Präsident des amerikani- scheu Trutb lWarhe'.t- Society Ele.my t l graphi'rte an Wilson, ' daß dessep englanösreundliche Politik, die die Rechte der Amerikaner ungenügend wahre und den Al­liierten Anleihen und Munition zuführen helfe, bei den Wahlen eine wichtige Rolle spielen werde. Wilson ant­wortete Reuter zufolge folgendes:Depesche ^empfan­gen. Ich werde mich erniedrigt fühlen, wenn Sie oder Leute wie Sie für mich die Stimme abgeben würden. Ta Sie mit vielen uuloyalen Amerikanern verkehren, ich aber nicht, ersuche ich Tie, ihnen diese Botschaft mitzuteilen.

Kabiucttswechsel in Japan.

Tokio, 4. Okt. Das Kabinett Okuma hat mit Aus­nahme des Kriegs- und Marineministers sein Ent lassungsgesuch eingerculit. Baron Kalo und Gras Teranchi werden als Nachfolger Okumas genannt.

V

Kriegschronik ick15

Oktober: Unsere GepenangOffe nördlich von Loos machten weitere Fortschritte.

Der Bahnhof von Chalons wurde durch deutsche Lust- schtjse erfolgreich bombardiert.

Verschiedene vergebliche Angriff«'der Engländer und Fran­zosen an der Westfront.

Russische Borstöße bei Lennewaden und zwischen Postawy und Smorgen wurden abgewiesen.

Italienische Angriffe scheiterten.

Rußland richtet an Bulgarien ein Ultimatum ünd verlangt , den Abbruch der Beziehungen Bulgariens zu den Feinden Rußlands

General Hamilton ist mit englischen und französischen Offi­zier:! in Saloniki gelandet.

Die griechisch« Regierung protestiert gegen die Trnppen- landm> in Saloniki.

S. Oktober. Nordwestlich Givencky wurde ein von den Fran­zosen besetztes Grabenstück von uns zurückerobert.

Oesterreichische Truppen unt rnahmen von der Drinagrenze aus Streiszüge auf serbisches Gebiet.

16 große sranzöjische Transportdampfer sind bei Salo­niki eingetrosfen.

Der französisch« DampferProvinze" wurde von einem deutschen N-Boot an der griechischen Küste versenkt.

Die Seele der Neutralen.

Von der Einbildung, daß es nur herzlicher Beto­nung unserer Feindesliebe und unbedingten Unsch"jj; sm Kriegsausbruch bedürfe, um alle Neutralen auf unsere Seite zu bringen, von diesem Wahne'sind auch die Senti­mentalsten geheilt. Deutsche Gefühlsseligkeit verrechnete sich selbstverständlich, als sie die Seele anderer Völker nach ihrer beurteilte, und ebenso selbstverständlich war der Mißerfolg des dem Ausland unterbreiteten Bcweismate- rials. Tie Beeinflussung der Neutralen hätte vor dem Kriege Sinn gehabt; was damals versäumt worden ist, läßt sich jetzt nicht mehr nachholen. Jetzt sprechen nur Tatsachen.

Eine sehr wirksame Tatsache ist immer jeder deutsche Sieg. Die Gegenseite, die mit Triumphen minder häufig auszuwarten hat, bedient sich anderer Hilfsmittel, die vielleicht noch unmittelbarer wirken: sie übt Zwang ans die Neutralen aus, gelinden Zwang und harten Zwang, je nach der besonderen Kriegslage und der vermutlichen Widerstandskraft des Bedrängtem England kümmert sich bei seinen Drosselversuchen und grobschlächtigen Beeinflus­sungen nicht im mindesten um die sogenannte Volksseele, sondern zeigt den Bedrohten einerseits die Verdienstmög- lichkeiien, die der Freundschaft mit England entsprießen, während es andererseits alle Vorbereitungen trifft, um ihnen die Lebensadern zu unterbinden. Für England gibt es ja keine Neutralen km deutschen Sinne. Neutralität be­deutet in der englischen Sprache unumwundene Partei­nahme für England.

Leute, denen Englands in den Grundlinien äußerst einfache Politik eben dieser Einfachheit wegen immer unverständlich bleiben wird, haben noch vor Jahres­frist von einem Bunde der Neutralen geträumt, der natür­lich seine Spitze gegen den rohherzigen Bedränger John Bull richten und die verbürgte Freiheit der Meere, die freie Einfuhr, den freien Postverkehr und andere Völ­kerrechts-Ideale wieder Herstellen sollte. Die schlauen Männer im Londoner Auswärtigen Amt haben an diese phantastischen Möglichkeiten nie geglaubt, so wenig daran geglaubt, daß sie sich nicht scheuten, die gepeinigten Neu­tralen unablässig geradezu auf diesen Weg zu zwingen. Dennoch rührt sich keiner. Dennoch nimmt vielerorts un­verkennbar die ententefreundliche Stimmung zu. Es ist nicht allein, daß der Krieg biel Geld in die neutralen Länder bringt, auch Johns Gebärde der Weltherrschaft inacht ihm die Schwächlichen und Schwankenden geneigt. Verspricht er ihnen nun gar noch Siegeslohn für den Fall ihrer Beteiligung am Kesseltreiben, oder droht Leib­und Lebensstrase an, wenn sie sich weigern, dann hat er genügend Trümpfe zusammen.

Deutschland kann und will ihm auf dieser Bahn nicht folgen. Daß es dadurch seinen guten Ruf verlöre, wäre von geringerer Bedeutung, den» guter Ruf schafft uns keinen Freund; weit wichtiger ist, daß es den für seine Kraftentfaltung unentbehrlichen inneren Stolz behält, der ihm Wegelagerer-Sitten verwehrt. Und doch braucht es seine Bereitwilligkeit, guten Freunden nützlich zu si'" ebenso wenig geflissentlich zu verbergen, wie es seine stäh­lernen Machtmittel verbirgt. Diese Machtmittel impo­nieren dem Erdball; unsere feste Absicht, nach siegreich beendetem Kriege jedem Helfer zu seinem Rechte zu ver­helfen, brauchen wir nur deutlich zu unterstreichen, um so manche Regierung nachdenklich zu stimmen. Hätte Deutschland auch bloß halb so viele schwache Stellen in Europa und in der Welt wie England, besäße Deutsch­land allerlei Gibraltar-Zwingburgen, oft- und westindische Kolonien, wie würde London diese Pfähle im Fleisch der Neutralen zu seinen Gunsten ausnützen!

Manche Reden, mehr noch manche Vorgänge in den skandinavischen Staaten, in Holland und Spanien ver­dienen unsere Beachtung. Die gärende Unruhe in Scbwc den, die Wallenbergs Regierung zu festem Wort zwang, die Haager Thronrede und Graf Mauras, des gewesenen spanischen Ministerpräsidenten, herbe Hinweise auf Gib raltar und Tanger, sind Wetterzeichen. Sollen wir an ihnen Vorbeigehen, weil sic nicht vom alten Wettermacher John hervorgerusen worden sind? Auch wer von Illusi­onen frei ist und 'bestellte Arbeit zu erkennen vermag, darf günstigen Wind und günstige Strömung nicht taten los verpassen.

C-V. Jüngltugsvereitt. Donnertztan, 5. Okt., abends 8 Uhr Bibelstunde und Spiel. Sonntag, 8. Okt., »ach,». 4 Uhr Pereinsstunde und Spiel.

Lokales.

SanerkrautPreise. Unklarheiten über die Preis- regelnng veranlassen die Kricgsgesellschast für Sauer­kraut m. b- H- in Berlin, nochmals darauf hinzu­weisen, daß die durch die Bekanntmachung vom 13 eptember vorgeschriebenen Preise nur eine Höchstgrenze bilden, die nicht überschritten werden darf. Es bleibt den Fabriken selbst unbenommen, Sauerkraut billiger

als zu 14 Mark den Zentner AWeben. Verträge/ die unter dem Höchstpreis abgeschlossen sind, müssen da­her unbedingt erfüllt werden.

Druckpapier. Verleger und Drucker von Zei­tungen, die auf maschinenglattem, holzhaltigem Druck­papier gedruckt werden, sowie alle sonstigen Personen, die unbedrucktes Papier der genannten Art im Betriebe ihres Gewerbes beziehen, dürfen im Oktober 1916 solches Papier nur in den Mengen beziehen, die für sie von der Kriegswirtschaftsstelle für das deutsche Zeitungsgewerbe in Berlin festgesetzt werden. Die Festsetzung geschieht nach dem Grundsatz, daß die Hälfte derjenigen Menge bezogen werden darf, deren Bezug auf Grund des ZI der Bekannt­machung vom 20. Juli'1916 in der Zeit vom 1. Juli bis 31. August 1916 gestattet war.

Ein neuer Faserstoff als Ersatz für Baum­wolle. Der Verein zur Beförderung des Gewerbefleißes in Berlin, hatte vor einiger Zeit einen Ausschuß zur Schaffung von Ersatzstoffen für Jute und Baumwolle eingesetzt. Dem Ausschuß ist es jetzt gelungen, die Faser einer bei uns in sehr großer Menge wachsenden Pflanze auf einfache und billige Weise zu bearbeiten, so daß sie einen durchaus brauchbaren Faserstoff als Ersatz für Baumwolle zu Jute gibt. Aus dem Ausschuß hat sich eine Verwertungsgesellschaft gebildet, der auch die maßgebenden Vertreter der deutschen Spinnerei-mnd Weberei-Industrie, angehören. Das zur Verfügung stehende jährliche Pflan- zen-Roh-Erträgnis ist schon jetzt mit 6 Millionen Donnen zu berechnen, aus dem ein hoher Prozentsatz Faser ge­wonnen werden kann. Die Pflanze selbst ist in unbe­grenzter Menge anbaufähig.

Die württcmbcrgische Verlustliste Nr. 476

betrifft die Ers.-Jnf.-Regtr. Nr. 51 und 52, die Gren.- Regtr. Nr. 119 und 123, Fns.-Regt. Nr. 122, die Jns.- Reglr. Nr. 120, 121, 124 und 125, Res.-Jnf.-Regt Nr. 120, die Landw. Jnf.-Regtr. Nr. 120, 121, 122 nnc 125, die Drag.-Regtr. Nr. 25 und 26, ferner Landw. Feldart.-Regt. Nr. 65, Gebirgs-Kanonen-Batt. Nr. i: und 13, Flngabwehr-Kanvnenzug Nr. 99 und 406, di« 1., 3. und 5. Feld-Pionier-Komp., Scheinwerfer-Zug dir 311, die Feldfliegertruppe, Etappen-Fuhrparkkol. Nr. 1, Res.-Art.-Munitionskol. Nr. 74 und Feldlazarett Nr. 11.

Fischpreise. Unter Aufhebung einer früheren Verfügung des Ministeriums des Innern sind durch eine weitere Verordnung die Preise für Süßwasserfische fol­gendermaßen festgesetzt worden: Beim Verkauf im Groß­handel: für Karpfen 105 Mk. pro Zentner, Schleien 125 Mk., Hechte 120 Mk., Barben 70 Mk., Rotaugen 45 Mk. Auf Antrag können diese Preise für Orte mit stärkerem Bedarf entsprechend erhöht werden. Im Klein­verkauf dürfen bei den obengenannten Fischen für 1 Pfund folgende Preise nicht überschritten werden: 1,30 Mk., 1,50 Mk.. 80 Pfg. und 55 Pfg. Auch hier kann bei größerem Verbrauch eine entsprechende Erhöhung der Höchstpreise angeordnet werden.

Die Amtlichen Jubiläumssreimarken sind ab 5. Oktober an den Postschaltern käuflich und zwar sog. Staatsmarken und Bezirksmarken; zur Freimachung von Privat-Postsendungen dürfen diese Marken nicht be­nützt werden.

Die Butter. Die monatlich auf den Kops ent fallende Bnttermenge ist von 375 auf 300 Gramm herab gesetzt worden.

Bierratioueu. Aus -dem Felde schreibt uns ein Frontsoldat: In Oesterreich darf neuerdings nur noch von 4 bis 7 Uhr Nachmittags Bier ansgeschänkt werden und zwar nur Hs- Liter' an den Gast oder 1 Liter an den. Kunden üder die Straße. Darob großes Geschrei. Uns an der Front langts bei weitem nicht so viel, aber wir bescheiden uns gerne, weil wir wissen, datz die Heimat jedes Gerstenkorn notwendig zur Er­nährung braucht.

Dörrt Gemüse! Törrgemüse einznlegen rate ich jeder Hausfrau, schreibt ein Verpslegiingsosfi'zier aus dem Felde. Dörren läßt sich alles leicht im Bratrolm Aufbewahrung trocken. Ich koche Törrgemüse schon den dritten Herbst für meine Truppe: Als Sur: eueinlage in die Fleischbrühe, als Gemüse allein oder mit Kar­toffeln, auch zusammen mit Reis, Gerste, Haserflocken, Sago, Grieß; immer gibts schinackhaste, gern gegessene Gerichte. . '

Hafcrzulagc Mährend der Herbstselsbe stellt«ng. In der Zeit zwischen dem 26. September und 15. November dürfen an die zur Feldarbeit ver­wendeten schweren Arbeitspferde, Arbeitsochsen oder sing- kühe nach einer Bekanntmachung des Ministeriums des Innern außerordentliche Haferznlagen verfüttert werden und zwar 1. an die schweren Arbeitspferde 3 Pfund fin­den Tag oder 1HE Ucntner für den ganzen Zeitraum, 2. an die Arbeitsochsen I 1/2 Pfund für den Tag aber Zentner für den ganzen Zeitraum, 3. an die Ziigküb^ unter Beschränkung ans 1 Gespann und vorbehaittiw der Genehmigung des Ortslorstehers IHK Pfund für Wu Tag oder Hst Zentner für den ganzen Zeitraum.

Pilzsucher, Borsicht! Aus der Schweiz geht soeben von einem tüchtigen Pilzkenner und Forscher die Nachricht ein, daß ein Pilz aus einer sonst für harm­los geltenden Gattung (Entoloma), der ihm selber die­ses Jahr erstmals vor Augen kam, Vergiftungen hervor­rief. Ta nicht ausgeschlossen ist, daß auch die eine oder die anoere der bei uns vorkommenden Vergiftungen ans ihn zurückzuftihrcn sind, bitten wir alle, die sich mit Pilzen zu schassen machen neuerdings, nur Pilze zu sam­meln und zu verwenden, die sie als unverdächtig sicher kennen. Zn allem Unheil riecht der Uebeltäter auch noch gelegentlich nach dumpfigem Mehl und schmeckl muffig teigartig. Tie Lamellen spielen in das rosa­farbige oder fleischrötiiche; beides Kennzeichen, die sonst nur unverdächtigen Pilzen znkvmmen. Er findet sich auch in unser« besten populären Pilzwerken ^Michael, Grainberg) nicht und niemand warnt vor ihm; auch in den gewöhnlichen Bestimnuingswerken fehlt er. Es dürste wohl die schon wiederholt äusgestelUe Behauptung zntressen, daß gewisse Pilze ähnlich den Bakterien in Bezug aus die Giftigkeit ihren Charakter wechseln können.